Elektronik Skript
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Elektronik Skript
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<strong>Skript</strong> zum<br />
<strong>Elektronik</strong>seminar von<br />
Herrn Prof. Mackeprang<br />
Erste überarbeitete Version<br />
Stand: August 2007<br />
Lieber Leser,<br />
dieses <strong>Skript</strong> besteht hauptsächlich aus Mitschrieben von Steffi Bestler und Stephan<br />
Nonnenmacher. Da es sich hier um ein <strong>Skript</strong> handelt, beseht weder ein Anspruch<br />
auf Vollständigkeit noch auf die Richtigkeit der Inhalte. Das <strong>Skript</strong> ersetzt daher nicht<br />
den Besuch der Vorlesung. Es ist als Hilfestellung zum Lernen gedacht.<br />
Stefanie Bestler 1<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
1 Grundlagen .......................................................................................................... 4<br />
1.1 Strom ............................................................................................................ 4<br />
1.2 Spannung ..................................................................................................... 4<br />
1.3 Wie messe ich Strom und Spannung? ......................................................... 4<br />
1.4 Freie Elektronen ........................................................................................... 5<br />
1.5 Widerstand ................................................................................................... 5<br />
1.6 Ohmsche Gesetz .......................................................................................... 5<br />
1.7 Parallelschaltung .......................................................................................... 6<br />
1.8 Reihenschaltung ........................................................................................... 6<br />
1.9 Die Leistung ................................................................................................. 7<br />
1.10 Schaltzeichen ............................................................................................... 7<br />
2 Widerstände ........................................................................................................ 8<br />
2.1 Festwiderstände ........................................................................................... 8<br />
2.2 Veränderbare Widerstände .......................................................................... 8<br />
2.3 Veränderliche Widerstände .......................................................................... 9<br />
2.3.2 PTC-Widerstand (Kaltleiter) .................................................................. 9<br />
2.4 LDR, Fotowiderstand .................................................................................. 10<br />
3 Halbleiter ........................................................................................................... 10<br />
3.1 Aufbau ........................................................................................................ 10<br />
3.2 Eigenleitung................................................................................................ 11<br />
3.3 Paarbildung ................................................................................................ 12<br />
3.4 Rekombination ........................................................................................... 13<br />
3.5 Dotieren ...................................................................................................... 13<br />
3.5.1 N-Leiter ............................................................................................... 14<br />
3.5.2 P-Leiter................................................................................................ 14<br />
3.6 Zwei leitfähige Stoffe (Kristalle) .................................................................. 15<br />
3.6.1 Die Sperrschicht entsteht .................................................................... 15<br />
3.7 Die Sperrschicht wird durch das Anlegen einer Spannung breiter ............. 16<br />
3.8 Die Sperrschicht wird durch das Anlegen einer Spannung aufgehoben ..... 16<br />
4 Dioden ............................................................................................................... 17<br />
4.1 Leuchtdiode ................................................................................................ 19<br />
4.1.1 Berechnung des Vorwiderstandes ...................................................... 19<br />
4.2 Freilaufdiode............................................................................................... 20<br />
5 Diode als Gleichrichter ...................................................................................... 20<br />
5.1 Einweggleichrichter (E1): ........................................................................... 21<br />
5.2 Zweiweggleichrichter (E2): ......................................................................... 21<br />
5.3 Brückengleichrichter (B1): .......................................................................... 23<br />
5.4 Glätten einer pulsierenden Gleichspannung .............................................. 23<br />
6 Transistoren ...................................................................................................... 24<br />
6.1 Stromverstärkungsfaktor B ......................................................................... 26<br />
6.2 Bestimmung des Vorwiderstandes ............................................................. 26<br />
Stefanie Bestler 2<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
7 Darlington-Schaltung ......................................................................................... 27<br />
7.1 Funktionsweise der Schaltung:................................................................... 27<br />
8 Lichtschrankenschaltung ................................................................................... 28<br />
8.1 Hellschaltung .............................................................................................. 28<br />
8.2 Dunkelschaltung ......................................................................................... 28<br />
9 Alarmanlage ...................................................................................................... 29<br />
10 Kondensator .................................................................................................. 29<br />
10.1 Treppenlichtautomat ................................................................................... 30<br />
10.2 Verzögertes Einschalten ............................................................................ 31<br />
10.3 Selbsthalteschaltung .................................................................................. 31<br />
11 Die Flip-Flop-Schaltung ................................................................................. 32<br />
11.1 Hinführung .................................................................................................. 32<br />
11.2 Die Flip Flop Schaltung in 5 Schritten ........................................................ 33<br />
11.3 Die Flip Flop Schaltung .............................................................................. 35<br />
