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K u rzfassu n g sb an d - Graz University of Technology

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90 Energieinnovation 2006<br />

Wirkungsgradverbesserungen durch Hybrid- und Brennst<strong>of</strong>fzelle<strong>an</strong>trieb<br />

Der Hybrid<strong>an</strong>trieb bietet d<strong>an</strong>n Vorteile gegenüber einem konventionellen Antrieb, wenn entweder<br />

Verluste (Bremsenergie) rückgewonnen oder ungünstige Betriebszustände des Antriebs (Teillast)<br />

vermieden werden können. Diese Vorteile (je nach Konfiguration einer Hybrid<strong>an</strong>triebes mit<br />

Verbrennungskraftmaschine) im Bereich von 5-20% müssen die Nachteile (höheres Gewicht) überkompensieren<br />

und zu einem Mehrwert für den Konsumenten führen (ROI innerhalb der Lebensdauer).<br />

Dieser Mehrwert k<strong>an</strong>n aber auch durch Bereitstellung neuer Komfortfunktionen (Zugkraftunterbrechungsfreie<br />

Schaltvorgänge, St<strong>an</strong>dklimatisierung) erreicht werden. Einige Hybridfahrzeuge<br />

wurden erfolgreich in den Markt eingeführt. Besonders kritisch sind in diesem Zusammenh<strong>an</strong>g die<br />

Herstellkosten. Von AVL wurde daher mit dem Demonstrationsfahrzeug ECO TARGET TM ein<br />

Hybridkonzept entwickelt, dass modular in einen konventionellen Antrieb integriert werden k<strong>an</strong>n und<br />

sich durch eine minimal-notwendige Hybridisierung auszeichnet. So konnte auf große und teure<br />

Batterien zu Gunsten von Superkondensatoren verzichtet werden. Die Mehrkosten des<br />

Hybrid<strong>an</strong>triebes (3-Zylinder Dieselmotor mit 10kW E-Maschine und automatisierten Schaltgetriebe),<br />

der im Bauraum des zuvor konventionellen 4-Zylinder Dieselmotors mit H<strong>an</strong>dschaltung untergebracht<br />

wurde, belaufen sich auf ca. 40% des Basis<strong>an</strong>triebes. Berücksichtigt m<strong>an</strong> die Mehrkosten für ein<br />

Automatikgetriebe, so stellt sich dieses Konzept wesentlich kostengünstiger als derzeitige<br />

Serienlösungen dar!<br />

Auch im Fall des Brennst<strong>of</strong>fzellen<strong>an</strong>triebes ist eine Hybridisierung (Parallelschaltung von<br />

Brennst<strong>of</strong>fzelle und Batterie) von wesentlichem Vorteil: einerseits k<strong>an</strong>n durch die Rückgewinnung der<br />

Bremsenergie der Energieverbrauch gesenkt (auf Grund der leistungsstarken E-Maschinen besser als<br />

beim VKM-Hybrid!) und <strong>an</strong>dererseits können Leistungsspitzen von der Batterie übernommen werden.<br />

Das Brennst<strong>of</strong>fzellensystem k<strong>an</strong>n damit kleiner und kostengünstiger dimensioniert und die<br />

Lebensdauer durch Vermeidung kritischer Betriebszustände verlängert werden.<br />

Vergleichende Bewertung unterschiedlicher PKW-Antriebe und deren<br />

Auswirkung auf den „Tr<strong>an</strong>sportwirkungsgrad“<br />

Berücksichtigt m<strong>an</strong> sowohl die Wirkungsgradpotenziale der diskutierten konventionellen und<br />

alternativen Antriebe wie auch die Wirkungsgrade der Kraftst<strong>of</strong>fherstellung und -bereitstellung, so<br />

zeigen sowohl der Diesel-Hybrid<strong>an</strong>trieb als auch der Wasserst<strong>of</strong>f(CG-H2)-Brennst<strong>of</strong>fzellen-<br />

Hybrid<strong>an</strong>trieb zukünftige Potenziale im Bereich von 35%, was beinahe eine Verdopplung gegenüber<br />

den heutigen Werten darstellt. Andere „künstliche“, auf Biomasse basierte Kraftst<strong>of</strong>fe weisen größere<br />

Umw<strong>an</strong>dlungsverluste auf und beeinflussen daher in dieser Betrachtung das Endergebnis negativ. Da<br />

aber dabei global betrachtet kein zusätzliches CO2 produziert wird, muß die Bewertung nun<br />

hinsichtlich der größeren umgewälzten Blindleistungen und der damit verbundenen Ressourcen und<br />

Kosten erfolgen.<br />

Im Gegensatz zu einer reinen Wirkungsgradbetrachtung schneidet daher ein Hybrid<strong>an</strong>trieb mit<br />

Verbrennungskraftmaschine, die mit einem auf Biomasse-basierten Kraftst<strong>of</strong>f (Biogas) betrieben wird,<br />

sowohl hinsichtlich technischer Realisierbarkeit, Kosten und Gesamt-Öko-Bil<strong>an</strong>z sehr gut, wenn nicht<br />

am besten ab.<br />

Als abschließende Ged<strong>an</strong>ken zu den Untersuchungen zum „Tr<strong>an</strong>sportwirkungsgrad“ muß festgehalten<br />

werden, daß alle Wirkungsgradverbesserungen in der Verg<strong>an</strong>genheit letztlich durch Steigerungen des<br />

Verkehrsaufkommens „überkompensiert“ wurden, d.h. die verkehr<strong>sb</strong>edingten CO2-Emissionen sind<br />

absolut gestiegen. Auch hat sich der Verkehrsfluß verschlechtert, sodaß nun der gesetzliche<br />

Fahrzyklus die (traurige) Realität des Stop-<strong>an</strong>d-Go Verkehrs normiert. Alleine durch Vermeidung eines<br />

häufigen Beschleunigens und Bremsens könnten bis zu 20% des Kraftst<strong>of</strong>fverbrauches eingespart<br />

werden.<br />

Und letztlich gilt es zu beachten, daß auf Grund steigender Komfort- und Sicherheits<strong>an</strong>forderungen<br />

die mittleren Fahrzeugmassen kontinuierlich <strong>an</strong>steigen, wodurch die CO2-Emissionen mit Schnitt pro<br />

zusätzlicher 100 kg Fahrzeuggewicht um ca. 10 g CO2/km <strong>an</strong>steigen. Eine umfassende Optimierung<br />

eines PKW-Antriebes (und der damit verbundenen Aufwände) sollte daher immer vor dem Hintergrund<br />

des gesamten Fahrzeugkonzeptes sowie des realen Einsatzpr<strong>of</strong>iles eines PKW gesehen werden!

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