Aserbaidschan - Sparkassenstiftung
Aserbaidschan - Sparkassenstiftung
Aserbaidschan - Sparkassenstiftung
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Finanzgruppe<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> für<br />
internationale Kooperation<br />
Jahresbericht 2005<br />
Internationale Kooperation<br />
Projekte und Partner<br />
2005
s Finanzgruppe 2005<br />
463 Sparkassen<br />
Geschäftsvolumen 1.014 Mrd. €<br />
Spareinlagen 308 Mrd. €<br />
Kredite an Kunden 612 Mrd. €<br />
Mitarbeiter 260.825<br />
11 Landesbanken/Girozentralen 1<br />
Bilanzsumme 2 1.690 Mrd. €<br />
Einlagen von Kunden und Kreditinstituten 3 724 Mrd. €<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 3 406 Mrd. €<br />
Kredite an Kunden und Kreditinstitute 3 963 Mrd. €<br />
Mitarbeiter 48.449<br />
11 Landesbausparkassen<br />
Bilanzsumme 51 Mrd. €<br />
Neuabschlüsse 35 Mrd. €<br />
Kapitalauszahlungen 8 Mrd. €<br />
11,6 Mio. Verträge/Bausparsumme 245 Mrd. €<br />
Mitarbeiter 9.400<br />
DekaBank 4<br />
Fondsvermögen 141 Mrd. €<br />
Bilanzsumme 115 Mrd. €<br />
Mitarbeiter 3.453<br />
12 Öffentliche regionale Erstversicherungsgruppen<br />
Bruttobeitragseinnahmen 16 Mrd. €<br />
Mitarbeiter 32.000<br />
1 Ohne DekaBank<br />
2 Einschließlich Auslandsfilialen sowie in- und ausländische Konzerntochtergesellschaften der Landesbanken<br />
(ohne Landesbausparkassen)<br />
3 Ohne Auslandsfilialen und ohne in- und ausländische Konzerntochtergesellschaften der Landesbanken<br />
(ohne Landesbausparkassen)<br />
4 Konzernzahlen
Internationale Kooperation, Projekte und Partner<br />
Jahresbericht 2005
<strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
für internationale<br />
Kooperation<br />
Simrockstraße 4<br />
53113 Bonn<br />
Telefon: 02 28/97 03-0<br />
Telefax: 02 28/97 03-6 13<br />
E-Mail: Office@<strong>Sparkassenstiftung</strong>.de<br />
Homepage: www.<strong>Sparkassenstiftung</strong>.de<br />
Fotos:<br />
PhotoCase.com<br />
Gesamtherstellung:<br />
Druck Center Meckenheim
Inhalt<br />
4 Überblick<br />
6 Einblick<br />
6 Sparkassen-Wiederaufbaufonds<br />
9 Teba Bank, Südafrika: Vom Sparfonds zur Retailbank<br />
14 Projektarbeit<br />
Europa/Kaukasus 16 Armenien, <strong>Aserbaidschan</strong>, Georgien: Kreditgarantiefonds<br />
17 <strong>Aserbaidschan</strong>: Kreditlinie für kleine und mittlere Unternehmen<br />
18 <strong>Aserbaidschan</strong>, Georgien: Beratung von Partnerbanken im Retailbanking<br />
19 <strong>Aserbaidschan</strong>: Einführung von Corporate Governance Standards<br />
20 <strong>Aserbaidschan</strong>, Armenien, Georgien, Moldawien, Ukraine:<br />
Konferenzreihe für Banken im Kaukasus<br />
21 <strong>Aserbaidschan</strong>: Beteiligung der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
an der Bank Respublika<br />
22 Rumänien<br />
23 Serbien und Montenegro<br />
24 Slowakei<br />
Afrika 25 Madagaskar<br />
26 Südafrika<br />
27 Tansania<br />
28 Uganda<br />
Asien 29 China:<br />
Beratung der Zentralbank und der Bankenaufsicht<br />
Beteiligung der Sparkassen-Finanzgruppe an der<br />
Nanchong City Commercial Bank (NCCB)<br />
Aufbau von Gemeinschaftseinrichtungen für City Commercial Banks<br />
32 Indonesien<br />
33 Vietnam<br />
34 Usbekistan<br />
Lateinamerika 35 Mexiko:<br />
Entwicklung der Sparkassenverbände<br />
Restrukturierung von Sparkassen<br />
37 Paraguay<br />
Länderübergreifend 38 Bankmanagementtraining<br />
39 Sparkassen-Wiederaufbaufonds<br />
42 Organe, Geschäftsstelle und Auslandsrepräsentanten<br />
der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
48 Mitglieder der <strong>Sparkassenstiftung</strong>
Jahresbericht 2005 | Überblick<br />
Überblick<br />
Dr. Holger Berndt<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
Das Jahr 2005 stand im Zeichen des von den<br />
Vereinten Nationen ausgerufenen Jahres des<br />
Mikrokredits. Auf zahlreichen entwicklungspolitischen<br />
Veranstaltungen wurde auf die<br />
Bedeutung des Finanzsektors für die wirtschaftliche<br />
Entwicklung und Stabilität insbesondere<br />
in Entwicklungs- und Transformationsländern<br />
aufmerksam gemacht.<br />
Es besteht heute ein breiter Konsens, dass die<br />
wirtschaftliche Entwicklung eines Landes eng<br />
mit dem Zugang der Bevölkerung und der<br />
kleinen und mittleren Unternehmen zu Finanzdienstleistungen<br />
verknüpft ist. In vielen Entwicklungsländern<br />
liegt der Anteil derjenigen,<br />
die über ein Sparkonto verfügen oder einen<br />
Kredit erhalten, unter 20 Prozent, im Falle<br />
Madagaskars sogar nur bei 3 Prozent. In den<br />
meisten Entwicklungsländern sind deutliche<br />
strukturelle Defizite im Finanzdienstleistungssektor<br />
erkennbar. Die kommerziell ausgerichteten<br />
Geschäftsbanken konzentrieren sich fast<br />
ausschließlich auf Wirtschaftszentren und dort<br />
auf etablierte Unternehmen und einkommensstarke<br />
Bevölkerungsgruppen. Die Kleinstbetriebe<br />
und die einkommensschwächeren<br />
4<br />
Bevölkerungsschichten bleiben dagegen<br />
zumeist ausgeschlossen. Aus der Historie ist<br />
uns diese Situation nicht unbekannt: Sie hat<br />
letztendlich vor mehr als 200 Jahren zur<br />
Gründung von Sparkassen geführt. Die Sparkassen<br />
boten der ärmeren Bevölkerung die<br />
Möglichkeit, Ersparnisse sicher und ertragbringend<br />
anzulegen und sich durch Kleinkredite<br />
eine eigene bescheidene Existenz aufzubauen.<br />
Heute sind es die gleichen Überlegungen und<br />
Konzepte, die die entwicklungspolitische<br />
Diskussion bestimmen. Es geht um den Aufbau<br />
eines funktionsfähigen Finanzsektors, der die<br />
strukturellen Defizite auf der lokalen Ebene<br />
beseitigt. Über die Schaffung und Stärkung von<br />
lokalen Kreditinstituten sollen die breiten<br />
Bevölkerungsschichten, d.h. Arme und Kleinverdiener<br />
sowie Kleinstbetriebe, mit Finanzdienstleistungen<br />
versorgt und den Menschen<br />
die Möglichkeit zur Teilnahme am Wirtschaftsleben<br />
und zur Eigeninitiative gegeben werden.<br />
Dies schafft vor Ort Zugang zu Beschäftigung,<br />
Einkommen und Ausbildungsmöglichkeiten.<br />
Es waren vor allem die Sparkassen in Deutschland,<br />
die dieses Geschäftsmodell zu einem<br />
Erfolgsmodell gemacht haben. Sie haben<br />
gezeigt, dass das dezentral angelegte kleinteilige<br />
Spargeschäft durch professionelle Organisation<br />
effizient und profitabel gestaltet werden<br />
kann. Für viele Entwicklungsländer dient das<br />
Konzept „Sparkasse“ als Vorbild und ist dort<br />
gewissermaßen zu einem Exportmodell geworden.<br />
Es sind dieser historische Hintergrund und<br />
dieses Grundverständnis von Struktur und<br />
Ausrichtung des Finanzsektors, auf denen die<br />
Arbeit der <strong>Sparkassenstiftung</strong> für internationale<br />
Kooperation basiert. Die Plakatausstellung,<br />
die die <strong>Sparkassenstiftung</strong> mit Unterstützung<br />
durch das Bundesministerium für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)<br />
aus Anlass des Jahres des Mikrokredits durchgeführt<br />
hat und die in mehr als 100 Sparkassen
zu sehen war, hat Beispiele für erfolgreiche<br />
Mikrofinanzprojekte der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
illustriert.<br />
Insgesamt unterstreicht das wiederum deutlich<br />
gestiegene Projektvolumen der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
den Handlungsbedarf in den Finanzsektoren<br />
der Entwicklungs- und Transformationsländer.<br />
Es ist auch Ausdruck für die<br />
erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Partnerinstitutionen.<br />
Die Projekte in Serbien und<br />
Montenegro, Rumänien und in der Slowakei<br />
sind im Jahr 2005 ausgelaufen, so dass im<br />
Portfolio des Jahres 2006 kein Land mehr aus<br />
Mittel-, Ost- und Südosteuropa vertreten sein<br />
wird. Dagegen entfallen mehr als 60 % des<br />
aktuellen Projektvolumens auf die Länder des<br />
Kaukasus und auf Mexiko.<br />
Ein zentraler Projektschwerpunkt der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
lag im Sparkassen-Wiederaufbaufonds<br />
für Südasien, für den die Sparkassen-<br />
Finanzgruppe 15 Mio. Euro zur Verfügung<br />
gestellt hatte. Hier ist es gelungen, geeignete Finanzinstitutionen<br />
in Sri Lanka und Indonesien<br />
für das Mikrokreditprogramm auszuwählen.<br />
Seit Juli 2005 sind vier Experten in Sri Lanka<br />
vor Ort tätig, seit August werden die ersten<br />
Kredite ausgelegt. Im ersten Quartal 2006 hatte<br />
das Kreditportfolio bereits 2 Mio. Euro überschritten.<br />
In Banda Aceh arbeiten seit Ende<br />
2005 / Anfang 2006 zwei weitere Experten, die<br />
die Vergabe der ersten Kredite für das 2. Quartal<br />
2006 vorbereiten.<br />
Den Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
– Sparkassen, Landesbanken und ihren<br />
Verbänden und Verbundpartnern – ist die<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> zu großem Dank verpflichtet.<br />
Sie unterstützen unsere Arbeit auf vielfältige<br />
Art und Weise: Bereitstellung von Knowhow<br />
über Experten und Ausbildungskapazitäten,<br />
Ermöglichen von Informationsaufenthalten<br />
und Praktika, durch Sachleistungen und<br />
Hilfestellungen ihrer ausländischen Büros und<br />
Jahresbericht 2005 | Überblick<br />
Dr. Peter Langkamp<br />
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />
nicht zuletzt mit finanziellen Mitteln. Wir<br />
danken dem Bundesministerium für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ),<br />
der Deutschen Gesellschaft für Technische<br />
Zusammenarbeit (GTZ), der Kreditanstalt für<br />
Wiederaufbau (KfW), der Deutschen Investitions-<br />
und Entwicklungsgesellschaft (DEG) und<br />
der Weltbank für die gute Zusammenarbeit in<br />
den gemeinsamen Projekten und für das in uns<br />
gesetzte Vertrauen.<br />
5
Jahresbericht 2005 | Einblick<br />
Der Sparkassen-Wiederaufbaufonds –<br />
nachhaltige Hilfe nach der Katastrophe<br />
Dr. Ilonka Rühle<br />
Referentin der <strong>Sparkassenstiftung</strong> für<br />
internationale Kooperation<br />
Der Tsunami, der zur Jahreswende 2004/2005<br />
zahlreiche Menschen in Indonesien, Sri Lanka,<br />
Thailand und in anderen Ländern Südasiens<br />
das Leben kostete, löste eine bis dahin nicht<br />
gekannte Welle der Hilfs- und Spendenbereitschaft<br />
aus. Zum Jahresende 2005 stellt sich die<br />
Frage, ob die spontane Hilfe wirklich bei den<br />
Opfern angekommen ist und – viel wichtiger –<br />
ob sie dauerhaft zu einer Verbesserung der<br />
Lebensverhältnisse beigetragen hat oder<br />
wirkungslos verpuffte.<br />
Bereits zum Jahreswechsel 2004/2005 beschlossen<br />
die deutschen Sparkassen, Landesbanken<br />
und ihre Verbundunternehmen, die Hilfsangebote<br />
zu bündeln. Die Sparkassen-Finanzgruppe<br />
hat zur schnellen, wirksamen und vor allem<br />
nachhaltigen Hilfe in den von der Tsunami-<br />
Katastrophe betroffenen Gebieten den Sparkassen-Wiederaufbaufonds<br />
geschaffen und 15<br />
Millionen Euro dafür bereitgestellt. Im Vordergrund<br />
stand nicht Nothilfe, sondern eine auf<br />
Dauer angelegte Hilfe zur Selbsthilfe. Die Mittel<br />
werden für die am stärksten betroffenen Länder<br />
Indonesien und Sri Lanka zur Verfügung<br />
6<br />
gestellt. Die Konzentration auf diese Länder<br />
deckt sich mit den Überlegungen und Leitlinien<br />
des Bundesministeriums für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung.<br />
Die Mittel teilen sich in zwei Komponenten auf –<br />
zum einen die finanzielle Hilfe, zum anderen<br />
die technische Unterstützung durch Beratung<br />
und Schulung. Die finanziellen Mittel in Höhe<br />
von 12,5 Mio. Euro werden den lokalen Partnern<br />
(ausgewählte lokale Finanzinstitutionen) als<br />
Refinanzierungsmittel für Mikrokredite zur<br />
Verfügung gestellt. Rückflüsse werden erneut<br />
als Kredit vergeben, so dass ein wesentlich<br />
größeres Kreditvolumen generiert werden<br />
kann. Zielgruppe sind direkt und indirekt vom<br />
Tsunami betroffene „Mikrounternehmer“, die<br />
mit Unterstützung des Fonds ihre Geschäftstätigkeit<br />
wieder aufnehmen können und so<br />
Beschäftigung für sich, ihre Familien und<br />
andere schaffen. Die Mikrokredite sind nicht<br />
nur für die Unternehmer wichtig, die ihre<br />
Tätigkeit wieder aufbauen wollen, sondern sie<br />
können auch ein profitables Geschäft für die<br />
lokalen Kreditgeber sein.<br />
Geld für Kredite alleine reicht jedoch nicht – die<br />
technische Zusammenarbeit dient dazu, die<br />
Partnerinstitutionen bei der Kreditvergabe zu<br />
unterstützen. Dies ist notwendig, zum einen um<br />
die zielgerichtete Verwendung der Mittel sicher<br />
zu stellen, zum anderen um die Kreditinstitute<br />
oder Mikrofinanzinstitutionen vor Ort nachhaltig<br />
zu stärken. Mit der Durchführung der<br />
technischen Zusammenarbeit beauftragte die<br />
Sparkassen-Finanzgruppe die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
für internationale Kooperation, die als<br />
eine der ersten Organisationen im Finanzsektor<br />
vor Ort die Arbeit aufgenommen hat.<br />
Um die Implementierung des Sparkassen-<br />
Wiederaufbaufonds vorzubereiten, führte die<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> zwei „fact-finding missions“<br />
durch. Ein dreiköpfiges Team reiste noch im<br />
Februar 2005 nach Sri Lanka, eine erste
Bestandsaufnahme in Banda Aceh erfolgte im<br />
März – zu einem Zeitpunkt, als Nothilfemaßnahmen<br />
und Aufräumarbeiten noch in vollem<br />
Gange waren. In Sri Lanka wurden zwei Partner<br />
gefunden, mit denen jeweils ein „Memorandum<br />
of Understanding“ unterzeichnet wurde. Es<br />
handelt sich dabei um die Hatton National Bank<br />
und SEEDS (Sarvodaya Economica Enterprise<br />
Development Services). Die Hatton National<br />
Bank ist eine der größten Geschäftsbanken des<br />
Landes. In vielen Entwicklungs- und Schwellenländern<br />
ist die Zielgruppe „kleine und kleinste<br />
Unternehmen“ nicht für Geschäftsbanken<br />
interessant. Die Hatton National Bank hatte<br />
dieses Segment aber bereits lange vor dem<br />
Tsunami „entdeckt“, so dass die Kreditvergabe<br />
schnell erfolgreich anlief.<br />
SEEDS ist eine Nichtregierungsorganisation, die<br />
Kredite insbesondere in ländlichen Regionen<br />
vergibt. Besonders bei SEEDS wird deutlich, wie<br />
wichtig technische Zusammenarbeit ist. SEEDS<br />
konzentriert sich auf die Zielgruppe und kennt<br />
ihre Bedürfnisse, es fehlt aber an effizienten<br />
und professionellen Strukturen. Genau hier<br />
setzt die <strong>Sparkassenstiftung</strong> an. Gemeinsam mit<br />
SEEDS erarbeitet der dort tätige deutsche Langzeitexperte<br />
optimierte Prozeduren für die Kreditvergabe,<br />
weiterhin ist er in den Aufbau eines<br />
adäquaten Managementinformationssystems<br />
involviert. Mittelfristig soll SEEDS in eine Bank<br />
umgewandelt werden. Dieser Prozess ist kein<br />
Selbstzweck, sondern soll es SEEDS ermöglichen,<br />
Spareinlagen anzunehmen, um den Kunden ein<br />
umfassendes Angebot an Finanzdienstleistungen<br />
machen zu können und um von internationalen<br />
Geldgebern unabhängig zu werden, auf<br />
die SEEDS derzeit noch angewiesen ist.<br />
In Banda Aceh, Indonesien, waren die Zerstörungen<br />
ungleich größer als in Sri Lanka. Zudem<br />
war die Provinz Banda Aceh bis zum Tsunami<br />
weitgehend isoliert. Ebenso hart wurde die dort<br />
existierende Finanzstruktur getroffen – zahlreiche<br />
kleinere Banken wurden regelrecht „ausge-<br />
Jahresbericht 2005 | Einblick<br />
löscht“. Die Auswahl eines geeigneten Partners<br />
für Banda Aceh war nicht einfach. Auf die<br />
Zielgruppe Mikro- und Kleinunternehmer sind<br />
dort zwar viele Organisationen spezialisiert – es<br />
handelt sich aber dabei meist um kleinere,<br />
isoliert tätige Selbsthilfegruppen in einzelnen<br />
Dörfern. Diese sind zu klein und zu wenig<br />
professionell, um das geplante Volumen des<br />
Sparkassen-Wiederaufbaufonds umsetzen zu<br />
können. Größere Institutionen sind praktisch<br />
nur in der Provinzhauptstadt selbst vertreten<br />
und zeigen kein Interesse an der Zielgruppe.<br />
Schließlich wurde mit der staatlichen Entwicklungsbank<br />
der Provinz Aceh, der BPD, ein<br />
adäquater Partner gefunden. Bisher vergab die<br />
BPD Kredite vorrangig an Staatsbedienstete<br />
und Zulieferunternehmen der Regierung. Nach<br />
dem Aufbau einer neuen Kreditabteilung sollen<br />
Kredite zukünftig der gesamten Bevölkerung<br />
zur Verfügung stehen. Mit ihrem großen<br />
Filialnetz bietet die BPD gute Voraussetzungen<br />
für dieses Projekt. Die notwendige Umgestaltung<br />
der Geschäftspolitik wird aktiv durch die<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> unterstützt. Mit ihrem<br />
Projektansatz war die <strong>Sparkassenstiftung</strong> die<br />
erste Institution, die im Finanzsektor die<br />
Akkreditierung der lokalen Wiederaufbaubehörde<br />
BRR erhielt.<br />
Neben der Auswahl geeigneter Partner stand die<br />
Bestimmung der Kreditkonditionen bei den<br />
„fact-finding missions“ im Vordergrund. Dem<br />
Ansatz des Sparkassen-Wiederaufbaufonds<br />
folgend – nachhaltige Hilfe statt Verteilungseuphorie<br />
– werden die Kredite an die Zielgruppe zu<br />
marktnahen, aber günstigen Konditionen vergeben.<br />
Erfahrungen mit Programmen ähnlicher<br />
Art in Entwicklungs- aber auch Transformationsländern<br />
zeigen, dass funktionierende<br />
Finanzinstitutionen durch subventionierte<br />
Kundenkredite vom Markt verdrängt werden.<br />
Subventionierte Kredite helfen nur kurzfristig<br />
wenigen Unternehmen, langfristig werden<br />
wichtige Elemente der Finanzinfrastruktur<br />
7
Jahresbericht 2005 | Einblick<br />
zerstört. Im Ergebnis haben viele Mikrounternehmer<br />
dann keinen Zugang zu Krediten mehr.<br />
Aus dem Sparkassen-Wiederaufbaufonds<br />
erhalten die beteiligten Partnerinstitutionen die<br />
Mittel zu relativ günstigen Konditionen. Diese<br />
sind jedoch keine Geschenke und die Vergabe<br />
der Kredite ist mit strengen Berichtsauflagen<br />
verknüpft. Damit wird die Idee einer Partnerschaft<br />
auf „Augenhöhe“ unterstrichen.<br />
Nicht denkbar wäre das Projekt ohne die tatkräftige<br />
Arbeit der Langzeitexperten vor Ort.<br />
Parallel zu den „Fact-finding-missions“ wurden<br />
Anzeigen in allen überregionalen Zeitungen<br />
Deutschlands geschaltet. Das Interesse an einer<br />
Tätigkeit für den Sparkassen Wiederaufbaufonds<br />
war überwältigend. Die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
erhielt mehr als 300 schriftliche Bewerbungen,<br />
aus denen sechs Experten ausgewählt<br />
wurden. Nach Abschluss der Vorbereitungszeit<br />
sind seit Sommer 2005 vier Langzeitexperten in<br />
Sri Lanka tätig. In Indonesien wird das Team ab<br />
Anfang 2006 zunächst mit zwei Langzeitexperten<br />
vertreten sein.<br />
In Sri Lanka zeigen sich bereits erste greifbare<br />
Ergebnisse. Seit Auszahlung der ersten Kredite<br />
8<br />
im August 2005 erhielten mehr als 350 Kunden<br />
einen Kredit. Hinter den einzelnen Kunden<br />
stehen nicht nur Familien, sondern auch<br />
Beschäftigte, so dass das Programm einer<br />
deutlich größeren Zahl von Menschen nützt.<br />
Die Mikrokredite liegen in der Regel unter 1.500<br />
Euro und ermöglichen es den kleinen Unternehmern<br />
aus Landwirtschaft, Fischerei und<br />
Handwerk, ihre zerstörten Häuser, Maschinen<br />
oder Boote wieder in Stand zu setzen und die<br />
benötigten Rohstoffe einzukaufen. Da reichen<br />
zum Beispiel weniger als 1.000 Euro, um einem<br />
Möbelschreiner wieder die Produktion zu<br />
ermöglichen, oder 500 Euro, um eine Bäckerei<br />
zu eröffnen.<br />
Im Jahr 2006 wird ein Großteil der von der<br />
Sparkassen-Finanzgruppe zur Verfügung<br />
gestellten finanziellen Mittel über die Partnerinstitutionen<br />
an die Zielgruppe weiter geleitet<br />
werden können. Neben den einzelnen Kreditnehmern<br />
profitieren die beteiligten Institutionen<br />
– sie werden die Zielgruppe auf Dauer<br />
professionell bedienen können.
