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Aserbaidschan - Sparkassenstiftung

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Finanzgruppe<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> für<br />

internationale Kooperation<br />

Jahresbericht 2005<br />

Internationale Kooperation<br />

Projekte und Partner<br />

2005


s Finanzgruppe 2005<br />

463 Sparkassen<br />

Geschäftsvolumen 1.014 Mrd. €<br />

Spareinlagen 308 Mrd. €<br />

Kredite an Kunden 612 Mrd. €<br />

Mitarbeiter 260.825<br />

11 Landesbanken/Girozentralen 1<br />

Bilanzsumme 2 1.690 Mrd. €<br />

Einlagen von Kunden und Kreditinstituten 3 724 Mrd. €<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten 3 406 Mrd. €<br />

Kredite an Kunden und Kreditinstitute 3 963 Mrd. €<br />

Mitarbeiter 48.449<br />

11 Landesbausparkassen<br />

Bilanzsumme 51 Mrd. €<br />

Neuabschlüsse 35 Mrd. €<br />

Kapitalauszahlungen 8 Mrd. €<br />

11,6 Mio. Verträge/Bausparsumme 245 Mrd. €<br />

Mitarbeiter 9.400<br />

DekaBank 4<br />

Fondsvermögen 141 Mrd. €<br />

Bilanzsumme 115 Mrd. €<br />

Mitarbeiter 3.453<br />

12 Öffentliche regionale Erstversicherungsgruppen<br />

Bruttobeitragseinnahmen 16 Mrd. €<br />

Mitarbeiter 32.000<br />

1 Ohne DekaBank<br />

2 Einschließlich Auslandsfilialen sowie in- und ausländische Konzerntochtergesellschaften der Landesbanken<br />

(ohne Landesbausparkassen)<br />

3 Ohne Auslandsfilialen und ohne in- und ausländische Konzerntochtergesellschaften der Landesbanken<br />

(ohne Landesbausparkassen)<br />

4 Konzernzahlen


Internationale Kooperation, Projekte und Partner<br />

Jahresbericht 2005


<strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

für internationale<br />

Kooperation<br />

Simrockstraße 4<br />

53113 Bonn<br />

Telefon: 02 28/97 03-0<br />

Telefax: 02 28/97 03-6 13<br />

E-Mail: Office@<strong>Sparkassenstiftung</strong>.de<br />

Homepage: www.<strong>Sparkassenstiftung</strong>.de<br />

Fotos:<br />

PhotoCase.com<br />

Gesamtherstellung:<br />

Druck Center Meckenheim


Inhalt<br />

4 Überblick<br />

6 Einblick<br />

6 Sparkassen-Wiederaufbaufonds<br />

9 Teba Bank, Südafrika: Vom Sparfonds zur Retailbank<br />

14 Projektarbeit<br />

Europa/Kaukasus 16 Armenien, <strong>Aserbaidschan</strong>, Georgien: Kreditgarantiefonds<br />

17 <strong>Aserbaidschan</strong>: Kreditlinie für kleine und mittlere Unternehmen<br />

18 <strong>Aserbaidschan</strong>, Georgien: Beratung von Partnerbanken im Retailbanking<br />

19 <strong>Aserbaidschan</strong>: Einführung von Corporate Governance Standards<br />

20 <strong>Aserbaidschan</strong>, Armenien, Georgien, Moldawien, Ukraine:<br />

Konferenzreihe für Banken im Kaukasus<br />

21 <strong>Aserbaidschan</strong>: Beteiligung der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

an der Bank Respublika<br />

22 Rumänien<br />

23 Serbien und Montenegro<br />

24 Slowakei<br />

Afrika 25 Madagaskar<br />

26 Südafrika<br />

27 Tansania<br />

28 Uganda<br />

Asien 29 China:<br />

Beratung der Zentralbank und der Bankenaufsicht<br />

Beteiligung der Sparkassen-Finanzgruppe an der<br />

Nanchong City Commercial Bank (NCCB)<br />

Aufbau von Gemeinschaftseinrichtungen für City Commercial Banks<br />

32 Indonesien<br />

33 Vietnam<br />

34 Usbekistan<br />

Lateinamerika 35 Mexiko:<br />

Entwicklung der Sparkassenverbände<br />

Restrukturierung von Sparkassen<br />

37 Paraguay<br />

Länderübergreifend 38 Bankmanagementtraining<br />

39 Sparkassen-Wiederaufbaufonds<br />

42 Organe, Geschäftsstelle und Auslandsrepräsentanten<br />

der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

48 Mitglieder der <strong>Sparkassenstiftung</strong>


Jahresbericht 2005 | Überblick<br />

Überblick<br />

Dr. Holger Berndt<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

Das Jahr 2005 stand im Zeichen des von den<br />

Vereinten Nationen ausgerufenen Jahres des<br />

Mikrokredits. Auf zahlreichen entwicklungspolitischen<br />

Veranstaltungen wurde auf die<br />

Bedeutung des Finanzsektors für die wirtschaftliche<br />

Entwicklung und Stabilität insbesondere<br />

in Entwicklungs- und Transformationsländern<br />

aufmerksam gemacht.<br />

Es besteht heute ein breiter Konsens, dass die<br />

wirtschaftliche Entwicklung eines Landes eng<br />

mit dem Zugang der Bevölkerung und der<br />

kleinen und mittleren Unternehmen zu Finanzdienstleistungen<br />

verknüpft ist. In vielen Entwicklungsländern<br />

liegt der Anteil derjenigen,<br />

die über ein Sparkonto verfügen oder einen<br />

Kredit erhalten, unter 20 Prozent, im Falle<br />

Madagaskars sogar nur bei 3 Prozent. In den<br />

meisten Entwicklungsländern sind deutliche<br />

strukturelle Defizite im Finanzdienstleistungssektor<br />

erkennbar. Die kommerziell ausgerichteten<br />

Geschäftsbanken konzentrieren sich fast<br />

ausschließlich auf Wirtschaftszentren und dort<br />

auf etablierte Unternehmen und einkommensstarke<br />

Bevölkerungsgruppen. Die Kleinstbetriebe<br />

und die einkommensschwächeren<br />

4<br />

Bevölkerungsschichten bleiben dagegen<br />

zumeist ausgeschlossen. Aus der Historie ist<br />

uns diese Situation nicht unbekannt: Sie hat<br />

letztendlich vor mehr als 200 Jahren zur<br />

Gründung von Sparkassen geführt. Die Sparkassen<br />

boten der ärmeren Bevölkerung die<br />

Möglichkeit, Ersparnisse sicher und ertragbringend<br />

anzulegen und sich durch Kleinkredite<br />

eine eigene bescheidene Existenz aufzubauen.<br />

Heute sind es die gleichen Überlegungen und<br />

Konzepte, die die entwicklungspolitische<br />

Diskussion bestimmen. Es geht um den Aufbau<br />

eines funktionsfähigen Finanzsektors, der die<br />

strukturellen Defizite auf der lokalen Ebene<br />

beseitigt. Über die Schaffung und Stärkung von<br />

lokalen Kreditinstituten sollen die breiten<br />

Bevölkerungsschichten, d.h. Arme und Kleinverdiener<br />

sowie Kleinstbetriebe, mit Finanzdienstleistungen<br />

versorgt und den Menschen<br />

die Möglichkeit zur Teilnahme am Wirtschaftsleben<br />

und zur Eigeninitiative gegeben werden.<br />

Dies schafft vor Ort Zugang zu Beschäftigung,<br />

Einkommen und Ausbildungsmöglichkeiten.<br />

Es waren vor allem die Sparkassen in Deutschland,<br />

die dieses Geschäftsmodell zu einem<br />

Erfolgsmodell gemacht haben. Sie haben<br />

gezeigt, dass das dezentral angelegte kleinteilige<br />

Spargeschäft durch professionelle Organisation<br />

effizient und profitabel gestaltet werden<br />

kann. Für viele Entwicklungsländer dient das<br />

Konzept „Sparkasse“ als Vorbild und ist dort<br />

gewissermaßen zu einem Exportmodell geworden.<br />

Es sind dieser historische Hintergrund und<br />

dieses Grundverständnis von Struktur und<br />

Ausrichtung des Finanzsektors, auf denen die<br />

Arbeit der <strong>Sparkassenstiftung</strong> für internationale<br />

Kooperation basiert. Die Plakatausstellung,<br />

die die <strong>Sparkassenstiftung</strong> mit Unterstützung<br />

durch das Bundesministerium für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)<br />

aus Anlass des Jahres des Mikrokredits durchgeführt<br />

hat und die in mehr als 100 Sparkassen


zu sehen war, hat Beispiele für erfolgreiche<br />

Mikrofinanzprojekte der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

illustriert.<br />

Insgesamt unterstreicht das wiederum deutlich<br />

gestiegene Projektvolumen der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

den Handlungsbedarf in den Finanzsektoren<br />

der Entwicklungs- und Transformationsländer.<br />

Es ist auch Ausdruck für die<br />

erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Partnerinstitutionen.<br />

Die Projekte in Serbien und<br />

Montenegro, Rumänien und in der Slowakei<br />

sind im Jahr 2005 ausgelaufen, so dass im<br />

Portfolio des Jahres 2006 kein Land mehr aus<br />

Mittel-, Ost- und Südosteuropa vertreten sein<br />

wird. Dagegen entfallen mehr als 60 % des<br />

aktuellen Projektvolumens auf die Länder des<br />

Kaukasus und auf Mexiko.<br />

Ein zentraler Projektschwerpunkt der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

lag im Sparkassen-Wiederaufbaufonds<br />

für Südasien, für den die Sparkassen-<br />

Finanzgruppe 15 Mio. Euro zur Verfügung<br />

gestellt hatte. Hier ist es gelungen, geeignete Finanzinstitutionen<br />

in Sri Lanka und Indonesien<br />

für das Mikrokreditprogramm auszuwählen.<br />

Seit Juli 2005 sind vier Experten in Sri Lanka<br />

vor Ort tätig, seit August werden die ersten<br />

Kredite ausgelegt. Im ersten Quartal 2006 hatte<br />

das Kreditportfolio bereits 2 Mio. Euro überschritten.<br />

In Banda Aceh arbeiten seit Ende<br />

2005 / Anfang 2006 zwei weitere Experten, die<br />

die Vergabe der ersten Kredite für das 2. Quartal<br />

2006 vorbereiten.<br />

Den Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

– Sparkassen, Landesbanken und ihren<br />

Verbänden und Verbundpartnern – ist die<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> zu großem Dank verpflichtet.<br />

