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K u rzfassu n g sb an d - Graz University of Technology

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Energieinnovation 2006 175<br />

Abfall<strong>an</strong>lieferung<br />

Die Anlieferung der Abfälle erfolgt über Straßenfahrzeuge (kommunale Sammelfahrzeuge oder<br />

Containerzüge) sowie per Bahn. Die Abfälle werden nach der Verwiegung in den Müllbunker abgekippt<br />

und durch einen der beiden Greiferkräne über den Aufgabetrichter auf den Verbrennungsrost<br />

aufgegeben. Für die Aufbereitung von Sperrmüll steht ein Zerkleinerer bereit.<br />

Feuerung und Dampferzeuger<br />

Der luftgekühlte Verbrennungsrost ist ein vielfach bewährtes und robustes System mit ausgezeichneten<br />

Verbrennungseigenschaften. Die Rauchgase durchlaufen den Dampferzeuger (Drei-Zug-<br />

Vertikal-Kessel) und geben dort ihre Wärme ab. Die Kesselauslegung verbindet mit ihren Dampfparametern<br />

40 bar / 400°C einen hohen energetischem Wirkungsgrad mit einem l<strong>an</strong>glebigen, wartungsarmen<br />

und l<strong>an</strong>ge Zeit erprobten Betrieb. Die ausgebr<strong>an</strong>nte Rostschlacke fällt von der letzten Rostzone<br />

in einen Nassentschlacker und wird von dort in den Schlackebunker gefördert.<br />

Rauchgasreinigung<br />

Die Abgasreinigung ist in vier Stufen aufgebaut und erfüllt die Grenzwerte der 17. BImSchV. Die<br />

erste Stufe ist in den Kessel integriert und dient der Reduktion der Stickoxyde (NOx). Sie arbeitet<br />

nach dem nichtkatalytischen Verfahren (SNCR) mittel Zugabe einer 25 %-igen<br />

Ammoniakwasserlösung (NH 4 OH).<br />

In der zweiten Stufe wird dem Rauchgas Kalkmilch (CaOH) in einem so gen<strong>an</strong>nten Rotationszerstäuber<br />

fein verteilt zugegeben. Die Kalkmilch reagiert mit den sauren gasförmigen Schadst<strong>of</strong>fen des<br />

Rauchgases (HCl, SO 2 ) und bindet diese chemisorptiv.<br />

Eine weitere Zugabe von Herd<strong>of</strong>enkoks (HOK) in der dritten Stufe bindet über eine Oberflächenreaktion<br />

Dioxine / Fur<strong>an</strong>e sowie Schwermetalle wie z.B. Quecksilber (Hg) und halogenierte Fluoride<br />

(HF) ein.<br />

In der vierten Stufe, dem Gewebefilter, werden schadst<strong>of</strong>fbeladenen Festst<strong>of</strong>fe (Stäube und Additive)<br />

abgeschieden. Hier kommen hochwirksame Filtermaterialien zum Einsatz, die eine Abscheideleistung<br />

von über 99,99 % besitzen.<br />

Energieerzeugung<br />

Der im Kessel erzeugte Dampf (rd. 90 t/h) wird in einer axial durchströmten Entnahme-Kondensationsturbine<br />

mit <strong>an</strong>geschlossenem Generator verstromt. Die elektrische Bruttoleistung beträgt<br />

18,55 MW. Der elektrische Eigenbedarf der TREA Leuna beträgt weniger als 10% der Bruttoleistung.<br />

Der Abdampf aus der Turbine wird im Luftkondensator durch Kühlung mit Umgebungsluft kondensiert<br />

und über die Speisewasserpumpe erneut dem Kessel zugeführt. Die Turbine ist mit einer Anzapfung<br />

ausgerüstet, die eine Entnahme von Dampf zur Einspeisung in das St<strong>an</strong>dortnetz ermöglicht.<br />

Was vom Abfall übrig bleibt<br />

Nach der Verbrennung bleiben von 1.000 kg Abfall rd. 300 kg Rostschlacke und rd. 7 kg Filterstaub<br />

übrig. Die Rostschlacke wird durch ein orts<strong>an</strong>sässiges Unternehmen aufbereitet, von Metallen<br />

entfrachtet und einer Verwertung im Straßenbau zugeführt.<br />

Die Filterstäube werden mit einem speziellen Beh<strong>an</strong>dlungsverfahren durch Zugabe von Additiven zu<br />

einem Baust<strong>of</strong>f für die Deponies<strong>an</strong>ierung aufbereitet und dort verwertet.<br />

Anfallendes Abwasser wird in der TREA Leuna wieder verwendet. Somit sind die St<strong>of</strong>fkreisläufe<br />

geschlossen.<br />

Abfallballierung<br />

Die Entsorgungssicherheit ist im Fall von Anlagenstillständen durch eine <strong>an</strong> der TREA Leuna fest<br />

installierte Abfallballierung gewährleistet. Dort werden die Abfälle zerkleinert, gepresst, geschnürt<br />

und mit luft- und wasserundurchlässiger Folie umwickelt. Die Abfallballen werden auf dem dafür<br />

errichteten Zwischenlager <strong>an</strong> der Anlage gestapelt. So können Stillstände von bis zu vier Wochen<br />

überbrückt werden. Eine weitere Ausfallsicherheit bietet der mitteldeutsche Ausfallverbund mit sechs<br />

Abfallbeh<strong>an</strong>dlungs<strong>an</strong>lagen aus der Region.

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