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VAKA aktuell | nr. 43 | august 2010

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Aarau in Zusammenarbeit mit der<br />

Klinik Barmelweid und der aarReha<br />

Schinznach gestartet wurde und<br />

mit dem mit Hilfe gezielter Untersuchungen<br />

die Patientinnen und<br />

Patienten schneller abgeklärt und<br />

der Schweregrad ihrer Erkrankung<br />

festgestellt werden kann. So kann<br />

sichergestellt werden, dass die Patientinnen<br />

und Patienten am richtigen<br />

Ort behandelt werden. OPTIMA soll<br />

die Basis legen für eine bessere Vernetzung,<br />

auch finanzieller Art, und<br />

über die Spitalgrenzen hinaus.<br />

Zusammenfassend hielt Prof. Dr.<br />

Beat Müller im Zusammenhang mit<br />

der Integrierten Versorgung folgendes<br />

fest:<br />

• Die begrenzten Mittel müssen<br />

optimal eingesetzt werden.<br />

• Divergierende Ansprüche und<br />

Erwartungen sind zu lösen.<br />

• Die Integrierte Versorgung und<br />

auch die diesbezüglichen Lücken<br />

sind zu optimieren.<br />

Dr. Daniel Bielinski, Chefarzt<br />

Psychiatrie, Psychiatrische<br />

Dienste Aargau:<br />

«Integrierte Versorgung:<br />

Modell der Zukunft»<br />

Ein weiteres Beispiel für ein bereits<br />

erfolgreiches Versorgungsnetz zeigte<br />

Dr. Daniel Bielinski anhand der Psychiatrischen<br />

Dienste Aargau (PDAG),<br />

die verstärkt in Form durchgehender<br />

Prozesse mit den Akutspitälern zusammenarbeiten.<br />

Bei der von den<br />

PDAG verfolgten Strategie stehen<br />

die Patientinnen und die Patienten<br />

im Mittelpunkt.<br />

Dr. Daniel Bielinski erklärte, dass<br />

ein Integriertes Angebot eine bessere<br />

und patientenbezogenere Organisation<br />

der Behandlungskette<br />

ambulant-teilstationär-stationär<br />

und damit eine Förderung der Behandlungs-<br />

und Betreuungskontinuität<br />

bedeutet und dass dieses<br />

integrierte Angebot optimalerweise<br />

für einen Versorgungsraum definiert<br />

wird («Sektorisiertes Angebot»).<br />

Dr. Daniel Bielinski forderte, dass<br />

die Abschottung zwischen ambulant<br />

und stationär, zwischen Akutversorgung<br />

und Rehabilitation,<br />

zwischen Klinikpsychiatern, Hausärzten<br />

und Fachärzten überwunden<br />

werden muss – speziell wenn im<br />

Krankheitsverlauf Leistungen aus<br />

verschiedenen Bereichen und von<br />

verschiedenen Leistungserbringern<br />

notwendig sind. So lassen sich die<br />

beiden Hauptziele der Integrierten<br />

Versorgung ermöglichen: Eine bessere<br />

Behandlungsqualität sowie eine<br />

Verbesserung der Wirtschaftlichkeit<br />

(gemäss Dr. Daniel Bielinski vorliegenden<br />

Studien beträgt das Einsparvolumen<br />

20 – 25 %).<br />

Dr. Martin Conzelmann, Chefarzt<br />

Felix Platter-Spital Basel<br />

und Geriatrisches Kompetenzzentrum:<br />

«Integrierte Versorgung<br />

Akutpflege-Übergangspflege-Pflegeheim»<br />

Am Beispiel der im Kanton Basel-<br />

Stadt seit mehreren Jahren etablierten<br />

und erfolgreichen «Geriatrischen<br />

Behandlungskette», welche<br />

die Akutsomatik, die Akutgeriatrie/<br />

geriatrische Rehabilitation und die<br />

Betreuung zuhause (mit der Spitex)<br />

umfasst, zeigte Dr. Martin Conzelmann,<br />