Sie unterstützen unsere Arbeit auf vielfältige<br />

Art und Weise: Bereitstellung von Knowhow<br />

über Experten und Ausbildungskapazitäten,<br />

Ermöglichen von Informationsaufenthalten<br />

und Praktika, durch Sachleistungen und<br />

Hilfestellungen ihrer ausländischen Büros und<br />

Jahresbericht 2005 | Überblick<br />

Dr. Peter Langkamp<br />

Geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

nicht zuletzt mit finanziellen Mitteln. Wir<br />

danken dem Bundesministerium für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ),<br />

der Deutschen Gesellschaft für Technische<br />

Zusammenarbeit (GTZ), der Kreditanstalt für<br />

Wiederaufbau (KfW), der Deutschen Investitions-<br />

und Entwicklungsgesellschaft (DEG) und<br />

der Weltbank für die gute Zusammenarbeit in<br />

den gemeinsamen Projekten und für das in uns<br />

gesetzte Vertrauen.<br />

5


Jahresbericht 2005 | Einblick<br />

Der Sparkassen-Wiederaufbaufonds –<br />

nachhaltige Hilfe nach der Katastrophe<br />

Dr. Ilonka Rühle<br />

Referentin der <strong>Sparkassenstiftung</strong> für<br />

internationale Kooperation<br />

Der Tsunami, der zur Jahreswende 2004/2005<br />

zahlreiche Menschen in Indonesien, Sri Lanka,<br />

Thailand und in anderen Ländern Südasiens<br />

das Leben kostete, löste eine bis dahin nicht<br />

gekannte Welle der Hilfs- und Spendenbereitschaft<br />

aus. Zum Jahresende 2005 stellt sich die<br />

Frage, ob die spontane Hilfe wirklich bei den<br />

Opfern angekommen ist und – viel wichtiger –<br />

ob sie dauerhaft zu einer Verbesserung der<br />

Lebensverhältnisse beigetragen hat oder<br />

wirkungslos verpuffte.<br />

Bereits zum Jahreswechsel 2004/2005 beschlossen<br />

die deutschen Sparkassen, Landesbanken<br />

und ihre Verbundunternehmen, die Hilfsangebote<br />

zu bündeln. Die Sparkassen-Finanzgruppe<br />

hat zur schnellen, wirksamen und vor allem<br />

nachhaltigen Hilfe in den von der Tsunami-<br />

Katastrophe betroffenen Gebieten den Sparkassen-Wiederaufbaufonds<br />

geschaffen und 15<br />

Millionen Euro dafür bereitgestellt. Im Vordergrund<br />

stand nicht Nothilfe, sondern eine auf<br />

Dauer angelegte Hilfe zur Selbsthilfe. Die Mittel<br />

werden für die am stärksten betroffenen Länder<br />

Indonesien und Sri Lanka zur Verfügung<br />

6<br />

gestellt. Die Konzentration auf diese Länder<br />

deckt sich mit den Überlegungen und Leitlinien<br />

des Bundesministeriums für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung.<br />

Die Mittel teilen sich in zwei Komponenten auf –<br />

zum einen die finanzielle Hilfe, zum anderen<br />

die technische Unterstützung durch Beratung<br />

und Schulung. Die finanziellen Mittel in Höhe<br />

von 12,5 Mio. Euro werden den lokalen Partnern<br />

(ausgewählte lokale Finanzinstitutionen) als<br />

Refinanzierungsmittel für Mikrokredite zur<br />

Verfügung gestellt. Rückflüsse werden erneut<br />

als Kredit vergeben, so dass ein wesentlich<br />

größeres Kreditvolumen generiert werden<br />

kann. Zielgruppe sind direkt und indirekt vom<br />

Tsunami betroffene „Mikrounternehmer“, die<br />

mit Unterstützung des Fonds ihre Geschäftstätigkeit<br />

wieder aufnehmen können und so<br />

Beschäftigung für sich, ihre Familien und<br />

andere schaffen. Die Mikrokredite sind nicht<br />

nur für die Unternehmer wichtig, die ihre<br />

Tätigkeit wieder aufbauen wollen, sondern sie<br />

können auch ein profitables Geschäft für die<br />

lokalen Kreditgeber sein.<br />

Geld für Kredite alleine reicht jedoch nicht – die<br />

technische Zusammenarbeit dient dazu, die<br />

Partnerinstitutionen bei der Kreditvergabe zu<br />

unterstützen. Dies ist notwendig, zum einen um<br />

die zielgerichtete Verwendung der Mittel sicher<br />

zu stellen, zum anderen um die Kreditinstitute<br />

oder Mikrofinanzinstitutionen vor Ort nachhaltig<br />

zu stärken. Mit der Durchführung der<br />

technischen Zusammenarbeit beauftragte die<br />

Sparkassen-Finanzgruppe die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

für internationale Kooperation, die als<br />

eine der ersten Organisationen im Finanzsektor<br />

vor Ort die Arbeit aufgenommen hat.<br />

Um die Implementierung des Sparkassen-<br />

Wiederaufbaufonds vorzubereiten, führte die<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> zwei „fact-finding missions“<br />

durch. Ein dreiköpfiges Team reiste noch im<br />

Februar 2005 nach Sri Lanka, eine erste


Bestandsaufnahme in Banda Aceh erfolgte im<br />

März – zu einem Zeitpunkt, als Nothilfemaßnahmen<br />

und Aufräumarbeiten noch in vollem<br />

Gange waren. In Sri Lanka wurden zwei Partner<br />

gefunden, mit denen jeweils ein „Memorandum<br />

of Understanding“ unterzeichnet wurde. Es<br />

handelt sich dabei um die Hatton National Bank<br />

und SEEDS (Sarvodaya Economica Enterprise<br />

Development Services). Die Hatton National<br />

Bank ist eine der größten Geschäftsbanken des<br />

Landes. In vielen Entwicklungs- und Schwellenländern<br />

ist die Zielgruppe „kleine und kleinste<br />

Unternehmen“ nicht für Geschäftsbanken<br />

interessant. Die Hatton National Bank hatte<br />

dieses Segment aber bereits lange vor dem<br />

Tsunami „entdeckt“, so dass die Kreditvergabe<br />

schnell erfolgreich anlief.<br />

SEEDS ist eine Nichtregierungsorganisation, die<br />

Kredite insbesondere in ländlichen Regionen<br />

vergibt. Besonders bei SEEDS wird deutlich, wie<br />

wichtig technische Zusammenarbeit ist. SEEDS<br />

konzentriert sich auf die Zielgruppe und kennt<br />

ihre Bedürfnisse, es fehlt aber an effizienten<br />

und professionellen Strukturen. Genau hier<br />

setzt die <strong>Sparkassenstiftung</strong> an. Gemeinsam mit<br />

SEEDS erarbeitet der dort tätige deutsche Langzeitexperte<br />

optimierte Prozeduren für die Kreditvergabe,<br />

weiterhin ist er in den Aufbau eines<br />

adäquaten Managementinformationssystems<br />

involviert. Mittelfristig soll SEEDS in eine Bank<br />

umgewandelt werden. Dieser Prozess ist kein<br />

Selbstzweck, sondern soll es SEEDS ermöglichen,<br />

Spareinlagen anzunehmen, um den Kunden ein<br />

umfassendes Angebot an Finanzdienstleistungen<br />

machen zu können und um von internationalen<br />

Geldgebern unabhängig zu werden, auf<br />

die SEEDS derzeit noch angewiesen ist.<br />

In Banda Aceh, Indonesien, waren die Zerstörungen<br />

ungleich größer als in Sri Lanka. Zudem<br />

war die Provinz Banda Aceh bis zum Tsunami<br />

weitgehend isoliert. Ebenso hart wurde die dort<br />

existierende Finanzstruktur getroffen – zahlreiche<br />

kleinere Banken wurden regelrecht „ausge-<br />

Jahresbericht 2005 | Einblick<br />

löscht“. Die Auswahl eines geeigneten Partners<br />

für Banda Aceh war nicht einfach. Auf die<br />

Zielgruppe Mikro- und Kleinunternehmer sind<br />

dort zwar viele Organisationen spezialisiert – es<br />

handelt sich aber dabei meist um kleinere,<br />

isoliert tätige Selbsthilfegruppen in einzelnen<br />

Dörfern. Diese sind zu klein und zu wenig<br />

professionell, um das geplante Volumen des<br />

Sparkassen-Wiederaufbaufonds umsetzen zu<br />

können. Größere Institutionen sind praktisch<br />

nur in der Provinzhauptstadt selbst vertreten<br />

und zeigen kein Interesse an der Zielgruppe.<br />

Schließlich wurde mit der staatlichen Entwicklungsbank<br />

der Provinz Aceh, der BPD, ein<br />

adäquater Partner gefunden. Bisher vergab die<br />

BPD Kredite vorrangig an Staatsbedienstete<br />

und Zulieferunternehmen der Regierung. Nach<br />

dem Aufbau einer neuen Kreditabteilung sollen<br />

Kredite zukünftig der gesamten Bevölkerung<br />

zur Verfügung stehen. Mit ihrem großen<br />

Filialnetz bietet die BPD gute Voraussetzungen<br />

für dieses Projekt. Die notwendige Umgestaltung<br />

der Geschäftspolitik wird aktiv durch die<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> unterstützt. Mit ihrem<br />