11.4 Flip Flop ..................................................................................................... 36<br />
12 Die Platinenbearbeitung ................................................................................. 37<br />
12.1 Aufbau einer Platine ................................................................................... 37<br />
12.2 Surface-mounted-Devices .......................................................................... 37<br />
12.3 Additive Verfahren ...................................................................................... 37<br />
12.4 Subtraktive Verfahren ................................................................................. 37<br />
12.4.1 Ätzen mit Abdecklack/Isolierschicht .................................................... 38<br />
12.4.2 Ätzen ................................................................................................... 39<br />
Buchtipp: Glagla Josef, Lindner Gerd, Wege in die <strong>Elektronik</strong><br />
Die Grenzlinie zwischen der Elektrotechnik und der <strong>Elektronik</strong> bilden die aktiven<br />
Bauteile, also die Halbleiter.<br />
Stefanie Bestler 3<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
1.1 Strom<br />
1.2 Spannung<br />
1 Grundlagen<br />
� Strom = Ladung pro Zeit<br />
� Strom ist die gerichtete Bewegung von Ladungsträgern<br />
z.B. Elektronenstrom<br />
� Strom ist ein Maß für die Bewegung der Elektronen<br />
� Strom ist das Maß für die Anzahl der an einer Stelle<br />
vorbeifliesenden Elektronen pro Sekunde.<br />
� 1A ~ 6,25*10 18 Elektronen pro Sekunde.<br />
� Spannung = Arbeit pro Ladung<br />
� Spannung entsteht durch die Trennung von Ladung<br />
� je weiter man die Ladung „auseinander zieht“, desto höher ist die<br />
Spannung<br />
� Spannung liegt immer zwischen 2 Punkten<br />
� Ladungstrennung, alle Elektronen auf eine Seite<br />
� � Strip Strap Strull<br />
� Durch Ladungstrennung erhält man einen Plus- und einen<br />
Minuspol.<br />
� Der Minuspol hat einen Überschuss an negativer<br />
Ladung (Elektronenüberschuss)<br />
� Der Pluspol hat einen Überschuss an positiver<br />
Ladung (Elektronenmangel)<br />
� Wichtig: Zunächst muss ein Elektronenüberschuss und damit<br />
auch an anderer Stelle ein Elektronenmangel geschaffen<br />
werden, damit eine Spannung entsteht, wodurch die Elektronen<br />
angetrieben werden<br />
1.3 Wie messe ich Strom und Spannung?<br />
a) Strom messen:<br />
� Um den Strom zu messen, muss die Leitung aufgetrennt werden<br />
um das Messgerät in den Stromkreis zu schalten<br />
� Der elektrische Strom (I) wird in Ampere (A) gemessen<br />
� Das Messgerät wird deshalb mit Amperemeter bezeichnet<br />
A<br />
Bei der Strommessung muss die Behinderung des<br />
Stromflusses so gering wie möglich sein!<br />
� Das Messgerät hat einen niedrigen<br />
Innenwiderstand, idealerweise gleich Null<br />
Stefanie Bestler 4<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
b) Spannung messen:<br />
� Spannung liegt zwischen zwei Punkten an, d.h. zwischen den<br />
zwei Anschlüssen des Messgerätes muss mindestens ein<br />
Bauteil liegen<br />
� Die elektrische Spannung (U) wird in Volt (V) gemessen<br />
� Das Messgerät wird deshalb auch als Voltmeter bezeichnet<br />
Bei der Spannungsmessung muss der Stromfluss<br />
durch das Messgerät so gering wie möglich sein!<br />
� Das Messgerät hat einen hohen<br />
Innenwiderstand, idealerweise unendlich<br />
Achtung: Das Messgerät muss richtig eingestellt sein! Da ein Strommesser einen<br />
sehr geringen Innenwiderstand hat, gibt es einen Kurzschluss, wenn ich es<br />
als Spannungsmesser anschließe!<br />
1.4 Freie Elektronen<br />
1.5 Widerstand<br />
� gehören zu einem Atom<br />
� sind auf der äußersten Schale<br />
� man benötigt wenig Energie, sie vom Atom zu trennen<br />
� die Leitfähigkeit eines Stoffes hängt davon ab, wie viele freie<br />
Elektronen der Stoff hat. � keine freien Elektronen � Isolator<br />
� Der Widerstand ist der Kehrwert der Leitfähigkeit.<br />
�Abhängig von freien Elektronen<br />
1.6 Ohmsche Gesetz<br />
U<br />
R �<br />
I<br />
Beispiel: Widerstandsbestimmung bei einem Ohmschen Widerstand (Glühlampe)<br />
Formeln:<br />
- U = R*I<br />
- P = U*I<br />
Annahme: Man möchte die Leistung halbieren:<br />
P = 230V* 0,5A<br />
P = 115W<br />
V<br />
Stefanie Bestler 5<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
Da aber gilt:<br />
U = R*I wenn R= konstant, die Stromstärke aber halbiert wird,<br />
halbiert sich zwangsläufig auch die Spannung!<br />
Das bedeutet für ohmsche Berechnungen:<br />
� Doppelte Stromstärke� doppelte Spannung, � vierfache Leistung<br />
→ P = (2*U)*(2*I) = 4*U*I<br />
� Halbe Stromstärke� halbe Spannung � ein Viertel der Leistung<br />
→ P = (0,5*U)*(0,5*I) = 0,25*U*I<br />
� Damit ist für die Leistungshalbierung ein nur um √2 reduzierter Strom (und<br />
damit √2 reduzierte Spannung bei R = konstant) erforderlich<br />
1.7 Parallelschaltung<br />
Bei der Parallelschaltung teilt sich der Strom auf, die Spannung ist überall gleich<br />
groß. Die Stromaufteilung erfolgt umgekehrt proportional zum Widerstand der<br />
Bauteile.<br />
1.8 Reihenschaltung<br />
Bei der Reihenschaltung ist der Strom überall gleich groß, die Spannung teilt sich<br />
auf. Die Spannungsaufteilung ist proportional zum Widerstand der Bauteile.<br />
Stefanie Bestler 6<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
1.9 Die Leistung<br />
� Leistung � Spannung �Strom<br />
Arbeit Ladung<br />
� �<br />
Ladung Zeit<br />
Arbeit<br />
�<br />
Zeit<br />
� P = U * I<br />
� P [W] Watt<br />
� Wenn man die Spannung verdoppelt, vervierfacht sich die Leistung<br />
1.10 Schaltzeichen<br />
Batterie<br />
Leitung<br />
Kreuzung ohne<br />
Verbindung<br />
Kreuzung mit<br />
Verbindung<br />
Schalter als Schließer<br />
Taster als Schließer<br />
Relais<br />
Widerstand<br />
Glühlampe<br />
Motor<br />
Strommessgerät<br />
Spannungsmessgerät<br />
Messgerät<br />
Kondensator<br />
Stefanie Bestler 7<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
Schaltzeichen:<br />
2 Widerstände<br />
� Hindernisse für den Strom im Stromkreis<br />
� Die Größe des Widerstandes hängt vom „Querschnitt“ ab<br />
2.1 Festwiderstände<br />
� haben einen festgelegter Nennwert<br />
� Widerstandswerte und Fertigungstoleranzen werden durch Farbringe<br />
gekennzeichnet:<br />
� 1. Ring: 1. Ziffer<br />
� 2. Ring: 2. Ziffer<br />
� 3. Ring: Multiplikator<br />
� 4. Ring: Toleranz<br />
2.2 Veränderbare Widerstände<br />
Schaltzeichen:<br />
� haben drei Anschlüsse:<br />
� E Eingang<br />
� S Schleifkontakt<br />
� A Ausgang<br />
Ringfarbe 1. Ring 2. Ring 3. Ring Nullen Toleranz<br />
schwarz - 0 0 - -<br />
braun 1 1 1 0 1 %<br />
rot 2 2 2 00 2 %<br />
orange 3 3 3 000 -<br />
gelb 4 4 4 0000 -<br />
grün 5 5 5 00000 0,5 %<br />
blau 6 6 6 000000 0,25 %<br />
violett 7 7 7 0000000 0,1 %<br />
grau 8 8 8 - -<br />
weiß 9 9 9 - -<br />
gold - - - × 0,1 5 %<br />
silber - - - × 0,01 10 %<br />
� durch verändern von S kann der Widerstandswert verändert werden<br />
Stefanie Bestler 8<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
2.3 Veränderliche Widerstände<br />
Veränderliche Widerstände verändern ihren Wert aufgrund von physikalischen<br />
