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K u rzfassu n g sb an d - Graz University of Technology

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Energieinnovation 2006 187<br />

7.2 KWK mit Mikrogasturbine (Session G3)<br />

7.2.1 „Kostenstruktur und zukünftige Entwicklung von dezentralen<br />

Erzeugungs<strong>an</strong>lagen am Beispiel der Mikrogasturbine“<br />

Marc Neubert, Gerd Balzer (TU-Darmstadt/Institut für Elektrische<br />

Energieversorgung) 1<br />

Die dezentrale Energieversorgung hat im Laufe der letzten 5 Jahre immer mehr <strong>an</strong> Bedeutung<br />

gewonnen. Dazu hat im großen Maße das in Deutschl<strong>an</strong>d existierende Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

und das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz beigetragen, womit wirtschaftliche Anreize geschaffen<br />

wurden. Auf Grund der Altersstruktur des deutschen Kraftwerkparks, sowie dem beschlossenen<br />

Ausstieg aus der Kernenergie, werden bis zum Jahr 2030 Neuinvestitionen in Großkraftwerke nötig,<br />

die eine Größenordnung von 60 GW beträgt. Der erhöhte Abschreibung<strong>sb</strong>edarf der führenden<br />

Stromerzeuger wird einen Preis<strong>an</strong>stieg im Großh<strong>an</strong>delsmarkt bewirken. Die drohende Versorgungslücke<br />

und die Preissteigerung der Stromerzeugung wird die Wirtschaftlichkeit dezentraler Erzeugungsstrukturen<br />

weiter begünstigen. Weitere Gründe, die für eine Ausweitung der dezentralen Energieversorgung<br />

sprechen, sind zum einen die Möglichkeit der C02-Einsparung mit Hilfe der Kraft-Wärme-<br />

Kopplung und zum <strong>an</strong>deren die Möglichkeit der dezentralen Kraftwerkseinsatzpl<strong>an</strong>ung, w<strong>of</strong>ür<br />

allerdings eine detaillierte Kenntnis der Kostenstruktur von dezentralen Anlagen erforderlich ist.<br />

In der Arbeit wird als erstes die Kostenstruktur von dezentralen Erzeugungs<strong>an</strong>lagen (DEA) erarbeitet.<br />

Mit der Kostenstruktur als Grundlage wird diese auf die Mikrogasturbine (MGT) <strong>an</strong>gewendet und die<br />

spezifischen Erzeugungskosten berechnet. Abschließend wird das Entwicklungspotenzial der MGT<br />

<strong>an</strong>alysiert und die mögliche Kostendegression mit Hilfe von Lernkurven berechnet.<br />

Kostenstruktur dezentraler Erzeugungs<strong>an</strong>lagen<br />

Die Wirtschaftlichkeit spielt in der Energieversorgung eine immer größere Rolle. Die Kraftwerkseinsatzpl<strong>an</strong>ung<br />

wird auf Dauer nicht nur auf Großkraftwerke beschränkt bleiben, sondern in Zukunft<br />

die kleineren dezentralen Anlagen mit einbeziehen müssen. Daraus folgt, dass die Kostenstruktur<br />

dezentraler Erzeugungs<strong>an</strong>lagen betrachtet und erarbeitet werden muss. Eine genaue Auflistung der<br />

Kostenstruktur ist in Tabelle 1 aufgeführt.<br />

Tabelle 1: Kostenstruktur von DEA<br />

Gesamtkosten Festkosten kapital- Investitionskosten<br />

gebundene Abschreibung<br />

Kosten<br />

Bauzinsen<br />

Miete<br />

sonstige<br />

Versicherungskosten<br />

Kosten<br />

Anschlusskosten<br />

Verwaltungskosten<br />

Variable Kosten betriebs- Wartung/Reparatur<br />

gebundene Anlaufkosten<br />

Kosten<br />

Personalkosten<br />

verbrauchs- Brennst<strong>of</strong>fkosten<br />

gebundene Kosten Hilfsmittel<br />

Unter Verwendung der daraus resultierenden Formeln und Gleichungen können die einzelnen<br />

Kostenpunkte berechnet werden. Die Festkosten geben grundsätzlich die Möglichkeit von<br />

Investitionsentscheidungen, während mit Hilfe der variablen Kosten die spezifischen<br />

Erzeugungskosten berechnet werden. Die Erzeugungskosten stellen einen wichtigen<br />

Orientierungspunkt für die Vergleichbarkeit der elektrische Energieerzeugung dar. Seit Jahren schon<br />

1 Technische Universität Darmstadt, L<strong>an</strong>dgraf-Georg-Str. 4, D-64283 Darmstadt,<br />

Tel.: +49(0)6151-165452; e-mail: marc.neubert@eev.tu-darmstadt.de;

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