Projektansatz war die <strong>Sparkassenstiftung</strong> die<br />

erste Institution, die im Finanzsektor die<br />

Akkreditierung der lokalen Wiederaufbaubehörde<br />

BRR erhielt.<br />

Neben der Auswahl geeigneter Partner stand die<br />

Bestimmung der Kreditkonditionen bei den<br />

„fact-finding missions“ im Vordergrund. Dem<br />

Ansatz des Sparkassen-Wiederaufbaufonds<br />

folgend – nachhaltige Hilfe statt Verteilungseuphorie<br />

– werden die Kredite an die Zielgruppe zu<br />

marktnahen, aber günstigen Konditionen vergeben.<br />

Erfahrungen mit Programmen ähnlicher<br />

Art in Entwicklungs- aber auch Transformationsländern<br />

zeigen, dass funktionierende<br />

Finanzinstitutionen durch subventionierte<br />

Kundenkredite vom Markt verdrängt werden.<br />

Subventionierte Kredite helfen nur kurzfristig<br />

wenigen Unternehmen, langfristig werden<br />

wichtige Elemente der Finanzinfrastruktur<br />

7


Jahresbericht 2005 | Einblick<br />

zerstört. Im Ergebnis haben viele Mikrounternehmer<br />

dann keinen Zugang zu Krediten mehr.<br />

Aus dem Sparkassen-Wiederaufbaufonds<br />

erhalten die beteiligten Partnerinstitutionen die<br />

Mittel zu relativ günstigen Konditionen. Diese<br />

sind jedoch keine Geschenke und die Vergabe<br />

der Kredite ist mit strengen Berichtsauflagen<br />

verknüpft. Damit wird die Idee einer Partnerschaft<br />

auf „Augenhöhe“ unterstrichen.<br />

Nicht denkbar wäre das Projekt ohne die tatkräftige<br />

Arbeit der Langzeitexperten vor Ort.<br />

Parallel zu den „Fact-finding-missions“ wurden<br />

Anzeigen in allen überregionalen Zeitungen<br />

Deutschlands geschaltet. Das Interesse an einer<br />

Tätigkeit für den Sparkassen Wiederaufbaufonds<br />

war überwältigend. Die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

erhielt mehr als 300 schriftliche Bewerbungen,<br />

aus denen sechs Experten ausgewählt<br />

wurden. Nach Abschluss der Vorbereitungszeit<br />

sind seit Sommer 2005 vier Langzeitexperten in<br />

Sri Lanka tätig. In Indonesien wird das Team ab<br />

Anfang 2006 zunächst mit zwei Langzeitexperten<br />

vertreten sein.<br />

In Sri Lanka zeigen sich bereits erste greifbare<br />

Ergebnisse. Seit Auszahlung der ersten Kredite<br />

8<br />

im August 2005 erhielten mehr als 350 Kunden<br />

einen Kredit. Hinter den einzelnen Kunden<br />

stehen nicht nur Familien, sondern auch<br />

Beschäftigte, so dass das Programm einer<br />

deutlich größeren Zahl von Menschen nützt.<br />

Die Mikrokredite liegen in der Regel unter 1.500<br />

Euro und ermöglichen es den kleinen Unternehmern<br />

aus Landwirtschaft, Fischerei und<br />

Handwerk, ihre zerstörten Häuser, Maschinen<br />

oder Boote wieder in Stand zu setzen und die<br />

benötigten Rohstoffe einzukaufen. Da reichen<br />

zum Beispiel weniger als 1.000 Euro, um einem<br />

Möbelschreiner wieder die Produktion zu<br />

ermöglichen, oder 500 Euro, um eine Bäckerei<br />

zu eröffnen.<br />

Im Jahr 2006 wird ein Großteil der von der<br />

Sparkassen-Finanzgruppe zur Verfügung<br />

gestellten finanziellen Mittel über die Partnerinstitutionen<br />

an die Zielgruppe weiter geleitet<br />

werden können. Neben den einzelnen Kreditnehmern<br />

profitieren die beteiligten Institutionen<br />

– sie werden die Zielgruppe auf Dauer<br />

professionell bedienen können.


Teba Bank<br />

Archie Hurst<br />

Geschäftsführer der Teba Bank<br />

Vom Sparfonds zur Retailbank<br />

Seit ihrer Gründung als Sparfonds für südafrikanische<br />

Minenarbeiter im Jahr 1976 bietet die<br />

Teba Bank Minenarbeitern aus allen Regionen<br />

des südlichen Afrikas Spar- und Zahlungsverkehrsprodukte<br />

sowie andere Finanzdienstleistungen<br />

an. Kerngeschäft der Teba Bank waren<br />

ursprünglich bargeldlose Überweisungen, die<br />

es den zugewanderten Minenarbeitern ermöglichten,<br />

ihre Familien in den jeweiligen Heimatregionen<br />

zu unterstützen. Im Jahr 2000 erhielt<br />

die Bank eine uneingeschränkte Banklizenz.<br />

Nun konnte sie ihr Angebot diversifizieren und<br />

ihren Einzugsbereich auf die Minenstädte und<br />

umliegenden Gebiete ausweiten. Seitdem hat<br />

sich die Produktpalette der Teba Bank erheblich<br />

erweitert.<br />

Zielkunden der Teba Bank sind heute Südafrikaner<br />

der unteren Einkommensschichten,<br />

denen qualitativ kostengünstige und leicht<br />

zugängliche, aber dennoch hochwertige Finanzdienstleistungen<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