Einflüssen (z.B. Temperatur, Licht, Magnetfeld)<br />
Schaltzeichen:<br />
2.3.1.1 NTC-Widerstand (Heißleiter)<br />
Der NTC (Negative Temperature Coeffizient) leitet im warmen Zustand besser als im<br />
kalten. Das bedeutet, dass der Widerstand mit zunehmender Temperatur sinkt.<br />
Eselbrücke: Je heißer, desto leiter<br />
Durch den Temperaturanstieg werden die Elektronen beweglicher, wodurch sich die<br />
Leitfähigkeit erhöht.<br />
Anwendung: Temperaturmessung, Temperaturregelung, …<br />
Schaltzeichen:<br />
2.3.2 PTC-Widerstand (Kaltleiter)<br />
Bei einen Kaltleiter, kurz PTC (Positive Temperaturen Coeffizient), ist das<br />
Temperaturverhalten umgekehrt. Sie leiten im kalten Zustand besser als im warmen,<br />
d.h. der Widerstand nimmt mit zunehmender Temperatur zu.<br />
Bsp.: Eine Glühlampe hat bei 25°C einen Widerstand von ca. 70Ω, bei einer<br />
Temperatur von 2500°C einen Widerstand von 800Ω.<br />
Anwendung: Thermostat, Stromregelung, …<br />
Die Pfeile sagen aus, ob sich die Leitfähigkeit mit der Temperatur erhöht od.<br />
erniedrigt.<br />
Temperaturrichtung<br />
(oberer Pfeil)<br />
Leitfähigkeit<br />
(unterer Pfeil)<br />
Stefanie Bestler 9<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
2.4 LDR, Fotowiderstand<br />
Schaltzeichen:<br />
Ein lichtabhängiger Widerstand, kurz LDR (Light Dependent Resistor), besitzt bei<br />
Dunkelheit einen hohen Widerstand. Fällt Licht auf die lichtempfindliche Fläche,<br />
(z.B.: Cadmiumsulfid, Selen,…), so werden die Elektronen aus ihrer Bindung<br />
gelöst (Die Elektronen werden durch das Licht [Energiezufuhr] herausgerissen).<br />
Je mehr Licht einfällt desto leitender d.h. desto niederohmiger wird der LDR.<br />
Anwendung: Lichtschranken, Überwachungsanlagen, Dämmerungsschalter,<br />
Luxmeter,…<br />
Mackeprang: „Wenn man in den LDR mit der Taschenlampe reinleuchtet, dann leuchtet es an der<br />
Glühlampe wieder raus ;-)“<br />
3 Halbleiter<br />
� Sind die wichtigsten Bauelemente in der <strong>Elektronik</strong><br />
� Der erste Transistor wurde von dem Amerikaner J. Bardeen im Jahre 1948<br />
entwickelt<br />
� Die Leitfähigkeit dieser Stoffe liegt zwischen der von Leitern (Kupfer, Silber,<br />
Eisen,…) und Nichtleitern (Kunststoffe, Glas, Keramik,…)<br />
→ sie sind also „halb-leitend“<br />
� Der wichtigste Halbleiter ist das Silizium (ist das zweithäufigste Element der<br />
Erdrinde)<br />
3.1 Aufbau<br />
� Silizium besitzt auf seiner äußersten Schale 4 fest<br />
gebundene Elektronen<br />
� Jedes Element will den Edelgaszustand (8 Elektronen auf der äußersten<br />
Schale) erreichen, dadurch erlangt es eine höhere Stabilität<br />
Stefanie Bestler 10<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
� Ein stabiles Kristallgitter entsteht dadurch, dass<br />
jedes Si-Atom seine 4 Außenelektronen<br />
„verleiht“ und sich gleichzeitig von den<br />
Nachbaratomen 4 Außenelektronen „leiht“<br />
� Bei dem absoluten Nullpunkt (-273,16°C) ist Silizium ein Isolator, da es keine<br />
freien Elektronen im Kristall gibt<br />
3.2 Eigenleitung<br />
� Erwärmt man das Kristallgitter so fangen die<br />
Atome an zu schwingen, dabei lösen sich<br />
einige Elektronen aus ihrer Bindung<br />
→ Es entstehen freie Elektronen<br />
(● freies Elektron)<br />
� An dieser Stelle fehlt nun die negative Ladung<br />
und es entsteht ein „Loch“ oder<br />
„Defektelektron“ (○ freies Loch)<br />
Mackeprang: „Das Wort Defektelektron ist zu vermeiden, da es sich erstens nicht um ein negativ geladenes Elektron,<br />
sondern um ein positiv geladenes Loch handelt und es nicht defekt ist!“<br />
� Die freien Elektronen wandern durch das Kristallgitter bis sie auf ein Loch<br />
treffen<br />
→ Es kommt zur Rekombination (das Elektron füllt das Loch auf)<br />
� Dadurch dass sich immer wieder Elektronen lösen und es zu<br />
Rekombinationen kommt, wandern Elektronen und freie positive<br />
Ladungsträger durch den Kristall<br />
� Achtung: Ein Loch kann nicht wandern!!!! Daher sprechen wir bei der<br />
„Lochwanderung“ von der Bewegung von freien positiven<br />
Ladungsträgern!!<br />
Loch: freier positiver Ladungsträger<br />
Elektron: freier negativer Ladungsträger<br />
� Wenn man eine Spannung an das Kristallgitter anlegt, wandern die Elektronen<br />
zum positiven Pol und die freien positiven Ladungsträger (Löcher) zum<br />
negativen Pol.<br />
Stefanie Bestler 11<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
3.3 Paarbildung<br />
Paarbildung nennt man den Vorgang, bei dem ein Elektron aus der<br />
Elektronenpaarbindung „raus geschmissen“ wird.<br />
� Grund: erhöhte Temperatur!<br />
� Dabei entsteht:<br />
� freies Elektron<br />
� ein Loch<br />
� Das freie Elektron und das Loch nennt man Ladungspaar.<br />
� nach außen hin neutral<br />
Elektronenpaarbindung<br />
Loch, positiv geladen<br />
4 +<br />
4 +<br />
freies Elektron<br />
Stefanie Bestler 12<br />
Stephan Nonnenmacher<br />
4 +<br />
4 +
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
3.4 Rekombination<br />
� Ein freies Elektron trifft auf ein Loch<br />
� Das Loch zieht das freie Elektron an<br />
→ Gegenteil von der Paarbildung<br />
� Dabei entsteht wieder eine nach außen neutrale Elektronenpaarbindung<br />
o Loch: freier positiver Ladungsträger<br />
o Elektron: freier negativer Ladungsträger<br />
� Die Bewegung der Löcher entsteht durch Paarbildung und die Rekombination<br />
Vgl.: Die Wanderung der positiven freien Ladungsträger kann man mit einem zähfließenden<br />
Verkehr vergleichen. Immer wenn ein Auto vorfährt entsteht an seinem alten Platz ein Loch.<br />
Loch<br />
Loch Fahrtrichtung<br />
Beachte bei der Aussprache:<br />
Es scheint so, als das Loch wandert. Doch was ist ein Loch? Ein Loch ist ein<br />
nichts mit etwas drum herum!<br />
3.5 Dotieren<br />
Um eine temperaturunabhängige Leitfähigkeit von Halbleitern zu bekommen, werden<br />
die Kristallgitter mit 3- bzw. 5-wertigen Fremdatomen verunreinigt. Dadurch werden<br />
zusätzliche freie Elektronen und freie Löcher erzeugt.<br />
Allgemein gilt: Ein Stoff ist dann leitend, wenn es freie Ladungsträger gibt!!!<br />
Es gilt: Je mehr freie Elektronen es gibt, desto höher ist die<br />
Leitfähigkeit.<br />
Der Widerstand solcher dotierter Stoffe kann genau bestimmt werden indem man<br />
mehr oder weniger 5- bzw. 3- wertige Stoffe zufügt. (Auf 1 Millionen Siliziumatome<br />
wird ungefähr ein Fremdatom zugefügt.)<br />
Stefanie Bestler 13<br />
Stephan Nonnenmacher<br />
─
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
3.5.1 N-Leiter<br />
� Dotiert man einen Halbleiterkristall mit einem fünfwertigen Element, kann sich<br />
das fünfte Elektron nicht an der Paarbindung beteiligen und stehen als<br />
Leitungselektronen zur Verfügung. Bei angelegter Spannung setzt eine<br />
Elektronenwanderung ein. Ein solcher Kristall heißt n-Leiter. Dies Material<br />
nennt man auch p- leitfähig.<br />
� Durch das Mischungsverhältnis kann man bestimmen wie die Leitfähigkeit<br />
des Stoffes sein soll.<br />
3.5.2 P-Leiter<br />
1 freies Elektron<br />
zusätzlich<br />
1 Loch zusätzlich als ein<br />
positiver freier Ladungsträger<br />
Das Loch sollte an den Kern gemalt werden, das es<br />
ja der Kern ist, der ein Proton mehr hat als die<br />
Hülle an Elektronen.<br />
