24.01.2015 Aufrufe

K u rzfassu n g sb an d - Graz University of Technology

K u rzfassu n g sb an d - Graz University of Technology

K u rzfassu n g sb an d - Graz University of Technology

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Energieinnovation 2006 133<br />

5.3.5 „Ansätze zur Reduktion der Netzverluste in Verteilnetzen“<br />

Clemens Obkircher M<strong>an</strong>fred Sakulin, Lothar Fickert<br />

(TU <strong>Graz</strong>/Institut für Elektrische Anlagen) 1<br />

Zur Verlustreduktion in Verteilnetzen existieren eine Vielzahl von Möglichkeiten und Ansätzen. Die<br />

entscheidenden Faktoren sind einerseits der technische Au<strong>sb</strong>auzust<strong>an</strong>d der Netze<br />

(Verkabelungsgrad, Leitungslängen und –querschnitte usw.), <strong>an</strong>dererseits deren Betrieb<br />

(Schaltzust<strong>an</strong>d, Strombelastung der Leitungen, Blindleistungssituation, Unsymmetrie usw.). Der<br />

Einsatz von Kabeln statt Freileitungen sowie ein größerer Querschnitt verringern die auftretenden<br />

Verluste in Verteilnetzen. Ebenso führt die Vergleichmäßigung des Lastg<strong>an</strong>gs zur Reduktion von<br />

Verlusten, so dass in der Folge Primärenergie, Kosten und CO2-Emissionen eingespart werden<br />

können. Unsymmetrien durch so gen<strong>an</strong>nte Schieflasten treten vor allem im Niedersp<strong>an</strong>nung<strong>sb</strong>ereich<br />

auf und sind ver<strong>an</strong>twortlich für erhebliche Verluststeigerungen verglichen mit der Situation bei<br />

symmetrischen Lastverhältnissen.<br />

Hinsichtlich des Schaltzust<strong>an</strong>ds werden die Mittelsp<strong>an</strong>nungsnetze meist in <strong>of</strong>fenen Ringen betrieben.<br />

Die Trennstellen der Ringe können – abhängig von der Lastsituation - verlustoptimiert gewählt<br />

werden. Im Parallelbetrieb befindliche Tr<strong>an</strong>sformatoren können bei Schwachlast ausgeschaltet<br />

werden, um die Leerlaufverluste der Tr<strong>an</strong>sformatoren zu reduzieren. Eine weitere wesentliche<br />

Möglichkeit der Verlustreduktion besteht in der Vermeidung von Blindleistungstr<strong>an</strong>sporten. Mittels<br />

dezentraler geregelter Kompensation k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> bei vorgegebener Netzstruktur sowohl in öffentlichen<br />

Netzen als auch industriellen Werksnetzen die Blindleistung am Ort des Bedarfs erzeugen oder<br />

verbrauchen, so dass Tr<strong>an</strong>sporte vermieden werden, die Leitungsstrombelastungen und<br />

dementsprechend die Verteilverluste gesenkt werden. Wie Netzuntersuchungen zeigen, können durch<br />

dezentrale Kompensation Verbrauchsreduktionen im Prozentbereich erzielt werden. Dezentrale<br />

Erzeugungs<strong>an</strong>lagen in Verteilnetzen sollten, wenn möglich keine eigene Anschlussleitung zum<br />

Tr<strong>an</strong>sformator erhalten, sondern in die bestehenden Abzweige eingebunden werden, weil durch die<br />

ein<strong>an</strong>der entgegen gerichteten Lastflüsse der zentralen Versorgung und der dezentralen Einspeisung<br />

die Strombelastung und die Netzverluste sinken. Eine allfällige Verstärkung der bestehenden Leitung<br />

(Querschnittsvergrößerung oder Parallelleitung) ist im Hinblick auf die Vermeidung von Verlusten der<br />

Errichtung einer getrennten Anschlussleitung vorzuziehen.<br />

Für die Berechnung der Verluste in städtischen Verteilnetzen wurde ein Modellnetz entwickelt, dessen<br />

Parameter (Lastpr<strong>of</strong>il, Anzahl und Art der typischen Verbraucher, Leitungsdaten usw.) frei gewählt<br />

werden können. Ergebnisse von Modellnetzberechnungen werden vorgestellt.<br />

Keywords:<br />

Blindleistung, Dezentrale Energieerzeugung, Schieflast, Verlustberechnung<br />

1 Institut für Elektrische Anlagen, TU <strong>Graz</strong>, Inffeldgasse 18/1, 8010 <strong>Graz</strong>;<br />

Tel:+43 (0)316/873-7551, Fax.: +43 (0)316 873 7553;<br />

e-mail: clemens.obkircher@tugraz.at, Url: http://www.ifea.tugraz.at;

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!