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VAKA aktuell | nr. 43 | august 2010

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dass die Systeme sehr unterschiedlich<br />

und nur schwer miteinander<br />

vergleichbar sind.<br />

Anschliessend wird im Grundlagenpapier<br />

auf die Herausforderungen an<br />

die Rehabilitationsversorgung der<br />

Zukunft im Kanton Aargau eingegangen.<br />

Nebst Wachstumstrends wurden<br />

diesbezüglich die demographische<br />

Veränderung der Altersstruktur, die<br />

Abgrenzung der geriatrischen Rehabilitation<br />

von der allgemeinen Langzeitpflege,<br />

die Substitutionsmöglichkeiten<br />

der stationären durch die ambulante<br />

Rehabilitation sowie Aspekte<br />

der interkantonalen Zusammenarbeit<br />

erhoben und ausgewertet.<br />

Schliesslich wurden Prognosen und<br />

Einschätzungen aufgeführt, etwa<br />

betreffend der möglichen Einflüsse<br />

von DRG auf die Rehabilitation, der<br />

G r un dla g e n f ür e in e r e hab ili t at i ve B e -<br />

darfsplanung oder der medizinischtechnischen<br />

und ökonomischen Entwicklungen.<br />

In diesem Zusammenhang<br />

wird auch festgehalten, dass<br />

im Hinblick auf die Einführung von<br />

DRG eine Schnittstellenoptimierung<br />

zwischen den Akutei<strong>nr</strong>ichtungen<br />

und der Rehabilitation und somit<br />

Akut- und Rehabilitationskliniken<br />

berücksichtigende Leistungspakete<br />

(sogenannten Komplexpauschalen)<br />

erforderlich werden. Abgeschlossen<br />

wird dieses Kapitel mit einer<br />

Auflistung der Stärken- und Schwächen<br />

der Rehabilitationsbranche im<br />

Kanton Aargau. Dabei zeigten sich<br />

insbesondere folgende Faktoren als<br />

Stärken der Rehabilitationsbranche<br />

im Kanton Aargau:<br />

• Der Kanton Aargau verfügt über ein<br />

breites Leistungsangebot, das auch<br />

für ausserkantonale Patientinnen<br />

und Patienten attraktiv ist.<br />

• Verschiedene Kliniken weisen mindestens<br />

in Teilbereichen hohe Fallzahlen<br />

auf.<br />

• Die Rehabilitationskliniken sind<br />

weitgehend entstaatlicht und mit<br />

einem entsprechenden unternehmerischen<br />

Handlungsspielraum<br />

versehen worden.<br />

• Die Rehabilitationsbranche ist ein<br />

wichtiger Wertschöpfungsfaktor für<br />

die aargauische Volkswirtschaft.<br />

• Von einigen Rehabilitationskliniken<br />

im Kanton Aargau sind<br />

wichtige Impulse für die gesamtschweizerische<br />

Rehabilitationsbranche<br />

ausgegangen (z.B. bei<br />

der Entwicklung eines Qualitätssystems<br />

für SW!SS REHA oder bei<br />

den Modellberechnungen für eine<br />

einheitliche Tarifstruktur in der<br />

Rehabilitation).<br />

Hingegen wurden auch folgende<br />

Schwächen der Rehabilitationsbranche<br />

im Kanton Aargau identifiziert:<br />

• Ein Teil der formulierten Stärken<br />

könnte auch auf Schwächen in anderen<br />

Kantonen zurückzuführen<br />

sein. So dür f te etwa der hohe Anteil<br />

ausserkantonaler Patientinnen und<br />

Patienten auf eine entsprechende<br />

Unterversorgung in anderen Kantonen<br />

zurückzuführen sein. Wenn<br />

nun die anderen Kantone ihre Defizite<br />

schliessen, könnte dies die<br />

Stärken der Rehabilitationsbranche<br />

im Kanton Aargau eindämmen.<br />

• Im Rahmen der Einführung von<br />

DRG ist davon auszugehen, dass<br />

Rehabilitationsangebote vermehrt<br />

auf oder in die Nähe des Areals<br />

von akutsomatischen Spitälern<br />

gelangen. Dieser Trend zeichnet<br />

sich bereits heute ab und wird von<br />

einigen Kliniken im Kanton Aargau<br />

proaktiv aufgenommen.<br />

• Einzelne Kliniken liegen mindestens<br />

in Teilbereichen ihres Leistungssegments<br />

unter den minimalen<br />

Fallzahlen, die etwa auch<br />

im Rahmen des Qualitätssicherungssystems<br />

von SW!SS REHA<br />

formuliert worden sind.<br />

Im umfassenden Anhang des Grundlagenpapiers<br />

schliesslich erfolgen<br />

eine Definition des Begriffs «Rehabilitation»,<br />

die Formulierung der<br />

medizinischen Aspekte und der Indikationen<br />

der Rehabilitation sowie<br />

eine Zusammenstellung des Qualitätsmanagements<br />

der einzelnen<br />

Kliniken.<br />

Ausblick<br />

Das Grundlagenpapier «Rehabilitation<br />

im Kanton Aargau» wird in den<br />

Versorgungsbericht einfliessen,<br />

der vom DGS gemeinsam mit den<br />

anderen nordwestschweizerischen<br />

Kantonen erarbeitet werden soll.<br />

Gegenüber anderen Kantonen wird<br />

betreffend der Rehabilitation die<br />

Str ate gie ver f olgt, das s von ander en<br />

Kantonen weiterhin im bisherigen<br />

Ausmass Leistungen von Rehabilitationskliniken<br />

des Kantons Aargau<br />

bezogen werden – das heisst, dass<br />

kein Aufbau von Rehabilitationsleistungen<br />

in den Nachbarkantonen<br />

erfolgt – wohingegen der Kanton<br />

Aargau Leistungen in anderen Bereichen<br />

in den Nachbarkantonen<br />

bezieht.<br />

Für die Rehabilitationskliniken ist<br />

es im Rahmen der weiteren Überarbeitung<br />

des Rehabilitationskonzepts<br />

vor allem wichtig, dass rasch<br />

die geforderte und ursprünglich<br />

auch vorgesehene Strategie für die<br />

Spitalplanung und für die Spitalliste<br />

definiert werden. Denn davon hängt<br />

es ab, ob der Kanton Aargau in der<br />

Rehabilitation auch in Zukunft führend<br />

sein kann.<br />

14<br />

<strong>VAKA</strong> <strong>aktuell</strong> | <strong>nr</strong>. <strong>43</strong> | <strong>august</strong> <strong>2010</strong>

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