� Dotiert man mit dreiwertigen Atomen, so sind nicht alle Paarbindungen zu den<br />
Nachtbaratomen besetzt. Bei Normaltemperatur kann jedoch ein<br />
Bildungselektron diesen Platz besetzen, wobei es seinerseits ein Loch<br />
hinterlässt. Beim Anlegen einer Spannung kommt es zur Bewegung positiver<br />
freier Ladungsträger. Man bezeichnet einen so dotierten Kristall als p-Leiter.<br />
Dieses Material nennt man auch n- leitfähig.<br />
Stefanie Bestler 14<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
3.6 Zwei leitfähige Stoffe (Kristalle)<br />
3.6.1 Die Sperrschicht entsteht<br />
p-dotiert n-dotiert<br />
(freie Löcher) (freie Elektronen)<br />
Sperrschicht<br />
Rekombination<br />
Rekombination: In diesem Bereich sind keine freien Ladungsträger mehr.<br />
Die n-dotierte Seite (negativ, also 5 wertige Atome) wird immer positiver, je mehr<br />
Elektronen in die Sperrschicht diffundieren. Die Elektronen werden dann von den<br />
positiven Ionen der n- Schicht regelrecht zurückgehalten, das heißt, sie wandern auf<br />
dem obigen Bild nach rechts.<br />
� dasselbe gilt komplementär für die p- Schicht (positiv, also 3 wertige Atome).<br />
Folge: Diese Stelle ist nicht mehr leitend. Man nennt diese Schicht Sperrschicht.<br />
� Dieses Phänomen (wenn man also leitende 2 Stoffe zusammenfügt und diese<br />
dann nicht mehr leiten) ist aus der Elektrotechnik bisher noch nicht bekannt.<br />
Da die n- Schicht nun positiv geladen und die p- Schicht negativ geladen ist, herrscht<br />
zwischen den beiden Schichten eine Spannung, die so genannte<br />
Antidiffusionsspannung. Diese Antidiffusionsspannung verhindert, das diffundieren<br />
der Ladungsträger und somit verhindert sie gleichzeitig die Ausbreitung der<br />
Sperrschicht über den ganzen Kristall. Sie beträgt 0,7 Volt.<br />
Die Entstehung in anderen Worten:<br />
Wenn aus der n- dotierten Seite Elektronen diffundieren, wird die n- dotierte<br />
Seite immer positiver. Dadurch wird die Spannung immer größer, es kommen<br />
keine Elektronen mehr von dieser Seite weg.<br />
Stefanie Bestler 15<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
3.7 Die Sperrschicht wird durch das Anlegen einer Spannung<br />
breiter<br />
Die positiven<br />
Ladungsträger<br />
(Löcher) werden<br />
vom negativen Pol<br />
angezogen und<br />
vom positiven Pol<br />
abgestoßen.<br />
p- dotiert n- dotiert<br />
─ +<br />
Wenn man die n-dotierte Seite mit dem Plus-Pol und die p-dotierte Seite mit dem<br />
Minus-Pol verbindet, wird die Sperrschicht breiter. Dies liegt daran, dass die freien<br />
Ladungsträger vom jeweiligen Pol angezogen werden. Dabei ist die „Dicke“ der<br />
Sperrschicht von der Spannung abhängig. Je größer die Spannung, desto „dicker“<br />
die Sperrschicht.<br />
→ je höher die Spannung, desto „nicht leitender“.<br />
Analogon Fahrradventil: Je größer der Fahrradschlauchinnendruck, desto größer ist<br />
der Sperrdruck am Ventil.<br />
3.8 Die Sperrschicht wird durch das Anlegen einer Spannung<br />
aufgehoben<br />
p- dotiert n- dotiert<br />
+ -<br />
Die Elektronen<br />
werden vom<br />
positiven Pol<br />
angezogen und<br />
vom negativen Pol<br />
abgestoßen.<br />
Verbindet man die p-dotierte Seite mit dem Plus-Pol und die n-dotierte Seite mit dem<br />
Minus-Pol verbindet, wird die Sperrschicht immer kleiner, da die<br />
Antidiffusionsspannung durch die von außen anliegende Spannung kompensiert<br />
wird.<br />
Die Sperrschicht wird durch die außen anliegende Spannung regelrecht<br />
zusammengedrückt.<br />
Stefanie Bestler 16<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
In anderen Worten:<br />
Ab 0,7 V wird die Sperrschicht (Antidiffusionsspannung = außen anliegender<br />
Spannung) durchlässig. Die Elektronen können nun vom Minuspol zum<br />
Pluspol fließen.<br />
Die 0,7 V gelten nur für Silizium, für andere Halbleitermaterialen gelten andere<br />
Antidiffusionsspannungen.<br />
Schaltzeichen:<br />
4 Dioden<br />
Eine Diode ist ein elektronisches Bauelement, welches aus einem PN-Übergang<br />
besteht. Die Funktion einer Diode ist sehr einfach zu beschreiben, da man sie mit<br />
einem Ventil vergleichen kann. Sie lässt den elektrischen Strom nur in eine Richtung<br />
durch (Durchlassrichtung) und in der anderen Richtung sperrt sie (Sperrichtung).<br />
Exkurs Ventil: Das Fahrradventil oder allgemein das Rückschlagventil sind in der Technik vergleichbar<br />
mit dem Wesen der Diode. All diese Systeme haben eines gemeinsam: Man muss erst einmal<br />
„Energie“ reinstecken, bis sie auslösen. Bei der Si-Diode wäre das die Schwellenspannung von 0,7V.<br />
Die Kennlinie einer Si-Diode:<br />
Die Kennlinie gibt den Zusammenhang zwischen Strom und Spannung an dem<br />
Bauteil wieder. Hier kann man erkennen, dass nur ein Strom fließen kann, wenn eine<br />
gewisse Schwellenspannung überwunden wird.<br />
Die Schwellenspannung liegt bei den meisten Si-Dioden bei ca. 0,7V.<br />
Die Diode ermöglicht es einerseits eine große Sperrspannung zu erzeugen und<br />
anderseits bereits bei geringen Spannungen in Durchlassrichtung Strom fließen zu<br />
lassen. Sie können z.B. zur Gleichrichtung von Wechselspannung eingesetzt<br />
werden.<br />
Stefanie Bestler 17<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
Kennzeichnung:<br />
Strich = Minus = Ring am Bauteil<br />
Damit man weiß, in welcher Richtung eine Diode eingebaut werden muss, werden<br />
kleine Dioden an der Kathodenseite mit Farbringen gekennzeichnet. Der Ring wird<br />
an den negativen Pol der Spannungsquelle angeschlossen werden. Nur so ist die<br />
Diode in Durchlassrichtung geschaltet.<br />
Diode in Durchlassrichtung Diode in Sperrrichtung<br />
Zur „Verwirrung der Russen“ fließt der Strom bei der Diode entgegen der<br />
Pfeilrichtung.<br />
Grund: Es wird immer die technische Stromrichtung gezeichnet, welche der<br />
physikalischen Stromrichtung entgegensteht.<br />
Des Weiteren ist sie mit Buchstaben und einer Nummer gekennzeichnet:<br />
Bsp.: BC 140<br />
� Der erste Buchstabe steht für den Halbleiterwerkstoff<br />
(B = Silizium; A = Germanium; ...)<br />
� Der zweite Buchstabe steht für die Art des Bauelements<br />
(A = Diode; C = NF-Transistor; ...)<br />
� Die Ziffernfolge steht für die laufende Nummerierung.<br />
Voraussetzung, damit eine Diode leitet:<br />
1. richtige Polung<br />
2. 0,7V � mehr Spannung erhöht die Durchlässigkeit der Diode<br />
nicht!<br />
Dioden gehören neben den Transistoren zu den wichtigsten Halbleiterbauteilen mit<br />
einem großen Anwendungsbereich. Sie werden häufig eingesetzt zur Gleichrichtung<br />
(Ventilwirkung: Sie lassen den Strom nur in einer Richtung durch) und Begrenzung<br />
von Strömen, zur Stabilisierung von Spannungen, zum Schutz von Geräten vor<br />
Verpolung und Überlastung und als lichtaussendende Bauteile für Anzeigezwecke.<br />
Stefanie Bestler 18<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
4.1 Leuchtdiode<br />
Schaltzeichen:<br />
Leuchtdioden, kurz LED (Light Emitting Diode), sind lichtaussendende Dioden.<br />
Während des Elektronenstroms in Durchlassrichtung werden die Elektronen von<br />
Löchern eingefangen. Hierbei wird Energie in Form von Licht frei. Die Farbe des<br />
Lichtes ist vom Halbleitermaterial abhängig. Häufig sind die Gehäuse in der Farbe<br />