Teba Bank<br />
Archie Hurst<br />
Geschäftsführer der Teba Bank<br />
Vom Sparfonds zur Retailbank<br />
Seit ihrer Gründung als Sparfonds für südafrikanische<br />
Minenarbeiter im Jahr 1976 bietet die<br />
Teba Bank Minenarbeitern aus allen Regionen<br />
des südlichen Afrikas Spar- und Zahlungsverkehrsprodukte<br />
sowie andere Finanzdienstleistungen<br />
an. Kerngeschäft der Teba Bank waren<br />
ursprünglich bargeldlose Überweisungen, die<br />
es den zugewanderten Minenarbeitern ermöglichten,<br />
ihre Familien in den jeweiligen Heimatregionen<br />
zu unterstützen. Im Jahr 2000 erhielt<br />
die Bank eine uneingeschränkte Banklizenz.<br />
Nun konnte sie ihr Angebot diversifizieren und<br />
ihren Einzugsbereich auf die Minenstädte und<br />
umliegenden Gebiete ausweiten. Seitdem hat<br />
sich die Produktpalette der Teba Bank erheblich<br />
erweitert.<br />
Zielkunden der Teba Bank sind heute Südafrikaner<br />
der unteren Einkommensschichten,<br />
denen qualitativ kostengünstige und leicht<br />
zugängliche, aber dennoch hochwertige Finanzdienstleistungen<br />
zur Verfügung gestellt werden.<br />
Zu den Kunden der Teba Bank zählen nicht<br />
mehr nur die Minenarbeiter und deren Angehörige,<br />
sondern alle unteren Einkommensschich-<br />
Samson Moraba<br />
Vorsitzender der Teba Bank<br />
Jahresbericht 2005 | Einblick<br />
ten in kleinen Städten und ländlichen Regionen.<br />
Durch die Einführung von Sozialprogrammen<br />
unterstützt die Teba Bank die Kommunen<br />
in ihrem Geschäftsgebiet. Dabei verfolgt sie ein<br />
soziales Mandat, welches weit über eine<br />
geschäftliche Tätigkeit hinausgeht.<br />
Die Verbindung des Geschäftsinteresses im<br />
Umfeld der Minenstädte mit einem starken<br />
Engagement für die Kommunen spiegelt sich<br />
auch in der Eigentümerstruktur der Teba Bank<br />
wider. Die Bank wird zu gleichen Teilen von den<br />
Minengewerkschaften und den Minengesellschaften<br />
kontrolliert.<br />
Geschäftliches Umfeld<br />
Bis heute haben viele Südafrikaner keinen<br />
Zugang zu Finanzdienstleistungen. Die Zahl der<br />
erwachsenen Personen in Südafrika, die keine<br />
Bankverbindung haben, ist im Zeitraum 2004<br />
bis 2005 um 450.000 oder 3 % auf 15,5 Millionen<br />
gestiegen (etwa 50 % der erwachsenen<br />
Gesamtbevölkerung). Die Herausforderung liegt<br />
aber nicht nur darin, Bankkonten zur Verfügung<br />
zu stellen. Die in Kürze zu erwartende<br />
staatliche Kontrolle der Zinssätze für Mikrokre-<br />
9
Jahresbericht 2005 | Einblick<br />
dite sowie neue Regulierungsvorschriften<br />
stellen ebenfalls eine Belastung für Südafrikas<br />
Bankenmarkt dar. Der Mikrokreditsektor in<br />
Südafrika hat ein Volumen von 19 Mrd. Rand.<br />
2.000 Mikrokreditinstitute sind bei der Mikrofinanzregulierungsbehörde<br />
(Microfinance<br />
Regulatory Council = MFRC) registriert. In den<br />
vergangenen drei Jahren konnte dieser Sektor<br />
des Finanzsystems einen Anstieg von fast 20 %<br />
verzeichnen. Dennoch werden Kredite überwiegend<br />
an die Angestellten registrierter Unternehmen<br />
vergeben, die im Besitz eines Bankkontos<br />
sind. 80 % der Erwachsenen in Südafrika<br />
können sich für die Vergabe solcher Kredite<br />
nicht qualifizieren. Die Verwendung der Kredite<br />
liegt im Wesentlichen in den Bereichen Konsum,<br />
Ausbildung und Wohnungsbau. Nur<br />
knapp 5 % der Kredite werden für Gewerbezwecke<br />
vergeben.<br />
Die Teba Bank hat von der Zentralbank eine<br />
volle Banklizenz erhalten. Damit spielt sie eine<br />
wichtige Rolle, um die Lücke zu schließen, die<br />
zwischen den vier großen Geschäftsbanken und<br />
dem Mikrofinanzsektor klafft.<br />
Die Bankenaufsicht soll den Wettbewerb im<br />
Bankenmarkt sowie den Kundenschutz im<br />
Niedrigeinkommenssektor stützen. Die Festlegung<br />
von Finanzsektorzielen sowie verschiedene<br />
gesetzliche Regelungen zum Bankensektor,<br />
die bald in Kraft treten sollen, werden in<br />
den kommenden Jahren einen enormen<br />
Einfluss auf die Banken und ihre Geschäftstätigkeit<br />
in den jeweiligen Zielmärkten haben.<br />
Produktentwicklung<br />
Die Teba Bank verzeichnete seit ihrer Gründung<br />
einen stetigen Anstieg des Einlagenvolumens.<br />
Bis zum Ende des Finanzjahres 2004/05 wurden<br />
die Gewinne der Bank in der Teba Credit generiert,<br />
einem Joint-Venture mit einer großen<br />
südafrikanischen Mikrokreditbank. Mit Beginn<br />
des Jahres 2005/06 wird die Teba Bank ihr<br />
Kreditgeschäft in Eigenregie durchführen. Die<br />
10<br />
Kreditwachstumsstrategie der Teba Bank sieht<br />
neben der Weiterentwicklung bestehender<br />
Produkte auch die Einführung einiger neuer<br />
Produkte für bestehende und neue Märkte vor.<br />
Im Verlaufe des Jahres 2005 entwickelte die<br />
Bank zwei neue Mikrokreditprodukte: Den<br />
„Smart Credit“, ein Produkt, das auf die Zielgruppe<br />
der fest angestellten Mitarbeiter registrierter<br />
Unternehmen abzielt, und den „Makoya<br />
Credit“, ein Mikrokredit, der speziell auf Minenarbeiter<br />
zugeschnitten ist. Die Nachfrage nach<br />
diesen beiden neuen Kreditprodukten entwickelt<br />
sich für die Teba Bank erfreulich positiv.<br />
Kredite für Mikro-, kleine und mittlere Unternehmen,<br />
Kreditrotationsfonds und Hypothekendarlehen<br />
sind Kreditprodukte, die in<br />
Zukunft entwickelt und in einem speziellen<br />
Pilotmarkt getestet werden sollen.<br />
Im Rahmen eines langfristig angelegten<br />
Geschäftsentwicklungsplans plant die Teba<br />
Bank für die nächsten fünf Jahre beträchtliche<br />
Zuwächse im Spar- und Kreditgeschäft. Ziel ist<br />
es, Einkünfte aus drei Bereichen zu generieren:<br />
• Kreditgeschäft<br />
• Treasury-Operationen<br />
• Provisionsgeschäft<br />
Dies reflektiert die Auffassung der Teba Bank,<br />
dass nachhaltiges Wachstum nur durch ein<br />
entsprechendes Wachstum der Eigenkapitalbasis<br />
und durch permanentes Einhalten der aufsichtsrechtlichen<br />
Anforderungen erreicht werden<br />
kann.<br />
Fakten und Zahlen (Dezember 2005)<br />
Spareinlagen &<br />
Depositen Rand 1,612 Mrd. (210 Mio. Euro)<br />
Kredite Rand 160 Mio. (21 Mio. Euro)<br />
Gesamtaktiva Rand 2,186 Mrd. (284 Mio. Euro)<br />
Anzahl der Mitarbeiter 745<br />
Anzahl an Sparkonten 454.000<br />
Anzahl an Kreditkonten 45.000
Erweiterung des Absatzmarktes<br />
Das Netz der Teba Bank umfasst derzeit 71<br />
Niederlassungen im Einzugsgebiet von Goldund<br />
Platinminen und 20 Zweigstellen in den<br />
Städten des alten Transkei-Gebiets in der<br />
östlichen Kap-Provinz. Darüber hinaus unterhält<br />
die Teba Bank 50 Agenturen im ländlichen<br />
Südafrika, in Mosambik und Lesotho. Diese<br />
versorgen Minenarbeiter, ehemalige Minenarbeiter<br />
und deren Angehörige mit Bankdienstleistungen.<br />
Darüber hinaus verfügt die Bank<br />
über ein Netz von 41 Geldausgabeautomaten.<br />
Im Rahmen ihrer Strategie, neben der Zielgruppe<br />
der Minenarbeiter auch breite Bevölkerungsschichten<br />
zu bedienen, beabsichtigt die<br />
Teba Bank, ihr Vertriebsnetz weiter auszubauen.<br />
So plant die Teba Bank, in den jeweiligen<br />
Regionen je nach gegebenen Erfordernissen<br />
und vorhandenem Geschäftspotenzial einen<br />
Mix aus unterschiedlichen Niederlassungstypen<br />
einzuführen. Der Markteinführungsplan ist<br />
ehrgeizig, denn er sieht im Verlauf der nächsten<br />
drei Finanzjahre die Eröffnung von dreißig und<br />
mehr Geschäftsstellen pro Jahr in wichtigen<br />
Zentren vor.<br />
Menschen und Systeme<br />
Die Teba Bank betrachtet zwei Faktoren als<br />
entscheidend für das Gelingen ihrer Geschäftsentwicklungsplanung.<br />
Zum einen muss das<br />
vorhandene Informationstechnologiesystem<br />
überholt und auf den neuesten Stand gebracht<br />
werden, um einen erstklassigen Standard zu<br />
erreichen. Zweitens müssen die fachlichen<br />
Qualifikationen von Management und Bankmitarbeitern<br />
verbessert werden. Dies soll durch<br />
interne Weiterbildung und Trainingsmaßnahmen<br />
sowie durch die Einstellung erfahrenen<br />
Bankpersonals erreicht werden. Die Einführung<br />
von leistungsbezogenen Gehaltssystemen und<br />
ein überarbeitetes Gehaltseinstufungssystem<br />
werden die Initiativen unterstützen und<br />
ergänzen.<br />
Jahresbericht 2005 | Einblick<br />
Partnerschaftsprojekt<br />
Seit April 2003 unterstützt die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
für internationale Kooperation den<br />
Entwicklungsprozess der Teba Bank. Die<br />
deutschen Sparkassen und die Teba Bank<br />
haben viele Gemeinsamkeiten. Sie müssen dem<br />
Anspruch gerecht werden, wirtschaftlich<br />
rentabel zu sein und zugleich ihr soziales<br />
Mandat erfüllen. Dies macht sie zu einzigartigen<br />
Institutionen im Vergleich zu ihren Mitbewerbern,<br />
was sich unter anderem in ihren<br />
Zielgruppen und ihren sozialen Investitionsstrategien<br />
widerspiegelt.<br />
Im Rahmen des Partnerschaftsprojekts hat sich<br />
die <strong>Sparkassenstiftung</strong> in einer Reihe von<br />
Initiativen und Projekten engagiert, die die Teba<br />
Bank in den letzten Jahren ins Leben gerufen<br />
hat. Dabei wird das Ziel verfolgt, die institutionelle<br />
Kapazität der Teba Bank zu stärken und<br />
den Entwicklungsprozess der Bank von einem<br />
Sparfonds in eine Retailbank zu erleichtern. Im<br />
Zentrum der Projektunterstützung durch die<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> steht die Entsendung eines<br />
Langzeitexperten, der einen wesentlichen Teil<br />
der Projektarbeit vor Ort leistet.<br />
Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> und die deutschen<br />
Partnersparkassen – Sparkasse Siegen und<br />
Sparkasse Gelsenkirchen – unterstützen die<br />
Teba Bank vordringlich in drei Kernbereichen:<br />
• Kreditgeschäft/Risikomanagement<br />
• Managementinformationssysteme<br />
• Personalentwicklung<br />
Vorstandsmitglieder und zahlreiche Führungskräfte<br />
der Teba Bank hatten bereits Gelegenheit,<br />
von den Erfahrungen ihrer deutschen Partner<br />
im Rahmen von Informations- und Trainingsaufenthalten<br />
zu profitieren, unter anderem im<br />
Risikomanagement und in der Personalentwicklung.<br />
11
Jahresbericht 2005 | Einblick<br />
Was als Pilotprojekt begann, ist nun zu einer<br />
soliden Partnerschaft zwischen den südafrikanischen<br />
und deutschen Beteiligten geworden.<br />
Gegenseitiger Respekt und das Verständnis, das<br />
es keine allgemeingültigen und standardisierten<br />
Lösungen für die Herausforderungen gibt,<br />
denen sich die Teba Bank zu stellen hat, haben<br />
bis heute zu dem Projektfortschritten beigetragen.<br />
Die Teba Bank wird bei Entscheidungen hinsichtlich<br />
ihrer strategischen Ausrichtung<br />
weiterhin die Erfahrungen und den Rat der<br />
deutschen Partner mit in Betracht ziehen. Die<br />
technische Unterstützung durch das Projekt hat<br />
erheblich zur erfolgreichen Entwicklung der<br />
Bank beigetragen. Daher würden der Vorstand<br />
und das Management der Teba Bank es sehr<br />
begrüßen, wenn die deutschen Partner auch in<br />
Zukunft das Projekt weiterführen könnten.<br />
12
Projekte
Jahresbericht 2005 | Projektübersicht<br />
14<br />
Slowakei<br />
Südafrika<br />
Ukraine<br />
Kroatien<br />
Georgien Usbekistan<br />
Moldawien<br />
Serbien<br />
Armenien<br />
<strong>Aserbaidschan</strong><br />
Rumänien<br />
Tansania<br />
Uganda<br />
Madagaskar<br />
16 Armenien, <strong>Aserbaidschan</strong>, Georgien<br />
Kreditgarantiefonds<br />
17 <strong>Aserbaidschan</strong><br />
Kreditlinie für kleine und mittlere<br />
Unternehmen<br />
18 <strong>Aserbaidschan</strong>, Georgien<br />
Beratung von Partnerbanken im Retailbanking<br />
19 <strong>Aserbaidschan</strong><br />
Einführung von Corporate Governance<br />
Standards<br />
20 <strong>Aserbaidschan</strong>, Armenien, Georgien,<br />
Moldawien, Ukraine<br />
Konferenzreihe für Banken im Kaukasus<br />
21 <strong>Aserbaidschan</strong><br />
Beteiligung der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
an der Bank Respublika<br />
Sri Lanka<br />
Thailand<br />
22 Rumänien<br />
Vietnam<br />
Indonesien<br />
China<br />
23 Serbien und Montenegro<br />
24 Slowakei
Mexiko<br />
25 Madagaskar<br />
26 Südafrika<br />
27 Tansania<br />
28 Uganda<br />
29 China<br />
Beratung der Zentralbank und der<br />
Bankenaufsicht<br />
30 China<br />
Beteiligung der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
an der Nanchong City Commercial<br />
Bank (NCCB)<br />
31 China<br />
Aufbau von Gemeinschaftseinrichtungen<br />
für City Commercial Banks<br />
32 Indonesien<br />
Paraguay<br />
33 Vietnam<br />
34 Usbekistan<br />
Jahresbericht 2005 | Projektübersicht<br />
Slowakei<br />
Uganda<br />
Tansania<br />
Südafrika<br />
35 Mexiko<br />
Entwicklung der Sparkassengruppe<br />
36 Mexiko<br />
Restrukturierung von Sparkassen<br />
37 Paraguay<br />
Länderübergreifende Projekte<br />
38 Bankmanagementseminare<br />
39 Sparkassen-Wiederaufbaufonds<br />
Ukraine<br />
Kroatien<br />
Georgien<br />
Usbekistan<br />
Moldawien<br />
Serbien<br />
Armenien<br />
<strong>Aserbaidschan</strong><br />
Rumänien<br />
15<br />
Madagaskar
Länderdaten Armenien<br />
Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Europa/Kaukasus<br />
© Ferdinand Feldgen<br />
Armenien, <strong>Aserbaidschan</strong>, Georgien<br />
Kreditgarantiefonds<br />
Die für die Entwicklung der Volkswirtschaften<br />
wichtige Förderung der kleinen und mittleren<br />
Unternehmen (KMU) umfasst nicht zuletzt die<br />
Erleichterung der Kreditaufnahme. Mit einem<br />
Kreditgarantiefonds der Kreditanstalt für<br />
Wiederaufbau (KfW) werden ausgewählte<br />
Banken im Kaukasus in die Lage versetzt,<br />
Kredite international tätiger Banken für die<br />
Refinanzierung relativ günstiger Kredite an<br />
KMU aufzunehmen. Der Kreditgarantiefonds<br />
der KfW garantiert den international tätigen<br />
Banken die Rückzahlung durch die kaukasischen<br />
Banken bis zu einer bestimmten Höhe.<br />
Ohne den Garantiefonds wären internationale<br />
Banken kaum dazu bereit, Risiken in den<br />
Kaukasusländern zu akzeptablen Konditionen<br />
zu übernehmen. Die günstige Refinanzierung<br />
erlaubt es den Partnerbanken, ihr KMU-<br />
Geschäft auszuweiten.<br />
Aufgaben der <strong>Sparkassenstiftung</strong> sind:<br />
• Auswahl und Überwachung der lokalen<br />
Partnerbanken<br />
• Vermittlung internationaler Kreditgeber<br />
Bevölkerung 3,8 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 1.071 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2003 7,0 %<br />
2004 6,5 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
2005 8,0 %<br />
in Landeswährung (Dram AMD) 39.987<br />
in Euro 74,7<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 2,2 %<br />
2004 3,5 %<br />
2005 2,0 %<br />
16<br />
Armenien: Gott soll, so erzählen die Armenier, ihr Land bei<br />
der Verteilung der Erde vergessen haben. Als die Armenier<br />
sich bei ihm beschwerten, schüttelte er bedauernd seinen<br />
Sack aus, in dem sich der gesamte natürliche Reichtum<br />
befunden hatte.<br />
Heraus fielen nur noch Steine: Karastan – das Steinland – ein<br />
Fluch für seine Bauern, ein Segen für seine Baumeister.<br />
Obsidian, Basalt und Tuff von schwarz über ziegelrot bis<br />
hellrosa spornte sie an zum Bau von Kathedralen und<br />
Palästen.<br />
Das Foto zeigt einen geschliffenen Obsidian, der bei rascher<br />
Abkühlung von Lava entsteht. Seine Farbe variiert stark in<br />
Abhängigkeit von Verunreinigungen und deren Oxydationszuständen.<br />
Meist ist er dunkelgrün bis schwarz gefärbt.<br />
Obsidian wird zur Herstellung von Kunstgegenständen und<br />
als Schmuckstein verwendet.<br />
• Unterstützung der Partnerbanken bei der<br />
Kreditauslage an KMU<br />
• Organisation grenzüberschreitender Seminare<br />
Das Projekt dient auch der Vernetzung und<br />
damit mittelbar der Verbesserung der Beziehungen<br />
zwischen den beteiligten Ländern in<br />
einer traditionell konfliktreichen Region.<br />
In Armenien und Georgien identifizierte die<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> jeweils drei Partnerbanken,<br />
die ein Abkommen mit der KfW über die<br />
Teilnahme am Kreditgarantiefonds unterzeichneten<br />
und einen Kredit einer international<br />
operierenden Bank erhielten. Die Kreditvergabe<br />
ist erfolgreich angelaufen. In <strong>Aserbaidschan</strong><br />
lagen die Voraussetzungen zum Start des<br />
Programms noch nicht vor. Das Projekt wurde<br />
bis Ende 2006 verlängert. Damit werden die<br />
Fortsetzung der in Armenien und Georgien<br />
begonnenen Projektarbeit und ein Projektbeginn<br />
in <strong>Aserbaidschan</strong> ermöglicht.<br />
Sowohl in Armenien als auch in Georgien ist<br />
jeweils ein Langzeitexperte der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
tätig. In beiden Ländern wird darüber<br />
hinaus ein Team qualifizierter lokaler Mitarbeiter<br />
beschäftigt.
