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K u rzfassu n g sb an d - Graz University of Technology

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Energieinnovation 2006 9<br />

1.2 Energieszenarien EU, National, Regional (Plenum2)<br />

1.2.1 „Energieszenarien 2020“<br />

Joh<strong>an</strong>nes Mayer (Energie-Control GmbH/Volkswirtschaft) 1<br />

Die Energieversorgung ruht weltweit auch weiterhin auf fossiler Energie. In<strong>sb</strong>esondere Erdgas wird<br />

einen höheren Markt<strong>an</strong>teil vor allem zulasten der Atomenergie erreichen.<br />

Herausforderungen ergeben sich aus dieser Prognose hinsichtlich mehrerer Gesichtspunkte:<br />

• Notwendige Investitionen vor allem bei der Produktion/Förderung fossiler Energie<br />

• Politische Risiken, die vor allem mit Erdgas verbunden sein könnten, da sich die Lagerstätten<br />

auf zwei Hauptregionen konzentrieren<br />

• Die Steigerung im Primärenergieverbrauch ist weltweit vor allem durch steigende Stromproduktion<br />

verursacht.<br />

Die Antworten, die auf die Herausforderungen gefunden werden sind international sehr<br />

unterschiedlich.<br />

• Obwohl bis vor kurzem weitgehend autark strebt China nun eine strategische Sicherung der<br />

Versorgung mit Primärenergie (teilweise durch wesentliche Kapitalbeteiligungen upstream im<br />

Ausl<strong>an</strong>d) <strong>an</strong>, wobei die Rolle der staatlichen Energieunternehmen <strong>an</strong>gesichts des<br />

notwendigen auch ausländischen Kapitalbedarfs neu zu definieren ist.<br />

• Die USA setzen vor allem auf Kohle und Atomenergie und reduzieren die<br />

Wettbewerbsintensität zugunsten möglichen Kapitalzuflusses durch Großinvestoren. Die USA<br />

setzen damit sehr stark weiterhin auf möglichst große Autarkie in der Energiepolitik.<br />

• Die Union sieht sich allmählich mit einer wesentlichen Importabhängigkeit konfrontiert, wobei<br />

bisher noch nicht klar ist, was die Antwort darauf sein wird. Die Politik scheint eine Mischung<br />

aus strategischen Elementen (Energiedialoge) und Aufbau alternativer Energiequellen zu<br />

sein. Hinsichtlich der fossilen Energieträger wird eher auf eine Diversifizierung der Quellen als<br />

auf jene der Energieträger gesetzt.<br />

Demgemäß wird in der Union auch über die üblichen Sicherungsmaßnahmen (strategische<br />

Gasspeicherung) diskutiert. Konsistent mit dem Ziel der Quellendiversifizierung scheint allerdings eher<br />

ein Ansatz zu sein, der versucht Versorgungssicherheit und steigende Marktdynamik zu verbinden.<br />

Nur so k<strong>an</strong>n sich auch in Kontinentaleuropa ein auch kurzfristig Gasmarkt abhängiger Gaspreis<br />

entwickeln. Vorgeschlagen werden Maßnahmen im Infrastrukturbereich (LNG, Tr<strong>an</strong>sportkapazitäten),<br />

die die notwendigen Voraussetzungen schaffen, damit regionale Liefereinschränkungen durch<br />

Lieferungen aus <strong>an</strong>deren Quellen ausgeglichen werden können.<br />

Dies impliziert für Erdgas aber auch den Strommarkt, dass sowohl die Märkte als auch die Sicherung<br />

der Versorgung zumindest auf regionaler Ebene weiter zusammengelegt werden müssen. Dies hätte<br />

„nebenbei“ auch positive Effekte auf die Wettbewerbsintensität.<br />

Da die Gasverbrauchssteigerung vA stromgetrieben ist, wird die Frage diskutiert, inwieweit die<br />

Verbrauchsprognosen robust sind. Argumentiert wird, dass durch den CO2-Zertifikateh<strong>an</strong>del die<br />

Grenzkosten beider Technologien weitgehend ausgeglichen werden, womit das Investitionsrisiko stark<br />

reduziert wird.<br />

Für Österreich werden die vom Wifo im Jahr 2005 vorgelegten Energieszenarien 2020 diskutiert.<br />

Davon abgeleitet wird argumentiert, dass Aufbringungsseitig keine wesentliche CO2 Einsparung<br />

möglich sein wird, eher mit einer Steigerung der CO2 Emissionen zu rechnen ist. Auch der nächste<br />

Investitionszyklus, der zweifelsohne zu Wirkungsgradverbesserungen führen wird, k<strong>an</strong>n die<br />

Mehremissionen nicht wettmachen. Verbrauchsseitige Maßnahmen aber auch die Sicherstellung<br />

eines funktionierende CO2 Markts sind daher sehr wesentlich für Österreich. Die Lokalisierung<br />

einzelner Kraftwerke wird sich regional entscheiden, was die Bedeutung der heimischen<br />

Tr<strong>an</strong>sportinfrastruktur unterstreicht.<br />

1 Energie-Control GmbH, Rudolfsplatz 13a, A-1010 Wien; Tel: +43 1 24724-0, Fax: +43 1 24724-900;<br />

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