Zu den Kunden der Teba Bank zählen nicht<br />

mehr nur die Minenarbeiter und deren Angehörige,<br />

sondern alle unteren Einkommensschich-<br />

Samson Moraba<br />

Vorsitzender der Teba Bank<br />

Jahresbericht 2005 | Einblick<br />

ten in kleinen Städten und ländlichen Regionen.<br />

Durch die Einführung von Sozialprogrammen<br />

unterstützt die Teba Bank die Kommunen<br />

in ihrem Geschäftsgebiet. Dabei verfolgt sie ein<br />

soziales Mandat, welches weit über eine<br />

geschäftliche Tätigkeit hinausgeht.<br />

Die Verbindung des Geschäftsinteresses im<br />

Umfeld der Minenstädte mit einem starken<br />

Engagement für die Kommunen spiegelt sich<br />

auch in der Eigentümerstruktur der Teba Bank<br />

wider. Die Bank wird zu gleichen Teilen von den<br />

Minengewerkschaften und den Minengesellschaften<br />

kontrolliert.<br />

Geschäftliches Umfeld<br />

Bis heute haben viele Südafrikaner keinen<br />

Zugang zu Finanzdienstleistungen. Die Zahl der<br />

erwachsenen Personen in Südafrika, die keine<br />

Bankverbindung haben, ist im Zeitraum 2004<br />

bis 2005 um 450.000 oder 3 % auf 15,5 Millionen<br />

gestiegen (etwa 50 % der erwachsenen<br />

Gesamtbevölkerung). Die Herausforderung liegt<br />

aber nicht nur darin, Bankkonten zur Verfügung<br />

zu stellen. Die in Kürze zu erwartende<br />

staatliche Kontrolle der Zinssätze für Mikrokre-<br />

9


Jahresbericht 2005 | Einblick<br />

dite sowie neue Regulierungsvorschriften<br />

stellen ebenfalls eine Belastung für Südafrikas<br />

Bankenmarkt dar. Der Mikrokreditsektor in<br />

Südafrika hat ein Volumen von 19 Mrd. Rand.<br />

2.000 Mikrokreditinstitute sind bei der Mikrofinanzregulierungsbehörde<br />

(Microfinance<br />

Regulatory Council = MFRC) registriert. In den<br />

vergangenen drei Jahren konnte dieser Sektor<br />

des Finanzsystems einen Anstieg von fast 20 %<br />

verzeichnen. Dennoch werden Kredite überwiegend<br />

an die Angestellten registrierter Unternehmen<br />

vergeben, die im Besitz eines Bankkontos<br />

sind. 80 % der Erwachsenen in Südafrika<br />

können sich für die Vergabe solcher Kredite<br />

nicht qualifizieren. Die Verwendung der Kredite<br />

liegt im Wesentlichen in den Bereichen Konsum,<br />

Ausbildung und Wohnungsbau. Nur<br />

knapp 5 % der Kredite werden für Gewerbezwecke<br />

vergeben.<br />

Die Teba Bank hat von der Zentralbank eine<br />

volle Banklizenz erhalten. Damit spielt sie eine<br />

wichtige Rolle, um die Lücke zu schließen, die<br />

zwischen den vier großen Geschäftsbanken und<br />

dem Mikrofinanzsektor klafft.<br />

Die Bankenaufsicht soll den Wettbewerb im<br />

Bankenmarkt sowie den Kundenschutz im<br />

Niedrigeinkommenssektor stützen. Die Festlegung<br />

von Finanzsektorzielen sowie verschiedene<br />

gesetzliche Regelungen zum Bankensektor,<br />

die bald in Kraft treten sollen, werden in<br />

den kommenden Jahren einen enormen<br />

Einfluss auf die Banken und ihre Geschäftstätigkeit<br />

in den jeweiligen Zielmärkten haben.<br />

Produktentwicklung<br />

Die Teba Bank verzeichnete seit ihrer Gründung<br />

einen stetigen Anstieg des Einlagenvolumens.<br />

Bis zum Ende des Finanzjahres 2004/05 wurden<br />

die Gewinne der Bank in der Teba Credit generiert,<br />

einem Joint-Venture mit einer großen<br />

südafrikanischen Mikrokreditbank. Mit Beginn<br />

des Jahres 2005/06 wird die Teba Bank ihr<br />

Kreditgeschäft in Eigenregie durchführen. Die<br />

10<br />

Kreditwachstumsstrategie der Teba Bank sieht<br />

neben der Weiterentwicklung bestehender<br />

Produkte auch die Einführung einiger neuer<br />

Produkte für bestehende und neue Märkte vor.<br />

Im Verlaufe des Jahres 2005 entwickelte die<br />

Bank zwei neue Mikrokreditprodukte: Den<br />

„Smart Credit“, ein Produkt, das auf die Zielgruppe<br />

der fest angestellten Mitarbeiter registrierter<br />

Unternehmen abzielt, und den „Makoya<br />

Credit“, ein Mikrokredit, der speziell auf Minenarbeiter<br />

zugeschnitten ist. Die Nachfrage nach<br />

diesen beiden neuen Kreditprodukten entwickelt<br />

sich für die Teba Bank erfreulich positiv.<br />

Kredite für Mikro-, kleine und mittlere Unternehmen,<br />

Kreditrotationsfonds und Hypothekendarlehen<br />

sind Kreditprodukte, die in<br />

Zukunft entwickelt und in einem speziellen<br />

Pilotmarkt getestet werden sollen.<br />

Im Rahmen eines langfristig angelegten<br />

Geschäftsentwicklungsplans plant die Teba<br />

Bank für die nächsten fünf Jahre beträchtliche<br />

Zuwächse im Spar- und Kreditgeschäft. Ziel ist<br />

es, Einkünfte aus drei Bereichen zu generieren:<br />

• Kreditgeschäft<br />

• Treasury-Operationen<br />

• Provisionsgeschäft<br />

Dies reflektiert die Auffassung der Teba Bank,<br />

dass nachhaltiges Wachstum nur durch ein<br />

entsprechendes Wachstum der Eigenkapitalbasis<br />

und durch permanentes Einhalten der aufsichtsrechtlichen<br />

Anforderungen erreicht werden<br />

kann.<br />

Fakten und Zahlen (Dezember 2005)<br />

Spareinlagen &<br />

Depositen Rand 1,612 Mrd. (210 Mio. Euro)<br />

Kredite Rand 160 Mio. (21 Mio. Euro)<br />

Gesamtaktiva Rand 2,186 Mrd. (284 Mio. Euro)<br />

Anzahl der Mitarbeiter 745<br />

Anzahl an Sparkonten 454.000<br />

Anzahl an Kreditkonten 45.000


Erweiterung des Absatzmarktes<br />

Das Netz der Teba Bank umfasst derzeit 71<br />

Niederlassungen im Einzugsgebiet von Goldund<br />

Platinminen und 20 Zweigstellen in den<br />

Städten des alten Transkei-Gebiets in der<br />

östlichen Kap-Provinz. Darüber hinaus unterhält<br />

die Teba Bank 50 Agenturen im ländlichen<br />

Südafrika, in Mosambik und Lesotho. Diese<br />

versorgen Minenarbeiter, ehemalige Minenarbeiter<br />

und deren Angehörige mit Bankdienstleistungen.<br />

Darüber hinaus verfügt die Bank<br />

über ein Netz von 41 Geldausgabeautomaten.<br />

Im Rahmen ihrer Strategie, neben der Zielgruppe<br />

der Minenarbeiter auch breite Bevölkerungsschichten<br />

zu bedienen, beabsichtigt die<br />

Teba Bank, ihr Vertriebsnetz weiter auszubauen.<br />

So plant die Teba Bank, in den jeweiligen<br />

Regionen je nach gegebenen Erfordernissen<br />

und vorhandenem Geschäftspotenzial einen<br />

Mix aus unterschiedlichen Niederlassungstypen<br />

einzuführen. Der Markteinführungsplan ist<br />

ehrgeizig, denn er sieht im Verlauf der nächsten<br />

drei Finanzjahre die Eröffnung von dreißig und<br />

mehr Geschäftsstellen pro Jahr in wichtigen<br />

Zentren vor.<br />

Menschen und Systeme<br />

Die Teba Bank betrachtet zwei Faktoren als<br />

entscheidend für das Gelingen ihrer Geschäftsentwicklungsplanung.<br />

Zum einen muss das<br />

vorhandene Informationstechnologiesystem<br />

überholt und auf den neuesten Stand gebracht<br />

werden, um einen erstklassigen Standard zu<br />

erreichen. Zweitens müssen die fachlichen<br />

Qualifikationen von Management und Bankmitarbeitern<br />

verbessert werden. Dies soll durch<br />

interne Weiterbildung und Trainingsmaßnahmen<br />

sowie durch die Einstellung erfahrenen<br />

Bankpersonals erreicht werden. Die Einführung<br />

von leistungsbezogenen Gehaltssystemen und<br />

ein überarbeitetes Gehaltseinstufungssystem<br />

werden die Initiativen unterstützen und<br />

ergänzen.<br />

Jahresbericht 2005 | Einblick<br />

Partnerschaftsprojekt<br />

Seit April 2003 unterstützt die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

für internationale Kooperation den<br />

Entwicklungsprozess der Teba Bank. Die<br />

deutschen Sparkassen und die Teba Bank<br />

haben viele Gemeinsamkeiten. Sie müssen dem<br />

Anspruch gerecht werden, wirtschaftlich<br />

rentabel zu sein und zugleich ihr soziales<br />

Mandat erfüllen. Dies macht sie zu einzigartigen<br />

Institutionen im Vergleich zu ihren Mitbewerbern,<br />

was sich unter anderem in ihren<br />

Zielgruppen und ihren sozialen Investitionsstrategien<br />

widerspiegelt.<br />

Im Rahmen des Partnerschaftsprojekts hat sich<br />

die <strong>Sparkassenstiftung</strong> in einer Reihe von<br />

Initiativen und Projekten engagiert, die die Teba<br />

Bank in den letzten Jahren ins Leben gerufen<br />

hat. Dabei wird das Ziel verfolgt, die institutionelle<br />

Kapazität der Teba Bank zu stärken und<br />

den Entwicklungsprozess der Bank von einem<br />

Sparfonds in eine Retailbank zu erleichtern. Im<br />

Zentrum der Projektunterstützung durch die<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> steht die Entsendung eines<br />

Langzeitexperten, der einen wesentlichen Teil<br />

der Projektarbeit vor Ort leistet.<br />

Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> und die deutschen<br />

Partnersparkassen – Sparkasse Siegen und<br />

Sparkasse Gelsenkirchen – unterstützen die<br />

Teba Bank vordringlich in drei Kernbereichen:<br />

• Kreditgeschäft/Risikomanagement<br />

• Managementinformationssysteme<br />

• Personalentwicklung<br />

Vorstandsmitglieder und zahlreiche Führungskräfte<br />

der Teba Bank hatten bereits Gelegenheit,<br />

von den Erfahrungen ihrer deutschen Partner<br />

im Rahmen von Informations- und Trainingsaufenthalten<br />

zu profitieren, unter anderem im<br />

Risikomanagement und in der Personalentwicklung.<br />

11


Jahresbericht 2005 | Einblick<br />

Was als Pilotprojekt begann, ist nun zu einer<br />

soliden Partnerschaft zwischen den südafrikanischen<br />

und deutschen Beteiligten geworden.<br />

Gegenseitiger Respekt und das Verständnis, das<br />

es keine allgemeingültigen und standardisierten<br />

Lösungen für die Herausforderungen gibt,<br />

denen sich die Teba Bank zu stellen hat, haben<br />

bis heute zu dem Projektfortschritten beigetragen.<br />

Die Teba Bank wird bei Entscheidungen hinsichtlich<br />

ihrer strategischen Ausrichtung<br />

weiterhin die Erfahrungen und den Rat der<br />

deutschen Partner mit in Betracht ziehen. Die<br />

technische Unterstützung durch das Projekt hat<br />

erheblich zur erfolgreichen Entwicklung der<br />

Bank beigetragen. Daher würden der Vorstand<br />

und das Management der Teba Bank es sehr<br />

begrüßen, wenn die deutschen Partner auch in<br />

Zukunft das Projekt weiterführen könnten.<br />

12


Projekte


Jahresbericht 2005 | Projektübersicht<br />

14<br />

Slowakei<br />

Südafrika<br />

Ukraine<br />

Kroatien<br />

Georgien Usbekistan<br />

Moldawien<br />

Serbien<br />

Armenien<br />

<strong>Aserbaidschan</strong><br />

Rumänien<br />

Tansania<br />

Uganda<br />

Madagaskar<br />

16 Armenien, <strong>Aserbaidschan</strong>, Georgien<br />

Kreditgarantiefonds<br />

17 <strong>Aserbaidschan</strong><br />

Kreditlinie für kleine und mittlere<br />

Unternehmen<br />

18 <strong>Aserbaidschan</strong>, Georgien<br />

Beratung von Partnerbanken im Retailbanking<br />

19 <strong>Aserbaidschan</strong><br />

Einführung von Corporate Governance<br />

Standards<br />

20 <strong>Aserbaidschan</strong>, Armenien, Georgien,<br />

Moldawien, Ukraine<br />

Konferenzreihe für Banken im Kaukasus<br />

21 <strong>Aserbaidschan</strong><br />

Beteiligung der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

an der Bank Respublika<br />

Sri Lanka<br />

Thailand<br />

22 Rumänien<br />

Vietnam<br />

Indonesien<br />

China<br />

23 Serbien und Montenegro<br />

24 Slowakei


Mexiko<br />

25 Madagaskar<br />

26 Südafrika<br />

27 Tansania<br />

28 Uganda<br />

29 China<br />

Beratung der Zentralbank und der<br />

Bankenaufsicht<br />

30 China<br />

Beteiligung der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

an der Nanchong City Commercial<br />

Bank (NCCB)<br />

31 China<br />

Aufbau von Gemeinschaftseinrichtungen<br />

für City Commercial Banks<br />

32 Indonesien<br />

Paraguay<br />

33 Vietnam<br />

34 Usbekistan<br />

Jahresbericht 2005 | Projektübersicht<br />

Slowakei<br />

Uganda<br />

Tansania<br />

Südafrika<br />

35 Mexiko<br />

Entwicklung der Sparkassengruppe<br />

36 Mexiko<br />

Restrukturierung von Sparkassen<br />

37 Paraguay<br />

Länderübergreifende Projekte<br />

38 Bankmanagementseminare<br />

39 Sparkassen-Wiederaufbaufonds<br />

Ukraine<br />

Kroatien<br />

Georgien<br />

Usbekistan<br />

Moldawien<br />

Serbien<br />

Armenien<br />

<strong>Aserbaidschan</strong><br />

Rumänien<br />

15<br />

Madagaskar


Länderdaten Armenien<br />

Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Europa/Kaukasus<br />

© Ferdinand Feldgen<br />

Armenien, <strong>Aserbaidschan</strong>, Georgien<br />

Kreditgarantiefonds<br />

Die für die Entwicklung der Volkswirtschaften<br />

wichtige Förderung der kleinen und mittleren<br />

Unternehmen (KMU) umfasst nicht zuletzt die<br />

Erleichterung der Kreditaufnahme. Mit einem<br />

Kreditgarantiefonds der Kreditanstalt für<br />

Wiederaufbau (KfW) werden ausgewählte<br />

Banken im Kaukasus in die Lage versetzt,<br />

Kredite international tätiger Banken für die<br />

Refinanzierung relativ günstiger Kredite an<br />

KMU aufzunehmen. Der Kreditgarantiefonds<br />

der KfW garantiert den international tätigen<br />

Banken die Rückzahlung durch die kaukasischen<br />

Banken bis zu einer bestimmten Höhe.<br />

Ohne den Garantiefonds wären internationale<br />

Banken kaum dazu bereit, Risiken in den<br />

Kaukasusländern zu akzeptablen Konditionen<br />

zu übernehmen. Die günstige Refinanzierung<br />

erlaubt es den Partnerbanken, ihr KMU-<br />

Geschäft auszuweiten.<br />

Aufgaben der <strong>Sparkassenstiftung</strong> sind:<br />

• Auswahl und Überwachung der lokalen<br />

Partnerbanken<br />

• Vermittlung internationaler Kreditgeber<br />

Bevölkerung 3,8 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 1.071 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2003 7,0 %<br />

2004 6,5 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

2005 8,0 %<br />

in Landeswährung (Dram AMD) 39.987<br />

in Euro 74,7<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 2,2 %<br />

2004 3,5 %<br />

2005 2,0 %<br />

16<br />

Armenien: Gott soll, so erzählen die Armenier, ihr Land bei<br />

der Verteilung der Erde vergessen haben. Als die Armenier<br />

sich bei ihm beschwerten, schüttelte er bedauernd seinen<br />

Sack aus, in dem sich der gesamte natürliche Reichtum<br />

befunden hatte.<br />

Heraus fielen nur noch Steine: Karastan – das Steinland – ein<br />

Fluch für seine Bauern, ein Segen für seine Baumeister.<br />

Obsidian, Basalt und Tuff von schwarz über ziegelrot bis<br />

hellrosa spornte sie an zum Bau von Kathedralen und<br />

Palästen.<br />

Das Foto zeigt einen geschliffenen Obsidian, der bei rascher<br />

Abkühlung von Lava entsteht. Seine Farbe variiert stark in<br />

Abhängigkeit von Verunreinigungen und deren Oxydationszuständen.<br />

Meist ist er dunkelgrün bis schwarz gefärbt.<br />

Obsidian wird zur Herstellung von Kunstgegenständen und<br />

als Schmuckstein verwendet.<br />

• Unterstützung der Partnerbanken bei der<br />

Kreditauslage an KMU<br />

• Organisation grenzüberschreitender Seminare<br />

Das Projekt dient auch der Vernetzung und<br />

damit mittelbar der Verbesserung der Beziehungen<br />

zwischen den beteiligten Ländern in<br />

einer traditionell konfliktreichen Region.<br />

In Armenien und Georgien identifizierte die<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> jeweils drei Partnerbanken,<br />

die ein Abkommen mit der KfW über die<br />

Teilnahme am Kreditgarantiefonds unterzeichneten<br />

und einen Kredit einer international<br />

operierenden Bank erhielten. Die Kreditvergabe<br />

ist erfolgreich angelaufen. In <strong>Aserbaidschan</strong><br />

lagen die Voraussetzungen zum Start des<br />

Programms noch nicht vor. Das Projekt wurde<br />

bis Ende 2006 verlängert. Damit werden die<br />

Fortsetzung der in Armenien und Georgien<br />

begonnenen Projektarbeit und ein Projektbeginn<br />

in <strong>Aserbaidschan</strong> ermöglicht.<br />

Sowohl in Armenien als auch in Georgien ist<br />

jeweils ein Langzeitexperte der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

tätig. In beiden Ländern wird darüber<br />

hinaus ein Team qualifizierter lokaler Mitarbeiter<br />

beschäftigt.