wie durch integrierte Versorgungsmodelle<br />

die Pflegeheim-<br />

Eintritte der betagten Bevölkerung<br />

deutlich verringert beziehungsweise<br />

hinausgeschoben werden konnten:<br />

Nach einem stationären Aufenthalt<br />

in der Akutgeriatrie können 75 %<br />

der Patientinnen und Patienten nach<br />

Hause und müssen nicht in ein Pflegeheim<br />

eintreten. So ist im Kanton<br />

Basel-Stadt der Anteil der betagten<br />

Personen, die sich in sozialmedizinischen<br />

Institution befinden, im<br />

gesamtschweizerischen Vergleich<br />

unterdurchschnittlich, obwohl der<br />

Kanton Basel-Stadt über eine Bevölkerung<br />

mit einem sehr hohen<br />

Altersmix verfügt.<br />

Dr. Martin Conzelmann sieht aber<br />

durch die Einführung der Diagnosis<br />

Related Groups (DRGs) eine Gefahr<br />

für die Integrierte Versorgung – die<br />

DRGs werden seiner Meinung nach<br />

institutions-übergreifende Behandlungsketten<br />

bedrohen, wenn die<br />

verschiedenen Leistungsanbieter<br />

verschiedenen Trägerschaften angehören.<br />

Die <strong>VAKA</strong> spielt eine wichtige<br />

Rolle bei der Lancierung integrierter<br />

Versorgungsmodelle im<br />

Kanton Aargau<br />

In der anschliessenden Podiumsdiskussion<br />

stellte Dr. Willy Oggier insbesondere<br />

die Frage, wer im Rahmen<br />

integrierter Versorgungsmodelle die<br />

Funktion des Gatekeepers übernehmen<br />

soll beziehungsweise wer den<br />

Behandlungspfad der Patientinnen<br />

und Patienten koordinieren soll.<br />

Dabei waren die Teilnehmenden der<br />

Ansicht, dass es tendenziell wichtiger<br />

ist, dass die verschiedenen<br />

Leistungserbringer vernetzt und patientenbezogen<br />

zusammenarbeiten<br />

und weniger, wer den Behandlungspfad<br />

koordinieren wird.<br />

In Bezug auf die Frage, ob die Einführung<br />

von DRGs eine Bedrohung<br />

für die Integrierte Versorgung darstellt,<br />

betonte Hans Dössegger, dass<br />

die Krankenversicherer als Partner<br />

mit ins Boot geholt werden müssen,<br />

um zu verhindern, dass jeder im<br />

Rahmen des Behandlungspfads involvierte<br />

Leistungserbringer jeweils<br />

A<strong>nr</strong>echt auf die volle Fallpauschale<br />

hat. Wäre dies nämlich der Fall,<br />

hätten Leistungserbringer finanzielle<br />

Nachteile im Falle einer vernetzten<br />

Zusammenarbeit.<br />

Die Podiumsdiskussionsteilnehmenden<br />

waren sich einig, dass die Integrierte<br />

Versorgung zweifellos eine<br />

Antwort bietet im Hinblick auf die<br />

mittel- und langfristigen Herausforderungen,<br />

vor denen das aargauische,<br />

aber auch das schweizerische<br />

Gesundheitssystem steht. Auch wurde<br />

die wichtige Rolle der <strong>VAKA</strong> als der<br />

Gesundheitspartner im Kanton Aargau<br />

bei der Lancierung integrierter<br />

Versorgungsmodelle betont.<br />

Sämtliche Präsentationen zu den Referaten<br />

können auf unserer Webseite<br />

als PDF unter http://www.vaka.ch/<br />

<strong>aktuell</strong>/Gesundheitsforum%20<strong>2010</strong>.<br />

htm heruntergeladen werden.<br />

<strong>VAKA</strong> <strong>aktuell</strong> | <strong>nr</strong>. <strong>43</strong> | <strong>august</strong> <strong>2010</strong> 9

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