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K u rzfassu n g sb an d - Graz University of Technology

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Energieinnovation 2006 113<br />

2. Mögliche Korrekturmaßnahmen generell<br />

Bevor auf die modifizierte Sekundärregelung eingeg<strong>an</strong>gen wird, werden in einer Übersicht<br />

verschiedene Konzepte einer Korrektur von Lastflüssen dargelegt und auf ihre Eignung zur Entlastung<br />

von Stromkreisen überprüft. Einbezogen werden die HGÜ-Kurzkupplung, Quertr<strong>an</strong>sformatoren,<br />

FACTS-Elemente, Lastabwurf und Sollbruchstellen. Das WACS wird als messtechnische Struktur und<br />

als Beispiel für eine erweiterte Automatisierung <strong>an</strong>geführt.<br />

3. Funktionsweise der Frequenz-Leistungsregelung<br />

Die Einhaltung der Summenleistungen und der Netzfrequenz in einem zusammenhängenden System<br />

von Regelzonen wird <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d der Systemgleichungen (Ist- und Sollwerte, Parameter) dargelegt. Das<br />

System reagiert so, dass bei konsistenten Sollwerten in allen Regelzonen die Summenleistungen und<br />

die Netzfrequenz im Stationärzust<strong>an</strong>d exakt eingehalten (geregelt) werden. Bei Generatorausfall oder<br />

Laständerungen werden die Regelgrößen eingehalten und zwar unabhängig von der Einstellung der<br />

Partizipationsfaktoren, sol<strong>an</strong>ge keine Begrenzungen erreicht werden. Die Übergabeleistungen werden<br />

aufgrund von Lieferverträgen zwischen Händlern in den Regelzonen zusammengesetzt.<br />

4. Modifikation der Funktionsweise<br />

Ausgehend vom Schwachpunkt des herkömmlichen Konzepts, dass bei Ausfall eines grenzüberschreitenden<br />

Stromkreises die Regelung korrektiv im Sinne einer Entlastung <strong>an</strong>derer Stromkreise<br />

nicht reagiert, wird die gezielte Erfassung von kritischen Stromkreisen vorgesehen. Eine logische<br />

Verarbeitung der Messungen ist darauf ausgerichtet, überlastete Stromkreise zu detektieren. Lage<br />

und Richtung des Flusses werden erfasst und daraus werden eine Korrektur des Sollwerts der<br />

Austauschleistung und damit ein Sollwert für eine Korrektur der internen Regelleistung (einschließlich<br />

einer Umverteilung) oder für <strong>an</strong>dere geeignete Maßnahmen errechnet. Die Korrektur, d.h. ihre Wirkung<br />

ist abhängig von der Lage der Regelzone innerhalb des Gesamtsystems und der Möglichkeiten<br />

innerhalb der Regelzone. Die Korrektur hat Auswirkungen auf das Gesamtsystem, da die Regelungen<br />

der übrigen Regelzonen nach wie vor aktiv sind. Diese lassen sich <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d der Systemgleichungen<br />

bestimmen, wie <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d der folgenden Beispiele gezeigt wird.<br />

5. Fallbeispiele<br />

Anh<strong>an</strong>d der 5 zusammenhängenden Regelzonen in Fig. 1 werden einige Fälle von Eingriffen in die<br />

Netzregelung bei Überlastungen von grenzüberschreitenden Stromkreisen demonstriert. Bei den<br />

Regelzonen A, B und D soll es sich um relativ große Netze mit installierten Leistungen in der<br />

Größenordnung von 75 GW h<strong>an</strong>deln, wogegen für die Regelzonen C und E Leistungen im Bereich<br />

von 10 GW vorausgesetzt werden. Die Frequenzcharakteristiken (MW/Hz) sind entsprechend. Die<br />

Austauschleistungen (Soll) sind wie folgt: A 2000 MW, B 3000 MW, C 1500 MW, D -6000 MW, E -500<br />

MW. Sollfrequenz = 50.00 Hz (negative Leistung bedeutet Last=Bezug).<br />

Fall 1: Zwischen Regelzone C und D ist eine Überlastung von 300 MW (ein Stromkreis) eingetreten.<br />

Um diese zu vermindern, wurde aufgrund einer Simulationsrechnung festgestellt, dass der Bezug<br />

insgesamt um 1000 MW reduziert werden muss. Die entsprechende Logik verstellt den Sollwert der<br />

Regelung in der Zone D um 1000 MW (Erhöhung, Summenleistung Verminderung)). Die Netzregelung<br />

im gesamten System reagiert wie folgt: A 1613 MW, B 2652 MW, C 1461 MW, D -5192 MW, E -534<br />

MW. Der Istwert des Bezugs von D hat sich um 808 MW gesenkt, was dem Ziel relativ nahe kommt.<br />

Der kritische Stromkreis wird damit entlastet. Von Bedeutung ist, dass die leistungsstarken Zonen (A<br />

und B) einen wesentlichen Beitrag zur Verminderung des grenzüberschreitenden Flusses liefern. Setzt<br />

m<strong>an</strong> voraus, dass die Regelzone C ihren Sollwert ebenso <strong>an</strong>passt, wobei in diesem Fall eine<br />

Reduktion der Erzeugung erforderlich ist, so wird der grenzüberschreitende Fluss weiter vermindert.<br />

Für den Fall C 1000 MW (statt 1500 MW) ergeben sich für A 1806 MW, B 2826 MW, C 980 MW, D -<br />

5095, E -517 MW. Die Verminderung beträgt 905 MW.<br />

Fall 2: Gegenüber der Regelzone E ist eine Überlast aufgetreten und als Gegenmaßnahme ist eine<br />

Erhöhung des Sollwertes der Erzeugung um 500 MW erforderlich. Die Netzregelung insgesamt<br />

reagiert wie folgt: A 1806 MW, B 2826 MW, C 1480 MW, D -6096 MW, E -17 MW. Die Verminderung<br />

der Übergabeleistung beträgt 483 MW, wobei der kritische Stromkreis entlastet wird, und es k<strong>an</strong>n<br />

wieder festgestellt werden, dass die leistungsstarken Regelzonen wesentliche Beiträge liefern. Würde<br />

die Regelzone C ihren Sollwert ebenso um 500 MW reagieren, so sinkt die Übergabeleistung auf Null,<br />

es bleiben jedoch loop flows. Wird in der Regelzone C allein der Sollwert um 500 MW reduziert, so

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