<strong>Aserbaidschan</strong>: Seit Ende des 19. Jahrhunderts prägt die<br />

Erdölförderung die Wirtschaft <strong>Aserbaidschan</strong>s. Nach dem<br />

ersten Ölboom Anfang des 20. Jahrhunderts, als Öl aus<br />

<strong>Aserbaidschan</strong> die Hälfte des Weltbedarfs deckte, kam es –<br />

auch bedingt durch fehlende Investitionen – zu einem<br />

langsamen, aber anhaltenden Rückgang der Fördermenge<br />

bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Erst das Engagement<br />

internationaler Ölfirmen hat die Ausnutzung der großen Ölund<br />

Gasfelder unter dem Kaspischem Meer und damit den<br />

Beginn eines beachtlichen Wirtschaftsaufschwungs<br />

ermöglicht, der sich deutlich in den aktuellen Wirtschaftsdaten<br />

niederschlägt. Die feierliche Inbetriebnahme der<br />

„Baku-Tiflis-Ceyhan“-Pipeline am 25. Mai 2005 war der<br />

offizielle Startschuss für die Förderung großer Mengen<br />

Erdöls aus dem Kaspischen Meer. Im Jahr 2006 soll die<br />

Pipeline erstmals gefüllt sein und der erste Tanker mit<br />

aserbaidschanischen Öl aus dem Kaspischen Meer den<br />

türkischen Mittelmeerhafen Ceyhan verlassen.<br />

<strong>Aserbaidschan</strong><br />

Kreditlinie für kleine und mittlere Unternehmen<br />

Die aserbaidschanische Regierung fördert,<br />

unterstützt durch die Bundesregierung, kleine<br />

und mittlere Unternehmen (KMU). Die Bundesregierung,<br />

vertreten durch die Kreditanstalt für<br />

Wiederaufbau, hat dafür einen langfristigen<br />

Kredit bereitgestellt, der in den „German-<br />

Azerbaijanian Fund“ (GAF) einfließt. Die<br />

Kredite werden über aserbaidschanische<br />

Banken an KMU ausgelegt. Das Programm<br />

ermöglicht es den sechs Partnerbanken, sich<br />

neue Kundengruppen zu erschließen und die<br />

Kreditvergabe nach westlichen Standards zu<br />

organisieren. Die aserbaidschanischen Banken<br />

tragen das volle Risiko der von ihnen vergebenen<br />

Kredite.<br />

Aufgaben der <strong>Sparkassenstiftung</strong> sind:<br />

• Auswahl und Monitoring der Partnerbanken<br />

• Auszahlung der Kreditmittel an die Partnerbanken<br />

und Überwachung der Rückzahlung<br />

• Einführung neuer Verfahren der Kreditvergabe<br />

• Ausbildung des Managements und der<br />

Kreditsachbearbeiter der Partnerbanken<br />

• Vorbereitung einer Institutionalisierung des<br />

GAF<br />

Die Kreditmittel des GAF beliefen sich im Jahr<br />

2005 auf 8,7 Mio. Euro. Für das folgende Jahr ist<br />

eine Aufstockung auf 15 Mio. Euro geplant. Ein<br />

wichtiger Erfolg der Arbeit des GAF war die<br />

Ausweitung der Tätigkeit auf die Regionen<br />

außerhalb der Hauptstadt Baku. Die Erfolge des<br />

GAF in den vergangenen Jahren haben zu<br />

einem gesteigerten Interesse anderer Geldgeber<br />

an diesem Projekt geführt. Die Europäische<br />

Bank für Wiederaufbau und Entwicklung nutzt<br />

Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Europa/Kaukasus<br />

© MEV<br />

die vom GAF aufgebauten Strukturen, um<br />

Kredite zu vergeben. Der Fokus dieser Kredite<br />

soll noch stärker als bisher im Bereich des<br />

Mikrokreditgeschäfts liegen. Aufgrund der<br />

Ausbildungskomponente und der geplanten<br />

Institutionalisierung des GAF sind gute Voraussetzungen<br />

für die Nachhaltigkeit des Projekts<br />

geschaffen. Die Akzeptanz des Projektansatzes<br />

in <strong>Aserbaidschan</strong> zeigt sich an der geplanten<br />

weiteren Ausweitung der Kreditlinie, der<br />

zunehmenden Beteiligung aserbaidschanischer<br />

Banken an dem Projekt und der Qualität<br />

des ausgereichten Portfolios.<br />

Die Projektarbeit wird vor Ort von einem<br />

international erfahrenen Langzeitexperten der<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> geleitet. Ein Team gut<br />

qualifizierter lokaler Mitarbeiter trägt wesentlich<br />

zur Nachhaltigkeit des Projekts bei.<br />

Länderdaten <strong>Aserbaidschan</strong><br />

Bevölkerung 8,2 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 802 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2003 11,2 %<br />

2004 11,2 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

2005 12,5 %<br />

in Landeswährung (Manat AZM) 402.768<br />

in Euro 72<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 2,6 %<br />

2004 3,0 %<br />

2005 5,0 %<br />

17


Länderdaten Georgien<br />

Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Europa/Kaukasus<br />

© Dr. Jürgen Engel<br />

<strong>Aserbaidschan</strong>, Georgien<br />

Beratung von Partnerbanken im Retailbanking<br />

In der Vergangenheit waren kleine und mittlere<br />

Unternehmen und die breite Bevölkerung für<br />

aserbaidschanischen und georgischen Banken<br />

keine Zielgruppen. Mit einer umfassenden<br />

Beratung und Schulung ausgewählter Partnerbanken<br />

soll der Zugang dieser Kundengruppen<br />

zu Finanzdienstleistungen im Kaukasus<br />

verbessert werden.<br />

Die Beratung der Banken umfasste folgende<br />

Fachgebiete:<br />

• Anpassung von Arbeitsabläufen und interner<br />

Organisation<br />

• Auf- und Ausbau des Filialnetzes<br />

• Durchführung von Personalstrukturanalysen<br />

• Einführung neuer Vergütungssysteme und<br />

Mitarbeiterbeurteilungsverfahren<br />

• Weiterentwicklung von Managementinformationssystemen<br />

• Einführung von Produkt- und Zinsspannenkalkulation<br />

• Durchführung einer Marktpotenzialanalyse<br />

(umfassende Kunden- und Nichtkundenbefragung<br />

mit über 11.000 ausgefüllten Fragebögen)<br />

Bevölkerung 5,2 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 877 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2002 5,4 %<br />

2003 4,7 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

2004 8,6 %<br />

in Landeswährung (Lari GEL) 152<br />

in Euro 69,3<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 4,4 %<br />

2004 5,5 %<br />

2005 7,0 %<br />

18<br />

Georgien: Borjomi ist ein weltbekanntes Mineralwasser, das nach dem gleichnamigen<br />

kleinen Ort in den kaukasischen Bergen Georgiens benannt wurde, wo die natürliche<br />

Quelle entspringt. In der Sowjetunion wurde dem Borjomi eine heilende Wirkung<br />

zugeschrieben; es galt und gilt bis heute als Wasser, das auch für bademedizinische<br />

Anwendungen (Bäder, Duschen, Inhalationen) verwendet wird. Zusammen mit den<br />

Meisterstücken der berühmten georgischen Küche wird Borjomi häufig und gerne als<br />

normales Tafelwasser getrunken. Borjomi ist eines der wichtigsten Exportgüter<br />

Georgiens.<br />

• Entwicklung und Einführung von Produkten<br />

für die neuen Kundengruppen<br />

• Training des Managements und der Mitarbeiter<br />

Ein weiteres wichtiges Projektziel ist der Aufbau<br />

eines Bankennetzwerks zwischen Georgien und<br />

<strong>Aserbaidschan</strong>. Für diese Projektkomponente<br />

wurden gemeinsame Workshops und Studienreisen<br />

zu deutschen Sparkassen mit Vertretern<br />

aus beiden Ländern durchgeführt.<br />

Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> führt dieses Projekt<br />

gemeinsam mit einem aserbaidschanischen<br />

Beratungsinstitut, dem Azerbaijan Bank<br />

Training Center (ABTC) durch. Das ABTC bringt<br />

landesspezifische Kenntnisse in die Arbeit ein<br />

und verstärkt die Nachhaltigkeit der erreichten<br />

Ergebnisse. Das stetig starke Wachstum der<br />

Partnerbanken sowie die zunehmende Qualifizierung<br />

der Manager und Mitarbeiter sind<br />

Belege für die erfolgreiche Arbeit. Seit April<br />

2004 übernahm die Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

(KfW) die Förderung des Projekts.<br />

Die Sparkasse Nienburg hat einen Mitarbeiter<br />

für die Durchführung der Projektarbeit in<br />

<strong>Aserbaidschan</strong> freigestellt. In Georgien ist eine<br />

deutsche Langzeitexpertin tätig. Kurzzeitexperten<br />

wurden unter anderem vom Rheinischen<br />

Sparkassen- und Giroverband, der Sparkasse<br />

Rothenburg o.d.T., der Sparkasse Westerwald<br />

sowie der Sparkasse Allgäu entsandt. Darüber<br />

hinaus hat die Ostdeutsche Sparkassenakademie<br />

sich mit der Durchführung von Seminaren<br />

eingebracht. Die Sparkasse Hannover engagierte<br />

sich mit der Durchführung von Praktika<br />

in Ergänzung zu den von der KfW geförderten<br />

Projektmaßnahmen unter anderem im Fachbereich<br />

Einführung von Call-Centern.