<strong>Aserbaidschan</strong>: Seit Ende des 19. Jahrhunderts prägt die<br />
Erdölförderung die Wirtschaft <strong>Aserbaidschan</strong>s. Nach dem<br />
ersten Ölboom Anfang des 20. Jahrhunderts, als Öl aus<br />
<strong>Aserbaidschan</strong> die Hälfte des Weltbedarfs deckte, kam es –<br />
auch bedingt durch fehlende Investitionen – zu einem<br />
langsamen, aber anhaltenden Rückgang der Fördermenge<br />
bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Erst das Engagement<br />
internationaler Ölfirmen hat die Ausnutzung der großen Ölund<br />
Gasfelder unter dem Kaspischem Meer und damit den<br />
Beginn eines beachtlichen Wirtschaftsaufschwungs<br />
ermöglicht, der sich deutlich in den aktuellen Wirtschaftsdaten<br />
niederschlägt. Die feierliche Inbetriebnahme der<br />
„Baku-Tiflis-Ceyhan“-Pipeline am 25. Mai 2005 war der<br />
offizielle Startschuss für die Förderung großer Mengen<br />
Erdöls aus dem Kaspischen Meer. Im Jahr 2006 soll die<br />
Pipeline erstmals gefüllt sein und der erste Tanker mit<br />
aserbaidschanischen Öl aus dem Kaspischen Meer den<br />
türkischen Mittelmeerhafen Ceyhan verlassen.<br />
<strong>Aserbaidschan</strong><br />
Kreditlinie für kleine und mittlere Unternehmen<br />
Die aserbaidschanische Regierung fördert,<br />
unterstützt durch die Bundesregierung, kleine<br />
und mittlere Unternehmen (KMU). Die Bundesregierung,<br />
vertreten durch die Kreditanstalt für<br />
Wiederaufbau, hat dafür einen langfristigen<br />
Kredit bereitgestellt, der in den „German-<br />
Azerbaijanian Fund“ (GAF) einfließt. Die<br />
Kredite werden über aserbaidschanische<br />
Banken an KMU ausgelegt. Das Programm<br />
ermöglicht es den sechs Partnerbanken, sich<br />
neue Kundengruppen zu erschließen und die<br />
Kreditvergabe nach westlichen Standards zu<br />
organisieren. Die aserbaidschanischen Banken<br />
tragen das volle Risiko der von ihnen vergebenen<br />
Kredite.<br />
Aufgaben der <strong>Sparkassenstiftung</strong> sind:<br />
• Auswahl und Monitoring der Partnerbanken<br />
• Auszahlung der Kreditmittel an die Partnerbanken<br />
und Überwachung der Rückzahlung<br />
• Einführung neuer Verfahren der Kreditvergabe<br />
• Ausbildung des Managements und der<br />
Kreditsachbearbeiter der Partnerbanken<br />
• Vorbereitung einer Institutionalisierung des<br />
GAF<br />
Die Kreditmittel des GAF beliefen sich im Jahr<br />
2005 auf 8,7 Mio. Euro. Für das folgende Jahr ist<br />
eine Aufstockung auf 15 Mio. Euro geplant. Ein<br />
wichtiger Erfolg der Arbeit des GAF war die<br />
Ausweitung der Tätigkeit auf die Regionen<br />
außerhalb der Hauptstadt Baku. Die Erfolge des<br />
GAF in den vergangenen Jahren haben zu<br />
einem gesteigerten Interesse anderer Geldgeber<br />
an diesem Projekt geführt. Die Europäische<br />
Bank für Wiederaufbau und Entwicklung nutzt<br />
Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Europa/Kaukasus<br />
© MEV<br />
die vom GAF aufgebauten Strukturen, um<br />
Kredite zu vergeben. Der Fokus dieser Kredite<br />
soll noch stärker als bisher im Bereich des<br />
Mikrokreditgeschäfts liegen. Aufgrund der<br />
Ausbildungskomponente und der geplanten<br />
Institutionalisierung des GAF sind gute Voraussetzungen<br />
für die Nachhaltigkeit des Projekts<br />
geschaffen. Die Akzeptanz des Projektansatzes<br />
in <strong>Aserbaidschan</strong> zeigt sich an der geplanten<br />
weiteren Ausweitung der Kreditlinie, der<br />
zunehmenden Beteiligung aserbaidschanischer<br />
Banken an dem Projekt und der Qualität<br />
des ausgereichten Portfolios.<br />
Die Projektarbeit wird vor Ort von einem<br />
international erfahrenen Langzeitexperten der<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> geleitet. Ein Team gut<br />
qualifizierter lokaler Mitarbeiter trägt wesentlich<br />
zur Nachhaltigkeit des Projekts bei.<br />
Länderdaten <strong>Aserbaidschan</strong><br />
Bevölkerung 8,2 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 802 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2003 11,2 %<br />
2004 11,2 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
2005 12,5 %<br />
in Landeswährung (Manat AZM) 402.768<br />
in Euro 72<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 2,6 %<br />
2004 3,0 %<br />
2005 5,0 %<br />
17
Länderdaten Georgien<br />
Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Europa/Kaukasus<br />
© Dr. Jürgen Engel<br />
<strong>Aserbaidschan</strong>, Georgien<br />
Beratung von Partnerbanken im Retailbanking<br />
In der Vergangenheit waren kleine und mittlere<br />
Unternehmen und die breite Bevölkerung für<br />
aserbaidschanischen und georgischen Banken<br />
keine Zielgruppen. Mit einer umfassenden<br />
Beratung und Schulung ausgewählter Partnerbanken<br />
soll der Zugang dieser Kundengruppen<br />
zu Finanzdienstleistungen im Kaukasus<br />
verbessert werden.<br />
Die Beratung der Banken umfasste folgende<br />
Fachgebiete:<br />
• Anpassung von Arbeitsabläufen und interner<br />
Organisation<br />
• Auf- und Ausbau des Filialnetzes<br />
• Durchführung von Personalstrukturanalysen<br />
• Einführung neuer Vergütungssysteme und<br />
Mitarbeiterbeurteilungsverfahren<br />
• Weiterentwicklung von Managementinformationssystemen<br />
• Einführung von Produkt- und Zinsspannenkalkulation<br />
• Durchführung einer Marktpotenzialanalyse<br />
(umfassende Kunden- und Nichtkundenbefragung<br />
mit über 11.000 ausgefüllten Fragebögen)<br />
Bevölkerung 5,2 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 877 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2002 5,4 %<br />
2003 4,7 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
2004 8,6 %<br />
in Landeswährung (Lari GEL) 152<br />
in Euro 69,3<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 4,4 %<br />
2004 5,5 %<br />
2005 7,0 %<br />
18<br />
Georgien: Borjomi ist ein weltbekanntes Mineralwasser, das nach dem gleichnamigen<br />
kleinen Ort in den kaukasischen Bergen Georgiens benannt wurde, wo die natürliche<br />
Quelle entspringt. In der Sowjetunion wurde dem Borjomi eine heilende Wirkung<br />
zugeschrieben; es galt und gilt bis heute als Wasser, das auch für bademedizinische<br />
Anwendungen (Bäder, Duschen, Inhalationen) verwendet wird. Zusammen mit den<br />
Meisterstücken der berühmten georgischen Küche wird Borjomi häufig und gerne als<br />
normales Tafelwasser getrunken. Borjomi ist eines der wichtigsten Exportgüter<br />
Georgiens.<br />
• Entwicklung und Einführung von Produkten<br />
für die neuen Kundengruppen<br />
• Training des Managements und der Mitarbeiter<br />
Ein weiteres wichtiges Projektziel ist der Aufbau<br />
eines Bankennetzwerks zwischen Georgien und<br />
<strong>Aserbaidschan</strong>. Für diese Projektkomponente<br />
wurden gemeinsame Workshops und Studienreisen<br />
zu deutschen Sparkassen mit Vertretern<br />
aus beiden Ländern durchgeführt.<br />
Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> führt dieses Projekt<br />
gemeinsam mit einem aserbaidschanischen<br />
Beratungsinstitut, dem Azerbaijan Bank<br />
Training Center (ABTC) durch. Das ABTC bringt<br />
landesspezifische Kenntnisse in die Arbeit ein<br />
und verstärkt die Nachhaltigkeit der erreichten<br />
Ergebnisse. Das stetig starke Wachstum der<br />
Partnerbanken sowie die zunehmende Qualifizierung<br />
der Manager und Mitarbeiter sind<br />
Belege für die erfolgreiche Arbeit. Seit April<br />
2004 übernahm die Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />
(KfW) die Förderung des Projekts.<br />
Die Sparkasse Nienburg hat einen Mitarbeiter<br />
für die Durchführung der Projektarbeit in<br />
<strong>Aserbaidschan</strong> freigestellt. In Georgien ist eine<br />
deutsche Langzeitexpertin tätig. Kurzzeitexperten<br />
wurden unter anderem vom Rheinischen<br />
Sparkassen- und Giroverband, der Sparkasse<br />
Rothenburg o.d.T., der Sparkasse Westerwald<br />
sowie der Sparkasse Allgäu entsandt. Darüber<br />
hinaus hat die Ostdeutsche Sparkassenakademie<br />
sich mit der Durchführung von Seminaren<br />
eingebracht. Die Sparkasse Hannover engagierte<br />
sich mit der Durchführung von Praktika<br />
in Ergänzung zu den von der KfW geförderten<br />
Projektmaßnahmen unter anderem im Fachbereich<br />
Einführung von Call-Centern.
<strong>Aserbaidschan</strong>: Neunzig Prozent der in Europa mit der<br />
Herkunftsbezeichnung «Kaukasus» versehenen Teppiche<br />
stammen aus <strong>Aserbaidschan</strong>. Die Teppichherstellung ist seit<br />
uralter Zeit ein wichtiger Teil der Kultur <strong>Aserbaidschan</strong>s. Das<br />
frühe Aufkommen der Teppichknüpfkunst im Gebiet des<br />
heutigen <strong>Aserbaidschan</strong> hängt mit der ebenso früh<br />
betriebenen Schafzucht der Bewohner und dem Vorhandensein<br />
natürlicher Farbstoffe in der Region zusammen. So<br />
wurde aus Feigenblättern Ockerfarbe, aus Färberröte rote,<br />
aus Safran goldgelbe Farbe hergestellt, die Schalen des<br />
Granatapfels ergaben Braunrot.<br />
An einem großen Teppich arbeiten mehrere Knüpferinnen,<br />
wenn sie schnell sind, zwei bis drei Monate. Heute wird in<br />
<strong>Aserbaidschan</strong> das Teppichhandwerk auch auf industriellem<br />
Niveau betrieben. Jedes Jahr exportiert die Republik etwa<br />
10.000 bis 20.000 Quadratmeter Teppich.<br />
<strong>Aserbaidschan</strong><br />
Einführung von Corporate Governance<br />
Standards<br />
Die Einführung von Standards für die Unternehmensführung<br />
der Banken – „Corporate<br />
Governance“ – wird von der aserbaidschanischen<br />
Regierung als wesentlicher Schritt für die<br />
Weiterentwicklung des Finanzsektors gesehen.<br />
In Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaftsprüfungs-<br />
und Beratungsgesellschaft PwC<br />
Deutsche Revision und einem Team der aserbaidschanischen<br />
Nationalbank wurde ein<br />
Leitfaden für die Implementierung von Good<br />
Governance Standards erarbeitet. Die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
erhielt nach Abschluss einer<br />
internationalen Ausschreibung des Projekts<br />
durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau den<br />
Auftrag, die Implementierung der Standards in<br />
vier ausgewählten Pilotbanken zu unterstützen.<br />
Die Durchführung des Projekts erfolgte ab Juli<br />
2004 gemeinsam mit dem „Azerbaijan Bank<br />
Training Center“.<br />
Die Implementierung der Corporate Governance<br />
Standards umfasste sechs Module:<br />
Strategische Planung und Organisation, Informationstechnologie,<br />
Finanzplanung und<br />
Budgetierung, Risikomanagement, Personalentwicklung<br />
und interne Revision.<br />
Zur Unterstützung der Pilotbanken wurden<br />
Instrumente und Materialien zu den genannten<br />
Modulen entwickelt sowie Workshops und<br />
Seminare durchgeführt. Sechs Kurzzeitexperten<br />
der <strong>Sparkassenstiftung</strong> untersuchten drei<br />
aserbaidschanische Banken hinsichtlich der<br />
Corporate Governance Standards und erarbeiteten<br />
Empfehlungen. Eine vierte Bank wurde in<br />
einem der sechs Module untersucht und<br />
unterstützt. Im Verlauf der Projektarbeit<br />
Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Europa/Kaukasus<br />
© Christy Quirk<br />
wurden bei den beteiligten Instituten bis dahin<br />
nicht bekannte Schwachstellen deutlich. Die<br />
Empfehlungen der Experten bezogen sich auf<br />
folgende Bereiche:<br />
• Systematisches Monitoring des Erreichens<br />
strategischer Ziele<br />
• Eindeutige Zuordnung der Aufgaben für<br />
Produktentwicklung und Kundenzufriedenheit<br />
• Trennung der Vorstandsverantwortung für<br />
Front- und Backoffice<br />
• Konkrete Verbesserungen der IT-Sicherheit<br />
• Einführung von IAS und GAAP-Standards<br />
Das Projekt wurde im Juli 2005 erfolgreich<br />
abgeschlossen.<br />
Ein erfahrener deutscher Langzeitexperte der<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> koordinierte die Projektarbeit.<br />
19
Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Europa/Kaukasus<br />
© Elke Oerter<br />
<strong>Aserbaidschan</strong>, Armenien, Georgien,<br />
Moldawien, Ukraine<br />
Konferenzreihe für Banken im Kaukasus<br />
Mit der Kaukasusinitiative verfolgt die Bundesregierung<br />
das Ziel, das Konfliktpotenzial in der<br />
Region zu verringern und den regionalen Austausch<br />
zwischen den Ländern zu fördern. Um<br />
den Dialog zwischen den Finanzsektoren<br />
Armeniens, <strong>Aserbaidschan</strong>s und Georgiens zu<br />
beleben und für alle drei Märkte relevante<br />
Sachthemen zu erörtern, wurde zwischen<br />
Herbst 2003 und Sommer 2005 eine Konferenzreihe<br />
für die Banken der Kaukasusregion<br />
angeboten. Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> hatte es im<br />
Auftrag der Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />
übernommen, die Konferenzreihe zu gestalten.<br />
Länderdaten Moldawien<br />
Bevölkerung 4,0 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 713 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2003 6,3 %<br />
2004 7,3 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
2005 6,0 %<br />
in Landeswährung (Leu MDL) 745<br />
in Euro 47,3<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 11,6 %<br />
2004 12,4 %<br />
2005 12,5 %<br />
Länderdaten Ukraine<br />
Bevölkerung 47,5 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 1.451 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2003 8,5 %<br />
2004 12,1 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
2005 6,0 %<br />
in Landeswährung (Hryvna UAH) 605<br />
in Euro 84<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 5,2 %<br />
2004 9,0 %<br />
2005 14,0 %<br />
20<br />
Moldawien: Schon im Altertum wurden im Gebiet des<br />
heutigen Moldawiens die „Thrazien-Reben“ kultiviert.<br />
Homers Ilias zufolge ging Odysseus zu Thracia, um Wein zu<br />
finden und besiegte so der Sage nach mit diesem Wein den<br />
einäugigen Zyklopen Polyphem.<br />
Berichte über Moldawien aus dem 18. Jahrhundert deuten<br />
darauf hin, dass schon damals eine große Nachfrage nach<br />
moldawischen Weinen bestand. In der Sowjetunion war<br />
Moldawien mit rund einem Viertel der Gesamtproduktion<br />
der größte Weinerzeuger. Die geographischen und klimatischen<br />
Gegebenheiten sind für Weinbau sehr günstig, die<br />
140.000 Hektar Rebflächen liegen auf demselben Breitengrad<br />
wie im Burgund.<br />
Rund 15 % des Jahreseinkommens des Landes werden<br />
durch den Weinbau erzeugt. Die Republik Moldawien zählt<br />
heute zu den 10 größten Weinbauländern der Welt. Etwa<br />
85 % der Gesamtproduktion werden exportiert.<br />
Die Durchführung der Konferenzen erfolgte<br />
teils in Deutschland, teils in der Ukraine. Durch<br />
die Wahl der Konferenzorte wurde der Tatsache<br />
Rechnung getragen, dass die Spannungen in<br />
der Kaukasusregion nach wie vor so groß sind,<br />
dass die Durchführung der Konferenzen in den<br />
Kaukasusländern selbst mit erheblichen<br />
Schwierigkeiten verbunden gewesen wäre. Die<br />
Teilnahme an der Konferenzreihe wurde auch<br />
Banken aus der Ukraine und aus Moldawien<br />
ermöglicht.<br />
Zwischen Herbst 2003 und Sommer 2005<br />
fanden fünf Konferenzen zu folgenden Themen<br />
statt:<br />
• Aufsichtsrecht und internationale Normen<br />
(Kiew, November 2003)<br />
• Einführung von Corporate Governance<br />
Strukturen (Potsdam, Februar 2004)<br />
• Risikomanagement (Potsdam, September<br />
2004)<br />
• Kreditorganisation und Portfoliosteuerung<br />
(Kiew, April 2005)<br />
• Personalführung und -management (Frankfurt<br />
am Main, August 2005)<br />
Insgesamt nahmen ca. 240 hochrangige Vertreter<br />
von Geschäftsbanken, Zentralbanken und<br />
Bankenverbänden aus fünf Ländern teil.<br />
Zwei Tagungen fanden in der Ostdeutschen<br />
Sparkassenakademie statt. Unter anderem<br />
gestalteten Referenten aus den Sparkassen<br />
Rothenburg, Essen und KölnBonn sowie der<br />
WestLB AG das Fachprogramm der Konferenzen.
