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VAKA aktuell | nr. 43 | august 2010

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Neue Rehabilitationskonzeption<br />

aufgrund neuer Rahmenbedingungen<br />

Andrea Primosig, Stabsmitarbeiter <strong>VAKA</strong><br />

Das bis anhin gültige Rehabilitationskonzept<br />

des Kantons Aargau<br />

stammt aus dem Jahr 1998.<br />

Seither ist das Bundesgesetz<br />

über die Krankenversicherung<br />

(KVG) zweimal revidiert worden.<br />

Während mit der ersten Revision<br />

eher kleinere Anpassungen realisiert<br />

wurden, ging mit der am<br />

1. Januar 2009 in Kraft getretenen<br />

KVG-Revision eine umfassende<br />

Neuordnung der Spitalfinanzierung<br />

einher, welche mit<br />

entsprechenden Veränderungen<br />

bei der Spitalplanung und der<br />

Spitalliste verbunden ist. Um diesen<br />

neuen Rahmenbedingungen<br />

gerecht zu werden wurde im Jahr<br />

2009 mit der Überarbeitung des<br />

Rehabilitationskonzepts des<br />

Kantons Aargau begonnen.<br />

Ziel dieses neuen Rehabilitationskonzepts<br />

ist es, eine verbindliche<br />

Planungsgrundlage für den Kanton<br />

Aargau im Rehabilitationsbereich zur<br />

Verfügung zu stellen. Damit diese<br />

soweit möglich breit abgestützt ist,<br />

wurden die aargauischen Rehabilitationsinstitutionen<br />

im Rahmen<br />

von Arbeitsgruppen und Workshops<br />

durch das zuständige Departement<br />

Gesundheit und Soziales (DGS) in die<br />

Überarbeitung des Rehabilitationskonzepts<br />

eingebunden.<br />

Im Kanton Aargau gibt es sieben<br />

Kliniken, welche rehabilitative Leistungen<br />

anbieten und die aufgrund<br />

dessen im Rahmen des Rehabilitationskonzepts<br />

berücksichtigt wurden:<br />

• aarReha Schinznach,<br />

Schinznach Bad<br />

• Klinik Barmelweid, Barmelweid<br />

• Privatklinik im Park,<br />

Schinznach Bad<br />

• Privatklinik Salina, Rheinfelden<br />

• Reha Rheinfelden, Rheinfelden<br />

• RehaClinic Zurzach, Bad Zurzach<br />

• Rehaklinik Bellikon, Bellikon<br />

Nach intensiven und zeitlich sehr<br />

engen Arbeiten seitens der Rehabilitationskliniken<br />

im Jahr 2009, welche<br />

unter anderem das Erstellen eines<br />

umfassenden Versorgungsberichts<br />

beinhalteten, musste leider Ende<br />

letztes Jahr festgestellt werden,<br />

dass insbesondere der Konzeptteil<br />

«Entwicklung der Strategie für die<br />

Spitalplanung und Spitalliste» seitens<br />

des DGS vorerst nicht weiter<br />

bearbeitet wurde. Die Kriterien für<br />

die Spitalliste sind jedoch für die<br />

Aargauer Rehabilitationskriterien<br />

äusserst bedeutungsvoll, da deren<br />

qualitativ hochstehendes Leistungsangebot<br />

nicht nur kantonal, sondern<br />

auch interkantonal angeboten<br />

wird. Von daher wäre es wichtig, dass<br />

diesbezüglich eine Lösung erarbeitet<br />

wird, bei der die volkswirtschaftliche<br />

Bedeutung der Aargauer Rehabilitationskliniken<br />

ebenso berücksichtigt<br />

wird wie die innerkantonale Planung.<br />

Der Kanton Aargau hätte mit einer<br />

schnellen Fertigstellung der Rehabilitationskonzeption<br />

eine schweizweit<br />

wegweisende Rolle einnehmen<br />

können.<br />

Da das DGS die gesundheitspolitische<br />

Planung seit letztem Winter<br />