<strong>Aserbaidschan</strong>: Neunzig Prozent der in Europa mit der<br />

Herkunftsbezeichnung «Kaukasus» versehenen Teppiche<br />

stammen aus <strong>Aserbaidschan</strong>. Die Teppichherstellung ist seit<br />

uralter Zeit ein wichtiger Teil der Kultur <strong>Aserbaidschan</strong>s. Das<br />

frühe Aufkommen der Teppichknüpfkunst im Gebiet des<br />

heutigen <strong>Aserbaidschan</strong> hängt mit der ebenso früh<br />

betriebenen Schafzucht der Bewohner und dem Vorhandensein<br />

natürlicher Farbstoffe in der Region zusammen. So<br />

wurde aus Feigenblättern Ockerfarbe, aus Färberröte rote,<br />

aus Safran goldgelbe Farbe hergestellt, die Schalen des<br />

Granatapfels ergaben Braunrot.<br />

An einem großen Teppich arbeiten mehrere Knüpferinnen,<br />

wenn sie schnell sind, zwei bis drei Monate. Heute wird in<br />

<strong>Aserbaidschan</strong> das Teppichhandwerk auch auf industriellem<br />

Niveau betrieben. Jedes Jahr exportiert die Republik etwa<br />

10.000 bis 20.000 Quadratmeter Teppich.<br />

<strong>Aserbaidschan</strong><br />

Einführung von Corporate Governance<br />

Standards<br />

Die Einführung von Standards für die Unternehmensführung<br />

der Banken – „Corporate<br />

Governance“ – wird von der aserbaidschanischen<br />

Regierung als wesentlicher Schritt für die<br />

Weiterentwicklung des Finanzsektors gesehen.<br />

In Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaftsprüfungs-<br />

und Beratungsgesellschaft PwC<br />

Deutsche Revision und einem Team der aserbaidschanischen<br />

Nationalbank wurde ein<br />

Leitfaden für die Implementierung von Good<br />

Governance Standards erarbeitet. Die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

erhielt nach Abschluss einer<br />

internationalen Ausschreibung des Projekts<br />

durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau den<br />

Auftrag, die Implementierung der Standards in<br />

vier ausgewählten Pilotbanken zu unterstützen.<br />

Die Durchführung des Projekts erfolgte ab Juli<br />

2004 gemeinsam mit dem „Azerbaijan Bank<br />

Training Center“.<br />

Die Implementierung der Corporate Governance<br />

Standards umfasste sechs Module:<br />

Strategische Planung und Organisation, Informationstechnologie,<br />

Finanzplanung und<br />

Budgetierung, Risikomanagement, Personalentwicklung<br />

und interne Revision.<br />

Zur Unterstützung der Pilotbanken wurden<br />

Instrumente und Materialien zu den genannten<br />

Modulen entwickelt sowie Workshops und<br />

Seminare durchgeführt. Sechs Kurzzeitexperten<br />

der <strong>Sparkassenstiftung</strong> untersuchten drei<br />

aserbaidschanische Banken hinsichtlich der<br />

Corporate Governance Standards und erarbeiteten<br />

Empfehlungen. Eine vierte Bank wurde in<br />

einem der sechs Module untersucht und<br />

unterstützt. Im Verlauf der Projektarbeit<br />

Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Europa/Kaukasus<br />

© Christy Quirk<br />

wurden bei den beteiligten Instituten bis dahin<br />

nicht bekannte Schwachstellen deutlich. Die<br />

Empfehlungen der Experten bezogen sich auf<br />

folgende Bereiche:<br />

• Systematisches Monitoring des Erreichens<br />

strategischer Ziele<br />

• Eindeutige Zuordnung der Aufgaben für<br />

Produktentwicklung und Kundenzufriedenheit<br />

• Trennung der Vorstandsverantwortung für<br />

Front- und Backoffice<br />

• Konkrete Verbesserungen der IT-Sicherheit<br />

• Einführung von IAS und GAAP-Standards<br />

Das Projekt wurde im Juli 2005 erfolgreich<br />

abgeschlossen.<br />

Ein erfahrener deutscher Langzeitexperte der<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> koordinierte die Projektarbeit.<br />

19


Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Europa/Kaukasus<br />

© Elke Oerter<br />

<strong>Aserbaidschan</strong>, Armenien, Georgien,<br />

Moldawien, Ukraine<br />

Konferenzreihe für Banken im Kaukasus<br />

Mit der Kaukasusinitiative verfolgt die Bundesregierung<br />

das Ziel, das Konfliktpotenzial in der<br />

Region zu verringern und den regionalen Austausch<br />

zwischen den Ländern zu fördern. Um<br />

den Dialog zwischen den Finanzsektoren<br />

Armeniens, <strong>Aserbaidschan</strong>s und Georgiens zu<br />

beleben und für alle drei Märkte relevante<br />

Sachthemen zu erörtern, wurde zwischen<br />

Herbst 2003 und Sommer 2005 eine Konferenzreihe<br />

für die Banken der Kaukasusregion<br />

angeboten. Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> hatte es im<br />

Auftrag der Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

übernommen, die Konferenzreihe zu gestalten.<br />

Länderdaten Moldawien<br />

Bevölkerung 4,0 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 713 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2003 6,3 %<br />

2004 7,3 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

2005 6,0 %<br />

in Landeswährung (Leu MDL) 745<br />

in Euro 47,3<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 11,6 %<br />

2004 12,4 %<br />

2005 12,5 %<br />

Länderdaten Ukraine<br />

Bevölkerung 47,5 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 1.451 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2003 8,5 %<br />

2004 12,1 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

2005 6,0 %<br />

in Landeswährung (Hryvna UAH) 605<br />

in Euro 84<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 5,2 %<br />

2004 9,0 %<br />

2005 14,0 %<br />

20<br />

Moldawien: Schon im Altertum wurden im Gebiet des<br />

heutigen Moldawiens die „Thrazien-Reben“ kultiviert.<br />

Homers Ilias zufolge ging Odysseus zu Thracia, um Wein zu<br />

finden und besiegte so der Sage nach mit diesem Wein den<br />

einäugigen Zyklopen Polyphem.<br />

Berichte über Moldawien aus dem 18. Jahrhundert deuten<br />

darauf hin, dass schon damals eine große Nachfrage nach<br />

moldawischen Weinen bestand. In der Sowjetunion war<br />

Moldawien mit rund einem Viertel der Gesamtproduktion<br />

der größte Weinerzeuger. Die geographischen und klimatischen<br />

Gegebenheiten sind für Weinbau sehr günstig, die<br />

140.000 Hektar Rebflächen liegen auf demselben Breitengrad<br />

wie im Burgund.<br />

Rund 15 % des Jahreseinkommens des Landes werden<br />

durch den Weinbau erzeugt. Die Republik Moldawien zählt<br />

heute zu den 10 größten Weinbauländern der Welt. Etwa<br />

85 % der Gesamtproduktion werden exportiert.<br />

Die Durchführung der Konferenzen erfolgte<br />

teils in Deutschland, teils in der Ukraine. Durch<br />

die Wahl der Konferenzorte wurde der Tatsache<br />

Rechnung getragen, dass die Spannungen in<br />

der Kaukasusregion nach wie vor so groß sind,<br />

dass die Durchführung der Konferenzen in den<br />

Kaukasusländern selbst mit erheblichen<br />

Schwierigkeiten verbunden gewesen wäre. Die<br />

Teilnahme an der Konferenzreihe wurde auch<br />

Banken aus der Ukraine und aus Moldawien<br />

ermöglicht.<br />

Zwischen Herbst 2003 und Sommer 2005<br />

fanden fünf Konferenzen zu folgenden Themen<br />

statt:<br />

• Aufsichtsrecht und internationale Normen<br />

(Kiew, November 2003)<br />

• Einführung von Corporate Governance<br />

Strukturen (Potsdam, Februar 2004)<br />

• Risikomanagement (Potsdam, September<br />

2004)<br />

• Kreditorganisation und Portfoliosteuerung<br />

(Kiew, April 2005)<br />

• Personalführung und -management (Frankfurt<br />

am Main, August 2005)<br />

Insgesamt nahmen ca. 240 hochrangige Vertreter<br />

von Geschäftsbanken, Zentralbanken und<br />

Bankenverbänden aus fünf Ländern teil.<br />

Zwei Tagungen fanden in der Ostdeutschen<br />

Sparkassenakademie statt. Unter anderem<br />

gestalteten Referenten aus den Sparkassen<br />

Rothenburg, Essen und KölnBonn sowie der<br />

WestLB AG das Fachprogramm der Konferenzen.


<strong>Aserbaidschan</strong>: Neben dem Erdöl spielen landwirtschaftliche<br />

Erzeugnisse für die Exportwirtschaft <strong>Aserbaidschan</strong>s<br />

eine wichtige Rolle. Eines der typischen Produkte ist der<br />

Granatapfel. Die Ursprungsheimat des Granatapfels ist der<br />

Vordere Orient – Kleinasien, Südkaukasus und Persien<br />

dürften die ursprünglichen Herkunftsregionen des Granatapfels<br />

gewesen sein. Granatäpfel und Granatapfelsauce<br />

gehören heute als praktisch selbstverständliche Zugaben zu<br />

jedem guten aserbaidschanischen Essen und werden auch<br />

auf den Moskauer Märkten angeboten. Auch westeuropäische<br />

Spitzenköche verwenden den Granatapfel zur<br />

Verfeinerung ihrer Saucen.<br />

<strong>Aserbaidschan</strong><br />

Beteiligung der Sparkassen-Finanzgruppe an<br />

der Bank Respublika<br />

Die Bank Respublika ist bereits seit mehreren<br />

Jahren Partner in verschiedenen Projekten der<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong>. Ihre Geschäftstätigkeit ist<br />

auf breite Bevölkerungsschichten sowie kleine<br />

und mittlere Unternehmen ausgerichtet. Sie ist<br />

ertragsstark und expandiert im dynamischen<br />

aserbaidschanischen Umfeld mit dem Ziel, die<br />

stärkste Retailbank im Markt zu werden.<br />

Wichtige Voraussetzungen zur Erreichung<br />

dieses Ziels sind neben unmittelbar auf den<br />

Markt ausgerichteten Aktivitäten die Stärkung<br />

der internen Management- und Organisationsstrukturen.<br />

Auf Grund der guten Zusammenarbeit mit der<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> wurde die Bank Respublika<br />

im Jahr 2005 als erstes Beteiligungsobjekt des<br />

Sparkassen International Development Trust<br />

(SIDT) ausgewählt. Zusammen mit dem SIDT<br />

beteiligte sich auch die Deutsche Entwicklungsgesellschaft<br />

mbH (DEG) an der Bank Respublika<br />

im Rahmen eines „Public-Private-Partnership“-<br />

Projekts.<br />

Beratungsmaßnahmen der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

sollen die Ertragskraft der Bank auf hohem<br />

Niveau stabilisieren und verbessern. Im Rahmen<br />

des Beratungsprojektes sind folgende<br />

Maßnahmen vorgesehen und bereits teilweise<br />

durchgeführt worden:<br />

• Verbesserung der Organisationsstruktur und<br />

Erstellung von Prozessbeschreibungen mit<br />

dem Ziel, kundenrelevante Abläufe zu<br />

optimieren<br />

Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Europa/Kaukasus<br />

© Shai Barzilay<br />

• Einführung eines Customer-Relationsship-<br />

Managements auf der Basis definierter<br />

Kundensegmente<br />

• Einführung eines Managementinformationssystems<br />

• Einführung eines Risikolimitierungssystems<br />

für alle Bankrisiken<br />

• Einführung einer Geschäftsstelleneffizienzanalyse<br />

• Schulungen und Zertifizierung von Revisoren<br />

Die Finanzierung des Projekts erfolgt aus zwei<br />

Quellen: Zum einen fördert die DEG im Rahmen<br />

des „Public-Private-Partnership“-Projekts aus<br />

Bundesmitteln die Beratungsmaßnahmen der<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong>. Zum anderen stellt die<br />