<strong>Aserbaidschan</strong>: Neben dem Erdöl spielen landwirtschaftliche<br />
Erzeugnisse für die Exportwirtschaft <strong>Aserbaidschan</strong>s<br />
eine wichtige Rolle. Eines der typischen Produkte ist der<br />
Granatapfel. Die Ursprungsheimat des Granatapfels ist der<br />
Vordere Orient – Kleinasien, Südkaukasus und Persien<br />
dürften die ursprünglichen Herkunftsregionen des Granatapfels<br />
gewesen sein. Granatäpfel und Granatapfelsauce<br />
gehören heute als praktisch selbstverständliche Zugaben zu<br />
jedem guten aserbaidschanischen Essen und werden auch<br />
auf den Moskauer Märkten angeboten. Auch westeuropäische<br />
Spitzenköche verwenden den Granatapfel zur<br />
Verfeinerung ihrer Saucen.<br />
<strong>Aserbaidschan</strong><br />
Beteiligung der Sparkassen-Finanzgruppe an<br />
der Bank Respublika<br />
Die Bank Respublika ist bereits seit mehreren<br />
Jahren Partner in verschiedenen Projekten der<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong>. Ihre Geschäftstätigkeit ist<br />
auf breite Bevölkerungsschichten sowie kleine<br />
und mittlere Unternehmen ausgerichtet. Sie ist<br />
ertragsstark und expandiert im dynamischen<br />
aserbaidschanischen Umfeld mit dem Ziel, die<br />
stärkste Retailbank im Markt zu werden.<br />
Wichtige Voraussetzungen zur Erreichung<br />
dieses Ziels sind neben unmittelbar auf den<br />
Markt ausgerichteten Aktivitäten die Stärkung<br />
der internen Management- und Organisationsstrukturen.<br />
Auf Grund der guten Zusammenarbeit mit der<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> wurde die Bank Respublika<br />
im Jahr 2005 als erstes Beteiligungsobjekt des<br />
Sparkassen International Development Trust<br />
(SIDT) ausgewählt. Zusammen mit dem SIDT<br />
beteiligte sich auch die Deutsche Entwicklungsgesellschaft<br />
mbH (DEG) an der Bank Respublika<br />
im Rahmen eines „Public-Private-Partnership“-<br />
Projekts.<br />
Beratungsmaßnahmen der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
sollen die Ertragskraft der Bank auf hohem<br />
Niveau stabilisieren und verbessern. Im Rahmen<br />
des Beratungsprojektes sind folgende<br />
Maßnahmen vorgesehen und bereits teilweise<br />
durchgeführt worden:<br />
• Verbesserung der Organisationsstruktur und<br />
Erstellung von Prozessbeschreibungen mit<br />
dem Ziel, kundenrelevante Abläufe zu<br />
optimieren<br />
Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Europa/Kaukasus<br />
© Shai Barzilay<br />
• Einführung eines Customer-Relationsship-<br />
Managements auf der Basis definierter<br />
Kundensegmente<br />
• Einführung eines Managementinformationssystems<br />
• Einführung eines Risikolimitierungssystems<br />
für alle Bankrisiken<br />
• Einführung einer Geschäftsstelleneffizienzanalyse<br />
• Schulungen und Zertifizierung von Revisoren<br />
Die Finanzierung des Projekts erfolgt aus zwei<br />
Quellen: Zum einen fördert die DEG im Rahmen<br />
des „Public-Private-Partnership“-Projekts aus<br />
Bundesmitteln die Beratungsmaßnahmen der<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong>. Zum anderen stellt die<br />
Bank Respublika Eigenmittel für die Beratung<br />
durch die <strong>Sparkassenstiftung</strong> bereit.<br />
21
Länderdaten Rumänien<br />
Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Europa/Kaukasus<br />
© Carmen Schuster<br />
Rumänien<br />
Seit 1997 unterstützte die <strong>Sparkassenstiftung</strong> die<br />
rumänische Sparkasse (Casa de Economii si<br />
Consemnatiuni S. A. – CEC) bei der Weiterentwicklung<br />
von einer überwiegend im Spargeschäft<br />
tätigen Staatssparkasse zu einem modernen,<br />
in allen Sparten des Bankgeschäfts tätigen<br />
Institut. Die CEC musste ihre Marktstellung in<br />
dieser Zeit gegenüber dynamisch agierenden<br />
Geschäftsbanken verteidigen, die sich insbesondere<br />
den gewinnträchtigen Zielkunden in den<br />
wirtschaftlich starken Städten zuwandten. Es<br />
kam darauf an, über die CEC die Versorgung der<br />
Bevölkerung und der KMU in den ländlichen<br />
Gebieten zu sichern. Die CEC musste in die Lage<br />
versetzt werden, sich durch eine entsprechende<br />
Gestaltung der Produktpalette, Restrukturierung<br />
und Modernisierung des Geschäftsstellennetzes,<br />
Straffung der Arbeitsabläufe und der innerbetrieblichen<br />
Organisation sowie durch Weiterbildung<br />
des Personals als wichtiger und stabiler<br />
Anbieter am Markt zu behaupten. Die CEC ist mit<br />
über 1.400 Geschäftsstellen und knapp 9.500<br />
Mitarbeitern flächendeckend vertreten. Ihre<br />
Marktstellung im rumänischen Bankenmarkt<br />
hat sich allerdings in den letzten Jahren wegen<br />
des zunehmenden Angebots an Finanzdienst-<br />
Bevölkerung 21,7 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 3.451 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2003 4,6 %<br />
2004 5,0 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
2005 5,6 %<br />
in Landeswährung (Lei ROL) 7.027.204<br />
in Euro 194<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 15,4 %<br />
2004 11,6 %<br />
2005 8,9 %<br />
22<br />
Rumänien: Rumänien ist bekannt für seine dörfliche<br />
Handwerkstradition – Keramik, Holzschnitzerei und Weberei.<br />
Die Keramik aus Corund, einem Ort mitten in Siebenbürgen/Transsylvanien,<br />
wird zum ersten Mal im Jahr 1613<br />
erwähnt. Die Tonerde wird mehrfach gemahlen, so dass ein<br />
sehr feiner Ton entsteht, der die außerordentliche Qualität<br />
der Corunder Keramik bestimmt. Die Keramikgegenstände<br />
werden auf einer Töpferscheibe manuell aus rotem oder<br />
blauem Ton gefertigt. Typisch für Corunder Keramik sind<br />
großformatige florale Motive. Die Corunder Keramik ist weit<br />
über Siebenbürgen hinaus bekannt.<br />
leistungen durch andere, meist ausländische,<br />
Banken verschlechtert.<br />
Die CEC befindet sich noch zu 100 % im Staatsbesitz.<br />
Im Jahr 2005 war die Privatisierung vorgesehen.<br />
Das Privatisierungsvorhaben konnte jedoch<br />
noch nicht abgeschlossen werden und wurde auf<br />
das Jahr 2006 verschoben.<br />
Die Beratung der CEC umfasste die Bereiche<br />
Aus- und Weiterbildung, Organisation und<br />
Vertrieb. Schwerpunkte der Beratung waren die<br />
landesweite Umstrukturierung des Filialsystems<br />
und der Aufbau eines CEC-eigenen Ausund<br />
Weiterbildungszentrums. Mit dem Aufbau<br />
eines Personal-Trainingszentrums, der Schulung<br />
einer Trainergruppe sowie durch die<br />
Umstellung einer Geschäftsstelle der CEC auf<br />
die neue Konzeption im Jahr 2004 wurden<br />
wichtige Schritte für die Umsetzung der Empfehlungen<br />
aus der Projektarbeit geleistet.<br />
Die finanzielle Förderung des Projektes durch<br />
die Bundesregierung erfolgte in den Jahren<br />
2004 und 2005 über die Deutsche Gesellschaft<br />
für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH.<br />
Wie in den Vorjahren hat die CEC einen Eigenanteil<br />
bei der Finanzierung der Beratung<br />
geleistet. Das Projekt wurde von der Bayerischen<br />
Landesbank und der LBS München unterstützt.<br />
Im Februar 2005 wurde das Projekt abgeschlossen.<br />
Als Langzeitexperten waren mit einer<br />
ehemaligen Mitarbeiterin der Sparkasse<br />
Ostprignitz-Ruppin, einem ehemaligen Vorstandsmitglied<br />
der Sparkasse Gera-Greiz sowie<br />
einem Mitarbeiter der Mittelbrandenburgischen<br />
Sparkasse ausschließlich Experten mit<br />
Sparkassenpraxis eingesetzt.
Serbien: Das Bruttoinlandsprodukt Serbiens reduzierte sich<br />
im Lauf der letzten 15 Jahre aufgrund der politischen<br />
Entwicklungen um die Hälfte. Im Jahr 2005 bestand große<br />
Hoffnung und Zuversicht, dass Ergebnisse der neuen<br />
Demokratie in Serbien in größerem Umfang zu verzeichnen<br />
sind. Serbien erhielt im Jahr 2005 über 1,5 Milliarden Euro<br />
Direktinvestitionen, die zum Teil aus den Privatisierungen<br />
der Banken und anderer staatlicher Betriebe stammten.<br />
Noch heute werden etwa 40 % der Fläche Serbiens agrarisch<br />
genutzt. Die Landwirtschaft macht etwa 18 % des serbischen<br />
Bruttoinlandsprodukts aus. Die klimatischen<br />
Bedingungen für die Landwirtschaft sind in Serbien günstig.<br />
Etwa 17 % der Gesamtbevölkerung sind in der Landwirtschaft<br />
tätig. Hauptanbauprodukte sind Zuckerrüben,<br />
Kartoffeln, Weizen und vor allem Obst (u. a. Pflaumen,<br />
Himbeeren und Äpfel). Serbien zählt weltweit zu den größten<br />
Exporteuren von Himbeeren.<br />
Serbien und Montenegro<br />
Im September 2001 bat die Nationalbank<br />
Jugoslawiens (jetzt Serbien und Montenegro)<br />
die <strong>Sparkassenstiftung</strong> um Unterstützung beim<br />
Aufbau einer nationalen Sparkasse. Die Nationale<br />
Sparkasse wurde Ende 2001 gegründet<br />
und nahm bereits Anfang Januar 2002 die<br />
Arbeit auf. Sie entwickelte sich sehr rasch zu<br />
einem wichtigen Institut auf dem serbischen<br />
Finanzmarkt: Bereits das erste Geschäftsjahr<br />
(2002) konnte mit einer Bilanzsumme von ca.<br />
71 Mio. Euro und ohne Verluste abgeschlossen<br />
werden; in den folgenden Geschäftsjahren<br />
arbeitete die Nationale Sparkasse mit Gewinn.<br />
Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> unterstützte die Nationale<br />
Sparkasse unter anderem beim Ausbau<br />
der Produktpalette. Um den Verkauf der Produkte<br />
an die Privatkunden der Bank zu forcieren,<br />
führte die <strong>Sparkassenstiftung</strong> eine Schulung<br />
von Verkaufstrainern durch. Die<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> bildete 30 Kreditsachbearbeiter<br />
aus und legte zusammen mit der Nationalen<br />
Sparkasse die Prozeduren für die Vergabe<br />
von Krediten an kleine und mittlere Unternehmen<br />
(KMU) fest. Eine Abteilung für das Firmenkreditgeschäft<br />
wurde aufgebaut. Die Aufbauarbeit<br />
war Ende 2004 weitgehend abgeschlossen,<br />
im Jahr 2005 erfolgte eine Nachbetreuung der<br />
Nationalen Sparkasse durch mehrere Kurzzeiteinsätze,<br />
deren inhaltliche Schwerpunkte in<br />
folgenden Bereichen lagen:<br />
• Regionale Ausweitung des KMU-Kreditgeschäfts<br />
• Ausbildung<br />
• Produktentwicklung<br />
Zur Jahresmitte 2005 übernahm die griechische<br />
EFG Eurobank 70 % der Anteile an der<br />
Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Europa/Kaukasus<br />
Nationalen Sparkasse. Der Staat Serbien und<br />
Montenegro bleibt mit 30 % der Anteile Miteigentümer.<br />
Die EFG Eurobank ist an dem gut<br />
funktionierenden Retailgeschäft der Nationalen<br />
Sparkasse sehr interessiert und führt die<br />
aufgebauten Geschäftsfelder fort.<br />
Die Kreditvergabe an KMU wurde auch im Jahr<br />
2005 flächendeckend ausgeweitet: Nach über<br />
5 Mio. Euro im Vorjahr erreichte der Kreditbestand<br />
im Jahr 2005 ein Volumen von 7,5 Mio.<br />
Euro, obwohl die Nationale Sparkasse nicht auf<br />
Refinanzierungsmittel internationaler Geber<br />
zurückgreifen konnte. Das KMU-Kreditgeschäft<br />
wird bei allen Regionalzentren und in 19 Filialen<br />
angeboten. Die Kreditbeschlüsse fallen<br />
überwiegend auf der regionalen Ebene. Die<br />
Qualität des Portfolios ist ausgezeichnet. Zahlungsverzögerungen<br />
mit mehr als 30 Tagen<br />
sind nur bei unter 1 % des Kreditbestands zu<br />
verzeichnen.<br />
Das vom Bundesministerium für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung geförderte<br />
Projekt endete planmäßig im November<br />
2005.<br />
Länderdaten Serbien/Montenegro<br />
© Deborah Bischofberger<br />
Bevölkerung 11 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 2.260 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2003 1,5 %<br />
2004 5,0 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
2005 4,0 %<br />
in Landeswährung (Serbian Dinar CSD) 14.035<br />
in Euro 174<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 11,2 %<br />
2004 8,4 %<br />
2005 16,0 %<br />
23
Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Europa/Kaukasus<br />
© creativ collection<br />
Slowakei<br />
Länderdaten Slowakische Republik<br />
Mit dem Beratungsprojekt sollten die Finanzmarktaufsicht<br />
und die Nationalbank der<br />
Slowakei in die Lage versetzt werden, die<br />
Effizienz ihrer Tätigkeit durch die Einführung<br />
moderner Prüfungstechniken und durch<br />
Qualifizierungsmaßnahmen für die Mitarbeiter<br />
zu steigern.<br />
Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> war in einem Konsortium<br />
unter Führung der Wiener Börse AG für<br />
die Durchführung der Beratungsmaßnahmen<br />
im Bereich Bankenaufsicht bei der slowakischen<br />
Nationalbank zuständig. Die Wiener<br />
Börse AG erfüllte den Beratungsauftrag für den<br />
Bereich Börsenaufsicht und Kapitalmarkt, der<br />
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft<br />
für den Bereich Versicherungsaufsicht.<br />
Das Projekt sollte im Bankbereich folgende<br />
Ergebnisse liefern: Unterstützung beim<br />
Aufbau eines Handbuchs „Techniken für<br />
schnelle Korrekturmaßnahmen und Sanktionen“,<br />
Richtlinien für die Prüfungstätigkeit (Onsite-Prüfungen<br />
und Off-site-Prüfungen) sowie<br />
eine Erweiterung der Kenntnisse des Personals<br />
der Bankenaufsicht hinsichtlich der Durchführung<br />
von Risikoprüfungen. Die slowakische<br />
Bevölkerung 5,4 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 8.152 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2003 4,2 %<br />
2004 4,7 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
2005 5,3 %<br />
in Landeswährung (Koruna SKK) 16.157<br />
in Euro 432<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 8,6 %<br />
2004 7,6 %<br />
2005 2,9 %<br />
24<br />
Slowakei: Die Automobilindustrie hat in jüngster Zeit<br />
offensichtlich eine Vorliebe für die Slowakei entwickelt. Man<br />
spricht schon vom „Detroit des Ostens“. Der VW-Konzern<br />
steigerte seine Produktion in Bratislava und PSA Peugeot<br />
Citroen eröffnete ein neues Werk in Trnava. Auch Kia-Hyundai<br />
wird in Zˇ ilina eine neue Automobilproduktion aufbauen. Nach<br />
aktuellen Planungen werden im Jahr 2007 in dem Land<br />
voraussichtlich mehr als eine Million Autos vom Band rollen.<br />
Bereits jetzt kann man davon ausgehen, dass die Slowakei in<br />
den nächsten zwei Jahren – im Verhältnis zu ihrer Einwohnerzahl<br />
– zu den drei größten Automobil-Produzenten der<br />
Welt gehören wird. Schon heute ist die Automobilproduktion<br />
in der Slowakei mit Abstand der größte Produktionszweig.<br />
55.000 Mitarbeiter sind derzeit in der Autoindustrie<br />
beschäftigt. Für das Jahr 2007 wird mit einer Verdoppelung<br />
der Beschäftigtenzahl gerechnet.<br />
Zentralbank war ferner an Fragen der Prüfung<br />
von Finanzkonglomeraten, der Prüfung auf<br />
Grundlage konsolidierter Bilanzen und an<br />
Frühwarnsystemen besonders interessiert.<br />
Im Jahr 2005 wurde die Beratung zu folgenden<br />
Themen abgeschlossen:<br />
• Prüfung von Finanzkonglomeraten<br />
• Effizienz von Frühwarnsystemen der Aufsicht<br />
• Methoden des Risikomanagements<br />
• Aufbau eines Handbuchs „Techniken für<br />
schnelle Korrekturmaßnahmen und Sanktionen“<br />
• Richtlinien für On-site und Off-site Prüfungen<br />
• Rechtsfragen<br />
• Umsetzung der 25 Kernprinzipien für eine<br />
effiziente Bankenaufsicht des Basel Komitees<br />
(Basel II)<br />
• Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung<br />
Es wurden auch mehrere Seminare und Workshops<br />
für Mitarbeiter der slowakischen Bankenaufsicht<br />
zu den genannten Themen durchgeführt.<br />
Das aus Mitteln der Europäischen Union<br />
finanzierte Projekt wurde im Oktober 2005<br />
erfolgreich beendet.<br />
Für die Durchführung der Beratungstätigkeit<br />
waren im Auftrag der <strong>Sparkassenstiftung</strong> im<br />
Jahr 2005 ein leitender Mitarbeiter der Deutschen<br />
Bundesbank, ein leitender Mitarbeiter<br />
der französischen Zentralbank und ein ehemaliger<br />
leitender Mitarbeiter der schwedischen<br />
Zentralbank im Einsatz.
Madagaskar: Die begehrtesten exotischen Naturprodukte aus<br />
Madagaskar sind Gewürze und Genussmittel wie Nelken,<br />
Pfeffer, Vanille, Kaffee und Kakao. Der Export dieser Produkte<br />
macht mehr als 50 % der Deviseneinnahmen der Volkswirtschaft<br />
Madagaskars aus. Pfeffer ist in der ganzen Welt bekannt<br />
– und seine Geschichte ist spannend. Laut Historikern brachte<br />
Alexander der Große um 330 vor Christus Pfeffer aus Asien mit.<br />
Im Mittelalter wurde Pfeffer als Zahlungsmittel eingesetzt und<br />
war wertvoller als Gold.<br />
Kleine Pfefferkunde: Grüner Pfeffer wird unreif gepflückt,<br />
hat einen fruchtigen, weniger scharfen Geschmack. Er ist<br />
getrocknet sowie in Essig oder Salzlake eingelegt erhältlich.<br />
Schwarzer Pfeffer ist die schärfste Form. Die Körner werden<br />
geerntet, sobald sie leicht rot sind, und getrocknet. Weißer<br />
Pfeffer wird sehr reif geerntet und geschält. Die weißen<br />
Beeren werden getrocknet. Grauer Pfeffer ist eine Mischung<br />
aus schwarzem und weißem Pfeffer. Rosa Pfeffer ist<br />
eigentlich kein Pfeffer, sondern die Beere eines südamerikanischen<br />
Baums. Er kann gut mit Pfefferkörnern gemischt<br />
werden, ist aber in zu großen Mengen giftig.<br />
Madagaskar<br />
In der zweiten Jahreshälfte 2005 analysierte die<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> die Situation der Caisse<br />
d’Epargne de Madagascar (CEM) in den Bereichen<br />
Produktpalette, Marktbearbeitung,<br />
Management, Unternehmensplanung und<br />
Corporate Governance. In einem zweiten Schritt<br />
wurden im Rahmen eines Workshops die<br />
Ergebnisse der Untersuchung präsentiert sowie<br />
Strategien und Perspektiven der künftigen<br />
Entwicklung gemeinsam mit dem Management<br />
und den Eigentümern der Sparkasse erörtert.<br />
Die CEM wurde 1918 gegründet, ist damit das<br />
älteste Finanzinstitut Madagaskars und wurde<br />
in den Jahren 2001/2002 in eine Aktiengesellschaft<br />
umgewandelt. Der Staat ist einziger<br />
Aktionär der Sparkasse. Seit ihrer Trennung von<br />
der Post im Jahre 2001 verfügt die CEM landesweit<br />
über 19 Filialen. Wie die deutschen Sparkassen<br />
hat sie einen sozialen und gemeinnützigen<br />
Auftrag. Das Hauptziel der CEM ist die<br />
Versorgung aller Bevölkerungsschichten mit<br />
Finanzdienstleistungen. Allerdings erfüllt die<br />
CEM diesen Auftrag bisher nur zum Teil, da sie<br />
zwar Sparprodukte, aber noch keine Kreditvergabe<br />
anbietet. Die Sparkasse hat mehr als<br />
800.000 Kunden mit einem Sparaufkommen<br />
von 38,3 Millionen Euro. Dies entspricht 25 %<br />
des nationalen Sparaufkommens. Die Sparkasse<br />
hat damit eine hohe Bedeutung für<br />
Madagaskars Wirtschaft und Bevölkerung.<br />
Die Produktpalette entspricht nicht mehr den<br />
Bedürfnissen der Kundschaft. Um ihre Marktposition<br />
zu halten, sich der Konkurrenz zu stellen<br />
und um nachhaltige Impulse für die Entwicklung<br />
des Landes zu generieren, muss die CEM<br />
eine Anpassung und Neuausrichtung des<br />
Produkt- und Leistungsumfanges vornehmen.<br />
Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Afrika<br />
© Jan Gropp<br />
Insbesondere die Ausweitung der Aktivitäten<br />
auf das Kreditgeschäft stellt eine Priorität dar.<br />
Auch die Einführung eines Girokontos in<br />
Kombination mit Zahlungsverkehrsleistungen<br />
ist erforderlich, wenn die CEM die berufstätige<br />
Bevölkerung als Zielgruppe erreichen möchte.<br />
Die CEM verfügt über ein großes Potenzial, auf<br />
dessen Grundlage sie einem großen Teil der<br />
madagassischen Bevölkerung den Zugang zu<br />
Finanzdienstleistungen ermöglichen kann. Der<br />
Wirtschafts- und Finanzminister der Republik<br />
Madagaskar hat die <strong>Sparkassenstiftung</strong> um<br />
Umsetzung der erarbeiteten Vorschläge gebeten.<br />
Es ist vorgesehen, dass die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
die im April 2006 anstehende Reise des deutschen<br />
Bundespräsidenten nach Madagaskar<br />
begleitet und vor Ort ein entsprechendes Memorandum<br />
of Understanding gemeinsam mit der<br />
madagassischen Regierung unterzeichnet.<br />
Die Projektanbahnung wurde aus Mitteln des<br />
Bundesministeriums für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert.<br />
Die Arbeit im Hauptprojekt wird voraussichtlich<br />
im dritten Quartal 2006 beginnen können.<br />
Länderdaten Madagaskar<br />
Bevölkerung 18,1 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 203 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2003 9,7 %<br />
2004 5,3 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
2005 6,0 %<br />
in Landeswährung (Ariary MGA) 57.200<br />
in Euro 22<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 –1,2 %<br />
2004 13,8 %<br />
2005 10,0 %<br />
25
Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Afrika<br />
© MEV<br />
Südafrika<br />
Die Teba Bank ist aus der Rekrutierungsorganisation<br />
der südafrikanischen Gold- und Platinminen<br />
hervorgegangen, die seit Anfang des 20.<br />
Jahrhunderts im gesamten südlichen Afrika<br />
Arbeiter für die Minen angeworben hat. Diese<br />
hat für die Minengesellschaften auch die Löhne<br />
an die Arbeiter ausgezahlt; zunächst in bar und<br />
später über Sparbücher einer Stiftung, dem<br />
Teba Savings Fund. Aus diesen Anfängen ist die<br />
Teba Bank Ltd. gegründet worden, die seit<br />
August 2000 lizensiert ist. Das Projekt der<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> mit der Teba Bank hat das<br />
Ziel, neue Märkte für die Bank zu erschließen.<br />
Zielkunden sind insbesondere die Bezieher<br />
kleiner und mittlerer Einkommen sowie Kleinunternehmen<br />
vorwiegend in den Minenstädten,<br />
die keinen oder nur einen begrenzten Zugang<br />
zum formellen Banksektor haben. Die Bank hat<br />
in ihrem Geschäftsmodell ein soziales Mandat<br />
verankert.<br />
Im Jahr 2005 begann die Hauptphase des<br />
Projekts. Die Schwerpunkte der Projektarbeit<br />
lagen in den Bereichen Kreditorganisation,<br />
Kreditrevision, Risikomanagement und Managementinformationssystem.<br />
Die Teba Bank hat<br />
Länderdaten Südafrika<br />
Bevölkerung 45,7 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 4.700 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2003 2,2 %<br />
2004 2,8 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
2005 4,0 %<br />
in Landeswährung (Rand ZAR) 1.803<br />
in Euro 242<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 7,7 %<br />
2004 4,7 %<br />
2005 4,2 %<br />
26<br />
Südafrika: Der Aufbau der Diamantenindustrie in Südafrika ist<br />
untrennbar mit dem Aufstieg des Firmenimperiums De Beers<br />
verbunden. Es war der junge Cecil Rhodes, der im Jahre 1888<br />
die De Beers Minengesellschaft in Kimberley gründete.<br />
Rhodes führte einen erbitterten Konkurrenzkampf gegen<br />
andere Minenbesitzer und kontrollierte lange Zeit die<br />
Diamantenindustrie Südafrikas. Doch mit der Entdeckung<br />
neuer Fundstätten bei Pretoria und in Namibia wurde die<br />
Vormachtstellung von De Beers gebrochen. Der aus Deutschland<br />
eingewanderte Ernest Oppenheimer erlangte mit seiner<br />
1919 gegründeten Minengesellschaft Consolidated Diamond<br />
Mines (CDM) die Führungsrolle. 1929 übernahm Oppenheimer<br />
auch den Vorsitz der De Beers Gruppe und schloss schließlich<br />
beide Unternehmen zu einem Kartell zusammen.<br />
in Zusammenarbeit mit Experten der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
ein eigenständiges Konsumentenkreditgeschäft<br />
aufgebaut und ist nun mit zwei<br />
Produkten im Markt tätig. Die Stärkung der dem<br />
Verkauf nachgelagerten Bereiche soll die<br />
Voraussetzungen für den zukünftigen Aufbau<br />
eines Kreditgeschäfts mit kleinen Unternehmen<br />
schaffen.<br />
Das Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung finanziert.<br />
Ein ehemaliger langjähriger Mitarbeiter der<br />
Sparkasse Siegen berät die Teba Bank als<br />
Langzeitexperte vor Ort und wird hierbei von<br />
den Sparkassen in Siegen und Gelsenkirchen<br />
unterstützt.