als Ganzes und bezogen auf alle<br />

Institutionen im Gesundheitswesen<br />

– das heisst nicht auf die einzelnen<br />

Bereiche wie etwa die Rehabilitation<br />

beschränkt – betrachten will und da<br />

zudem eine diesbezügliche Zusammenarbeit<br />

innerhalb der Nordwestschweiz<br />

angestrebt wird, wurde in<br />

diesem Frühjahr aus dem Rehabilitationskonzept<br />

des Kantons Aargau das<br />

Grundlagenpapier «Rehabilitation im<br />

Kanton Aargau». Inhaltlich bestehen<br />

jedoch keine grossen Neuerungen im<br />

Vergleich zum bisherigen Rehabilitationskonzept<br />

– das bedeutet auch,<br />

dass der Konzeptteil «Entwicklung<br />

der Strategie für die Spitalplanung<br />

und Spitalliste» nach wie vor nicht<br />

enthalten ist. Aufgrund der Absicht<br />

des Kantons, die spitallistenbezogenen<br />

Konzepte übergeordnet für<br />

alle Institutionen zu definieren,<br />

muss wohl leider davon ausgegangen<br />

werden, dass diese nicht mehr<br />

Eingang in das Grundlagenpapier<br />

«Rehabilitation im Kanton Aargau»<br />

finden werden.<br />

«Rehabilitation im Kanton<br />

Aargau» – Grundlagenpapier<br />

Das im Mai <strong>2010</strong> vom DGS vorgelegte<br />

Grundlagenpapier «Rehabilitation<br />

im Kanton Aargau» umfasst<br />

folgende Elemente:<br />

Einleitend wird die Ausgangslage<br />

dargelegt: Die Hauptgrundlage für<br />

das Grundlagenpapier ist die vom<br />

eidgenössischen Parlament am 21.<br />

Dezember 2007 beschlossene Teilrevision<br />

des KVG, die insbesondere im<br />

Bereich der Spitallisten erhebliche<br />

Veränderungen – auch finanzieller<br />

Art – zur Folge hat: Setzt der Kanton<br />

ein Spital auf die Spitalliste, so hat<br />

die öffentliche Hand die Leistungen<br />

im R ahmen de s gewähr ten L eis tungsauftrages<br />

mitzufinanzieren, wobei<br />

der Anteil der Kantone mindestens<br />

55 % der Pauschale beträgt. Im<br />

Kanton Aargau ist diese Fragestellung<br />

im Bereich der Rehabilitation<br />

von besonderer Bedeutung, weil<br />

bisher keine kantonalen Beiträge<br />

an Rehabilitationsleistungen geflossen<br />

sind. Mit dem neuen Rehabilitationskonzept,<br />

welches per Ende<br />

2011 vorliegen soll, wird der Kanton<br />

Aargau daher über eine verbindliche<br />

Planungsgrundlage verfügen.<br />

Im nächsten und wichtigsten Teil des<br />

Grundlagenpapiers wird das <strong>aktuell</strong>e<br />

Rehabilitationsangebot im Kanton<br />

Aargau analysiert. Dabei wurden<br />

insbesondere die Strukturen, die<br />

Leistungsspektren, die Entwicklung<br />

der Pflegetage sowie die Kosten der<br />

Rehabilitationskliniken im Kanton<br />

Aargau dokumentiert und miteinander<br />

verglichen. Auch wurden die<br />

Projekte in den Nachbarkantonen<br />

sowie die grosse volkswirtschaftliche<br />

Bedeutung der Rehabilitation<br />

im Kanton Aargau aufgezeigt. Des<br />

Weiteren bildet die Qualitätssicherung<br />

ein Thema des Rehabilitationskonzepts.<br />

Eine Erhebung der in den<br />

Kliniken angewendeten Qualitätssicherungssystemen<br />

zeigte dabei,<br />

<strong>VAKA</strong> <strong>aktuell</strong> | <strong>nr</strong>. <strong>43</strong> | <strong>august</strong> <strong>2010</strong> 13

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