Bank Respublika Eigenmittel für die Beratung<br />

durch die <strong>Sparkassenstiftung</strong> bereit.<br />

21


Länderdaten Rumänien<br />

Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Europa/Kaukasus<br />

© Carmen Schuster<br />

Rumänien<br />

Seit 1997 unterstützte die <strong>Sparkassenstiftung</strong> die<br />

rumänische Sparkasse (Casa de Economii si<br />

Consemnatiuni S. A. – CEC) bei der Weiterentwicklung<br />

von einer überwiegend im Spargeschäft<br />

tätigen Staatssparkasse zu einem modernen,<br />

in allen Sparten des Bankgeschäfts tätigen<br />

Institut. Die CEC musste ihre Marktstellung in<br />

dieser Zeit gegenüber dynamisch agierenden<br />

Geschäftsbanken verteidigen, die sich insbesondere<br />

den gewinnträchtigen Zielkunden in den<br />

wirtschaftlich starken Städten zuwandten. Es<br />

kam darauf an, über die CEC die Versorgung der<br />

Bevölkerung und der KMU in den ländlichen<br />

Gebieten zu sichern. Die CEC musste in die Lage<br />

versetzt werden, sich durch eine entsprechende<br />

Gestaltung der Produktpalette, Restrukturierung<br />

und Modernisierung des Geschäftsstellennetzes,<br />

Straffung der Arbeitsabläufe und der innerbetrieblichen<br />

Organisation sowie durch Weiterbildung<br />

des Personals als wichtiger und stabiler<br />

Anbieter am Markt zu behaupten. Die CEC ist mit<br />

über 1.400 Geschäftsstellen und knapp 9.500<br />

Mitarbeitern flächendeckend vertreten. Ihre<br />

Marktstellung im rumänischen Bankenmarkt<br />

hat sich allerdings in den letzten Jahren wegen<br />

des zunehmenden Angebots an Finanzdienst-<br />

Bevölkerung 21,7 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 3.451 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2003 4,6 %<br />

2004 5,0 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

2005 5,6 %<br />

in Landeswährung (Lei ROL) 7.027.204<br />

in Euro 194<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 15,4 %<br />

2004 11,6 %<br />

2005 8,9 %<br />

22<br />

Rumänien: Rumänien ist bekannt für seine dörfliche<br />

Handwerkstradition – Keramik, Holzschnitzerei und Weberei.<br />

Die Keramik aus Corund, einem Ort mitten in Siebenbürgen/Transsylvanien,<br />

wird zum ersten Mal im Jahr 1613<br />

erwähnt. Die Tonerde wird mehrfach gemahlen, so dass ein<br />

sehr feiner Ton entsteht, der die außerordentliche Qualität<br />

der Corunder Keramik bestimmt. Die Keramikgegenstände<br />

werden auf einer Töpferscheibe manuell aus rotem oder<br />

blauem Ton gefertigt. Typisch für Corunder Keramik sind<br />

großformatige florale Motive. Die Corunder Keramik ist weit<br />

über Siebenbürgen hinaus bekannt.<br />

leistungen durch andere, meist ausländische,<br />

Banken verschlechtert.<br />

Die CEC befindet sich noch zu 100 % im Staatsbesitz.<br />

Im Jahr 2005 war die Privatisierung vorgesehen.<br />

Das Privatisierungsvorhaben konnte jedoch<br />

noch nicht abgeschlossen werden und wurde auf<br />

das Jahr 2006 verschoben.<br />

Die Beratung der CEC umfasste die Bereiche<br />

Aus- und Weiterbildung, Organisation und<br />

Vertrieb. Schwerpunkte der Beratung waren die<br />

landesweite Umstrukturierung des Filialsystems<br />

und der Aufbau eines CEC-eigenen Ausund<br />

Weiterbildungszentrums. Mit dem Aufbau<br />

eines Personal-Trainingszentrums, der Schulung<br />

einer Trainergruppe sowie durch die<br />

Umstellung einer Geschäftsstelle der CEC auf<br />

die neue Konzeption im Jahr 2004 wurden<br />

wichtige Schritte für die Umsetzung der Empfehlungen<br />

aus der Projektarbeit geleistet.<br />

Die finanzielle Förderung des Projektes durch<br />

die Bundesregierung erfolgte in den Jahren<br />

2004 und 2005 über die Deutsche Gesellschaft<br />

für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH.<br />

Wie in den Vorjahren hat die CEC einen Eigenanteil<br />

bei der Finanzierung der Beratung<br />

geleistet. Das Projekt wurde von der Bayerischen<br />

Landesbank und der LBS München unterstützt.<br />

Im Februar 2005 wurde das Projekt abgeschlossen.<br />

Als Langzeitexperten waren mit einer<br />

ehemaligen Mitarbeiterin der Sparkasse<br />

Ostprignitz-Ruppin, einem ehemaligen Vorstandsmitglied<br />

der Sparkasse Gera-Greiz sowie<br />

einem Mitarbeiter der Mittelbrandenburgischen<br />

Sparkasse ausschließlich Experten mit<br />

Sparkassenpraxis eingesetzt.


Serbien: Das Bruttoinlandsprodukt Serbiens reduzierte sich<br />

im Lauf der letzten 15 Jahre aufgrund der politischen<br />

Entwicklungen um die Hälfte. Im Jahr 2005 bestand große<br />

Hoffnung und Zuversicht, dass Ergebnisse der neuen<br />

Demokratie in Serbien in größerem Umfang zu verzeichnen<br />

sind. Serbien erhielt im Jahr 2005 über 1,5 Milliarden Euro<br />

Direktinvestitionen, die zum Teil aus den Privatisierungen<br />

der Banken und anderer staatlicher Betriebe stammten.<br />

Noch heute werden etwa 40 % der Fläche Serbiens agrarisch<br />

genutzt. Die Landwirtschaft macht etwa 18 % des serbischen<br />

Bruttoinlandsprodukts aus. Die klimatischen<br />

Bedingungen für die Landwirtschaft sind in Serbien günstig.<br />

Etwa 17 % der Gesamtbevölkerung sind in der Landwirtschaft<br />

tätig. Hauptanbauprodukte sind Zuckerrüben,<br />

Kartoffeln, Weizen und vor allem Obst (u. a. Pflaumen,<br />

Himbeeren und Äpfel). Serbien zählt weltweit zu den größten<br />

Exporteuren von Himbeeren.<br />

Serbien und Montenegro<br />

Im September 2001 bat die Nationalbank<br />

Jugoslawiens (jetzt Serbien und Montenegro)<br />

die <strong>Sparkassenstiftung</strong> um Unterstützung beim<br />

Aufbau einer nationalen Sparkasse. Die Nationale<br />

Sparkasse wurde Ende 2001 gegründet<br />

und nahm bereits Anfang Januar 2002 die<br />

Arbeit auf. Sie entwickelte sich sehr rasch zu<br />

einem wichtigen Institut auf dem serbischen<br />

Finanzmarkt: Bereits das erste Geschäftsjahr<br />

(2002) konnte mit einer Bilanzsumme von ca.<br />

71 Mio. Euro und ohne Verluste abgeschlossen<br />

werden; in den folgenden Geschäftsjahren<br />

arbeitete die Nationale Sparkasse mit Gewinn.<br />

Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> unterstützte die Nationale<br />

Sparkasse unter anderem beim Ausbau<br />

der Produktpalette. Um den Verkauf der Produkte<br />

an die Privatkunden der Bank zu forcieren,<br />

führte die <strong>Sparkassenstiftung</strong> eine Schulung<br />

von Verkaufstrainern durch. Die<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> bildete 30 Kreditsachbearbeiter<br />

aus und legte zusammen mit der Nationalen<br />

Sparkasse die Prozeduren für die Vergabe<br />

von Krediten an kleine und mittlere Unternehmen<br />

(KMU) fest. Eine Abteilung für das Firmenkreditgeschäft<br />

wurde aufgebaut. Die Aufbauarbeit<br />

war Ende 2004 weitgehend abgeschlossen,<br />

im Jahr 2005 erfolgte eine Nachbetreuung der<br />

Nationalen Sparkasse durch mehrere Kurzzeiteinsätze,<br />

deren inhaltliche Schwerpunkte in<br />

folgenden Bereichen lagen:<br />

• Regionale Ausweitung des KMU-Kreditgeschäfts<br />

• Ausbildung<br />

• Produktentwicklung<br />

Zur Jahresmitte 2005 übernahm die griechische<br />

EFG Eurobank 70 % der Anteile an der<br />

Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Europa/Kaukasus<br />

Nationalen Sparkasse. Der Staat Serbien und<br />

Montenegro bleibt mit 30 % der Anteile Miteigentümer.<br />

Die EFG Eurobank ist an dem gut<br />

funktionierenden Retailgeschäft der Nationalen<br />

Sparkasse sehr interessiert und führt die<br />

aufgebauten Geschäftsfelder fort.<br />

Die Kreditvergabe an KMU wurde auch im Jahr<br />

2005 flächendeckend ausgeweitet: Nach über<br />

5 Mio. Euro im Vorjahr erreichte der Kreditbestand<br />

im Jahr 2005 ein Volumen von 7,5 Mio.<br />

Euro, obwohl die Nationale Sparkasse nicht auf<br />

Refinanzierungsmittel internationaler Geber<br />

zurückgreifen konnte. Das KMU-Kreditgeschäft<br />

wird bei allen Regionalzentren und in 19 Filialen<br />

angeboten. Die Kreditbeschlüsse fallen<br />

überwiegend auf der regionalen Ebene. Die<br />

Qualität des Portfolios ist ausgezeichnet. Zahlungsverzögerungen<br />

mit mehr als 30 Tagen<br />

sind nur bei unter 1 % des Kreditbestands zu<br />

verzeichnen.<br />

Das vom Bundesministerium für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung geförderte<br />

Projekt endete planmäßig im November<br />

2005.<br />

Länderdaten Serbien/Montenegro<br />

© Deborah Bischofberger<br />

Bevölkerung 11 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 2.260 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2003 1,5 %<br />

