K u rzfassu n g sb an d - Graz University of Technology
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166 Energieinnovation 2006<br />
Die erhöhten Einspeisetarife wurden nach der Oö. Ökostromverordnung für eine Dauer von 10 Jahren<br />
ab Inbetriebnahme zugesichert. Die Einspeisevergütung beträgt 350 % des Basispreises I der Oö.<br />
Ökostromverordnung. Die jährlichen Basispreise werden durch das L<strong>an</strong>d Oberösterreich jeweils für<br />
ein Wirtschaftsjahr im Vorhinein ermittelt. Zur Ermittlung werden die Marktdaten der EEX–Fr<strong>an</strong>kfurt<br />
her<strong>an</strong>gezogen.<br />
Anlagentechnik<br />
Die Anlieferung der Brennst<strong>of</strong>fe erfolgt werktags mit LKWs. Die Anlieferfrequenz beträgt dabei ca. 40<br />
LKW pro Tag. Als Biomassebrennst<strong>of</strong>f werden vor allem Sägenebenprodukte, Altholz, Schleifstaub<br />
und Waldhackgut eingesetzt.<br />
Zur Brennst<strong>of</strong>fbevorratung sind zwei geschlossene Lagersilos mit je 5.000 m³ für Chips<br />
(Hackschnitzel, Sägespäne, Altholz) und eine Lagerhalle mit 6.000 m³ für Rinde vorgesehen, in<br />
welchen die Biomasse getrennt gelagert werden k<strong>an</strong>n. Die Lagerkapazitäten sind für einen 10-tägigen<br />
Volllastbetrieb ausgelegt um auch bei längeren Lieferunterbrechungen (z.B. Feiertage) den Betrieb<br />
der Anlage mit voller Leistung zu gewährleisten.<br />
Aufgrund der Kesselleistung und wegen des hohen Wassergehalts der Biomassebrennst<strong>of</strong>fe wurde<br />
eine stationäre Wirbelschichtkessel<strong>an</strong>lage gewählt. Charakteristisches Merkmal der<br />
Wirbelschichttechnologie ist die Verbrennung in einer fluidisierten Mischung bestehend aus<br />
Bettmaterial und Brennst<strong>of</strong>f. Die Vorteile sind die hohe Brennst<strong>of</strong>fflexibilität, das günstige<br />
Emissionsverhalten, die kompakte Bauweise und der hohe thermische Wirkungsgrad.<br />
Die Rauchgasreinigung besteht aus einer selektiven nichtkatalytischen Entstickung (SNCR) und<br />
einem Gewebefilter zur Entstaubung mit Additivdosierung (Kalkhydrat und Herd<strong>of</strong>enkoks) zur Bindung<br />
von Schwermetallen und sauren Rauchga<strong>sb</strong>est<strong>an</strong>dteilen.<br />
Der bestehende Dampfturbosatz M4 ist Teil der Gas- und Dampfturbinen<strong>an</strong>lage und wurde im Jahre<br />
1997 erneuert. Diese Anlage diente bisher nur als Spitzenlast bzw. als Ausfallreserve. Der<br />
Dampfturbosatz besteht im wesentlichen aus einer Anzapfkondensationsturbine und einem<br />
Drehstrom- Synchron- Generator, der direkt <strong>an</strong> die Dampfturbine gekuppelt ist. Entsprechend der<br />
Ausnützung im Teillastbereich werden die elektrische und Fernwärmeleistungen erzeugt.<br />
Meilensteine<br />
12/2002 AWG-Bescheid und Energierecht<strong>sb</strong>escheid sind rechtskräftig<br />
09/2003 Baubeschluss<br />
04/2004 Bestellung der Hauptkomponenten<br />
07/2004 Baubeginn<br />
10/2004 Montagebeginn Kessel<br />
01/2005 Baubeginn Brennst<strong>of</strong>fh<strong>an</strong>dling<br />
04/2005 Druckprobe und Abnahme durch TÜV<br />
05/2005 Montagebeginn Brennst<strong>of</strong>fh<strong>an</strong>dling<br />
08/2005 Beginn Kalt-Inbetriebsetzung<br />
10/2005 Erste Biomasse<strong>an</strong>lieferung, erster Dampf zur Turbine<br />
12/2005 Beginn des 8-wöchigen Probebetriebs<br />
Seit Ende Oktober 2005 ist die Anlage mit Biomasse im Vollbetrieb. Der zweimonatige Probebetrieb<br />
wird mit der Gar<strong>an</strong>tie- und Abnahmemessung Ende Februar 2006 abgeschlossen.