des Lichts eingefärbt.<br />
Zur Kennzeichnung der LED sind die Gehäuse an einer Kathodenseite abgeflacht,<br />
bzw. sind die Anschlussdrähte zur Kathode kürzer.<br />
Die Durchlassspannung der roten LED beträgt zwischen 1,6V und 1,8V, bei grünen<br />
und gelben liegt die Durchlassspannung bei 2,4V bis 3,2V.<br />
LED`s gibt es auch noch in weiteren Farben, z.B. blau oder weiß.<br />
4.1.1 Berechnung des Vorwiderstandes<br />
Leuchtdioden dürfen nicht ohne Vorwiderstand betrieben werden (der Strom darf<br />
einen bestimmten Wert nicht überschreiten), wobei es keine Rolle spielt, ob der<br />
Vorwiderstand an der Anode oder an der Kathode angeschlossen wird.<br />
LED<br />
9V<br />
U<br />
R � U = UB - ULED<br />
I<br />
U = 9 V – 2,2 V = 6,8 V<br />
6,<br />
8V<br />
R � � 340 Ω<br />
0,<br />
02A<br />
R<br />
Beispiel: UB = 9 V<br />
ULED = 2,2 V<br />
ILED = 20 mA (gewünschter Durchlassstrom)<br />
Stefanie Bestler 19<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
4.2 Freilaufdiode<br />
Bei induktiven Lasten (Verbraucher mit Spule z.B. Relais, Motor) werden<br />
Freilaufdioden benötigt, um die Bauteile vor der großen Induktionsspannung zu<br />
schützen. Beim Abschalten des Relais bleibt das Magnetfeld noch kurz erhalten, da<br />
der Strom versucht weiterzufließen. Es entsteht dadurch eine kurze Störspannung<br />
die mehrere 100V erreichen kann. Da die Polarität der Störspannung andersherum<br />
ist, wird die Freilaufdiode parallel zur Spule geschaltet. So ist sie in Sperrrichtung und<br />
hat keinen Einfluss auf die Schaltung, allerdings wird die Störspannung über diese<br />
Diode kurz geschlossen. Damit wird verhindert, dass angeschlossene Bauteile, durch<br />
die Störspannung beschädigt werden.<br />
5 Diode als Gleichrichter<br />
Ein wichtiges Anwendungsgebiet der Diode ist das Gleichrichten von<br />
Wechselspannung in Netzgeräten.<br />
Denn beim Wechselstrom bewegen sich die Elektronen dauernd hin und her (in der<br />
Regel 50-mal pro Sekunde; also mit 50 Hertz), während beim Gleichstrom die<br />
Elektronen alle in eine Richtung fließen.<br />
Kennlinie Wechselspannung:<br />
U<br />
Beachte:<br />
Die Spannung ist an beiden roten Punkten<br />
gleich groß, aber die Polarität ist vertauscht!<br />
� Der Wechselstrom entsteht durch die die Drehbewegung des Ankers<br />
� Wechselspannung ist in der Technik so wichtig, da sie sich ohne Probleme<br />
transformatorisch in höhere Spannungen transferieren lässt<br />
→ Beim el. Energietransport geht mittels hoher Spannung weniger el. Energie<br />
in Form von Wärme verloren, da der Strom kleiner ist (PV = I² * R)<br />
� Ein Elektromotor läuft nicht mit Wechselstrom<br />
t<br />
Stefanie Bestler 20<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
5.1 Einweggleichrichter (E1):<br />
Damit ein Elektromotor mit Wechselstrom betrieben werden kann, muss er in<br />
Gleichstrom verwandelt werden. Dies geschieht durch Gleichrichter.<br />
U<br />
- +<br />
+ -<br />
Bei dem Einweggleichrichter wird nur eine Diode verwendet. Die Diode lässt die<br />
Elektronen nur in eine Richtung fließen, in der anderen Richtung sperrt sie. Von den<br />
beiden Halbwellen des Wechselstroms bleibt nur noch die positive Halbwelle übrig.<br />
Wenn man die Diode umdreht, werden nur die negativen Halbwellen durchgelassen.<br />
Dadurch entsteht eine Pulsierende Gleichspannung.<br />
Da in der halben Zeit kein Strom fließt, entspricht diese Form von Gleichstrom noch<br />
nicht dem Gleichstrom einer Batterie. Eine elektrische Schaltung könnte man so nicht<br />
betreiben.<br />
Analogie zum Wechselstrom:<br />
Wenn man einen Kolben einer Luftpumpe hin und her bewegt, bewegt sich<br />
auch die Luft hin und her.<br />
� Luftpumpe ~ Wechselstrom<br />
Beispiel aus der Technik:<br />
Ein Fön hat 2 Heizstufen:<br />
Bei der niedrigen Stufe ist eine Diode mit in den Stromkreis geschalten<br />
(pulsierender Gleichstrom � nur die halbe Leistung), die höheren Stufe wird<br />
mit Wechselstrom betrieben, die Diode wird überbrückt.<br />
5.2 Zweiweggleichrichter (E2):<br />
Der Zweiwegglieichrichter funktioniert auf dem Prinzip eines Trafos, mit<br />
Mittelanzapfung. Ein sich änderndes Magnetfeld übt eine Kraft auf Elektronen aus,<br />
die dadurch verschoben werden.<br />
→ Spannung wird induziert (entsteht). Da es sich um Wechselspannung handelt,<br />
ändern sich die Pole.<br />
U<br />
t<br />
t<br />
Der Trafo erzeugt eine Wechselspannung<br />
Stefanie Bestler 21<br />
Stephan Nonnenmacher<br />
M<br />
U<br />
t
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
U<br />
+<br />
-<br />
-<br />
+<br />
Analogon: (Betrachte die Mitte am Trafobereich)<br />
t<br />
Während der positiven Halbwelle fließt der<br />
Strom von der Mittelanzapfung, über den<br />
Widerstand (grün).<br />
Während der positiven Halbwelle fließt der<br />
Strom von der Mittelanzapfung, über den<br />
Widerstand (rot).<br />
Da beide Halbwellen in der „gleichen Richtung“<br />
durch den Widerstand fließen, liegt hier eine<br />
pulsierende Gleichspannung an.<br />
Analogon Luftpumpe: Kolben läuft rauf und runter und saugt und drückt dabei<br />
→ also arbeitet das System mit Unter- und Überdruck<br />
Der Zweiweggleichrichter wird immer dann verwendet, wenn größere Ströme fließen.<br />
Exkurs: Beispiel für eine Verlustrechnung am Zweiweggleichrichter:<br />
- Schwellenspannung der Diode: 0,7V<br />
- Annahme Stromstärke: 100A<br />
(zum Vergleich: Eine Haushaltssicherung brennt bei 16A durch)<br />
- P = U*I<br />
→ P = 0,7V* 100A<br />
P= 70W<br />
An den Dioden wird eine Leistung von 70W in thermische Energie<br />
umgewandelt!!<br />
Stefanie Bestler 22<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
AC<br />
+ -<br />
- +<br />
5.3 Brückengleichrichter (B1):<br />
Ein Brückengleichrichter besteht aus 4 Dioden, von<br />
denen 2 Dioden bei der positiven Halbwelle und die<br />
anderen 2 Dioden beider negativen Halbwelle in<br />
Durchlassrichtung geschalten sind. Dadurch erhält<br />
man am Verbraucher eine pulsierende Gleichspannung,<br />
die aus lauter positiven Halbwellen<br />
besteht.<br />
Damit kann Wechselspannung direkt ohne Trafo und Mittelanzapfung gleichgerichtet<br />
werden. Da der el. Strom durch 2 Dioden fließt, fällt die Spannung um 1,4V ab, d.h.<br />
im Brückengleichrichter sind die Verluste doppelt so hoch.<br />
Nahezu in jedem elektronischem Gerät, z.B. Computer, sind Brückengleichrichter<br />
eingebaut.<br />
U<br />
5.4 Glätten einer pulsierenden Gleichspannung<br />
AC<br />
- +<br />
+ -<br />
Man spricht hier auch vom Glätten von Energieströmen.<br />
Da eine pulsierende Gleichspannung in<br />
der <strong>Elektronik</strong> nicht brauchbar ist, muss<br />
sie geglättet werden. Die einfachste<br />
Möglichkeit, eine pulsierende Gleichspannung<br />
zu glätten, ist das Parallelschalten<br />
eines Kondensators zum<br />
Verbraucher. Der Kondensator lädt sich<br />
auf die maximale Spannung auf und<br />
gleicht das Abfallen der Halbwellen aus.<br />
Je größer die Kapazität des Kondensators ist,<br />
desto kleiner werden die Wellen, d.h. umso besser<br />
Glättet er die Gleichspannung.<br />
Hier kann ein Vergleich mit einem Kompressor und seinem Druckbehälter gezogen<br />
