K u rzfassu n g sb an d - Graz University of Technology
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Energieinnovation 2006 173<br />
6.4.2 „Entschwefelung für Biogas<strong>an</strong>lagen kleiner Leistungsgröße“<br />
Paul Renetzeder, Ulrich Hohenwarter<br />
(TU <strong>Graz</strong>/Institut für Wärmetechnik) 1<br />
Die Reduzierung der weltweiten CO2 – Emissionen bei gleichzeitiger Deckung des weiterhin<br />
steigenden Energiebedarfes stellt moment<strong>an</strong> die größte Herausforderung <strong>an</strong> Forschung und<br />
Entwicklung in der Energietechnik dar. Dabei spielt die Verwendung von erneuerbaren Energieträgern<br />
eine immer wichtigere Rolle, wobei nur durch Diversifizierung der unterschiedlichen Energieträger eine<br />
wesentliche Reduktion der Treibhausgase zu erreichen sein wird.<br />
Biogas stellt als erneuerbarer Energieträger nur ein kleines Potential dar, k<strong>an</strong>n aber im ländlichen<br />
Raum mit Blockheizkraftwerken einen wesentlichen Beitrag zur Strom- und Wärmegewinnung<br />
beitragen. Hauptproblem ist zurzeit die Belastung von Biogas durch Schadst<strong>of</strong>fe und die<br />
Empfindlichkeit von modernen Gasnutzungsaggregaten auf Verunreinigungen, im Speziellen auf<br />
Schwefelwasserst<strong>of</strong>f.<br />
Zur energetischen Umw<strong>an</strong>dlung von Biogas werden heutzutage hauptsächlich Gasmotoren<br />
eingesetzt, wobei der Schwefelgehalt des Biogases sich auf die Lebensdauer des Schmieröls aber<br />
auch auf die Abgassituation der Biogas<strong>an</strong>lage auswirkt. In Zukunft rücken auch Brennst<strong>of</strong>fzellen<br />
immer mehr in den Blickpunkt des Interesses. Diese stellen aufgrund ihrer hohen Empfindlichkeit<br />
gegenüber Schwefelgasen besonders hohe Ansprüche <strong>an</strong> das Brenngas. Eine weitere<br />
Nutzungsmöglichkeit von Biogas ist die Einspeisung in ein Erdgasnetz. Auch hier gilt es besonders<br />
hohe Schwefelreinheiten zu gewährleisten.<br />
Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines Entschwefelungsverfahrens, welches die hohen<br />
Gasreinheiten gewährleisten k<strong>an</strong>n ohne den energetischen Gesamtnutzungsgrad der Anlage allzu<br />
sehr einzuschränken und dabei durch niedrige Kosten die Wirtschaftlichkeit der Anlage nicht<br />
beeinträchtigt.<br />
Im Besonderen wird auf die speziellen Anforderungen der österreichischen Biogasstruktur Rücksicht<br />
genommen, welche sich durch l<strong>an</strong>dwirtschaftliche Biogas<strong>an</strong>lagen im kleinen Leistung<strong>sb</strong>ereich bis 500<br />
kW auszeichnet. Neben den schon gen<strong>an</strong>nten Kriterien wie Gasreinheit, Gesamtnutzungsgrad und<br />
Wirtschaftlichkeit im kleinen Leistung<strong>sb</strong>ereich liegt der Focus der Arbeiten vor allem auf der<br />
Anwendbarkeit im l<strong>an</strong>dwirtschaftlichen Bereich und einem geschlossener Schwefelkreislauf.<br />
Die Publikation beschäftigt sich mit den technologischen Aspekten dieses Projektes. Darunter fallen<br />
vor allem eine eingehende Analyse der unterschiedlichen Entschwefelungsverfahren, der Aufbau<br />
einer Versuchs<strong>an</strong>lage zur Analyse des Entschwefelungsverhaltens unterschiedlicher Adsorbentien<br />
mittels eines GC und eine thermodynamische Simulation des Gesamtsystems.<br />
Keywords:<br />
Biogas, Desulphurization<br />
1 Technische Universität <strong>Graz</strong>, Institut für Wärmetechnik, Inffeldgasse 25B, 8010 <strong>Graz</strong>;<br />
Tel: +43 / 316 / 873-7307; e-mail: paul.renetzeder@tugraz.at, Url: www.iwt.tugraz.at;