K u rzfassu n g sb an d - Graz University of Technology
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146 Energieinnovation 2006<br />
• Welche Förderinstrumente (z.B. Einspeisevergütungen, Investitionszuschüsse, Ausschreibungen,<br />
Quoten mit h<strong>an</strong>delbaren Zertifikaten) erscheinen bei Betrachtung der prognostizierten Zukunft am<br />
effektivsten und aus ökonomischer Sicht effizientesten<br />
• Erweist sich eine Harmonisierung der Fördersysteme auf europäischer Ebene als wünschenswert,<br />
um die Effektivität und Effizienz der Förderung in Zukunft zu gewährleisten Welche Instrumente<br />
wären hierzu einsetzbar bzw. empfehlenswert<br />
• Welche Ch<strong>an</strong>cen und Risiken birgt eine verstärkte Kooperation auf bi- und multilateraler Ebene<br />
Die im Rahmen dieses Vortrags vorgestellten Zukunftsszenarien basieren auf Anwendung des<br />
S<strong>of</strong>twaretools Green-X – ein Simulationsmodell für energiepolitische Instrumente unter Anwendung<br />
des Konzepts dynamischer Kosten-Potenzialkurven, welches während des gleichnamigen EU-<br />
Forschungsprojekts Green-X (siehe www.green-x.at) <strong>an</strong> der TU Wien entwickelt wurde. Diese<br />
Analysen wurden im Rahmen laufender Forschungsvorhaben durchgeführt – beispielsweise des<br />
europäischen Forschungsprojekt OPTRES (Best<strong>an</strong>dsaufnahme und Optimierung der<br />
Fördermech<strong>an</strong>ismen für erneuerbare Energien im Europäischen Strommarkt - im Rahmen der<br />
Forschungslinie Intelligent Energy for Europe) sowie des Forschungsprojekts „Monitoring und<br />
Auswertung der Instrumente zur Förderung Erneuerbaren Stroms in EU Mitgliedstaaten“ (im Auftrag<br />
des Deutschen Umweltbundesamts bzw. Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz u.<br />
Reaktorsicherheit). Sie besitzen somit hohe Aktualität unter Berücksichtigung jüngster politischer<br />
Entwicklungen.<br />
Die Analyse ergab, dass mehr als zwei Drittel der möglichen Effizienzverbesserungen durch eine<br />
bloße Optimierung, d.h. eine bessere Ausgestaltung der jeweils bestehenden nationalen<br />
Förderinstrumente erreicht werden können. Würden also alle EU-Mitgliedstaaten ihre<br />
Förderinstrumente auf den Prüfst<strong>an</strong>d stellen und Schwachpunkte beseitigen, so wäre schon viel<br />
gewonnen. Hinzu kommen die Beseitigung administrativer Hemmnisse und eine glaubwürdige, ergo<br />
dauerhafte Politikführung. Denn: Eine unstete Politik führt zu erhöhten Risikoprämien und somit zu<br />
gesamtgesellschaftlich höheren Kosten. Administrative Hemmnisse verzögern den Au<strong>sb</strong>au<br />
erneuerbarer Energien gewaltig, sodass in der Theorie auch kraftvolle Instrumente dadurch viel von<br />
ihrer Wirksamkeit einbüßen können.<br />
Wird dennoch von einer Harmonisierung eines der Instrumente auf europäischer Ebene oder<br />
zumindest in einigen Mitgliedstaaten (so gen<strong>an</strong>nte Cluster-Bildung) ausgeg<strong>an</strong>gen, so können unter<br />
bestimmten Bedingungen noch größere Effizienzgewinne erreicht werden. Voraussetzung hierfür ist<br />
allerdings die Einführung einer technologiespezifischen Förderung. Dies ist am besten mit einem<br />
Einspeisesystem zu realisieren, da hier g<strong>an</strong>z einfach unterschiedlich hohe Vergütungen für die<br />
einzelnen Sparten der erneuerbaren Energien festgelegt werden können. Ist das System gut<br />
ausgestaltet, so ist mit niedrigen Tr<strong>an</strong>sferkosten zu rechnen. Ist dies jedoch nicht der Fall, so k<strong>an</strong>n<br />
m<strong>an</strong> selbst bei einer Harmonisierung mit gesamtwirtschaftlichen Verlusten rechnen.