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K u rzfassu n g sb an d - Graz University of Technology

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156 Energieinnovation 2006<br />

6.2.4 „Modellierung und Entwicklung von Strategien zur effizienten<br />

Förderung nachhaltiger Energiesysteme am Beispiel des<br />

Wiener Raumwärmesektors“<br />

Lukas Kr<strong>an</strong>zl, Michael Stadler, Reinhard Haas, Claus Huber (TU-<br />

Wien/Energy Economics Group) 1<br />

Nationale und internationale Vorgaben, Vereinbarungen und Richtlinien fordern eine Erhöhung des<br />

Anteils Erneuerbarer sowie eine Reduktion der CO 2 -Emissionen und der Energieintensität.<br />

Unterschiedliche Sp<strong>an</strong>nungsfelder tun sich bei der Implementierung der entsprechenden politischen<br />

Instrumente auf: einzelne energie- und umweltpolitische Ziele sind mitein<strong>an</strong>der in Einkl<strong>an</strong>g zu bringen,<br />

die Einführung von zusätzlichen Steuern (z.B. auf fossile Energieträger oder CO 2 -Emissionen) ist<br />

politisch <strong>of</strong>t nicht durchzusetzen und die Vergabe von Fördermitteln ist in Einkl<strong>an</strong>g mit<br />

budgetpolitischen Zielen zu bringen.<br />

Diese Überlegungen münden in der Herausforderung, öffentliche Gelder sparsam und effizient zur<br />

CO 2 -Reduktion einzusetzen. Daraus ergeben sich weiters die folgenden Fragen: Welche CO 2 -<br />

Reduktionsziele können in verschiedenen Szenarien erreicht werden, welche Förderungen sind dafür<br />

nötig und wie können politische Instrument optimal aufein<strong>an</strong>der abgestimmt werden Das Ziel dieses<br />

Beitrags ist es, diese Fragestellungen <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d des Gebäudebest<strong>an</strong>des der Stadt Wien zu beh<strong>an</strong>deln<br />

und über diese Fallstudie hinausgehende Schlussfolgerungen zur Förderung von CO 2 -<br />

Minderungsmaßnahmen aus dem Vergleich mit <strong>an</strong>deren Regionen abzuleiten.<br />

Zu diesem Zweck wird als erster Schritt das Modell Invert vorgestellt, auf dem die Untersuchungen<br />

basieren. Anschließend erfolgt die Darstellung der konkreten Modellierung des Gebäudebest<strong>an</strong>des in<br />

der Stadt Wien. Die erzielten Resultate hinsichtlich der Zusammensetzung des Energieträger-Mix, der<br />

erzielten Energieeinsparungen durch Effizienzmaßnahmen, CO 2 -Emissionen und der öffentlichen<br />

Förderkosten werden in Szenarien bis 2020 beschrieben. Unter Berücksichtigung der<br />

Modellergebnisse für <strong>an</strong>dere Regionen werden übergeordnete Schlussfolgerungen hinsichtlich<br />

effizienter Fördermaßnahmen abgeleitet.<br />

Das Modell, das den Untersuchungen dieses Beitrags zu Grunde liegt, wurde im Rahmen des EU-<br />

Altener-Projekts Invert „Investing in RES <strong>an</strong>d RUE technologies: Models for saving public money“<br />

entwickelt. Mit Hilfe dieses Modells können die Auswirkungen von Förderinstrumenten simuliert<br />

werden. Dabei werden Fördersysteme sowohl für den vermehrten Einsatz erneuerbarer Energien als<br />

auch zur Steigerung der Energieeffizienz in den Bereichen Gebäude (Raumwärme, Warmwasser,<br />

Kühlen), Stromerzeugung und Treibst<strong>of</strong>fproduktion betrachtet.<br />

Am Beispiel des Gebäudesektors bedeutet dies, dass im Invert Simulation-Tool der Gebäudebest<strong>an</strong>d<br />

auf einem sehr detaillierten Niveau nach Gebäudekategorien, Bauperioden sowie Energiesystemen<br />

abgebildet werden k<strong>an</strong>n. Auf dieser Basis werden Entscheidungsprozesse für Heiz-, Warmwasseroder<br />

Kühlsysteme bzw. Wärmeschutzmaßnahmen modelliert. Die Spezifizierung ökonomischer<br />

Anreize über Förderungen bewirkt dabei eine Verschiebung der Entscheidungsgrundlagen, woraus<br />

die Effekte verschiedener Anreizsysteme ermittelt werden.<br />

Die entscheidenden Outputs des Modells sind die Auswirkungen auf das öffentliche Budget<br />

(Ausgaben für Subventionen und Einnahmen aus CO 2 -Steuern) sowie CO 2 -Emissionen. Weiters ist<br />

eine Reihe von Detailergebnissen auf Technologieebene erzielbar, wie z.B. Reduktion des<br />

Energiebedarfs aufgrund von Wärmeschutzmaßnahmen, der erwartete Energieträgermix für Heizen,<br />

Warmwasser und Kühlen sowie Ökostrom und der Au<strong>sb</strong>au der Biotreibst<strong>of</strong>fproduktion.<br />

Für die Fallstudie Wien werden verschiedene Hypothesen im Raumwärmebereich hinsichtlich der<br />

Effizienz bestehender und möglicher adaptierter Förderungen jeweils im Vergleich zu einem<br />

Referenzszenario (= Entwicklung unter Beibehaltung derzeitiger Förderungen) getestet. Hierbei wird<br />

speziell auf die Ermittlung der Fördereffizienz bezüglich der CO 2 -Einsparung Augenmerk gelegt.<br />

Darunter wird die Menge der eingesparten CO 2 -Emissionen bezogen auf die Höhe der für<br />

Förderungen vergebenen öffentlichen Mittel verst<strong>an</strong>den.<br />

1 Energy Economics Group, Institut für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft,<br />

Technische Universität Wien, Gußhausstraße 25-29/373-2, 1040 Wien,<br />

Tel.: +43 1 58801/37351, Fax: +43 1 58801/37397, e-mail: Lukas.Kr<strong>an</strong>zl@tuwien.ac.at;

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