K u rzfassu n g sb an d - Graz University of Technology
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Energieinnovation 2006 165<br />
6.3.3 „Errichtung eines 50 MW th Biomasse-Heizkraftwerkes<br />
am Kraftwerksst<strong>an</strong>dort Timelkam“<br />
Robert Stockenreitner (Energie-AG Oberösterreich) 1<br />
Im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben zur Steigerung des Anteils <strong>an</strong> erneuerbarer Energie setzt die<br />
Energie AG Oberösterreich einen weiteren Schritt in Richtung ökologisch nachhaltiger<br />
Stromerzeugung und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der österreichischen Ziele. Am<br />
bestehenden Kraftwerksst<strong>an</strong>dort Timelkam herrschen für die Realisierung einer Biomasse<strong>an</strong>lage zur<br />
Kraft-Wärme-Kopplung ideale Voraussetzungen. Die Lage im Zentrum der holzverarbeitenden<br />
Industrie und die Nutzung der vorh<strong>an</strong>denen Infrastruktur am St<strong>an</strong>dort ist verbunden mit der hohen<br />
jahresdurchgängigen Auslastung der derzeit in Bau befindlichen Anlage.<br />
Die neue Biomasse<strong>an</strong>lage Timelkam umfasst folgendes Konzept:<br />
• Errichtung eines stationären Wirbelschichtkessels und einer Rauchgasreinigung<br />
• Errichtung eines neuen Kesselhauses am früheren St<strong>an</strong>dort des aufgelassenenWerk I<br />
• Errichtung eines Brennst<strong>of</strong>flagers, bestehend aus zwei Silos und einer Rindenlagerhalle,<br />
der Brennst<strong>of</strong>f<strong>an</strong>nahme, einer Aufbereitungs- und Zerkleinerungs<strong>an</strong>lage<br />
und zugehöriger Fördereinrichtungen<br />
• Einbindung des Dampfes aus dem Biomassekessel in die bestehende Dampfturbine<br />
M4 zur Strom- und Fernwärmeerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung<br />
• Bestmögliche Nutzung und Einbindung der bestehenden Kraftwerksinfrastruktur<br />
Das Technische Konzept umfasst ein Biomasse-Heizkraftwerk mit stationärem Wirbelschichtkessel<br />
und Nutzung der bestehenden Dampfturbine M4. Damit werden bis auf einen revision<strong>sb</strong>edingten<br />
Stillst<strong>an</strong>d der Biomasse<strong>an</strong>lage im g<strong>an</strong>zjährigen Betrieb mittels CO2-neutraler Energieaufbringung<br />
Strom in das 110 kV-Netz und Fernwärme in das bestehende Fernwärmenetz eingespeist. Damit<br />
können rund 26.000 Haushalte jährlich mit sauberem Ökostrom versorgt und der Wärmebedarf von<br />
ca. 6.000 Haushalten mit CO2-neutraler Fernwärme gedeckt werden.<br />
Daten:<br />
• Brennst<strong>of</strong>fwärmeleistung ca. 50 MWth<br />
• Frischdampftemperatur 440 °C<br />
• Frischdampfdruck 42 bar<br />
• Elektrische Leistung max. 15 MWel<br />
• Fernwärmeleistung max. 15 MWth<br />
• Stromerzeugung (netto) ca. 95 GWh/Jahr<br />
• Fernwärmeerzeugung ca. 88 GWh/Jahr<br />
• Jährliche Brennst<strong>of</strong>fmenge (Basis: Wassergehalt 30%) ca. 115.000 t/Jahr<br />
• Einsatzdauer ca. 8.000 h/Jahr<br />
• Projektkosten ca. 35 Mio. €<br />
Als Brennst<strong>of</strong>f werden heimisches Holz und Holzrestst<strong>of</strong>fe aus der L<strong>an</strong>d- und Forstwirtschaft sowie<br />
industrielle Holznebenprodukte (Rinde, Sägespäne, Schleifstaub,...) und Altholz (Dachstuhlholz,<br />
Kisten, Paletten,...) eingesetzt.<br />
Am Kraftwerksst<strong>an</strong>dort ergibt sich dabei durch den Einsatz eines CO2-neutralen biogenen<br />
Brennst<strong>of</strong>fes im Biomasse-Heizkraftwerk eine deutliche CO2-Reduktion.<br />
Die Errichtung der Biomasse<strong>an</strong>lage bedeutet eine technische und ökologische Optimierung der<br />
Fernwärmeerzeugung und –versorgung im Raum Timelkam-Vöcklabruck-Lenzing.<br />
1 Energie AG OÖ., A-4021 Linz, Böhmerwaldstrasse 3;