werden. Je größer der Druckbehälter, desto gleichmäßiger fließt die Luft.<br />
Weiteres Analogon: Topf am Auspuff.<br />
t<br />
Stefanie Bestler 23<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
Schaltzeichen:<br />
6 Transistoren<br />
Da die Transistoren aus drei Halbleiterschichten (n-leitend und p-leitend) aufgebaut<br />
sind, gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten die Schichten zu kombinieren. Deshalb<br />
unterscheidet man zwei Typen, den NPN und PNP Transistor.<br />
� BC 547 Transistor<br />
1) Nichtleitender Transistor:<br />
Ist der Transistor so angeschlossen, ist er nicht leitend, da er eine „dicke“<br />
Sperrschicht hat.<br />
2) Grundschaltung für einen leitenden Transistor:<br />
+<br />
-<br />
Steuerstromkreis/<br />
Basisstromkreis<br />
n-Schicht<br />
p-Schicht<br />
n-Schicht<br />
n-Schicht<br />
p-Schicht<br />
n-Schicht<br />
Stefanie Bestler 24<br />
Stephan Nonnenmacher<br />
B<br />
C<br />
E<br />
+<br />
-<br />
+<br />
-<br />
Arbeitsstromkreis/<br />
Kollektorstromkreis
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
� Der untere pn- Übergang (Übergang Emitter- Basis) wird in Durchlassrichtung<br />
geschaltet. Dabei wird die Sperrschicht zwischen Emitter und Basis abgebaut,<br />
besser gesagt, so lange zusammen gedrückt, bis sie verschwunden ist. Dazu<br />
muss mindestens eine Spannung von 0,7V zwischen Basis und Emitter<br />
anliegen (für Si-Transistoren). Liegt diese Spannung an, fließen Elektronen<br />
vom Emitter zur Basis.<br />
� Manche Elektronen sind zu schnell, um „die Kurve zum Emitter zu bekommen“<br />
und geraten somit in die obere Sperrschicht (Basis- Kollektor) hinein. Dadurch<br />
wird diese Sperrschicht dünner und dünner, bis sie ganz weg ist (Eine<br />
Sperrschicht, in der sich freie Elektron befinden, ist keine Sperrschicht mehr).<br />
� der Arbeitsstrom fließt<br />
� Der Basisstromkreis hat die Aufgabe, den Kollektorstromkreis zu steuern<br />
� Wird der Steuerstromkreis unterbrochen, fehlen die Löcher � die untere<br />
Sperrschicht wird geschlossen. Der Arbeitsstromkreis wird unterbrochen.<br />
� � ein leitender Transistor benimmt sich wie ein „Stück Draht“, er hat praktisch<br />
keinen Innenwiderstand.<br />
Eine Transistorschaltung mit zwei<br />
Stromquellen<br />
Wenn man an die linke Stromquelle eine<br />
Spannung von mindestens 0,7V anlegt,<br />
dann wird die Sperrschicht zwischen<br />
Basis und Emitter aufgehoben und der<br />
Transistor wird leitend.<br />
Es kann ein Kollektorstrom fließen und<br />
die Lampe leuchtet.<br />
Eine Transistorschaltung mit einer<br />
Stromquelle<br />
Stefanie Bestler 25<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
6.1 Stromverstärkungsfaktor B<br />
Der Stromverstärkungsfaktor gibt das Verhältnis von Basisstrom zu Kollektorstrom<br />
an.<br />
IC = B * IB<br />
Beispiel: IB = 0,2 mA<br />
IC = 100 mA<br />
100<br />
B<br />
� � 200<br />
0,<br />
2<br />
B ist von Transistor zu Transistor unterschiedlich (kann in Datenbüchern nachgelesen<br />
werden)<br />
R<br />
6.2 Bestimmung des Vorwiderstandes<br />
IB<br />
UBE = 0,7 V IC = 1A<br />
Bedeutung in der <strong>Elektronik</strong>:<br />
B = 100 10V<br />
Es folgt:<br />
→ IB = 0,01A<br />
9,<br />
3V<br />
R � � 930 Ω<br />
0,<br />
01A<br />
� Wenn man in den Basisstromkreis einen doppelt so großen Widerstand einbaut,<br />
fließt nur noch halb soviel Strom<br />
→ dann beträgt die Leistung an der Lampe nur noch ein Viertel.<br />
� Beispiel: An der Lampe liegen (Beispiel 10V Quellenspannung) nur noch 5V an.<br />
→ die anderen 5V liegen am Transistor an, da die Sperrschichten nicht<br />
vollständig zusammengedrückt wird.<br />
→ Dadurch wird der Transistor heiß und muss gekühlt werden.<br />
Aber: Wenn der Transistor leitend ist, ist er leitend, leitender als leitend gibt es nicht!<br />
(→ Der Transistor wird als gesättigt bezeichnet.)<br />
d.h. wird der Basisstrom erhöht, fließt kein größerer Arbeitsstrom!<br />
(eigener Stromkreis, eigener Widerstand)<br />
Wird aber der Basisstrom halbiert, so halbiert sich auch der Arbeitsstrom<br />
→ so rum muss man mit dem Stromverstärkungsfaktor rechnen!<br />
Stefanie Bestler 26<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
7 Darlington-Schaltung<br />
Wenn man zwei Transistoren hintereinander schaltet, so dass der Basisstrom des<br />
ersten der Emitterstrom des zweiten ist, erhöht man den Stromverstärkungsfaktor.<br />
Um den Gesamtverstärkungsfaktor Bges zu berechnen, muss man die<br />
Verstärkungsfaktoren der beiden Transistoren multiplizieren.<br />
Bges = B1 * B2<br />
= 100 * 100<br />
= 10000<br />
Bei Darlington-Transistoren ist darauf zu achten, dass die Schwellenspannung<br />
doppelt so groß ist wie bei einzelnen Transistoren.<br />
→ UBE = 1,4V<br />
B = 100<br />
0,7V<br />
1,4V<br />
Mit einer Darlingtonschaltung lassen sich mit kleinen Basisströmen große<br />
Kollektorströme steuern.<br />
7.1 Funktionsweise der Schaltung:<br />
� Der Kondensator ist zu Beginn noch leer, aus diesem Grund fehlen die benötigten<br />
1,4V um den Darlington-Transistor leitend zu machen.<br />
� Beim Anlegen einer Spannung lädt sich der Kondensator langsam auf<br />
0,7V<br />
B = 100 10V<br />
� In dem Moment, in dem der Kondensator auf 1,4V aufgeladen ist, liegt am ersten<br />
Transistor auch eine Spannung von 1,4V, so dass dieser leitend wird<br />
� Es fließt ein Kollektorstrom und damit ein Basisstrom für den zweiten Transistor<br />
� Es fließt ein Kollektorstrom durch den zweiten Transistor und das Relais zieht an<br />
Stefanie Bestler 27<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
� Wenn man das Relais mit dem Schalter verbindet (grüne Linie) wird dieser<br />
geschlossen sobald das Relais anzieht<br />
� Wenn der Schalter geschlossen ist wird der Kondensator kurz geschlossen, d.h.<br />
er wird entladen, dadurch fehlen die 1,4V Spannung und die Transistoren werden<br />
nicht leitend und das Relais öffnet wieder.<br />
� Der Ladevorgang des Kondensators startet wieder von vorne<br />
� Wenn man in Reihe zum Relais eine Lampe schaltet, hätte man eine<br />
Blinkschaltung<br />
8 Lichtschrankenschaltung<br />
8.1 Hellschaltung<br />
Die Lampe leuchtet, wenn Licht auf den LDR fällt<br />
8.2 Dunkelschaltung<br />
Die Lampe leuchtet, wenn kein Licht auf den LDR fällt<br />
→ Sobald Licht auf den LDR fällt, kann ein<br />
Basisstrom fließen<br />
→ Transistor wird leitend<br />
→ Kollektorstrom kann fließen<br />
→ Die Lampe leuchtet<br />
� Wenn Licht auf den LDR fällt, ist sein<br />
Innenwiderstand gering. Deshalb kann<br />
am Transistor die nötige Spannung zur<br />
Durchschaltung nicht aufgebaut werden<br />
� Sobald kein Licht mehr auf den LDR fällt,<br />
wird sein Innenwiderstand groß, am<br />
Transistor kann die nötige Spannung von<br />
0,7V aufgebaut werden<br />
→ Der Transistor wird leitend<br />
� Will man die Dämmerungsempfindlichkeit einstellen, dann muss der<br />
Widerstand regelbar sein<br />
Stefanie Bestler 28<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
9 Alarmanlage<br />
10 Kondensator<br />
1. Fall:<br />
Der Arbeitsstrom kann nicht fließen, da der<br />
Transistor nicht leitend ist. (der el. Strom nimmt den<br />
einfacheren Weg durch den roten Draht und<br />
UBE = 0,7V wird nicht erreicht.<br />
