24.01.2015 Aufrufe

K u rzfassu n g sb an d - Graz University of Technology

K u rzfassu n g sb an d - Graz University of Technology

K u rzfassu n g sb an d - Graz University of Technology

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

24 Energieinnovation 2006<br />

1.4 Energieforschung (Session A4)<br />

1.4.1 „Zukunftsfähige Energieforschung – Ist ein Paradigmenwechsel<br />

notwendig und erforderlich“<br />

Regina Eich, Jürgen-Friedrich Hake, M<strong>an</strong>fred Walbeck<br />

(FZ-Jülich/Programmgruppe Systemforschung und Technologische<br />

Entwicklung) 1<br />

Energieforschung muss sich <strong>an</strong> gesellschaftlichen Leitbildern - wie dem der nachhaltigen Entwicklung<br />

- orientieren und zur konkreten Gestaltung von Innovation beitragen. Grundsätzlich ist es daher die<br />

Aufgabe von Energieforschung, <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d einer Konkretisierung von Leitbildern und einer<br />

<strong>an</strong>schließenden Verbesserung bestehender Optionen bzw. der Entwicklung neuer Optionen das<br />

konkrete Energiesystem zu verstehen. Parallel gilt es, Entwicklung auszugestalten, indem neue<br />

H<strong>an</strong>dlungsoptionen identifiziert und bewertet werden und zugleich <strong>an</strong> deren Realisierung zu arbeiten.<br />

Energieforschung ist das strategische Element einer zukunftsorientierten und nachhaltig<br />

ver<strong>an</strong>twortbaren Energiepolitik. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, muss die Forschung stets das<br />

gesamte Energiesystem im Blick haben. Energieforschung sollte technologie- und ergebnis<strong>of</strong>fen sein.<br />

Sie sollte keine Option ausklammern und so wenig wie möglich von einseitig ausgerichteten oder<br />

extremen St<strong>an</strong>dpunkten geprägt sein.<br />

Energieforschung hat zwei grundlegende Aufgaben zu erfüllen:<br />

1. die Weiterentwicklung bestehender Techniken und Systeme sowie<br />

2. die Identifikation und Analyse neuer Optionen.<br />

In dem Maße, wie sich die wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen R<strong>an</strong>dbedingungen der<br />

Energieversorgung ändern, muss auch die Energieforschung darauf reagieren und ggf. neu<br />

positioniert werden. Zu den R<strong>an</strong>dbedingungen zählen:<br />

• Umwelt- und Klimaschutz (ökologische Dimension des Nachhaltigkeits<strong>an</strong>satzes)<br />

Welche Anforderungen resultieren aus einem verstärkten Klimaschutz<br />

• Versorgungssicherheit (ökonomische und soziale Dimension)<br />

Ist das Niveau der Versorgungssicherheit ausreichend hoch<br />

• Wettbewerbsfähigkeit (ökonomische und soziale Dimension)<br />

Sind Arbeitsplätze in neuen Feldern der Energiewirtschaft wettbewerbsfähig<br />

Ziel von Forschung und Entwicklung im Energiebereich muss es sein, ausgehend von einem besseren<br />

Verständnis der grundlegenden Prozesse über eine Demonstration der Machbarkeit mittels Prototypen<br />

zu einem wettbewerbsfähigen Produkt zu kommen. Über geeignete Tr<strong>an</strong>sfermaßnahmen ist<br />

sicherzustellen, dass die Erkenntnisse aus der Energieforschung nicht nur in die schulische und<br />

universitäre Au<strong>sb</strong>ildung einfließen, sondern auch in die Entwicklungsabteilungen der Unternehmen<br />

gel<strong>an</strong>gen.<br />

Öffentlich geförderte Energieforschung braucht Strukturen, die effizientes und erfolgreiches Arbeiten<br />

<strong>an</strong> Universitäten und in Forschungseinrichtungen fördern. Hierzu sind eine Reihe von Impulsen<br />

notwendig.<br />

Abschließend lässt sich sagen, dass es die Aufgabe von Energieforschung sein muss, Grundlagen<br />

für eine energiewirtschaftliche Bewertung von zukünftigen Infrastrukturen wie z.B. einer<br />

Wasserst<strong>of</strong>fwirtschaft zu schaffen. Darüber hinausgehend hat Systemforschung vergleichbar mit der<br />

Materialforschung eine hohe Querschnittsrelev<strong>an</strong>z und bedarf deswegen ebenso staatlicher<br />

Förderung, während die Systementwicklung vorr<strong>an</strong>gig eine Aufgabe der Industrie darstellt.<br />

1 Dr. Regina Eich, Dipl.-Math. J.-F. Hake, Dr. M<strong>an</strong>fed Walbeck; Programmgruppe Systemforschung<br />

und Technologische Entwicklung (STE); Forschungszentrum Jülich GmbH; D - 52425 Jülich, Tel.:<br />

02461/61654, Fax: 02461/612540, E-Mail: r.eich@fz-juelich.de, URL: www.fz-juelich.de/ste;

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!