Tansania: Macadamia-Nüsse wachsen unter idealen<br />
Bedingungen des Hochlandes von Tansania und rund um<br />
den kenianischen Naivasha-See. Die Plantagen liegen<br />
auf sanften Hügeln mit besonders fruchtbarem Boden und<br />
mit viel Sonne bei durchschnittlichen Temperaturen<br />
von 25° Celsius.<br />
Die Bäume werden sorgsam gepflegt. Die Nüsse bleiben am<br />
Baum bis sie ihre volle Reife erreicht und ihr exzellentes<br />
Aroma entwickelt haben. Der Nusskern wird aus seiner<br />
ungewöhnlich festen Schale heraus gebrochen und<br />
anschließend von Hand nach Größe und Qualität sortiert. Bei<br />
der Röstung wird meist bewusst auf die Zugabe von Öl<br />
verzichtet, um den reinen, köstlichen Geschmack der<br />
Macadamia-Nuss nicht zu verfälschen.<br />
Tansania<br />
Die Deutsche Gesellschaft für Technische<br />
Zusammenarbeit (GTZ) GmbH hat die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
als Mitglied eines Konsortiums<br />
zusammen mit dem Beratungsunternehmen<br />
INTEGRATION Umwelt und Energie GmbH im<br />
Herbst 2005 beauftragt, ein Projekt in Tansania<br />
durchzuführen. Bei dem Projekt geht es darum,<br />
der ländlichen Bevölkerung den Zugang zur<br />
Versorgung mit erneuerbarer Energie zu<br />
ermöglichen. Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> befasst<br />
sich dabei mit der Finanzierung von Anlagen<br />
zur Produktion erneuerbarer Energie für die<br />
ländliche Bevölkerung. In den hohen Investitionskosten<br />
für entsprechende Anlagen und<br />
bisher praktisch fehlenden Finanzierungsmöglichkeiten<br />
werden wesentliche Hemmnisse für<br />
die Verbreitung erneuerbarer Energien gesehen.<br />
Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> nahm einen Experten<br />
für einen Beratungseinsatz unter Vertrag, der<br />
folgende Aufgabenstellung zu erfüllen hat:<br />
• Identifizieren potenzieller Kooperationspartner<br />
für die Finanzierung von Investitionen in<br />
Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie<br />
• Identifizieren und Beschreiben von Finanzierungsinstrumenten<br />
für erneuerbare Energie<br />
• Beurteilen der Spar- und Kreditgenossenschaft<br />
von Tansania (SCCULT) als möglicher<br />
Finanzierungspartner für Investitionen in<br />
erneuerbare Energie<br />
• Beurteilen der Tansania Solar Energie Vereinigung<br />
(TASEA) hinsichtlich der Fähigkeit, ein<br />
größeres Volumen an finanzieller Unterstützung<br />
zu verwalten<br />
• Identifizieren weiterer potenzieller Kooperationspartner<br />
für das Projekt<br />
Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Afrika<br />
Der erste Beratungseinsatz seitens der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
ist für Anfang 2006 geplant. Das<br />
Projekt wird aus Bundesmitteln finanziert.<br />
Länderdaten Tansania<br />
© Nuss 24, Berlin<br />
Bevölkerung 36,9 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 250 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2003 5,6 %<br />
2004 5,8 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
2005 6,1 %<br />
in Landeswährung (Shilling TZS) 34.767<br />
in Euro 25<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 6,8 %<br />
2004 6,1 %<br />
2005 10,5 %<br />
27
Länderdaten Uganda<br />
Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Afrika<br />
© Dr. Stefan Gara<br />
Uganda<br />
Die PostBank Uganda (PBU) wurde zwischen<br />
1996 und 2005 von der <strong>Sparkassenstiftung</strong> und<br />
dem Sparkassenbezirksverband Oberfranken<br />
im Rahmen eines Partnerschaftsprojektes<br />
unterstützt. Ziel des Projektes war es, die PBU<br />
als rechtlich selbstständige Bank in die Lage zu<br />
versetzen, der Bevölkerung mit unterem und<br />
mittlerem Einkommen, insbesondere im<br />
ländlichen Raum, sichere und kostengünstige<br />
Bankdienstleistungen anzubieten. Nach<br />
neunjähriger Zusammenarbeit wurde das<br />
Projekt im November 2005 erfolgreich abgeschlossen.<br />
Ausgangspunkt des Projektes war eine Abteilung<br />
der ugandischen Post, die 1996 etwa<br />
15.000 Sparkonten verwaltete. Daraus entstand<br />
die rechtlich selbstständige PostBank Uganda,<br />
die nach einer Ausweitung ihrer Banklizenz auf<br />
das Kreditgeschäft nun umfassende Bankdienstleistungen<br />
anbietet. Die PBU führte bei<br />
Projektabschluss über 150.000 aktive Einlagenkonten<br />
und bot Zahlungsverkehrs- und Kreditprodukte<br />
an. Alle Transaktionen der Geschäftsstellen<br />
werden seit 2004 online über die im<br />
Bevölkerung 27,0 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 290 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2003 5,4 %<br />
2004 5,5 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
2005 5,2 %<br />
in Landeswährung (Schilling UGX) 42.009<br />
in Euro 19<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 5,9 %<br />
2004 3,5 %<br />
2005 10,5 %<br />
28<br />
Uganda: Der Nilbarsch – bei uns bekannt als Viktoriabarsch –<br />
stellt eine der Haupteinnahmequellen der ugandischen<br />
Landwirtschaft dar.<br />
Der Nilbarsch wurde nach 1950 bewusst in den Viktoriasee<br />
eingesetzt, um einen kommerziell gut verwertbaren<br />
Speisefisch im See zu haben. Seine rasante Vermehrung<br />
führte zwar zu einem Aufschwung der Fischindustrie,<br />
bewirkte aber auch das Aussterben eines Großteils der<br />
früher vorhandenen Buntbarscharten. Zwischen 1970 und<br />
1980 schätzte man die Zahl der Buntbarscharten auf etwa<br />
500. Viele Arten waren damals noch nicht beschrieben oder<br />
hatten erst vorläufige Namen erhalten. Jedes Jahr kamen<br />
damals neue Arten hinzu, bis der Nilbarsch in den neunziger<br />
Jahren immer schneller Buntbarscharten auslöschte, bevor<br />
sie überhaupt wissenschaftlich beschrieben werden<br />
konnten.<br />
Rahmen des Projektes eingeführte Banksoftware<br />
verarbeitet.<br />
Mit dem Projekt wurde auch die regionale<br />
Integration der PBU in der „Association of<br />
Savings Banks of East Africa“ unterstützt. Durch<br />
Informationsaustausch, Zusammenarbeit und<br />
Harmonisierungen können die oft sehr<br />
begrenzten Ressourcen der Postsparkassen<br />
Ugandas, Kenias und Tansanias effektiver<br />
genutzt werden.<br />
Das Projekt ordnete sich in das Finanzsektorentwicklungsprojekt<br />
des Bundesministeriums<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />
Entwicklung ein und wurde aus dem Bundeshaushalt<br />
finanziell gefördert.<br />
Die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau<br />
stellte einen Mitarbeiter als Langzeitexperten<br />
für die PBU frei. Daneben war ein zweiter<br />
Langzeitexperte der <strong>Sparkassenstiftung</strong> insbesondere<br />
im Bereich Buchhaltung/Finanzen bei<br />
der PBU tätig.
China: Chinesen essen schon seit knapp 4000 Jahren mit<br />
Stäbchen. Ursprünglich waren die „Chopsticks“ viel dicker<br />
und länger als heute. Grund: Man saß um einen heißen Topf<br />
herum und fischte sein Essen aus der brodelnden Suppe.<br />
Dabei wollte man sich nicht die Finger verbrennen.<br />
Heute werden in China überwiegend Einwegstäbchen aus<br />
Bambus benutzt, was zu Umweltproblemen führt. Etwa<br />
60.000 Menschen sind damit beschäftigt, für den chinesischen<br />
Markt etwa 45 Milliarden Einwegstäbchen jährlich<br />
herzustellen. Darüber hinaus werden weitere 15 Milliarden<br />
für den Export (vor allem nach Japan und Südkorea)<br />
produziert. Der Holzverbrauch (ca. zwei Mio. m3 jährlich) für<br />
die Einwegstäbchen erreicht im waldarmen China eine<br />
solche Größenordnung, dass nun Maßnahmen gegen die<br />
Verwendung von Einwegstäbchen eingeleitet werden. Neben<br />
dem üblichen Bambus werden auch Plastik und edle<br />
Materialien wie Silber oder Jade für Stäbchen verwendet.<br />
Und für Reisende, die auf Stil achten, werden klappbare<br />
Stäbchen zum Mitnehmen angeboten.<br />
China<br />
Beratung der Zentralbank und der<br />
Bankenaufsicht<br />
Im Rahmen des „EU-China Financial Services<br />
Cooperation Project“ werden die nationalen<br />
Institutionen des chinesischen Finanzsektors<br />
mit der Zielsetzung beraten, die Weiterentwicklung<br />
des Rechtsrahmens für Banken, Versicherungen<br />
und Börsen zu unterstützen, die Strukturen<br />
und die Leistungsfähigkeit der drei<br />
Sektoren des Finanzsystems durch Methoden<br />
und Materialien für die Aus- und Weiterbildung<br />
zu stärken sowie das Fachwissen hochqualifizierter<br />
Manager und Experten durch Seminare,<br />
Workshops und Studienreisen abzurunden.<br />
Ende Dezember 2002 wurde der Auftrag zur<br />
Durchführung des Projekts an ein Konsortium<br />
vergeben. Das Projekt wurde um ein Jahr verlängert<br />
und wird voraussichtlich im Dezember<br />
2006 abgeschlossen werden. Die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
beteiligt sich an diesem Projekt neben<br />
der Wiener Börse AG, dem Gesamtverband der<br />
Deutschen Versicherungswirtschaft, Lloyds TSB<br />
Bank, Swedbank und dem französischen<br />
Sparkassenverband unter der Führung der<br />
Europäischen Sparkassenvereinigung (ESV).<br />
An folgenden bisherigen Einsätzen war die<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> beteiligt:<br />
• Erkundung des Beratungsbedarfs bei der<br />
Bankenaufsicht<br />
• Kooperation zwischen Zentralbank und<br />
Bankenaufsicht nach deren formaler Trennung<br />
• Bankmanagementtraining (Planspielseminare<br />
mit über 70 jungen Führungskräften)<br />
• Finanzstabilitätsstatistik<br />
Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Asien<br />
• Struktur der Finanzmärkte und ihre Relevanz<br />
für die Geldpolitik<br />
• Corporate Governance im Finanzsektor<br />
• Ausbildung von Trainern für Bankmanagementseminare<br />
• Vorbereitung und Durchführung verschiedener<br />
Studienreisen<br />
Die Projektverlängerung erfolgt auf ausdrücklichen<br />
Wunsch der chinesischen Zentralbank<br />
und der Bankenaufsicht. Die Partnerinstitutionen<br />
zeigten sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen<br />
der Projektarbeit und wünschten die<br />
volle Erfüllung des ursprünglich geplanten<br />
Projektvolumens. Nun sollen die im ersten<br />
Projektjahr nicht in Anspruch genommenen<br />
Mittel für die Unterstützung des chinesischen<br />
Bankensektors in der Projektverlängerung<br />
verwendet werden.<br />
Das Projektbüro in Peking ist mit drei Langzeitexperten<br />
aus Europa sowie mit lokalem Personal<br />
besetzt.<br />
Länderdaten China<br />
© photoCase.com<br />
Bevölkerung 1.299,8 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 1.434 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2003 9,1 %<br />
2004 9,4 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
2005 9,3 %<br />
in Landeswährung (Renminbi Yuan CNY) 3.028,6<br />
in Euro 284<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 1,2 %<br />
2004 3,8 %<br />
2005 2,2 %<br />
29
Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Asien<br />
© creativ collection<br />
China<br />
Beteiligung der Sparkassen-Finanzgruppe an<br />
der Nanchong City Commercial Bank (NCCB)<br />
Die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft<br />
mbH (DEG) und die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
sind im Rahmen des „Public-Private-<br />
Partnership“-Programms der Bundesregierung<br />
eine strategische Allianz eingegangen, um<br />
Finanzsektorprojekte in Märkten mit schwierigen<br />
Rahmenbedingungen flankieren zu können.<br />
Das Projekt mit der Nanchong City Commercial<br />
Bank (NCCB) dient als Pilotprojekt<br />
dieser Zusammenarbeit und verbindet eine<br />
Eigenkapitalbeteiligung der DEG in Höhe von<br />
3 Mio. Euro und des Sparkassen International<br />
Development Trusts (SIDT) in Höhe von 1 Mio.<br />
Euro mit einer begleitenden Beratung durch die<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong>. Die entsprechenden<br />
Verträge wurden im Juli 2005 in Peking unterzeichnet.<br />
Projektziel ist es, in der chinesischen Region<br />
Sichuan die Entwicklung einer Retailbank zu<br />
begleiten, die ihren Zielgruppen, den unteren<br />
und mittleren Einkommensschichten, dauerhaft<br />
Bankdienstleistungen zur Verfügung<br />
stellen kann. Darüber hinaus trägt das Projekt<br />
über die Stärkung des Vertrauens in Finanzinstitutionen<br />
zur Ersparnismobilisierung in<br />
ländlichen Regionen bei und fördert durch die<br />
Bereitstellung von Krediten für kleine und<br />
mittlere Unternehmen eine ausgewogene<br />
wirtschaftliche Entwicklung.<br />
Das Beratungsprojekt wird sowohl aus Bundesmitteln<br />
(„Public-Private-Partnership“) als auch<br />
durch die <strong>Sparkassenstiftung</strong> und die NCCB<br />
selbst finanziert.<br />
30<br />
China: Seide steht für chinesische Mode und hat einen ganz<br />
besonderen Reiz. Mit exotischen Formen und schlichter<br />
Eleganz hält der asiatische Stil in den letzten Jahren immer<br />
mehr Einzug in internationalen Boutiquen und auf Laufstegen.<br />
Chinesische Mode hat eine fast 5.000 Jahre alte<br />
Tradition und konnte fern von fremden Einflüssen ihren ganz<br />
eigenen Stil entwickeln.<br />
Seit dem zweiten Jahrhundert vor Christus lief der Ost-West-<br />
Handel über die berühmte Seidenstraße, ein Netz von<br />
Karawanenstraßen, die von der zentralchinesischen Provinz<br />
Henan durch Innerasien und Nordpersien bis zum Hafen von<br />
Antiochia an der syrischen Mittelmeerküste führte. China<br />
lieferte Seide und erhielt dafür unter anderem Silber, Glas<br />
und Gewürze. Bis Mitte des 14. Jahrhunderts bildete das<br />
Netz der Seidenstraße den wichtigsten Handelsweg Chinas<br />
und war bedeutend für den west-östlichen Kulturaustausch.<br />
Im Oktober 2005 hat ein Langzeitexperte der<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> vor Ort die Aufgabe übernommen,<br />
das Kreditportfolio der NCCB zu<br />
analysieren und die Bank vor allem im Kreditgeschäft<br />
durch Schulungsmaßnahmen in den<br />
Bereichen Kreditpolitik, Risikosteuerung und<br />
Kreditprozesse zu unterstützen. Gemäß der<br />
Vereinbarungen zwischen den chinesischen<br />
und deutschen Partnern wird er auch die<br />
Leitung des Organkreditausschusses übernehmen.