2. Fall:<br />
Wenn der rote Draht durchbrochen wird, kann ein<br />
Basisstrom (UBE = 0,7V) fließen und somit ein<br />
Arbeitstrom fließen und die Alarmanlage wird<br />
ausgelöst. Hier: die Warnleuchte geht an.<br />
Kondensatoren sind elektronische Bauteile die aus 2 voneinander isolierten<br />
Metallflächen in geringem Abstand bestehen. Wird an eine der Metallflächen eine<br />
positive Spannung gelegt, an die andere eine negative Spannung, so fließt kurzzeitig<br />
ein Strom und lädt den Kondensator auf, bis zwischen den Metallflächen die<br />
Ladespannung herrscht.<br />
Die aufgebrachte el. Ladung bleibt erhalten, auch wenn die Spannungsquelle<br />
abgetrennt wird. Der aufgeladene Kondensator wirkt nun wie eine kleine<br />
Spannungsquelle (Batterie). Wird nun ein el. Gerät angeschlossen, so entlädt sich<br />
der Kondensator.<br />
Die Aufnahmefähigkeit (Kapazität) der Kondensatoren hängt von der Größe der<br />
Metallflächen, deren Abstand zueinander und vom verwendeten Isoliermaterial ab.<br />
Die Einheit der Kapazität C ist das Farad F.<br />
Das Schaltzeichen des Kondensators:<br />
Stefanie Bestler 29<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
Einsatzmöglichkeiten von Kondensatoren:<br />
� Siebkondensator: Glätten von welliger Gleichspannung<br />
(gleichgerichtete Wechselspannung)<br />
� Entstörungskondensator an Motoren/ Schaltern<br />
� Schutzkondensator, sie schlucken Spannungsspitzen<br />
� Gleichspannung sperren, Wechselspannung durchlassen<br />
� Kopplung zwischen Verstärkerstufen<br />
� Frequenzweiche; Trennen von Wechselspannungen verschiedener<br />
Frequenzen<br />
� Zeitschaltungen; Einschalt- , Ausschaltverzögerungen<br />
� Elektronische Tonerzeugung; Radiotechnik<br />
� Energiequelle � Blitz am Photo, man benötigt in kurzer Zeit viel<br />
Energie. Ein Akku kann das nicht leisten, da sein Innenwiderstand zu<br />
groß ist.<br />
Unfallgefahr:<br />
� Mit hoher Spannung geladene Kondensatoren können lebensgefährliche<br />
Schläge erteilen<br />
� Bei zu hoher Spannung kann es zu starker Erhitzung kommen<br />
� Bei gepolten Konensatoren (z.B. Elekrolytkondensatoren (Elkos)) muss auf die<br />
Richtige Polung geachtet werden, da diese bei falscher Polung zur Explosion<br />
kommen kann<br />
10.1 Treppenlichtautomat<br />
Die Lampe geht aus, wenn der Kondensator geladen ist.<br />
→ durch die Kapazität des Kondensators kann die Zeit variiert werden<br />
6V<br />
In dem Moment in dem die Schaltung<br />
eingeschalten wird, ist der Kondensator leer. Es<br />
kann so lang ein Basisstrom fließen, solang<br />
sich der Kondensator lädt, d.h. an dem<br />
Transistor liegt eine Spannung (UBE = 0,7V) an<br />
und somit fließt auch ein Kollektorstrom, die<br />
Lampe leuchtet.<br />
Wenn der Kondensator voll ist (d.h. auf 5,3V aufgeladen ist), fließt kein Basisstrom<br />
mehr und der Kondensator sperrt, da die 0,7V zwischen Basis und Emitter fehlen.<br />
Die Lampe geht aus, da kein Kollektorstrom mehr fließt.<br />
Die Lampe leuchtet nur so lange bis der Kondensator voll ist, d.h. über die Kapazität<br />
des Kondensators und den Basiswiderstand, kann man die Zeit bestimmen die die<br />
Lampe leuchten soll.<br />
Durch betätigen des Schalters wird der Kondensator entladen und das ganze fängt<br />
von vorne an.<br />
Stefanie Bestler 30<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
10.2 Verzögertes Einschalten<br />
Zu Beginn ist der Kondensator leer, ein<br />
leerer Kondensator hat eine Spannung<br />
von 0V, d.h. an dem Transistor liegt eine<br />
Basis Emitter Spannung von 0V an und<br />
dieser sperrt. Während der Kondensator<br />
geladen wird, wird die Spannung immer<br />
größer. Wenn sie 0,7V erreicht hat wird<br />
der Transistor leitend. An dem Transistor<br />
liegen UBE = 0,7V an, wodurch ein<br />
Basisstrom fließen kann und somit auch<br />
ein Kollektorstrom und die Lampe<br />
leuchtet.<br />
� Die Zeit, bis der Arbeitsstrom fließt ist von 2 Faktoren abhängig:<br />
o Von der Kapazität des Kondensators:<br />
o Von der Größe des Widerstands<br />
� Unterschiedlich großer Ladungsstrom.<br />
Beachte:<br />
� Rede entweder über Ströme oder über Stromkreise.<br />
� Die Aufgabe des Lehrers ist es zu schauen, wo die Schüler<br />
Verständnisprobleme haben.<br />
10.3 Selbsthalteschaltung<br />
Wenn ein externes Licht auf den LDR trifft, wird<br />
dieser leitend. Wodurch ein Basisstrom fließen<br />
kann.<br />
Dadurch wird der Transistor leitend, der<br />
Kollektorstrom fließt.<br />
� Leuchtdiode leuchtet<br />
Die LED beleuchten den LDR, so dass dieser<br />
leitend bleibt.<br />
Um das Licht auszuschalten, muss man den<br />
Resetknopf drücken, d.h. die Spannungsquelle<br />
abtrennen.<br />
Stefanie Bestler 31<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
11.1 Hinführung<br />
11 Die Flip-Flop-Schaltung<br />
10V 0V 10V<br />
10V<br />
UB<br />
Schalter offen Schalter geschlossen<br />
10V<br />
� Wenn der Transistor leitend ist, dann ist<br />
der rote Punkt mit dem Minus-Pol<br />
verbunden<br />
� Wenn der Transistor nicht leitend ist,<br />
dann ist der rote Punkt mit dem Plus-Pol<br />
verbunden<br />
1. Fall :Transistor nicht leitend:^<br />
(benimmt sich als ob er nicht da ist)<br />
UA = 10 V<br />
UBE = 0 V<br />
2. Fall :Transistor leitend:<br />
(benimmt sich wie ein Stück Draht)<br />
UA = 0 V<br />
UBE = 0,7 V<br />
UB = 2,1 V<br />
→ UA und UBE arbeiten gegensätzlich!<br />
In dieser Schaltung ist UB = 2,1 V, da an jeder leitenden Diode 0,7 V liegen:<br />
0,7V 0,7V 0,7V<br />
2,1V<br />
UBE<br />
UA<br />
→ Wenn man 2 Dioden einbaut, wird die Zeitverzögerung<br />
größer, da der Kondensator auf eine höhere Spannung<br />
aufgeladen werden muss, bevor der Transistor leitend wird.<br />
Stefanie Bestler 32<br />
Stephan Nonnenmacher<br />
0V
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
11.2 Die Flip Flop Schaltung in 5 Schritten<br />
Zum Erklären fängt man am Besten immer beim ungeladenen Kondensator an!<br />
1. Verbindung nach „unten“<br />
-<br />
+<br />
UBE<br />
� Der Kondensator wird mit verkehrter<br />
Polarität aufgeladen (roter Stromkreis)<br />
� Wenn der Kondensator auf 0,7 V<br />
aufgeladen ist, liegt am Transistor eine<br />
Basis-Emitter-Spannung von UBE = 0,7 V<br />
an<br />
� Der Transistor wird leiten und es kann ein Basisstrom fließen (pinker<br />
Stromkreis)<br />
� Der Kollektorstrom kann fließen und das Lämpchen leuchtet (hellblauer<br />
Stromkreis)<br />
2. Verbindung auftrennen<br />
aufgetrennt<br />
- +<br />
0,7V<br />
UBE<br />
� Wenn man den Stromkreis auftrennt, bleibt die im Kondensator gespeicherte<br />
Ladung erhalten<br />
(Ein aufgeladener Kondensator kann nur entladen werden, wenn man seine Enden miteinander<br />
verbindet (Kurzschluß)<br />
� Die Lampe leuchtet weiterhin, da ein Basisstrom (Pink) und ein Kollektorstrom<br />
(Hellblau) fließen<br />
Stefanie Bestler 33<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
3. Verbindung nach „oben“<br />
Der Kondensator ist auf 0,7V aufgeladen,<br />
wenn man die Verbindung nach oben schließt,<br />
verbindet man die negative Seite des<br />
Kondensators mit dem Plus-Pol, wodurch der<br />
Kondensator sofort entladen wird (roter<br />
Stromkreis)<br />
Der Kondensator wird nun wieder auf 5,3V<br />
