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K u rzfassu n g sb an d - Graz University of Technology

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102 Energieinnovation 2006<br />

4.4.2 „Realisierung innovativer Energiekonzepte in der Papier- und<br />

Zellst<strong>of</strong>findustrie“<br />

Wolfg<strong>an</strong>g Posch, Jürgen Kepplinger (Mont<strong>an</strong>universität<br />

Leoben/Department Wirtschafts- und Betriebswissenschaften) 1<br />

1. Inhalt<br />

Eine der wesentlichen Hürden für die nicht erfolgende Umsetzung wirtschaftlich relev<strong>an</strong>ter, innovativer<br />

Energiekonzepte ist – neben <strong>an</strong>deren hier nicht weiter zu betrachtenden Barrieren – das herrschende<br />

Informationsdefizit bezüglich bereits existierender Lösungskonzepte. Als einer der wesentlichen<br />

Gründe hierfür k<strong>an</strong>n die Tatsache gelten, dass Energiem<strong>an</strong>agement von Industrieunternehmen im<br />

Vergleich zu Produktion oder Vertrieb nicht als Kernaufgabe betrachtet wird und daher nicht die<br />

entsprechenden Ressourcen zur Verfügung stehen, um die sich ras<strong>an</strong>t entwickelnden<br />

Energiespartechnologien im Auge zu behalten und umzusetzen.<br />

Ein wesentlicher Schritt zur Überwindung dieser Hürde ist die Implementierung eines institutionalisierten<br />

Energieinnovationsm<strong>an</strong>agements, dass das auf unterschiedliche Marktteilnehmer wie<br />

Technologieliefer<strong>an</strong>ten, Forschungsinstitutionen, etc. verteilte Wissen über energieeffiziente<br />

Technologien und Prozesse internalisiert, einem unternehmensinternen Selektionsprozess und der<br />

<strong>an</strong>schließenden Umsetzung zuführt.<br />

Dieser Beitrag stellt die Entwicklung eines <strong>an</strong>wendungsorientierten Konzepts eines solchen<br />

Energieinnovationsm<strong>an</strong>agements und die Umsetzung am Beispiel einer Papierfabrik dar. Neben den<br />

konzeptionellen Ecksteinen wird vor allem auch auf jene Aspekte eingeg<strong>an</strong>gen, die für eine<br />

erfolgreiche Implementierung von besonderer Relev<strong>an</strong>z sind.<br />

2. Methodik<br />

Die Vorgehensmethodik gliedert sich in die 4 Teilbereiche normative Positionierung, strategische<br />

Konzipierung, Umsetzung und Institutionalisierung.<br />

Im Rahmen der normativen Positionierung wird das Nutzenpotenzial des Energiem<strong>an</strong>agements für<br />

das Unternehmen festgelegt und die Frage be<strong>an</strong>twortet, wie attraktiv Energiem<strong>an</strong>agement für das<br />

betreffende Unternehmen unter den herrschenden Bedingungen ist. Als Entscheidungshilfe dient auf<br />

dieser Ebene die Energiepotenzialmatrix, die eine Einschätzung des Unternehmens entl<strong>an</strong>g der<br />

beiden Achsen Energieattraktivität und Risiko erlaubt. Die möglichen resultierenden Rahmennormstrategien<br />

reichen von „Good Housekeeping“ bei geringer Attraktivität und geringem Risikoausmaß<br />

der eingesetzten Energie bis hin zu einem ausgeprägten Energiem<strong>an</strong>agement, das bei hoher<br />

Attraktivität und hohem Risikoausmaß umf<strong>an</strong>greiche Projektinvestitionen bei der Umsetzung<br />

innovativer Energiekonzepte beinhaltet.<br />

Den Kern der strategischen Konzipierung stellt der sog. Energieinnovationsraum dar. Mit seiner Hilfe<br />

werden die für die jeweilige Firma relev<strong>an</strong>ten Anwendung<strong>sb</strong>ereiche für Energieinnovationen definiert.<br />

Der Energieinnovationsraum resultiert aus den drei Dimensionen Produktionsprozess, betriebliche<br />

Energiewertschöpfungskette und Technologie- bzw. Prozessplattformen zur Energieeinsparung. Die<br />

relev<strong>an</strong>ten Technologie- bzw. Prozessplattformen werden br<strong>an</strong>chenspezifisch festgelegt. Unter<br />

Her<strong>an</strong>ziehung dieser Systematisierung können Informationen über innovative Energiekonzepte<br />

einerseits gezielt bei den Marktteilnehmern nachgefragt werden und <strong>an</strong>dererseits auch so in einer<br />

Datenb<strong>an</strong>k abgelegt werden, dass sie problemspezifisch abrufbar sind. Als besonders erfolgskritisch<br />

ist hier die Zugänglichkeit und die einfache Bedienbarkeit dieser Datenb<strong>an</strong>k einzustufen, da sie nur<br />

d<strong>an</strong>n in ausreichendem Maße mit Informationen befüllt wird.<br />

Die Umsetzung und Implementierung des Energieinnovationsm<strong>an</strong>agements erfolgt durch die<br />

Gestaltung und Ver<strong>an</strong>kerung eines Energieinnovationsprozesses im Unternehmen. Wenn im<br />

Unternehmen bereits ein genereller Innovationsprozess existiert, bietet sich eine Einbindung des<br />

Energieinnovationsprozesses <strong>an</strong>, <strong>an</strong>sonsten ist dieser als Einzelprozess festzulegen und im<br />

Unternehmen einzubetten. Die wesentlichen Elemente dieses Prozesses sind die Ideengenerierung,<br />

1 Department Wirtschafts- und Betriebswissenschaften, Mont<strong>an</strong>universität Leoben,<br />

Fr<strong>an</strong>z Josef Straße 18, A-8700 Leoben, Tel.: 03842 402 6005, Fax: 03842 402 6002,<br />

wolfg<strong>an</strong>g.posch@wbw.unileoben.ac.at, http://wbw.unileoben.ac.at;

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