China: Der größte PC-Hersteller in China und drittgrößte<br />
weltweit heißt Lenovo. Seit 1994 ist das Unternehmen<br />
(ursprünglich unter dem Namen Legend) an der Börse in<br />
Hongkong notiert. Schon vier Jahre später erreichte die<br />
Gesamtproduktion die Zahl von einer Million PCs.<br />
Im Jahr 2003 änderte Legend seinen Markennamen zu<br />
Lenovo. Die neue Marke setzt sich zusammen aus der Silbe<br />
„Le“ aus Legend, ein Tribut an die Geschichte des Unternehmens,<br />
und „novo“, lateinisch für „neu“. Innovative PC-<br />
Produkte machten das Unternehmen zum Marktführer in<br />
China – eine Spitzenposition, die es acht Jahre in Folge und<br />
mit über 25 % Marktanteil im Jahr 2004 innehatte. Durch die<br />
Übernahme des PC-Geschäftsbereiches von IBM hat Lenovo<br />
im Mai 2005 einen historischen Meilenstein in der PC-<br />
Geschichte gesetzt. Lenovo erwirtschaftete 2005 mit<br />
Produkten für Unternehmens- und Privatkunden einen<br />
Jahresumsatz von mehr als 10 Milliarden Euro.<br />
China<br />
Aufbau von Gemeinschaftseinrichtungen für<br />
City Commercial Banks<br />
In Zusammenarbeit mit der chinesischen<br />
Bankenaufsicht (China Banking Regulatory<br />
Commission, CBRC) hat die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
im Jahr 2005 ein Anbahnungsprojekt zur<br />
Stärkung der chinesischen City Commercial<br />
Banks (CCBs) erfolgreich durchgeführt.<br />
Dem Wesen nach den deutschen Sparkassen<br />
ähnlich, handelt es sich bei den CCBs in China<br />
um lokale Finanzinstitutionen mit einer Fokussierung<br />
auf kleine und mittlere Unternehmen<br />
sowie Privatkunden. Anteilseigner der CCBs<br />
sind in der Regel die Städte und Bezirke, aber<br />
auch staatliche und private Unternehmen<br />
sowie Mitglieder von Kreditgenossenschaften.<br />
Letztere bilden die Basis für die Schaffung von<br />
CCBs im Rahmen lokaler Konsolidierungen. Der<br />
Marktanteil der CCBs beträgt etwa 5 %. Im<br />
Gegensatz zu den deutschen Sparkassen sind<br />
die Institute überwiegend noch sehr jung – viele<br />
CCBs sind erst in den letzten zehn Jahren entstanden.<br />
Die Qualität der Institute hinsichtlich<br />
Management, Ertragslage, Kapitalausstattung,<br />
Kreditportfolio und anderer Kriterien ist sehr<br />
unterschiedlich: Manche Institute setzen sich<br />
deutlich positiv von den aus der Vergangenheit<br />
belasteten vier Großbanken ab. Andere leiden<br />
unter ähnlichen Schwierigkeiten, verfügen aber<br />
nicht über die Größenordnung, die es den<br />
Großbanken erlaubt, sich trotz aller Schwierigkeiten<br />
zu behaupten. Als Nachteil für die<br />
weitere Entwicklung der CCBs wird vor allem<br />
das Fehlen von Verbundstrukturen empfunden.<br />
Bisher ist jede CCB auf sich allein gestellt.<br />
Experten der <strong>Sparkassenstiftung</strong> erarbeiteten<br />
im Rahmen einer Machbarkeitsstudie mögliche<br />
Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Asien<br />
© MEV<br />
Kooperationsvarianten für die CCBs. In Ergänzung<br />
zu einer schriftlichen Befragung von 100<br />
CCBs wurden Führungskräfte von 26 Instituten<br />
auch mündlich interviewt.<br />
Anfang 2006 sollen die Ergebnisse der Studie<br />
im Rahmen eines Planungsworkshops in<br />
Peking gemeinsam mit den CCBs aus vier<br />
chinesischen Provinzen unter Beteiligung der<br />
CBRC und des Rheinischen Sparkassen- und<br />
Giroverbandes als Projektpartner präsentiert<br />
und diskutiert werden.<br />
Das Projekt wurde vom Bundesministerium für<br />
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung<br />
finanziert.<br />
31
Länderdaten Indonesien<br />
Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Asien<br />
© creativ collection<br />
Indonesien<br />
Umweltkreditlinie<br />
Als Mitglied eines Konsortiums wurde die<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> von der Kreditanstalt für<br />
Wiederaufbau (KfW) Anfang 2005 damit<br />
beauftragt, ein Projekt zur Implementierung<br />
einer Umweltschutz-Kreditlinie in Indonesien<br />
durchzuführen. Weitere Konsortialmitglieder<br />
sind die Consultingfirmen IP Consult (Konsortialführer)<br />
und INTEGRATION. Das Projekt<br />
verfolgt zwei Ziele: zum einen die Umsetzung<br />
von Umweltschutzmaßnahmen durch Beratung<br />
und Kreditvergabe an Unternehmen, zum<br />
zweiten die Förderung des Finanzsektors in<br />
Indonesien durch den Aufbau von Förderbanken<br />
(Apex-Banken), die Fördergelder verwalten<br />
und über Hausbanken (so genannte Durchleitungsbanken)<br />
Förderkredite vergeben.<br />
Experten von IP Consult und INTEGRATION<br />
leisten die Beratung der begünstigten Unternehmen<br />
bei der Umsetzung von Umweltschutzmaßnahmen.<br />
Ein Experte der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
berät die indonesischen Apex-Banken und<br />
die Durchleitungsbanken bei der Implementierung<br />
der Kreditlinie und bei der Ausgestaltung<br />
der Kreditvergabe.<br />
Bevölkerung 242 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 1.145 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2003 4,7 %<br />
2004 5,1 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
2005 5,6 %<br />
in Landeswährung (Rupie IDR) 863.000<br />
in Euro 86<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 6,8 %<br />
2004 6,1 %<br />
2005 10,5 %<br />
32<br />
Indonesien: Etwa zwei Drittel der Fläche Indonesiens ist<br />
tropischer Regenwald. Der größte Teil davon befindet sich<br />
auf Borneo und Sumatra sowie im Osten des Landes.<br />
Beinahe alle Wälder befinden sich in staatlichem Besitz.<br />
Über 80 % des Holzeinschlags werden als Brennholz<br />
verwendet. Ferner werden Edelhölzer in bedeutenden<br />
Mengen für die Möbelindustrie geschlagen, u.a. Teakholz,<br />
Ebenholz, Bambus und Rotangpalmen (für die Rattangewinnung).<br />
Indonesien ist weltweit führender Exporteur von<br />
Sperrholz.<br />
Als Apex-Banken wurden die Bank Ekspor<br />
Indonesia und die Bank Negara Indonesia<br />
ausgewählt. In einem Planungsworkshop mit<br />
diesen beiden Instituten im Juni 2005 konnten<br />
Aktivitäten zur Unterstützung der Institute<br />
vereinbart werden, deren Umsetzung im Herbst<br />
2005 begann. Der Experte der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
erarbeitete Vorschläge hinsichtlich der<br />
Arbeitsverfahren und der Schaffung personeller<br />
Ressourcen für die Verwaltung der Kreditlinie.<br />
Außerdem leistete er Überzeugungsarbeit<br />
hinsichtlich des langfristig zu erwartenden<br />
Nutzens der Kreditlinie für die beteiligten<br />
Banken. In den ersten sechs Monaten der<br />
Projektlaufzeit erfolgte die Unterzeichnung von<br />
Kooperationsverträgen mit zwei Durchleitungsbanken.<br />
Mit weiteren potenziellen Durchleitungsbanken<br />
wurden Verhandlungen geführt.<br />
Die Durchleitungsbanken erhalten ein Handbuch<br />
mit einer Beschreibung des Verfahrens,<br />
der Anforderungen an die Dokumentation,<br />
Antragsformularen sowie Richtlinien für die<br />
Berichterstattung über die finanziellen und<br />
technischen Aspekte der geförderten Projekte.<br />
Außerdem erfolgt eine Schulung der Mitarbeiter<br />
hinsichtlich des Umweltbewusstseins sowie<br />
einer ökologisch orientierten Risikobewertung.<br />
Die zwischen der KfW und der indonesischen<br />
Regierung vereinbarten Konditionen der Kreditlinie<br />
unterscheiden sich auf Grund der aktuellen<br />
Marktsituation in Indonesien nicht ausreichend<br />
von kommerziellen Kreditangeboten und stehen<br />
einer Platzierung der Kreditlinie bisher noch im<br />
Wege. Eine Diskussion der Konditionen für die<br />
Kreditvergabe sowie des Projektkonzepts zwischen<br />
der indonesischen Regierung und der KfW<br />
wird deshalb angestrebt.
Vietnam: Die meisten Kaffeetrinker hier zu Lande glauben,<br />
dass die Bohnen für ihre Lieblingsmischung von Plantagen<br />
in Mittel- und Südamerika stammen. Doch das stimmt nur<br />
zum Teil: Brasilien ist zwar der weltweit größte Kaffeeproduzent<br />
und Exporteur, aber schon an zweiter Stelle in der<br />
Exportstatistik für Rohkaffee steht Vietnam.<br />
In Vietnam hat Kaffee Tradition: Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
begannen französische Siedler im Norden mit dem Anbau<br />
von Kaffee. Er konnte sich jedoch bei den Vietnamesen nicht<br />
als Nationalgetränk durchsetzen, denn dies ist nach wie vor<br />
der grüne Tee. Kaffeehäuser westlichen Stils sind in Vietnam<br />
noch wenig verbreitet. Ein Grund dafür: Die besten Kaffeequalitäten<br />
werden exportiert.<br />
Vietnam<br />
Ende März 2005 wurde eine Projektvereinbarung<br />
zwischen der <strong>Sparkassenstiftung</strong>, der<br />
Sparkasse Essen, CARD Rural Bank (Philippinen)<br />
und dem TYM Affection Fund (TYM Fund)<br />
unterzeichnet. Der TYM Fund ist eine Tochterorganisation<br />
der Vietnam Women’s Union (VWU).<br />
Ziel des Projekts ist es, den seit mehr als zehn<br />
Jahren als NGO (non-governmental organisation)<br />
existierenden TYM Fund in eine Mikrofinanzinstitution<br />
zu transformieren, die mit<br />
einer Lizenz der Bankenaufsicht ausgestattet ist<br />
und ihren Kundinnen einen dauerhaften<br />
Zugang zu Finanzdienstleistungen ermöglicht.<br />
Zielkundinnen sind Frauen unterhalb der<br />
Armutsgrenze in ländlichen Regionen. Um die<br />
Nachhaltigkeit des Projekts zu sichern wird<br />
angestrebt, dass der TYM Fund als wirtschaftlich<br />
autonome Mikrofinanzinstitution dauerhaft<br />
profitabel arbeitet.<br />
Ziel der ersten Projektphase ist die Herauslösung<br />
des TYM Fund aus der Women’s Union und<br />
der Aufbau eigener Organisationsstrukturen.<br />
Langfristig wird als Projektziel eine wesentliche<br />
Expansion der Geschäftstätigkeit angestrebt.<br />
Wichtigste Komponente des Projekts ist eine<br />
umfassende Beratung. Die CARD Rural Bank<br />
(Philippinen), die ihrerseits in den letzten acht<br />
Jahren von der <strong>Sparkassenstiftung</strong> und der<br />
Sparkasse Essen in einem Partnerschaftsprojekt<br />
beraten wurde, gibt jetzt ihre Erfahrungen<br />
an den TYM Fund weiter. Die Projektsteuerung<br />
liegt bei der <strong>Sparkassenstiftung</strong>.<br />
Der TYM Fund versorgt in den Armutsprovinzen<br />
Vietnams in 16 Zweigstellen mehr als 20.000<br />
Frauen mit einfachen Finanzdienstleistungen.<br />
Nur Frauen mit einem monatlichen Einkom-<br />
Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Asien<br />
© S. Buechel<br />
men von unter 200.000 VND (etwa elf Euro)<br />
können Mitglieder (und damit Kundinnen) des<br />
TYM Fund werden. Die zentrale Aufgabe des<br />
TYM Fund ist die Vergabe von Kleinstkrediten<br />
mit einem durchschnittlichen Betrag von<br />
2,5 Mio. VND (etwa 130 Euro) zur Gründung oder<br />
zum Ausbau einer wirtschaftlichen Existenz.<br />
Die Umwandlung des TYM Fund in eine rechtlich<br />
selbstständige Einrichtung zum Jahresbeginn<br />
2006 wurde vorbereitet. Das Geschäftsjahr<br />
2005 war für den TYM Fund sehr erfolgreich.<br />
Ausleihungen und Sparvolumen stiegen um<br />
jeweils 20 %. Bei einem Kreditvolumen von<br />
51,4 Mrd. VND (etwa 2,7 Mio. Euro) wurde ein<br />
Jahresergebnis von 2,9 Mrd. VND (etwa 150.000<br />
Euro) erwirtschaftet. Damit wurden die Projektziele<br />
für das Jahr 2005 vollständig erreicht.<br />
Das Projekt wird vom Bundesministerium für<br />
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung<br />
finanziell gefördert. Die Beratung erfolgt<br />
durch einen deutschen Langzeitexperten in<br />
Hanoi mit einem Team lokaler Mitarbeiter<br />
sowie durch Einsätze von Mitarbeitern der<br />
Sparkasse Essen und der CARD Rural Bank.<br />
Länderdaten Vietnam<br />
Bevölkerung 82,6 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 514 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2003 7,2 %<br />
2004 7,0 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
2005 7,8 %<br />
in Landeswährung (Dong VND) 866.610<br />
in Euro 45<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 3,1 %<br />
2004 5,3 %<br />
2005 7,7 %<br />
33
Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Asien<br />
© Rachel Pennington<br />
Usbekistan<br />
Die usbekische Regierung verfolgt eine Politik<br />
zur Förderung der kleinen und mittleren<br />
Unternehmen (KMU). Den KMU soll eine<br />
Schlüsselfunktion bei der Schaffung von<br />
Arbeitsplätzen, bei der Versorgung des Binnenmarktes<br />
mit Waren und Dienstleistungen sowie<br />
bei der Hebung des Lebensstandards der<br />
Bevölkerung zukommen.<br />
Vor diesem Hintergrund berät die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
die staatliche Sparkasse der Republik<br />
Usbekistan, „Xalq Banki“. Die Kooperation dient<br />
der Armutsbekämpfung und verfolgt das Ziel,<br />
der durch Kleinbetriebe geprägten Wirtschaft<br />
Impulse zu geben. Mittelbar soll das Projekt zur<br />
wirtschaftlichen und politischen Stabilisierung<br />
beitragen. Die Partnerbank soll in die Lage<br />
versetzt werden, die breite Bevölkerung sowie<br />
KMU mit wettbewerbsfähigen Bankdienstleistungen,<br />
vor allem mit Krediten, zu versorgen.<br />
Die landesweit flächendeckende Präsenz der<br />
Bank und enge Bindung zur jeweiligen Region<br />
stellen beachtliche Wettbewerbsvorteile dar.<br />
Der geschäftspolitische Ansatz der Xalq Banki<br />
entspricht der Sparkassenidee.<br />
Länderdaten Usbekistan<br />
Bevölkerung 25,9 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 554 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2003 0,3 %<br />
2004 2,0 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
2005 3,5 %<br />
in Landeswährung (Sum UZS) 45.920<br />
in Euro 32<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 21,9 %<br />
2004 13,1 %<br />
2005 14,1 %<br />
34<br />
Usbekistan: 30 Prozent des Nationaleinkommens der<br />
usbekischen Bevölkerung stammen aus der Landwirtschaft,<br />
davon entfallen wiederum 60 % auf die Baumwollproduktion.<br />
Usbekistan steht an fünfter Stelle der Baumwollproduzenten<br />
in der Welt. Mit Baumwolle wird fast ein Drittel der<br />
Deviseneinnahmen erwirtschaftet.<br />
Doch die Baumwolle, die jahrzehntelang in großem Umfang<br />
als Bewässerungslandwirtschaft betrieben wurde, wird für<br />
das Land inzwischen auch zu einer großen ökologischen<br />
Herausforderung. Um die trockene Steppe in riesige<br />
Baumwollplantagen zu verwandeln, wurde das Wasser der<br />
beiden Flüsse Amu Darya und Syr Darya abgezweigt. Dies<br />
hat zur Folge, dass die Lebensadern Zentralasiens sehr<br />
geschwächt sind und die Austrocknung des Aralsees weiter<br />
voranschreitet.<br />
Bereits im Jahr 2003 wurde mit materieller<br />
Unterstützung deutscher Sparkassen (Halle,<br />
Kleve, Hannover) eine erste Musterfiliale in der<br />
Stadt Taschkent eingerichtet. Die Zahl der<br />
Musterfilialen ist bis Ende 2005 auf zehn gewachsen.<br />
Ein Ausbau weiterer Musterfilialen ist<br />
für das Jahr 2006 geplant. Diese Filialen werden<br />
nun unter Begleitung von Schulungsmaßnahmen<br />
durch Einsätze von Kurzzeitexperten der<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> als Musterfilialen für das<br />
KMU-Kreditgeschäft genutzt. Sie vergeben<br />
Kredite aus einer von der Zentrale der Bank<br />
bereitgestellten Kreditlinie an KMU in Landeswährung<br />
(Sum). Das Durchschnittsvolumen<br />
eines Kredits liegt bei 3.500 Euro.<br />
Im Jahr 2005 wurde eine zweite fahrbare<br />
Zweigstelle in Betrieb genommen, die aus dem<br />
Bestand einer deutschen Sparkasse stammt<br />
und mit Projektmitteln finanziert wurde.<br />
Weitere Arbeitsfelder des Projekts waren die<br />
Beratung der Bank im Risikomanagement und<br />
beim Aufbau eines Managementinformationssystems.<br />
Die Projektarbeit wird vom Bundesministerium<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />
Entwicklung finanziell gefördert. Die Laufzeit<br />
des Projekts wurde im Rahmen einer zweiten<br />
Projekthauptphase bis Ende 2008 verlängert.<br />
Ein im Auftrag der <strong>Sparkassenstiftung</strong> vor Ort<br />
tätiger deutscher Langzeitexperte leistet den<br />
überwiegenden Teil der Projektarbeit. Als<br />
deutsche Partnersparkassen sind die Stadt- und<br />
Saalkreissparkasse Halle sowie die Kreissparkasse<br />
Bitterfeld engagiert.
Mexiko: Tequila ist die bekannteste Spirituose Mexikos. Abermillionen Flaschen werden<br />
jährlich über Veracruz in die weite Welt verschifft. Tequila wird aus vergorenem Agavensaft<br />
destilliert, der aus dem Strunk der Maguey-Agave gewonnen wird. Er wird immer zweimal<br />
destilliert. Die zweite Destillation macht ihn glaskar, er heißt dann „fino“. Um das Aroma zu<br />
verstärken, lagert der Tequila in Eichenfässern oft jahrelang. Dadurch bekommt er eine zarte,<br />
goldgelbe Farbe. Tequila ist nach dem gleichnamigen Städtchen in Jalisco benannt, das etwa<br />
50 Kilometer nördlich von Guadalajara liegt. Außerhalb von Tequila befinden sich riesige<br />
Agaven-Felder, die ausschließlich zur Herstellung von Tequila angebaut wurden.<br />
Beim Tequila ist es wie beim Wein: Die Preise variieren stark. In Supermärkten kann man<br />
einen einfachen Tequila für einige Dollar oder mexikanische Pesos erwerben. Im<br />
Spirituosenhandel werden aber auch alte, exklusive Flaschen angeboten, die mehrere<br />
tausend Dollar kosten.<br />
Mexiko<br />
Entwicklung der Sparkassengruppe<br />
Seit Anfang 2002 unterstützt die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
die Entwicklung der Sparkassengruppe<br />
in Mexiko. Ziel des Projektes ist es, über eine<br />
Stärkung der zentralen Institutionen der mexikanischen<br />
Sparkassen die gesamte Sparkassengruppe<br />
zu stabilisieren und zu fördern und<br />
damit die Versorgung der ländlichen Gebiete<br />
mit Finanzdienstleistungen zu verbessern.<br />
Mexikanische Partner der Projektarbeit sind vor<br />
allem zwei Institutionen: zum einen der Verband<br />
der Cajas Solidarias, der im Herbst 2004<br />
mit intensiver Unterstützung durch das Projekt<br />
gegründet wurde, zum anderen die Sparkassenzentralbank<br />
(BANSEFI).<br />
In einer ersten Projektphase wurden die Aufgaben<br />
und Zuständigkeiten des Sparkassendachverbandes<br />
und der Einzelverbände neu<br />
definiert, Finanzierungs- und Organisationsmodelle<br />
erarbeitet sowie eine Aufgabenabgrenzung<br />
zu den Sparkassen und der Sparkassenzentralbank<br />
BANSEFI vorgenommen. Von<br />
besonderer Bedeutung waren die Einführung<br />
einer verbandsgebundenen Prüfung der<br />
Sparkassen sowie das Erarbeiten einer Dienstleistungspalette<br />
der Verbände für die angeschlossenen<br />
Sparkassen.<br />
Ein Schwerpunkt der Beratung liegt seit 2005<br />
auf der Weiterentwicklung des Verbandsmodells<br />
und seiner Implementierung im neu<br />
gegründeten Verband der Cajas Solidarias. Es<br />
erfolgte eine Beratung der Sparkassenzentralbank<br />
BANSEFI mit dem Ziel, dass diese den<br />
angeschlossenen Sparkassen marktgerechte<br />
Produkte anbieten kann. Darüber hinaus wurden<br />
einzelne Maßnahmen für Vertreter aus<br />
Politik, Zentralbank und Bankenaufsicht<br />
Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Lateinamerika<br />
© Stacey Vincent<br />
durchgeführt. Hierbei ging es in der Regel<br />
darum, Entscheidungsträger im Umfeld der<br />
mexikanischen Sparkassengruppe mit aktuellen<br />
Entwicklungen vertraut zu machen und<br />
Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen.<br />
Mit Beratungs- und Schulungsmaßnahmen für<br />
Einzelverbände sowie für die Sparkassenzentralbank<br />
BANSEFI wurde die Entwicklung der<br />
gesamten Sparkassengruppe gefördert. Insbesondere<br />
BANSEFI nahm hierbei eine zentrale<br />
Stellung ein, da durch sie die staatlichen Hilfsmaßnahmen<br />
für Sparkassen gesteuert und<br />
koordiniert werden.<br />
Das Projekt wird vom Bundesministerium für<br />
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung<br />
finanziell gefördert und ist bis Ende 2007<br />
befristet.<br />
Seit Mitte 2002 ist eine Langzeitexpertin der<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> in Mexiko-Stadt tätig. Die<br />
Projektarbeit wurde vom Sparkassenverband<br />
Baden-Württemberg und der Landesbank<br />
Baden-Württemberg unterstützt.<br />
Länderdaten Mexiko<br />
Bevölkerung 105 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 5.840 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2003 3,5 %<br />
2004 4,0 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
2005 3,2 %<br />
in Landeswährung (Peso MXN) 6.067<br />
in Euro 480<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 3,0 %<br />
2004 4,2 %<br />
2005 4,4 %<br />
35
Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Lateinamerika<br />
© creativ collection<br />
Mexiko<br />
Restrukturierung von Sparkassen<br />
Die mexikanische Sparkassenzentralbank<br />
BANSEFI hatte im Jahr 2002 mehrere Projekte<br />
zur Restrukturierung von Sparkassen international<br />
ausgeschrieben. Die beiden ersten Projekte<br />
mit einer Laufzeit von ursprünglich zwei<br />
Jahren wurden Anfang 2003 an die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
vergeben. Eines der beiden Projekte<br />
wurde Ende April 2005 planmäßig abgeschlossen,<br />
das andere Projekt bis Ende Oktober 2006<br />
verlängert.<br />
Die Gruppe der Cajas Solidarias umfasst mehr<br />
als 300 überwiegend kleine Sparkassen, die mit<br />
staatlicher Unterstützung in den letzten 15 Jahren<br />
aufgebaut wurden. Sie sind zusammengeschlossen<br />
in einem Nationalen Rat der Cajas<br />
Solidarias. Daneben wurde im Herbst 2004 mit<br />
intensiver Unterstützung eines parallel durchgeführten<br />
Projekts der <strong>Sparkassenstiftung</strong> ein Verband<br />
für die Cajas Solidarias gegründet (FNCS),<br />
dem mittlerweile 65 Sparkassen angehören.<br />
In dem Projekt für die Cajas Solidarias wurde<br />
die Restrukturierung von etwa 190 Sparkassen<br />
unterstützt. Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> erarbeitete<br />
in Abstimmung mit den Sparkassenverbänden<br />
individuelle Restrukturierungspläne für die<br />
teilnehmenden Sparkassen, und die Experten<br />
der <strong>Sparkassenstiftung</strong> halfen bei der Implementierung<br />
dieser Pläne. Ziel ist es, dass die<br />
beteiligten Sparkassen bis zum Projektende<br />
eine Lizenz der Bankenaufsichtsbehörde<br />
erlangen.<br />
Von den mehr als 300 Cajas Solidarias fallen<br />
derzeit nur 159 unter die Regelungen des<br />
Sparkassengesetzes. Die übrigen Sparkassen<br />
unterliegen einem Paragraphen des Sparkas-<br />
36<br />
Mexiko: Der Name Chili geht auf den von den Azteken in der<br />
Nahuatl-Sprache benutzten Ausdruck „Pochilli“ zurück.<br />
Diese bedeutete soviel wie „geräucherter Chili“. Der Chili ist<br />
mit der Paprikaschote verwandt – es gibt milde, süße Arten<br />
ebenso wie feurig-heiße, die Tränen in die Augen treiben.<br />
Die vielen verschiedenen Arten des Chilis differieren in Form,<br />
Größe, Farbe; Chilis werden je nach geographischer Lage<br />
unterschiedlich benannt. In Mexiko wird sogar namentlich<br />
zwischen frischen und getrockneten Chilis gleicher Varianten<br />
unterschieden.<br />
Das in Chilis enthaltene Capsaicin ist ein medizinisches<br />
Multitalent. Für Pharma-Zwecke werden aus Chili-Extrakten<br />
muskelwärmende und durchblutungsfördernde Salben<br />
hergestellt. Chili wird unter anderem gegen Hexenschuss,<br />
Migräne, Gürtelrose und Kreislaufbeschwerden eingesetzt.<br />
sengesetzes, der es sehr kleinen Sparkassen<br />
und solchen, die keine Spareinlagen entgegennehmen,<br />
erlaubt, weiterhin ohne staatliche<br />
Aufsicht zu operieren. Entsprechend den<br />
Regelungen des Beratungsvertrages der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
können im Projekt dauerhaft<br />
nur jene Sparkassen unterstützt werden, die<br />
unter das Sparkassengesetz fallen.<br />
Von den 159 Sparkassen, die im Rahmen des<br />
Projektes damit aktiv unterstützt wurden,<br />
haben zum Jahresende 155 die so genannte<br />
Prorroga Condicionada erreicht. Die Übergangsfristen<br />
zur Erfüllung der gesetzlichen Auflagen<br />
endeten zum 31.12.2005 und wurden für jene<br />
Sparkassen um drei Jahre verlängert, die<br />
bestimmte Kriterien der Bankenaufsichtsbehörde<br />
zu diesem Zeitpunkt erfüllten. Dies war<br />
bei 155 Projektsparkassen der Fall. Die übrigen<br />
Sparkassen sollen im Verlauf des Jahres 2006<br />
mit anderen Instituten fusionieren.<br />
Die Finanzierung des Projekts erfolgt aus<br />
Weltbankmitteln. Das Erreichen der Prorroga<br />
Condicionada für über 97 % der betreuten<br />
Sparkassen wurde von der Weltbank und dem<br />
mexikanischen Vertragspartner BANSEFI als<br />
großer Erfolg gewertet und zum Anlass genommen,<br />
der <strong>Sparkassenstiftung</strong> eine Verlängerung<br />
des Beratungsvertrages über den Oktober 2006<br />
hinaus anzubieten.<br />
Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> unterhält für dieses<br />
Projekt sieben Büros mit jeweils zwei bis vier<br />
Mitarbeitern in den Städten Mexico City (Zentrale),<br />
Guadalajara, Durango, Queretaro, Tepíc,<br />
Oaxaca und Campeche. Im Projekt sind neben<br />
zwei deutschen Langzeitexperten 30 lokale<br />
Mitarbeiter beschäftigt.
