K u rzfassu n g sb an d - Graz University of Technology
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Energieinnovation 2006 109<br />
Teil wissen, welchen Energieverbrauch sie in der näheren Zukunft verursachen werden. Maschinen,<br />
die ein deterministisches Programm ausführen (z. B. eine Waschmaschine, ein gepl<strong>an</strong>ter Fertigungsprozess<br />
etc.) sind in der Lage, besonders exakte Verbrauchsprognosen abzugeben, <strong>an</strong>dere können<br />
zumindest statistische Aussagen machen. „Virtuelle“ Energiespeicher sind Verbraucher, die, basierend<br />
auf trägen Prozessen (Wärme, Massebewegungen, etc.), in der Lage sind, Energie für eine<br />
gewisse Zeit vorzuhalten. Beispiele dafür sind Kühlgeräte, Klima<strong>an</strong>lagen, Heizplatten und Pumpen.<br />
Neben diesen Objekten fallen auch verschiebbare Prozesse, welche auf den Gesamtbetrieb kaum<br />
Auswirkungen haben, in diese Kategorie.<br />
Die erwähnten Endverbrauchsgeräte werden mit einer „IRON-Box“ ausgestattet, einem einfachen,<br />
eingebetteten Informations- und Steuerungsmodul. Dieses mit Sensoren und lokaler „Intelligenz“<br />
bestückte Modul ist sich der lokalen Lastverschiebungs- und Speicherungsmöglichkeiten des Geräts<br />
bewusst (durch Parametrierung oder Lernen). Durch eine Vernetzung der einzelnen Module unterein<strong>an</strong>der<br />
k<strong>an</strong>n das vorh<strong>an</strong>dene Wissen gezielt ausgetauscht und genutzt werden. Die ausgetauschten<br />
Informationen bilden die Basis für Optimierungsalgorithmen zur Koordinierung des Betriebs der<br />
einzelnen Verbraucher. Es entsteht ein intelligentes, sich selbst org<strong>an</strong>isierendes Kollektiv von Lasten<br />
und Speichern. Wo immer schon Steuerungen vorh<strong>an</strong>den sind, soll die neue Infrastruktur unterstützend<br />
<strong>an</strong>gebunden werden. Sie erhöht die im Elektrizitätssystem vorh<strong>an</strong>dene Dichte und Qualität<br />
<strong>an</strong> zeitnahen Informationen und bildet die Grundlage für optimierende Entscheidungen.<br />
Aktueller Projektst<strong>an</strong>d und Au<strong>sb</strong>lick<br />
Eine Grundlagenstudie, die im Rahmen der Programmlinie „Energiesysteme der Zukunft“ im Impulsprogramm<br />
„Nachhaltig wirtschaften“ des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie<br />
(BMVIT) gefördert wurde, befasste sich mit der Ermittlung der unterschiedlichen Anforderungen sowie<br />
mit einer grundsätzlichen Analyse und Bewertung der Möglichkeiten der gepl<strong>an</strong>ten Infrastruktur aus<br />
technologischer, wirtschaftlicher und org<strong>an</strong>isatorischer Sicht. Die Studie zeigt auch auf, in welchem<br />
der prinzipiell möglichen Einsatzbereiche die Markteinstiegsch<strong>an</strong>cen am größten sind und wo der<br />
Einstiegspunkt in eine marktwirtschaftliche Umsetzung dieses Systems liegt.<br />
In dem ebenfalls im Rahmen der Programmlinie „Energiesysteme der Zukunft“ geförderten Folgeprojekt<br />
wird diese Idee gemeinsam mit relev<strong>an</strong>ten Partnern weiterverfolgt. In Zusammenarbeit mit<br />
einem Energieversorgungsunternehmen sowie einer seit Jahren <strong>an</strong> nachhaltigen, zukunftsträchtigen<br />
Energiesystemen stark interessierten und in diesem Bereich auch aktiv engagierten Kommune ist die<br />
Ausarbeitung eines detaillierten Konzepts für eine Palette <strong>an</strong> neuen, innovativen Dienstleistungen zur<br />
Steigerung der Energieeffizienz auf Basis der beschriebenen technischen Infrastruktur gepl<strong>an</strong>t. Es soll<br />
ein Dienstleistungskonzept, bestehend aus einem Marktmodell und einem darauf abgestimmten<br />
Infrastruktur-Modell, erarbeitet werden. Mittelfristiges Ziel ist es, in einem Feldversuch detaillierte<br />
technische, wirtschaftliche und org<strong>an</strong>isatorische Daten zur erfolgreichen Umsetzbarkeit des Systems<br />
zu sammeln.