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K u rzfassu n g sb an d - Graz University of Technology

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138 Energieinnovation 2006<br />

5.4 Inst<strong>an</strong>dhaltung und Zuverlässigkeit<br />

bei Verteilnetzen (Session E2)<br />

5.4.1 „Zuverlässigkeit<strong>sb</strong>ewertungen von Verteilernetzen – wie<br />

können diese erfolgen und was kommt international zur<br />

Anwendung“<br />

Alfons Haber, Tahir Kapet<strong>an</strong>ovic (Energie-Control GmbH) 1<br />

Nach DIN 40041 beschreibt die Zuverlässigkeit „die Beschaffenheit einer Einheit bezüglich ihrer<br />

Eignung, während oder nach einer Zeitsp<strong>an</strong>ne bei vorgegebenen Anwendung<strong>sb</strong>edingungen die<br />

Zuverlässigkeitsforderung zu erfüllen“. Die Beschaffenheit ist über die Gesamtheit der Merkmale und<br />

Merkmalswerte einer Einheit (materieller oder immaterieller Gegenst<strong>an</strong>d der Betrachtung) definiert.<br />

Als Zuverlässigkeitsforderung wird die Gesamtheit der betrachteten Einzelforderungen <strong>an</strong> die<br />

Beschaffenheit einer Einheit, die das Verhalten der Einheit während oder nach vorgegebenen<br />

Zeitsp<strong>an</strong>nen bei vorgegebenen Anwendung<strong>sb</strong>edingungen betreffen, und zwar in der betrachteten<br />

Konkretisierungsstufe der Einzelforderungen, verst<strong>an</strong>den.<br />

Die allgemeine Definition der Versorgungszuverlässigkeit wird in den technischen und<br />

org<strong>an</strong>isatorischen Regeln für Betreiber und Benutzer von Netzen (TOR) – umgelegt auf ein<br />

elektrisches System – als „die Fähigkeit eines elektrischen Systems, seine Versorgungsaufgaben<br />

unter vorgegebenen Bedingungen während einer bestimmten Zeitsp<strong>an</strong>ne zu erfüllen“ definiert.<br />

Die Versorgungszuverlässigkeit wird meist über die mittlere Häufigkeit und Dauer von Versorgungsunterbrechungen<br />

von Kunden gemessen. Die Bewertung liefert eine Reihe von Zuverlässigkeitskennzahlen,<br />

die dadurch auch eine internationale Vergleichbarkeit der Versorgungssituation<br />

ermöglichen.<br />

Alle qu<strong>an</strong>titativen Betrachtungen über die Zuverlässigkeitskenngrößen bzw. Zuverlässigkeitsindikatoren<br />

beziehen sich auf einen endlichen Zeitraum. Die Verfügbarkeit k<strong>an</strong>n als Wahrscheinlichkeit<br />

<strong>an</strong>gesehen werden, ein System zu einem gegebenen Zeitpunkt in einem funktionsfähigen Zust<strong>an</strong>d<br />

<strong>an</strong>zutreffen. Die Definition der Versorgungszuverlässigkeit erlaubt keine qu<strong>an</strong>titativen Aussagen, diese<br />

werden erst durch die Zuverlässigkeitskenngrößen ermöglicht.<br />

Die Versorgungszuverlässigkeit hängt u.a. ab von:<br />

• der Zuverlässigkeit einzelner Elemente, wie z.B. Erzeugungs<strong>an</strong>lagen oder überlagerter und<br />

paralleler Netze bzw. Netzzweige und Netzknoten,<br />

• primären Systemeinflüssen, das sind z.B. Erzeugungseinschränkungen oder Störungen im Netz<br />

und<br />

• der Funktion sekundärer Einrichtungen, z.B. Schutztechnik, Leittechnik.<br />

Wie dargestellt wird, zeigen die Zuverlässigkeitsindikatoren bzw. Zuverlässigkeitskenngrößen für<br />

Netze indirekt den Zust<strong>an</strong>d des Stromversorgungssystems und seiner einzelnen Best<strong>an</strong>dteile <strong>an</strong>.<br />

Durch sie können Versorgungssysteme mitein<strong>an</strong>der verglichen und der Grad ihrer Zuverlässigkeit<br />

oder Versorgungssicherheit bestimmt werden. Als Betrachtungszeitraum wird für alle Indikatoren<br />

vorwiegend ein Jahr her<strong>an</strong>gezogen. Die Indikatoren sollen jedoch die saisonalen Unterschiede<br />

inkludieren, denn das Störungsgeschehen in Österreich hat jahreszeitliche Schw<strong>an</strong>kungen.<br />

Die Zuverlässigkeitsindikatoren dienen der Bewertung der Zuverlässigkeit der Stromnetze. Durch<br />

diese Bewertung wird die Vergleichbarkeit einzelner Netzbereiche national und international<br />

ermöglicht. Die nachfolgenden Zuverlässigkeitskenngrößen sind systembezogene Kenngrößen, d.h.<br />

das Netzsystem wird, bezogen auf die Sp<strong>an</strong>nungsebene, als G<strong>an</strong>zes betrachtet.<br />

1 Energie-Control GmbH, Rudolfsplatz 13a, 1010 Wien; Tel: +43-1-24724-510, Fax: +43-1-24724-900<br />

e-mail: alfons.haber@e-control.at, Url: www.e-control.at;

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