Yerba-Mate-Tee – Paraguay: Das Tereré-Trinken wird in<br />
Paraguay regelrecht ritualisiert. Wer an der bombilla saugt,<br />
einem am unteren Ende mit einem Sieb versehenen<br />
Metallröhrchen, wird – ähnlich wie beim Rauchen der<br />
Friedenspfeife – als gern gesehener Gast oder Freund<br />
anerkannt.<br />
Eine der wichtigsten Pflanzen und weit über die Landesgrenzen<br />
hinaus bekannt, ist der überall in Paraguay vorkommende<br />
Ilex-Baum, aus dessen dunkelgrünen Blättern und<br />
Stängeln das stimulierende, leicht bitter schmeckende<br />
Nationalgetränk der Paraguayer, der Yerba-Mate-Tee<br />
(auch Jesuiten-Tee genannt) gewonnen wird. Der Baum<br />
stammt aus den heute leider nicht mehr vorhandenen<br />
Urwäldern Paraguays. Die kultivierte Pflanze wird inzwischen<br />
in zahlreichen Gebieten des mittleren Südamerikas<br />
angebaut. Die Höhe des Baumes, der oft buschartig wirkt,<br />
kann bis zu 18 Meter betragen. Die Blätter haben eine<br />
Länge von 4 bis 15 cm.<br />
Paraguay<br />
Nur jeder fünfte Bürger Paraguays hat Zugang<br />
zu Finanzprodukten, und zwar fast aussschließlich<br />
Angehörige der Mittel- und vor allem der<br />
Oberschicht. Die Mehrheit der Bevölkerung, vor<br />
allem Bezieher geringer Einkommen auf dem<br />
Lande, hat keine Möglichkeit, Spargelder sicher<br />
anzulegen, Vorsorge für das Alter zu treffen<br />
oder einen Kleinkredit zu bekommen. Die Banken<br />
haben hohe Hürden zur Unterhaltung von<br />
Konten aufgebaut. So beträgt die Mindesteinlage<br />
bei den meisten Banken 5 Mio. Guaranies<br />
(ca. 750 Euro), Kredite werden nur gegen hohe<br />
Sicherheiten und unter strikten Bedingungen<br />
ausgelegt. Für die große Mehrheit der Bevölkerung<br />
sind die Banken und ihre Finanzprodukte<br />
nicht zugänglich.<br />
Im Herbst 2005 wurde der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
der Vorschlag unterbreitet, ein Finanz- und<br />
Bildungsprojekt in Paraguay zu prüfen. Über<br />
die Gründung einer Sparkasse im Südosten<br />
Paraguays sollte ein Beitrag für die wirtschaftliche<br />
Entwicklung dieser Region geleistet<br />
werden. Das Projekt sollte kleinen und mittleren<br />
Unternehmen sowie allen Einwohnern der<br />
Region, insbesondere Beziehern geringer und<br />
mittlerer Einkommen, über den Zugang zu<br />
Finanzprodukten die Möglichkeit zum Aufbau<br />
einer eigenen wirtschaftlichen Existenz geben.<br />
Dieses finanzwirtschaftliche Projekt sollte um<br />
die Gründung einer berufsfachlichen Schulungseinrichtung<br />
ergänzt werden. Zu den<br />
Fachrichtungen sollten administrative Berufe,<br />
technische, handwerkliche und agrarwirtschaftliche<br />
Berufe zählen.<br />
Im Dezember 2005 führte die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
eine „fact-finding Mission“ in Paraguay<br />
durch, um die lokalen Rahmenbedingungen zu<br />
Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Lateinamerika<br />
© MEV<br />
analysieren und die Durchführbarkeit des<br />
Projektes zu untersuchen. Hierbei wurde<br />
festgestellt, dass eine neu zu gründende Sparkasse<br />
einen wichtigen Beitrag für die wirtschaftliche<br />
Entwicklung der Region leisten<br />
könnte, insbesondere für kleine und mittelgroße<br />
Betriebe und für ärmere Bevölkerungsgruppen.<br />
Auch für eine berufsfachliche Schulungseinrichtung<br />
gibt es in Paraguay einen<br />
großen Bedarf.<br />
Allerdings wäre ein Projekt zum Aufbau der<br />
Sparkasse und einer Schulungseinrichtung mit<br />
einem erheblichen Finanzierungs- und Beratungsbedarf<br />
verbunden. Bisher ist noch nicht<br />
geklärt, ob ein solches Projekt im Rahmen der<br />
bilateralen Entwicklungszusammenarbeit<br />
gefördert werden kann.<br />
Länderdaten Paraguay<br />
Bevölkerung 6,0 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 928 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2003 2,6 %<br />
2004 2,8 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
2005 2,0 %<br />
in Landeswährung (Guarani PYG) 580.192<br />
in Euro 78<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 14,2 %<br />
2004 4,3 %<br />
2005 6,2 %<br />
37
Jahresbericht 2005 | Länderübergreifende Projekte<br />
© Ferdinand Feldgen<br />
Bankmanagementseminare<br />
In den Vorjahren hatte die Sparkssenstiftung<br />
mit verschiedenen Partnern Planspielseminare<br />
für Bankmanager angeboten, deren Durchführung<br />
nicht aus Projektmitteln staatlicher oder<br />
supranationaler Geldgeber finanziert wurde,<br />
sondern aus Eigenmitteln der jeweiligen Partner.<br />
Dieses Angebot wurde im Jahr 2005 erheblich<br />
verstärkt. In Zusammenarbeit mit dem<br />
Trainingsinstitut der chinesischen Zentralbank<br />
(China Financial Training Institute, CFTI)<br />
wurden im Berichtsjahr acht Seminare für fast<br />
400 Teilnehmer verschiedener chinesischer<br />
Banken durchgeführt. Zwei weitere Seminare<br />
wurden von einer chinesischen Bank direkt bei<br />
der <strong>Sparkassenstiftung</strong> in Auftrag gegeben.<br />
Ein Planspielseminar wurde in Zusammenarbeit<br />
mit dem Weltinstitut der Sparkassen für die<br />
Government Savings Bank in Thailand durchgeführt.<br />
Zwei Seminare fanden in Kroatien bei der<br />
Ersten und Steiermärkischen Bank, Zagreb, statt.<br />
In den Seminaren werden die Teilnehmer mit<br />
der Erarbeitung und Umsetzung bankwirtschaftlicher<br />
Strategien unter Wettbewerbsbedingungen<br />
vertraut gemacht. Die Wahrnehmung<br />
folgender Managementaufgaben werden<br />
mit Einsatz eines PC-gestützten Marktmodells<br />
simuliert:<br />
• Preispolitik<br />
• Steuerung der Eigenanlagen der Bank<br />
• Risikosteuerung<br />
• Personalpolitik und Sachmittelinvestitionen<br />
• Liquiditätsteuerung, Einhaltung aufsichtsrechtlicher<br />
Liquiditätsnormen<br />
• Einhaltung aufsichtsrechtlicher Normen für<br />
die Eigenkapitalausstattung<br />
38<br />
Ich höre und vergesse,<br />
Ich sehe und erinnere mich,<br />
Ich handle und verstehe<br />
(Konfuzius)<br />
Erfahrung ist der beste Lehrmeister. Leider ist das Sammeln<br />
von Erfahrung häufig schmerzhaft, schließlich sind es vor<br />
allem die unangenehmen Erfahrungen, die einen bleibenden<br />
Eindruck hinterlassen. Planspiele sind eine gute Alternative,<br />
wenn innerhalb weniger Tage die Erfahrung vermittelt<br />
werden soll, die man normalerweise nur innerhalb von<br />
Jahren und unter großem Risiko sammeln kann. Ursprünglich<br />
stammt die Planspielmethode aus dem militärischen<br />
Bereich. Mit den berühmten „Sandkastenschlachten“ konnte<br />
und kann man den Ablauf des Geschehens auf Grundlage<br />
verschiedener Strategien durchspielen und deren Erfolgsaussichten<br />
überprüfen.<br />
• Werbe- und Marketingstrategie<br />
• Steuerung der Provisions- /Dienstleistungsgeschäfte<br />
Nach Abschluss jeder der vier bis fünf Perioden,<br />
die auf Basis einer vorgegebenen Konjunktursituation<br />
von den teilnehmenden Gruppen<br />
bearbeitet werden, erhält jedes Team für jeden<br />
Teilnehmer ausführliche Berichte, unter<br />
anderem über die erreichten Marktanteile,<br />
Kosten und Erträge, Erfolg im Handelsgeschäft,<br />
Abschreibungen im Kreditgeschäft, Liquidität,<br />
Kapitalausstattung und Personal. Die Besprechung<br />
von Einzelergebnissen erfolgt unmittelbar<br />
nach Abschluss jeder Periode. Am letzten<br />
Seminartag werden die Strategien und Gesamtergebnisse<br />
von den teilnehmenden Gruppen in<br />
„Hauptversammlungen“ präsentiert und mit<br />
dem Seminarleiter besprochen.<br />
Besonderen Anklang findet die Methodik des<br />
Seminars, die eine hohe Teilnehmeraktivität<br />
und eine unmittelbare Kontrolle des Lernerfolgs<br />
auch bei großen Teilnehmerzahlen ermöglicht.<br />
Für diese Seminararbeit wird eine Software<br />
eingesetzt, die in den Sprachen Deutsch, Englisch,<br />
Russisch, Spanisch und Französisch<br />
verfügbar ist. Die Seminare werden überwiegend<br />
in englischer Sprache gehalten – bei Bedarf<br />
werden Dolmetscher für die jeweilige Landessprache<br />
eingesetzt. Die Materialien werden<br />
regelmäßig gepflegt und wurden bisher in zehn<br />
Ländern bei mehr als 30 Seminaren eingesetzt.<br />
Für die Bankmanagementseminare stehen<br />
mehrere Mitarbeiter der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
sowie externe Trainer zur Verfügung. Die<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> verfügt außerdem über<br />
Erfahrung in der Schulung von Multiplikatoren.
Sri Lanka ist neben Indien der größte Teeexporteur der Welt.<br />
Jährlich werden 240.000 Tonnen ausgeführt, das sind 95 %<br />
der Ernte. Für den Teeanbau wird eine spezielle Grassorte<br />
gepflanzt, die man in den zuvor gerodeten Flächen büschelweise<br />
wachsen sehen kann. Das Gras wird schließlich<br />
abgebrannt, dann werden einjährige Tee-Setzlinge eingepflanzt.<br />
Nach zwei bis vier Jahren kann der Tee gepflückt<br />
werden. Der Strauch muss regelmäßig auf einen Meter Größe<br />
zurückgeschnitten werden, sonst würde er bis zu zehn Meter<br />
hoch wachsen. Nach etwa zehn Jahren sollte eine Teeplantage<br />
gerodet und neu angelegt werden, was aber nicht<br />
immer geschieht.<br />
Der Tee wird je nach Lage alle drei bis vier Wochen (Hochland)<br />
oder acht bis zehn Tage (tiefere Lagen) gepflückt. Das<br />
ist in erster Linie die Arbeit der indo-tamilischen Frauen. Ihre<br />
Vorfahren wurden Ende des 19. Jahrhunderts von den Briten<br />
aus Südindien als Teeplantagenarbeiter geholt. Eine Teepflückerin<br />
pflückt täglich etwa 25 Kilogramm, wobei immer<br />
nur die Knospe und die ersten 2 Blätter abgezupft werden.<br />
Jahresbericht 2005 | Länderübergreifende Projekte<br />
Sparkassen-Wiederaufbaufonds (Tsunami-Hilfe)<br />
Bereits zum Jahreswechsel 2004/2005 beschlossen<br />
die deutschen Sparkassen, Landesbanken<br />
und ihre Verbundunternehmen, die Hilfsangebote<br />
für die von der Tsunami-Katastrophe<br />
betroffene Region zu bündeln. Die Sparkassen-<br />
Finanzgruppe hat zur schnellen, wirksamen<br />
und vor allem nachhaltigen Hilfe den Sparkassen-Wiederaufbaufonds<br />
geschaffen und<br />
15 Millionen Euro bereit gestellt.<br />
Ziel des Sparkassen-Wiederaufbaufonds ist es,<br />
langfristige Wiederaufbauhilfe über die Refinanzierung<br />
von Krediten an kleine und mittlere<br />
Unternehmen zu leisten. Die daran beteiligten<br />
Partnerinstitutionen in Indonesien und Sri<br />
Lanka sollen durch eine umfassende Beratung<br />
in die Lage versetzt werden, die Zielkunden<br />
besser zu erreichen. Sie sollen einen dauerhaften<br />
Zugang zu Finanzdienstleistungen in ihrer<br />
Region sicherstellen und damit nachhaltige<br />
Erfolge erzielen. Damit setzt sich der Beitrag der<br />
Sparkassen-Finanzgruppe von anderen, eher<br />
kurzfristig ausgerichteten Hilfsangeboten ab.<br />
Die Kredite sollen zu Konditionen vergeben<br />
werden, die sich an den im Markt üblichen<br />
Sätzen (für nicht subventionierte) Kredite<br />
orientieren, jedoch am unteren Ende des<br />
Spektrums liegen. Es ist vorgesehen, zurückfließende<br />
Gelder zur Vergabe neuer Kredite zu<br />
verwenden, so dass die Ausleihungen im<br />
Zeitablauf den ursprünglich eingesetzten<br />
Betrag weit übertreffen werden. Die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
stellt geeignete Experten ein, die<br />
Verträge mit lokalen Finanzinstitutionen<br />
abschließen, die ausgewählten Partnerinstitutionen<br />
beraten und das Kreditportfolio überwachen.<br />
© Leanne Chan<br />
In Sri Lanka unterzeichnete die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
ein „Memorandum of Understanding“ mit<br />
der Hatton National Bank (HNB) und mit der<br />
Nichtregierungsorganisation „Sarvodaya<br />
Economica Enterprise Development Services“<br />
(SEEDS), die Kredite insbesondere im ländlichen<br />
Raum vergibt. Die Kreditvergabe über die<br />
HNB begann im August 2005 und konnte zügig<br />
und erfolgreich anlaufen. Bis Jahresende 2005<br />
wurden bereits über 150 Kredite mit einem<br />
Gesamtvolumen von fast einer Mio. Euro<br />
ausgelegt. Bei SEEDS war das Volumen der<br />
Ausleihungen zunächst geringer. Die Experten<br />
der <strong>Sparkassenstiftung</strong> arbeiten gemeinsam<br />
mit SEEDS an einer Optimierung der Voraussetzungen<br />
für die Kreditvergabe.<br />
In Indonesien erfolgte die Unterzeichnung<br />
eines „Memorandum of Understanding“ im<br />
Sommer 2005 mit der Entwicklungsbank der<br />
Provinz Aceh, der BPD. Die ersten Kredite sollen<br />
im zweiten Quartal 2006 ausgezahlt werden.<br />
Eine Finanzierung der Projektmaßnahmen von<br />
staatlichen oder supranationalen Geldgebern<br />
ist nicht vorgesehen. Sowohl die Finanzierungsmittel<br />
des Fonds als auch die finanziellen Mittel<br />
zur Durchführung der Beratungsmaßnahmen<br />
werden von der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
bereitgestellt.<br />
Für die Durchführung der Projekte wurden<br />
bereits im Sommer 2005 vier deutsche Langzeitexperten<br />
nach Sri Lanka entsandt. Die Sparkasse<br />
Nürnberg und die Sparkasse Hanau<br />
stellten Mitarbeiter für die Projektarbeit frei.<br />
In Indonesien nahm Ende 2005 der erste<br />
Langzeitexperte seine Arbeit auf. Ein zweiter<br />
Experte wurde Ende 2005 ausgewählt.<br />
39
Organe, Geschäftsstelle und<br />
Auslandsrepräsentanten<br />
der <strong>Sparkassenstiftung</strong>
Jahresbericht 2005 | Kuratorium<br />
Kuratorium<br />
Dr. Dietrich H. Hoppenstedt<br />
– Vorsitzender des Kuratoriums –<br />
Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes<br />
Dr. Karlheinz Bentele<br />
– Stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums –<br />
Präsident des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes<br />
Dr. Stephan Articus<br />
Hauptgeschäftsführer und Geschäftsführendes Präsidialmitglied des Deutschen Städtetages<br />
Peter Bock<br />
Vorsitzender des Vorstandes der Wartburg-Sparkasse<br />
Gregor Böhmer<br />
Geschäftsführender Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen<br />
Chris De Noose<br />
Vorsitzender der gemeinsamen Geschäftsstelle des Weltinstitutes der Sparkassen und der<br />
Europäischen Sparkassenvereinigung, Brüssel<br />
Olaf Cord Dielewicz<br />
Präsident i.R. des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein<br />
Direktor Günter Distelrath<br />
Verbandsgeschäftsführer des Sparkassenverbandes Niedersachsen<br />
Dr. Gunter Dunkel<br />
Mitglied des Vorstandes der NORD/LB Norddeutschen Landesbank Girozentrale<br />
Bernd Eberding<br />
Mitglied des Vorstandes der Sparkasse KölnBonn<br />
Dr. Norbert Emmerich<br />
Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der WestLB AG<br />
Rudolf Faltermeier<br />
Vizepräsident des Sparkassenverbandes Bayern<br />
Werner Fuchs<br />
Mitglied des Vorstandes der LRP Landesbank Rheinland-Pfalz<br />
Klaus-Dieter Gröb<br />
Mitglied des Vorstandes der Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale<br />
42
Volker Groß<br />
Vorsitzender des Vorstandes i.R. der Sparkasse Neunkirchen<br />
Günter Haas<br />
Vorsitzender des Vorstandes i.R. der Sparkasse Rhein-Nahe<br />
Heinrich Haasis<br />
Präsident des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg<br />
Prof. Dr. Hans-Günter Henneke<br />
Geschäftsführendes Präsidialmitglied des Deutschen Landkreistages<br />
Dr. Josef Bernhard Hentschel<br />
Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Osnabrück<br />
Peter Höhmann<br />
Mitglied des Vorstandes der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien<br />
Joachim Hoof<br />
Vorsitzender des Vorstandes der Ostsächsischen Sparkasse Dresden<br />
Dr. Siegfried Jaschinski<br />
Vorsitzender des Vorstandes der Landesbank Baden-Württemberg<br />
Matthias Klein<br />
Mitglied des Vorstandes der Sparkasse Gelsenkirchen<br />
Dr. Bernd Kobarg<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung des Deutschen Sparkassen Verlages GmbH<br />
Dr. Wilhelm Kraetschmer<br />
Generalsekretär-Stellvertreter des Österreichischen Sparkassenverbandes<br />
Uwe Kruschinski<br />
Mitglied des Vorstandes der Bankgesellschaft Berlin AG<br />
Fritz Lütke-Uhlenbrock<br />
Mitglied des Vorstandes der Bremer Landesbank Kreditanstalt Oldenburg – Girozentrale –<br />
Jürgen Oltmann<br />
Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Bremen und Präsident des Verbandes der Deutschen<br />
Freien Öffentlichen Sparkassen e.V.<br />
Dr. Henning Osthues-Albrecht<br />
Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Essen<br />
Jahresbericht 2005 | Kuratorium<br />