aufgeladen, wobei sich seine Polarität<br />
geändert hat. (blauer Stromkreis)<br />
Während des Vorgangs fließt weiterhin ein Basisstrom (Pink) und ein Kollektorstrom<br />
(Hellblau)<br />
→ das Lämpchen leuchtet<br />
4. Verbindung auftrennen<br />
+ -<br />
5,3V<br />
- +<br />
0,7V<br />
+ -<br />
5,3V<br />
UBE<br />
5. Verbindung nach „unten“<br />
+ -<br />
5,3V<br />
UBE<br />
UBE<br />
UBE<br />
Der Kondensator speichert seine Ladung<br />
Die Lampe leuchtet weiterhin, da ein Basisstrom<br />
(Pink) und ein Kollektorstrom (Hellblau) fließt<br />
Nun wird der Minus-Pol des Kondensators mit<br />
der Basis verbunden, wodurch der Transistor<br />
eine „dicke“ Sperrschicht bekommt. (roter<br />
Stromkreis).<br />
Die Lampe geht aus, da kein Basisstrom und<br />
somit auch kein Kollektorstrom fließen können.<br />
Wenn der Kondensator vollständig entladen ist, fängt das ganze wieder von vorne<br />
an!<br />
Stefanie Bestler 34<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
11.3 Die Flip Flop Schaltung<br />
Wir nehmen an C1 ist auf -9,3V<br />
geladen, so liegt an T1 eine<br />
Spannung (UBE = 0,7V) an und ein<br />
Basisstrom kann fließen (grün). Die<br />
Lampe L2 leuchtet nicht, da der<br />
Strom zu gering ist.<br />
Somit fließt auch ein Arbeitsstrom<br />
(rot) und die Lampe L1 leuchtet.<br />
L2<br />
T2<br />
L2<br />
T2<br />
R2<br />
-<br />
C2<br />
R2<br />
+<br />
+<br />
C2<br />
+<br />
In dem Moment in dem C2 auf 0,7V<br />
aufgeladen ist, wird T2 leitend und<br />
es kann ein Basisstrom fließen<br />
(grün). Die Lampe L1 leuchtet nicht,<br />
da der Strom zu gering ist.<br />
Somit fließt auch ein Arbeitsstrom<br />
(rot) und die Lampe L2 leuchtet.<br />
+<br />
C1<br />
C1<br />
R1<br />
+<br />
+ -<br />
R1<br />
L1<br />
T1<br />
L1<br />
T1<br />
Gleichzeitig wird C2 der eine Spannung<br />
von -9,3V (T2 ist nicht leitend, da der<br />
Kondensator mit der negativen Polarität mit der<br />
Basis verbunden ist) hat über den<br />
leitenden T1 entladen und anschließend<br />
mit anders entgegengesetzter<br />
Polarität wieder aufgeladen.<br />
Wenn C2 auf 0,7V aufgeladen ist wird<br />
T2 leitend.<br />
Gleichzeitig wird C1 der eine Spannung<br />
von -9,3V (T1 ist nicht leitend, da der<br />
Kondensator mit der negativen Polarität mit der<br />
Basis verbunden ist) hat über den<br />
leitenden T2 entladen und anschließend<br />
wieder mit entgegengesetzter<br />
Polarität geladen.<br />
Stefanie Bestler 35<br />
Stephan Nonnenmacher<br />
L2<br />
T2<br />
L2<br />
T2<br />
R2<br />
+<br />
+ -<br />
C2<br />
R2<br />
C2<br />
+<br />
+<br />
C1<br />
+<br />
-<br />
R1<br />
C1<br />
R1<br />
+<br />
L1<br />
T1<br />
L1<br />
T1
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
11.4 Flip Flop<br />
L2<br />
T2<br />
R2<br />
C2<br />
+<br />
+<br />
C1<br />
Bei der Flip-Flop-Schaltung ist zu Beginn einer der Kondensatoren geladen. Wir<br />
nehmen an dass C1 geladen ist. Somit kann vom Minuspol über T1, C1, und L2 ein<br />
Basisstrom zum Pluspol fließen. Da der Basisstrom zu gering ist leuchtet L2 nicht.<br />
Durch den Basisstrom wird der Transistor T1 leitend und es fließt ein Arbeitsstrom<br />
durch T1, und L1. Die Lampe L1 leuchtet. Außerdem fließt ein kleiner Strom vom<br />
Minuspol über T1, C2 und R2 zum Pluspol, wodurch C2 der eine Spannung von -9,3V<br />
hat auf 0,7V aufgeladen wird. Dadurch steigt die Basisspannung an T2. Erreicht sie<br />
0,7V wird T2 leitend, dadurch fließt sofort ein Arbeitsstrom über T2, und L2 zum<br />
Pluspol. Die Lampe L2 leuchtet.<br />
Zur selben Zeit entlädt sich der Kondensator C1 und lädt sich anders herum gepolt<br />
auf -9,3V auf, da der Kondensator über T2 mit dem Minuspol und über R1 mit dem<br />
Pluspol verbunden ist.<br />
Jetzt liegt am Transistor T1 eine Spannung von -9,3V an. Dadurch bekommt er eine<br />
riesige Sperrschicht und sperrt.<br />
Der Basisstrom von T2 fließt über T2, und L1 zum Pluspol, allerdings ist er zu gering,<br />
so dass die Lampe L1 nicht leuchtet.<br />
In dem Moment in dem der Transistor T2 leitend wird, fängt der Kondensator C1<br />
wieder an sich von -9,3V auf 0,7V aufzuladen.<br />
Der Kondensator C1 ist über den leitenden Transistor T2 mit Minuspol und über R1<br />
mit dem Pluspol verbunden.<br />
Wenn der Kondensator C1 auf 0,7V aufgeladen ist und somit am Transistor T1 eine<br />
Basisspannung anliegt, wird dieser leitend und der ganze Vorgang beginnt von<br />
vorne.<br />
Stefanie Bestler 36<br />
Stephan Nonnenmacher<br />
R1<br />
L1<br />
T1
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
12 Die Platinenbearbeitung<br />
12.1 Aufbau einer Platine<br />
Kupfer<br />
Bauteil<br />
Lötstelle<br />
12.2 Surface-mounted-Devices<br />
Lötstelle<br />
12.3 Additive Verfahren<br />
Bauteil<br />
Kupferbahnen werden auf die Platine aufgetragen.<br />
12.4 Subtraktive Verfahren<br />
Kupfer<br />
Platine<br />
Das Basismaterial (Material aus dem die Platinen hergestellt werden) ist mit einer<br />
35µ dicken Kupferschicht überzogen.<br />
Cu-Schicht<br />
Platine<br />
Basismaterial:<br />
- Pertinax<br />
- Hartpapier<br />
- GFK (Glasfaserkunstoff)<br />
Stefanie Bestler 37<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
12.4.1 Ätzen mit Abdecklack/Isolierschicht<br />
Achtung: Leiterbahnen dürfen sich nicht kreuzen!<br />
Freiräume unter den Bauteilen ausnutzen!<br />
a. mit Siebdruck:<br />
Sieb mit offenen Maschen an denen die Farbe durch soll<br />
b. mit Edding:<br />
Auftragen der Leiterbahnen und Lötpunkte mit Ätzfesten Materialien (z.B.<br />
Edding) auf die Platine<br />
c. mit Fotolack<br />
1. Layout auf eine Folie zeichnen oder drucken<br />
RB<br />
LDR<br />
LED<br />
2. Die Folie mit Layout auf die Platine legen und anschließend mit UV-<br />
Licht oder Sonnenlicht (ca. einen halben Tag) belichten<br />
UV-Licht<br />
C<br />
B<br />
E<br />
RL<br />
+<br />
-<br />
Leiterbahn (abgedeckt)<br />
Fotolack<br />
Cu-Schicht<br />
Platine<br />
An der Stelle an der die schwarzen Striche auf der Folie waren, kommt<br />
kein UV-Licht hin<br />
� Leiterbahnen<br />
Stefanie Bestler 38<br />
Stephan Nonnenmacher
<strong>Elektronik</strong> Prof Mackeprang<br />
3. Ätznatron-Bad (Natriumhydroxid):<br />
Fotolack wird an der Stelle „weggewaschen“ an die UV-Licht<br />
gekommen ist<br />
� Dieses Verfahren eignet sich besonders für hohe Stückzahlen<br />
� Dieses Verfahren wird auch in der Industrie verwendet<br />
Märklin stellt mit diesem Verfahren die kleinen Eisenbahnbauteile her.<br />
12.4.2 Ätzen<br />
1. Vorbereiten des Ätzbades:<br />
� Ätzflüssigkeit:<br />
o Ammoniumperoxidsulfad<br />
o Eisen III Chlorid (Achtung: Die Dämpfe lassen alles rosten,<br />
was in der Nähe ist!)<br />
� Ätzflüssigkeit muss auf ca. 60°C erwärmt werden<br />
2. Platine in das Ätzbad tauchen (ca. 20 min), durch bewegen der Platine<br />
wird das Ätzen beschleunigt<br />
3. Wenn das Kupfer vollständig weggeätzt ist, die Platine aus dem Ätzbad<br />
nehmen und gründlich mit Wasser abspülen<br />
4. Anschließend den Edding mit Spiritus, Nitro,… entfernen<br />
Cu-Bahn<br />
5. Platine zum Schutz vor Korrosion lackieren (z.B. mit Lötlack)<br />
WIR WÜNSCHEN EUCH VIEL ERFOLG UND SPAß IN DIESEM SEMINAR!!!<br />
Stefanie Bestler 39<br />
Stephan Nonnenmacher