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ückläufige Zahl der zur Verfügung stehenden Priester, Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten sowie der finanziellen Mittel berücksichtigen müssen. Ich bin deshalb der Meinung, dass mit den neuen pastoralen Räumen auch eine neue Gestalt der Seelsorge entstehen muss. Eines steht fest: Das bisherige „additive“ Modell des „Immer Mehr“ kann in der gewohnten Weise nicht weitergeführt werden. Konkret: Es ist unmöglich, einfach alles Bisherige mit immer weniger Personal überall aufrecht zu erhalten. Die bisherige Praxis der Seelsorge kann nicht einfach auf eine noch höhere Ebene gehoben werden. Deshalb müssen wir unsere bisherigen Bemühungen überschreiten, um unserem missionarischen Auftrag gerecht zu werden. Dies ist umso drängender, als wir zunehmend mit einer Form von „radikaler Diaspora“ konfrontiert sind, die wir bislang in unseren Breiten so nicht kannten ...“ Ein „Pastoralverbund“ ist ein Seelsorgeraum der Kooperation und des gemeinsamen Handelns rechtlich selbstständig bleibender, benachbarter Gemeinden. Für das Gemeindeleben vor Ort bedeutet dies, den 2002 gegründeten Verbund der Gemeinden St. Martin und St. Marien in Bad Lippspringe sowie der Gemeinde St. Marien in Schlangen, in dem zur Zeit 9.615 Gläubigen betreut und begleitet werden, ab dem Jahr 2019 mit den Pastoralverbünden Eggevorland (Marienloh, Benhausen und Neuenbeken) und Egge (Altenbeken, Buke, Schwaney) zu einer Einheit mit dann etwa 20.000 kath. Christen zu verbinden. Ein Konzept für die kirchliche Arbeit in einem derart riesigen Gebilde liegt allerdings noch nicht vor. Nach neuesten Entwicklungen werden im Vorgriff auf die „große Lösung“ im Jahr 2014/2015 die Pastoralverbünde Bad Lippspringe-Schlangen und Eggevorland „fusioniert“. Bereits im Jahr 2004 rief Erzbischof Hans-Josef Becker Mitarbeiter und Gläubige dazu auf, an einer Diskussion mit dem Titel „Pastorale Perspektive 2014“ teilzunehmen. Am Ende dieses Diskussionsprozesses soll ein Gesamtkonzept der Seelsorge im Erzbistum sowie eine „Pastoralvereinbarung“ der einzelnen „Zum Gedenken an die Pfarrer dieser Kirche“ lautet die Inschrift im Sockel dieser Steintafel an der St. Martins Kirche in Bad Lippspringe. Foto: U. Pax Pastoralverbünde mit dem Bistum stehen. Die jetzt zu gestaltende Neuordnung soll die Situation in den Gemeinden umfassend berücksichtigen, wobei sowohl der „demographische Wandel“ als auch unterschiedliche religiöse Einstellungen und die fortschreitende Entwicklung multikultureller Milieus bedacht werden sollen. Und natürlich spielen auch finanzielle Überlegungen eine wichtige Rolle. Eine einzigartige Herausforderung, der mit den bisherigen Überlegungen nicht begegnet werden kann. Die Erweiterungen der pastoralen Räume bietet also Beides, eine historische Chance zur Erneuerung oder die Gefahr, bei der Erfüllung wesentlicher Aufgaben zu scheitern. Der Schlänger Bote sprach mit den Verantwortlichen des Pastoralverbundes Bad Lippspringe-Schlangen Pfarrer Georg Kersting, Pastor Martin Fornahl, Diakon Siegfried Müller, Gemeindereferentin Bettina Schmidt, Gemeindereferent Thomas Wendland und Jahrespraktikantin Christine Poulet über Perspektiven, Chancen und Gefahren der Neuordnung der Pastoralen Einheiten im Erzbistum Paderborn. Die Verantwortung liegt nun bei den Mitarbeitern, die gemeinsam mit den Gemeindemitgliedern aufgefordert sind, ein pastorales Konzept mit vorgegebenen Themenfeldern zu erstellen. Darin soll die „Zielsetzung der pastoralen Grunddienste“ erarbeitet werden, aber auch die Förderung des Ehrenamtes, die Vernetzung der Caritasarbeit oder die Zusammenarbeit mit Schulen und anderen Institutionen. Der Begriff „pastoral“ steht in der kath. Kirche nicht allein für Seelsorge, sondern umfasst auch caritative und liturgische Dienste sowie die Verkündigung des Glaubens. Eines ist dabei allen Verantwortlichen bewusst, ohne ehrenamtliches Engagement der Laien wird die Gestaltung gläubigen Lebens in den Gemeinden nicht möglich sein. „Berufung aller Gläubigen durch Taufe und Firmung“ oder „Pastoral der Berufung“, nennt Pfarrer Georg Ker- sting. Leiter des Pastoralverbundes, diesen Weg. Damit ist nicht nur die Mitarbeit in der Caritas, in der Jugend- Familienoder Seniorenarbeit gemeint. „Wir werden wohl zukünftig auch häufiger als bisher bei Taufen und Beerdigungen von Ehrenamtlichen betreut werden.“ Wobei nicht nur zum Diakon geweihte Christen oder Gemeindereferenten, von denen gegenwärtig etwa 180 (Diakone) bzw. 300 (Gemeindereferenten/-innen) ihren Dienst im Bistum ausüben, gemeint sind, sondern Laien, die durch hauptamtliche Kirchenmitarbeiter angeleitet werden. Sicher wird es zukünftig nicht mehr in jeder Kirchengemeinde an jedem Sonntag � Schlänger Bote Nr. 343 · Mai 2010 3
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