43
Jahresbericht 2005 | Kuratorium<br />
Dr. Karl-Peter Schackmann-Fallis<br />
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes<br />
Dieter Schaefer<br />
Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Schwarzwald-Baar<br />
Werner Schmidt<br />
Vorsitzender des Vorstandes der Bayerischen Landesbank<br />
Dr. Friedhelm Steinberg<br />
Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Hamburger Sparkasse<br />
Dr. Bernhard Steinmetz<br />
Mitglied des Vorstandes der DekaBank Deutsche Girozentrale<br />
Hartmut Strauß<br />
Mitglied des Vorstandes der HSH Nordbank AG<br />
Jürgen Teufel<br />
Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Pforzheim Calw<br />
Werner Thum<br />
Vorsitzender des Vorstandes der Stadt- und Kreissparkasse Rothenburg<br />
Rainer Voigt<br />
Geschäftsführender Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes<br />
Alexander Wüerst<br />
Vorsitzender des Vorstandes der Kreissparkasse Köln<br />
44
Vorstand und Geschäftsstelle<br />
Vorstand<br />
Dr. Holger Berndt, Vorstandsvorsitzender<br />
Dr. Peter Langkamp, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />
Dr. Hans Ulrich Schneider, Vorstandsmitglied<br />
Geschäftsstelle<br />
Dr. Peter Langkamp<br />
Niclaus Bergmann, Abteilungsdirektor<br />
Ferdinand Feldgen, Abteilungsdirektor<br />
Christina Blum<br />
Matthias Fohs<br />
Stephanie Hagemann<br />
Runa Hammerschmitt<br />
Stefan Henkelmann<br />
Christina Heuft<br />
Brigitte Kurscheidt<br />
Elisabeth Lamm<br />
Lucia Meiwes-Spruck<br />
Cornelia Müller<br />
Marco Rimkus<br />
Dagmar Romero<br />
Dr. Ilonka Rühle<br />
Regina Schumann<br />
Anne-Charlotte von Langen Keffenbrinck<br />
Gerd Weißbach (seit Juli 2005 entsandt in das Büro Mexico City)<br />
Jahresbericht 2005 | Vorstand und Geschäftsstelle<br />
45
Jahresbericht 2005 | Repräsentanten der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
Repräsentanten der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
Armenien<br />
Dr. Jürgen Engel<br />
4 Sakarov Str.<br />
37010 Yerevan<br />
<strong>Aserbaidschan</strong><br />
Andreas Francke (seit Juni 2005)<br />
Rainer Haberkorn (bis August 2005)<br />
Eduard Schmitt<br />
Jörg Teumer (bis Juni 2005)<br />
Nizami st.10, 3rd floor<br />
1001 Baku<br />
China<br />
Dirk Langenau (seit Oktober 2005)<br />
Nanchong City Commercial Bank<br />
301 Wenhua Road<br />
Nanchong, Sichuan 637000<br />
Georgien<br />
Martina Chudziak<br />
Dr. Jürgen Engel (seit Dezember 2005)<br />
Birte Mörke (bis November 2005)<br />
15, Chavchavadze Ave.<br />
0179 Tblisi<br />
Mexiko<br />
Rolf Grempel<br />
Dr. Ursula Heimann<br />
Alastair Watson (bis Januar 2005)<br />
Calzado General Anaya nro. 65<br />
04120 Mexiko, D.F.<br />
Olaf Meyer (bis Januar 2005)<br />
Calle Caravajal de la Cueva No. 302, Norte<br />
Centro de Monterrey<br />
64000 Monterrey, N.L.<br />
Hildegard von Walther (bis April 2005)<br />
Calle Filadelfia No. 1134<br />
Colonia Providencia<br />
44610 Guadalajara, Jalisco<br />
46
Rumänien<br />
Carmen Schuster (bis Februar 2005)<br />
Casa de Economii si Consemnatiuni<br />
Calea Victoriei 13, sector 5<br />
030022 Bukarest<br />
Sri Lanka<br />
Bernd Arnim Benning (seit August 2005)<br />
Uwe Sommerschuh (seit August 2005)<br />
50/a Gemunu Pedesa off Senayake Avenue<br />
Nawala Road<br />
Nawala<br />
Frank Müller (seit Juli 2005)<br />
Petra Rehberger (seit August 2005)<br />
Hatton National Bank<br />
HNB Towers, Level 19, No. 479 T.B.<br />
Jayah Mawatha<br />
Colombo<br />
Republik Südafrika<br />
Bernd Werthenbach<br />
Teba Bank Ltd.<br />
Sunhill Park, No. 1 Eglin Road<br />
2157 Sunninghill<br />
Uganda<br />
Elsayed Abdelhamid (bis Mai 2005)<br />
Markus Tacke (bis Mai 2005)<br />
PostBank Uganda<br />
Nrkumah Rd Plot 11/13<br />
Kampala<br />
Usbekistan<br />
Ulrich Kienitz<br />
Xalq Banki<br />
64, Qatortol Str.<br />
700096 Taschkent<br />
Vietnam<br />
Jörg Teumer (seit Juli 2005)<br />
TYM Fund<br />
39 Hang Chuoi<br />
Hanoi<br />
Jahresbericht 2005 | Repräsentanten der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
47
Jahresbericht 2005 | Mitglieder der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
Mitglieder der <strong>Sparkassenstiftung</strong> für<br />
internationale Kooperation<br />
Sparkassen<br />
Sparkassenverband Baden-Württemberg<br />
Sparkasse Zollernalb, Balingen<br />
Kreissparkasse Biberach<br />
Kreissparkasse Böblingen<br />
Sparkasse Bühl<br />
Sparkasse Engen-Gottmadingen<br />
Kreissparkasse Freudenstadt<br />
Kreissparkasse Göppingen<br />
Sparkasse Haslach-Zell<br />
Sparkasse Hohenlohekreis, Künzelsau<br />
Kreissparkasse Ludwigsburg<br />
Sparkasse Neckartal-Odenwald, Mosbach<br />
Sparkasse Pforzheim Calw<br />
Kreissparkasse Ravensburg<br />
Bezirkssparkasse St. Blasien<br />
Sparkasse Singen-Radolfzell<br />
Sparkasse Hochschwarzwald, Titisee-Neustadt<br />
Kreissparkasse Tuttlingen<br />
Sparkasse Schwarzwald-Baar,<br />
Villingen-Schwenningen<br />
Kreissparkasse Waiblingen<br />
Sparkasse Hochrhein, Waldshut-Tiengen<br />
Sparkassenverband Bayern<br />
Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau<br />
Sparkasse Bad Kissingen<br />
Sparkasse Berchtesgadener Land,<br />
Bad Reichenhall<br />
Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen<br />
Sparkasse Bayreuth<br />
Sparkasse Coburg-Lichtenfels<br />
Sparkasse Dachau<br />
Sparkasse Fürstenfeldbruck<br />
Sparkasse Fürth<br />
Kreissparkasse Garmisch-Partenkirchen<br />
Vereinigte Sparkassen Gunzenhausen<br />
Kreissparkasse Höchstadt<br />
48<br />
Sparkasse Ingolstadt<br />
Kreis- und Stadtsparkasse Kaufbeuren<br />
Sparkasse Allgäu, Kempten<br />
Sparkasse Kronach-Ludwigsstadt<br />
Sparkasse Landsberg-Dießen<br />
Kreissparkasse Lichtenfels<br />
Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee<br />
Sparkasse Miltenberg-Obernburg<br />
Kreissparkasse München Starnberg<br />
Stadtsparkasse München<br />
Stadtsparkasse Neuburg a. d. Donau<br />
Sparkasse Nürnberg<br />
Sparkasse Mittelfranken-Süd, Roth<br />
Stadt- und Kreissparkasse Rothenburg<br />
Stadtsparkasse Schrobenhausen<br />
Städtische Sparkasse Schweinfurt<br />
Sparkasse Straubing-Bogen<br />
Kreis- und Stadtsparkasse Wasserburg<br />
Sparkasse Mainfranken, Würzburg<br />
Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband<br />
Die Sparkasse Bremen AG<br />
Hamburger Sparkasse<br />
Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen<br />
Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg<br />
Sparkasse Bensheim<br />
Sparkasse Darmstadt<br />
Bezirkssparkasse Dillenburg<br />
Wartburg-Sparkasse, Eisenach<br />
Sparkasse Odenwaldkreis, Erbach<br />
Sparkasse Mittelthüringen, Erfurt<br />
Sparkasse Werra-Meißner, Eschwege<br />
Frankfurter Sparkasse<br />
Sparkasse Wetterau, Friedberg<br />
Kreissparkasse Gelnhausen<br />
Sparkasse Gera-Greiz<br />
Kreissparkasse Gotha
Stadtsparkasse Grebenstein<br />
Kreissparkasse Groß-Gerau<br />
Sparkasse Dieburg, Groß-Umstadt<br />
Sparkasse Hanau<br />
Sparkasse Starkenburg, Heppenheim<br />
Kreissparkasse Hildburghausen<br />
Sparkasse Arnstadt-Ilmenau<br />
Kasseler Sparkasse<br />
Sparkasse Waldeck-Frankenberg, Korbach<br />
Kreissparkasse Limburg<br />
Sparkasse Marburg-Biedenkopf<br />
Kreissparkasse Nordhausen<br />
Städtische Sparkasse Offenbach<br />
Kreissparkasse Saalfeld-Rudolstadt<br />
Kreissparkasse Saale-Orla, Schleiz<br />
Sparkasse Langen-Seligenstadt<br />
Kyffhäusersparkasse, Artern-Sondershausen<br />
Nassauische Sparkasse, Wiesbaden<br />
Kreissparkasse Eichsfeld, Worbis<br />
Sparkassenverband Niedersachsen<br />
Sparkasse Aurich-Norden<br />
Stadtsparkasse Bad Pyrmont<br />
Sparkasse Celle<br />
Stadtsparkasse Cuxhaven<br />
Kreissparkasse Lüchow-Dannenberg<br />
Sparkasse Duderstadt<br />
Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg<br />
Sparkasse Göttingen<br />
Sparkasse Goslar/Harz<br />
Stadtsparkasse Hameln<br />
Sparkasse Hannover<br />
Sparkasse Münden, Hannoversch-Münden<br />
Sparkasse Hildesheim<br />
Sparkasse Leer-Weener<br />
Sparkasse Nienburg<br />
Landessparkasse zu Oldenburg<br />
Sparkasse Osnabrück<br />
Jahresbericht 2005 | Mitglieder der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
Kreissparkasse Peine<br />
Sparkasse Schaumburg, Rinteln<br />
Kreissparkasse Soltau<br />
Kreissparkasse Stade<br />
Sparkasse Stade - Altes Land<br />
Kreissparkasse Walsrode<br />
Kreissparkasse Wittmund<br />
Stadtsparkasse Wunstorf<br />
Ostdeutscher Sparkassenverband<br />
Sparkasse Erzgebirge, Annaberg-Buchholz<br />
Kreissparkasse Aue-Schwarzenberg<br />
Kreissparkasse Bautzen<br />
Sparkasse Elbe-Saale, Bernburg<br />
Kreissparkasse Bitterfeld<br />
Sparkasse Jerichower Land, Burg<br />
Sparkasse Chemnitz<br />
Sparkasse Spree-Neiße, Cottbus<br />
Sparkasse Delitzsch-Eilenburg<br />
Stadtsparkasse Dessau<br />
Kreissparkasse Döbeln<br />
Ostsächsische Sparkasse, Dresden<br />
Sparkasse Barnim, Eberswalde<br />
Sparkasse Elbe-Elster, Finsterwalde<br />
Sparkasse Oder-Spree, Frankfurt/Oder<br />
Niederschlesische Sparkasse, Görlitz<br />
Sparkasse Vorpommern, Greifswald<br />
Sparkasse Muldental, Grimma<br />
Stadt- und Saalkreissparkasse Halle (Saale)<br />
Stadt- und Kreissparkasse Leipzig<br />
Sparkasse Mansfelder Land,<br />
Lutherstadt Eisleben<br />
Sparkasse Wittenberg, Lutherstadt Wittenberg<br />
Stadtsparkasse Magdeburg<br />
Sparkasse Mittleres Erzgebirge, Marienberg<br />
Kreissparkasse Meißen<br />
Kreissparkasse Mittweida<br />
Sparkasse Neubrandenburg-Demmin<br />
49
Jahresbericht 2005 | Mitglieder der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
Sparkasse Ostprignitz-Ruppin, Neuruppin<br />
Sparkasse Mecklenburg-Strelitz, Neustrelitz<br />
Bördesparkasse, Oschersleben<br />
Sparkasse Uecker-Randow, Pasewalk<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam<br />
Sparkasse Uckermark, Prenzlau<br />
Sparkasse Prignitz, Pritzwalk<br />
Sparkasse Altmark West, Salzwedel<br />
Kreissparkasse Sangerhausen<br />
Stadtsparkasse Schwedt<br />
Sparkasse Schwerin<br />
Sparkasse Niederlausitz, Senftenberg<br />
Kreissparkasse Aschersleben-Staßfurt<br />
Kreissparkasse Stendal<br />
Sparkasse Hansestadt Stralsund<br />
Kreissparkasse Märkisch-Oderland, Strausberg<br />
Müritz-Sparkasse, Waren<br />
Kreissparkasse Wernigerode<br />
Sparkasse Burgenlandkreis, Zeitz<br />
Kreissparkasse Anhalt-Zerbst, Zerbst<br />
Kreissparkasse Löbau-Zittau<br />
Sparkasse Zwickau<br />
Rheinischer Sparkassen- und Giroverband<br />
Sparkasse Aachen<br />
Stadtsparkasse Bad Honnef<br />
Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe<br />
Sparkasse Düren<br />
Kreissparkasse Düsseldorf<br />
Stadtsparkasse Düsseldorf<br />
Stadtsparkasse Duisburg<br />
Sparkasse Essen<br />
Kreissparkasse Euskirchen<br />
Stadtsparkasse Haan<br />
Sparkasse Hennef<br />
Stadtsparkasse Kaarst-Büttgen<br />
Sparkasse Kleve<br />
Kreissparkasse Köln<br />
50<br />
Sparkasse KölnBonn<br />
Sparkasse Krefeld<br />
Sparkasse Leverkusen<br />
Stadtsparkasse Mönchengladbach<br />
Sparkasse Mülheim a. d. Ruhr<br />
Sparkasse Neuss<br />
Stadtsparkasse Oberhausen<br />
Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen<br />
Stadtsparkasse Remscheid<br />
Sparkasse Hilden Ratingen Velbert<br />
Verbands-Sparkasse Wesel<br />
Sparkasse der Homburgischen Gemeinden,<br />
Wiehl<br />
Stadtsparkasse Wuppertal<br />
Sparkassen- und Giroverband Rheinland-Pfalz<br />
Kreissparkasse Altenkirchen<br />
Sparkasse Rhein-Haardt, Bad Dürkheim<br />
Sparkasse Rhein-Nahe, Bad Kreuznach<br />
Kreissparkasse Westerwald, Bad Marienberg<br />
Kreissparkasse Ahrweiler,<br />
Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />
Kreissparkasse Bitburg-Prüm<br />
Stadtsparkasse Kaiserslautern<br />
Sparkasse Germersheim-Kandel<br />
Sparkasse Koblenz<br />
Kreissparkasse Kusel<br />
Sparkasse Südliche Weinstraße Landau<br />
Kreissparkasse Rhein-Pfalz, Ludwigshafen<br />
Sparkasse Vorderpfalz Ludwigshafen a. Rh. -<br />
Schifferstadt<br />
Kreissparkasse Mayen<br />
Sparkasse Neuwied<br />
Kreissparkasse Rhein-Hunsrück, Simmern<br />
Kreis- und Stadtsparkasse Speyer<br />
Sparkasse Trier
Sparkassenverband Saar<br />
Kreissparkasse Saarpfalz, Homburg/Saar<br />
Sparkasse Merzig-Wadern<br />
Sparkasse Neunkirchen<br />
Sparkasse Saarbrücken<br />
Kreissparkasse Saarlouis<br />
Kreissparkasse St. Wendel<br />
Sparkassen- und Giroverband<br />
für Schleswig-Holstein<br />
Kreissparkasse Südholstein, Bad Segeberg<br />
Sparkasse Eckernförde<br />
Sparkasse Ostholstein, Eutin<br />
Sparkasse Westholstein, Itzehoe<br />
Sparkasse Kiel<br />
Sparkasse zu Lübeck<br />
Stadtsparkasse Neumünster<br />
Sparkasse Mittelholstein AG, Rendsburg<br />
Stadtsparkasse Wedel<br />
Westfälisch-Lippischer Sparkassen- und<br />
Giroverband<br />
Sparkasse Westmünsterland, Ahaus<br />
Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem<br />
Sparkasse Wittgenstein, Bad Berleburg<br />
Stadtsparkasse Bad Oeynhausen<br />
Sparkasse Bergkamen-Bönen<br />
Sparkasse Bielefeld<br />
Stadtsparkasse Blomberg/Lippe<br />
Sparkasse Bochum<br />
Sparkasse Bottrop<br />
Sparkasse Höxter, Brakel<br />
Sparkasse Hochsauerland, Brilon<br />
Sparkasse Burbach-Neunkirchen<br />
Sparkasse Detmold<br />
Stadtsparkasse Dortmund<br />
Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld<br />
Sparkasse Finnentrop<br />
Stadtsparkasse Freudenberg<br />
Jahresbericht 2005 | Mitglieder der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
Sparkasse Gelsenkirchen<br />
Sparkasse Geseke<br />
Stadtsparkasse Gevelsberg<br />
Stadtsparkasse Gladbeck<br />
Stadtsparkasse Gronau<br />
Sparkasse Gütersloh<br />
Kreissparkasse Halle (Westfalen)<br />
Sparkasse Herford<br />
Stadtsparkasse Hilchenbach<br />
Kreissparkasse Steinfurt, Ibbenbüren<br />
Sparkasse Iserlohn<br />
Sparkasse Lemgo<br />
Sparkasse Lüdenscheid<br />
Sparkasse Kierspe-Meinerzhagen<br />
Sparkasse Menden<br />
Zweckverband Sparkasse Meschede<br />
Sparkasse Minden-Lübbecke<br />
Sparkasse Münsterland Ost, Münster<br />
Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden<br />
Sparkasse Paderborn<br />
Vereinigte Sparkassen im Märkischen Kreis,<br />
Plettenberg<br />
Stadtsparkasse Porta Westfalica<br />
Stadtsparkasse Rahden<br />
Sparkasse Vest Recklinghausen<br />
Stadtsparkasse Rheine<br />
Sparkasse Rietberg<br />
Sparkasse Siegen<br />
Sparkasse Soest<br />
Sparkasse Werl<br />
Stadtsparkasse Witten<br />
Verbände<br />
Deutscher Sparkassen- und Giroverband,<br />
Berlin und Bonn<br />
Sparkassenverband Baden-Württemberg,<br />
Stuttgart und Mannheim<br />
Sparkassenverband Bayern, München<br />
51
Jahresbericht 2005 | Mitglieder der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband,<br />
Hamburg<br />
Sparkassen- und Giroverband Hessen-<br />
Thüringen, Frankfurt a. M. und Erfurt<br />
Sparkassenverband Niedersachsen, Hannover<br />
Ostdeutscher Sparkassenverband, Berlin<br />
Rheinischer Sparkassen- und Giroverband,<br />
Düsseldorf<br />
Sparkassen- und Giroverband Rheinland-Pfalz,<br />
Mainz<br />
Sparkassenverband Saar, Saarbrücken<br />
Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-<br />
Holstein, Kiel<br />
Westfälisch-Lippischer Sparkassen- und<br />
Giroverband, Münster<br />
Verband der Deutschen Freien Öffentlichen<br />
Sparkassen e.V., Bremen<br />
Landesbanken / Girozentralen<br />
DekaBank Deutsche Girozentrale,<br />
Frankfurt a. M. und Berlin<br />
Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart,<br />
Karlsruhe und Mannheim<br />
Bayerische Landesbank, München<br />
LandesBank Berlin – Girozentrale –, Berlin<br />
52<br />
Bremer Landesbank Kreditanstalt Oldenburg<br />
– Girozentrale –, Bremen<br />
HSH Nordbank AG, Hamburg und Kiel<br />
Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale,<br />
Frankfurt a. M. und Erfurt<br />
Nord/LB Norddeutsche Landesbank Girozentrale,<br />
Hannover, Braunschweig und Magdeburg<br />
LRP Landesbank Rheinland-Pfalz, Mainz<br />
Landesbank Saar, Saarbrücken<br />
WestLB AG, Düsseldorf und Münster<br />
Weitere nationale und internationale Verbände<br />
Einrichtungen und sonstige Mitglieder<br />
Europäische Sparkassenvereinigung, Brüssel<br />
Österreichischer Sparkassenverband, Wien<br />
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen,<br />
Berlin<br />
LBS Landesbausparkasse Baden-Württemberg,<br />
Stuttgart und Karlsruhe<br />
LBS Ostdeutsche Landesbausparkasse AG,<br />
Potsdam<br />
Deutscher Sparkassen Verlag GmbH, Stuttgart<br />
Deutscher Städtetag, Köln<br />
Deutscher Landkreistag, Berlin<br />
Helmut Wolynski, Burgdorf