2004 5,0 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

2005 4,0 %<br />

in Landeswährung (Serbian Dinar CSD) 14.035<br />

in Euro 174<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 11,2 %<br />

2004 8,4 %<br />

2005 16,0 %<br />

23


Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Europa/Kaukasus<br />

© creativ collection<br />

Slowakei<br />

Länderdaten Slowakische Republik<br />

Mit dem Beratungsprojekt sollten die Finanzmarktaufsicht<br />

und die Nationalbank der<br />

Slowakei in die Lage versetzt werden, die<br />

Effizienz ihrer Tätigkeit durch die Einführung<br />

moderner Prüfungstechniken und durch<br />

Qualifizierungsmaßnahmen für die Mitarbeiter<br />

zu steigern.<br />

Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> war in einem Konsortium<br />

unter Führung der Wiener Börse AG für<br />

die Durchführung der Beratungsmaßnahmen<br />

im Bereich Bankenaufsicht bei der slowakischen<br />

Nationalbank zuständig. Die Wiener<br />

Börse AG erfüllte den Beratungsauftrag für den<br />

Bereich Börsenaufsicht und Kapitalmarkt, der<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft<br />

für den Bereich Versicherungsaufsicht.<br />

Das Projekt sollte im Bankbereich folgende<br />

Ergebnisse liefern: Unterstützung beim<br />

Aufbau eines Handbuchs „Techniken für<br />

schnelle Korrekturmaßnahmen und Sanktionen“,<br />

Richtlinien für die Prüfungstätigkeit (Onsite-Prüfungen<br />

und Off-site-Prüfungen) sowie<br />

eine Erweiterung der Kenntnisse des Personals<br />

der Bankenaufsicht hinsichtlich der Durchführung<br />

von Risikoprüfungen. Die slowakische<br />

Bevölkerung 5,4 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 8.152 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2003 4,2 %<br />

2004 4,7 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

2005 5,3 %<br />

in Landeswährung (Koruna SKK) 16.157<br />

in Euro 432<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 8,6 %<br />

2004 7,6 %<br />

2005 2,9 %<br />

24<br />

Slowakei: Die Automobilindustrie hat in jüngster Zeit<br />

offensichtlich eine Vorliebe für die Slowakei entwickelt. Man<br />

spricht schon vom „Detroit des Ostens“. Der VW-Konzern<br />

steigerte seine Produktion in Bratislava und PSA Peugeot<br />

Citroen eröffnete ein neues Werk in Trnava. Auch Kia-Hyundai<br />

wird in Zˇ ilina eine neue Automobilproduktion aufbauen. Nach<br />

aktuellen Planungen werden im Jahr 2007 in dem Land<br />

voraussichtlich mehr als eine Million Autos vom Band rollen.<br />

Bereits jetzt kann man davon ausgehen, dass die Slowakei in<br />

den nächsten zwei Jahren – im Verhältnis zu ihrer Einwohnerzahl<br />

– zu den drei größten Automobil-Produzenten der<br />

Welt gehören wird. Schon heute ist die Automobilproduktion<br />

in der Slowakei mit Abstand der größte Produktionszweig.<br />

55.000 Mitarbeiter sind derzeit in der Autoindustrie<br />

beschäftigt. Für das Jahr 2007 wird mit einer Verdoppelung<br />

der Beschäftigtenzahl gerechnet.<br />

Zentralbank war ferner an Fragen der Prüfung<br />

von Finanzkonglomeraten, der Prüfung auf<br />

Grundlage konsolidierter Bilanzen und an<br />

Frühwarnsystemen besonders interessiert.<br />

Im Jahr 2005 wurde die Beratung zu folgenden<br />

Themen abgeschlossen:<br />

• Prüfung von Finanzkonglomeraten<br />

• Effizienz von Frühwarnsystemen der Aufsicht<br />

• Methoden des Risikomanagements<br />

• Aufbau eines Handbuchs „Techniken für<br />

schnelle Korrekturmaßnahmen und Sanktionen“<br />

• Richtlinien für On-site und Off-site Prüfungen<br />

• Rechtsfragen<br />

• Umsetzung der 25 Kernprinzipien für eine<br />

effiziente Bankenaufsicht des Basel Komitees<br />

(Basel II)<br />

• Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung<br />

Es wurden auch mehrere Seminare und Workshops<br />

für Mitarbeiter der slowakischen Bankenaufsicht<br />

zu den genannten Themen durchgeführt.<br />

Das aus Mitteln der Europäischen Union<br />

finanzierte Projekt wurde im Oktober 2005<br />

erfolgreich beendet.<br />

Für die Durchführung der Beratungstätigkeit<br />

waren im Auftrag der <strong>Sparkassenstiftung</strong> im<br />

Jahr 2005 ein leitender Mitarbeiter der Deutschen<br />

Bundesbank, ein leitender Mitarbeiter<br />

der französischen Zentralbank und ein ehemaliger<br />

leitender Mitarbeiter der schwedischen<br />

Zentralbank im Einsatz.


Madagaskar: Die begehrtesten exotischen Naturprodukte aus<br />

Madagaskar sind Gewürze und Genussmittel wie Nelken,<br />

Pfeffer, Vanille, Kaffee und Kakao. Der Export dieser Produkte<br />

macht mehr als 50 % der Deviseneinnahmen der Volkswirtschaft<br />

Madagaskars aus. Pfeffer ist in der ganzen Welt bekannt<br />

– und seine Geschichte ist spannend. Laut Historikern brachte<br />

Alexander der Große um 330 vor Christus Pfeffer aus Asien mit.<br />

Im Mittelalter wurde Pfeffer als Zahlungsmittel eingesetzt und<br />

war wertvoller als Gold.<br />

Kleine Pfefferkunde: Grüner Pfeffer wird unreif gepflückt,<br />

hat einen fruchtigen, weniger scharfen Geschmack. Er ist<br />

getrocknet sowie in Essig oder Salzlake eingelegt erhältlich.<br />

Schwarzer Pfeffer ist die schärfste Form. Die Körner werden<br />

geerntet, sobald sie leicht rot sind, und getrocknet. Weißer<br />

Pfeffer wird sehr reif geerntet und geschält. Die weißen<br />

Beeren werden getrocknet. Grauer Pfeffer ist eine Mischung<br />

aus schwarzem und weißem Pfeffer. Rosa Pfeffer ist<br />

eigentlich kein Pfeffer, sondern die Beere eines südamerikanischen<br />

Baums. Er kann gut mit Pfefferkörnern gemischt<br />

werden, ist aber in zu großen Mengen giftig.<br />

Madagaskar<br />

In der zweiten Jahreshälfte 2005 analysierte die<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> die Situation der Caisse<br />

d’Epargne de Madagascar (CEM) in den Bereichen<br />

Produktpalette, Marktbearbeitung,<br />

Management, Unternehmensplanung und<br />

Corporate Governance. In einem zweiten Schritt<br />

wurden im Rahmen eines Workshops die<br />

Ergebnisse der Untersuchung präsentiert sowie<br />

Strategien und Perspektiven der künftigen<br />

Entwicklung gemeinsam mit dem Management<br />

und den Eigentümern der Sparkasse erörtert.<br />

Die CEM wurde 1918 gegründet, ist damit das<br />

älteste Finanzinstitut Madagaskars und wurde<br />

in den Jahren 2001/2002 in eine Aktiengesellschaft<br />

umgewandelt. Der Staat ist einziger<br />

Aktionär der Sparkasse. Seit ihrer Trennung von<br />

der Post im Jahre 2001 verfügt die CEM landesweit<br />

über 19 Filialen. Wie die deutschen Sparkassen<br />

hat sie einen sozialen und gemeinnützigen<br />

Auftrag. Das Hauptziel der CEM ist die<br />

Versorgung aller Bevölkerungsschichten mit<br />

Finanzdienstleistungen. Allerdings erfüllt die<br />

CEM diesen Auftrag bisher nur zum Teil, da sie<br />

zwar Sparprodukte, aber noch keine Kreditvergabe<br />

anbietet. Die Sparkasse hat mehr als<br />

800.000 Kunden mit einem Sparaufkommen<br />

von 38,3 Millionen Euro. Dies entspricht 25 %<br />

des nationalen Sparaufkommens. Die Sparkasse<br />

hat damit eine hohe Bedeutung für<br />

Madagaskars Wirtschaft und Bevölkerung.<br />

Die Produktpalette entspricht nicht mehr den<br />

Bedürfnissen der Kundschaft. Um ihre Marktposition<br />

zu halten, sich der Konkurrenz zu stellen<br />

und um nachhaltige Impulse für die Entwicklung<br />

des Landes zu generieren, muss die CEM<br />

eine Anpassung und Neuausrichtung des<br />

Produkt- und Leistungsumfanges vornehmen.<br />

Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Afrika<br />

© Jan Gropp<br />

Insbesondere die Ausweitung der Aktivitäten<br />

auf das Kreditgeschäft stellt eine Priorität dar.<br />

Auch die Einführung eines Girokontos in<br />

Kombination mit Zahlungsverkehrsleistungen<br />

ist erforderlich, wenn die CEM die berufstätige<br />

Bevölkerung als Zielgruppe erreichen möchte.<br />

Die CEM verfügt über ein großes Potenzial, auf<br />

dessen Grundlage sie einem großen Teil der<br />

madagassischen Bevölkerung den Zugang zu<br />

Finanzdienstleistungen ermöglichen kann. Der<br />

Wirtschafts- und Finanzminister der Republik<br />

Madagaskar hat die <strong>Sparkassenstiftung</strong> um<br />

Umsetzung der erarbeiteten Vorschläge gebeten.<br />

Es ist vorgesehen, dass die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

die im April 2006 anstehende Reise des deutschen<br />

Bundespräsidenten nach Madagaskar<br />

begleitet und vor Ort ein entsprechendes Memorandum<br />

of Understanding gemeinsam mit der<br />

madagassischen Regierung unterzeichnet.<br />

Die Projektanbahnung wurde aus Mitteln des<br />

Bundesministeriums für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert.<br />

Die Arbeit im Hauptprojekt wird voraussichtlich<br />

im dritten Quartal 2006 beginnen können.<br />

Länderdaten Madagaskar<br />

Bevölkerung 18,1 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 203 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2003 9,7 %<br />

2004 5,3 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

2005 6,0 %<br />

in Landeswährung (Ariary MGA) 57.200<br />

in Euro 22<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 –1,2 %<br />

2004 13,8 %<br />

2005 10,0 %<br />

25


Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Afrika<br />

© MEV<br />

Südafrika<br />

Die Teba Bank ist aus der Rekrutierungsorganisation<br />

der südafrikanischen Gold- und Platinminen<br />

hervorgegangen, die seit Anfang des 20.<br />

Jahrhunderts im gesamten südlichen Afrika<br />

Arbeiter für die Minen angeworben hat. Diese<br />

hat für die Minengesellschaften auch die Löhne<br />

an die Arbeiter ausgezahlt; zunächst in bar und<br />

später über Sparbücher einer Stiftung, dem<br />

Teba Savings Fund. Aus diesen Anfängen ist die<br />

Teba Bank Ltd. gegründet worden, die seit<br />

August 2000 lizensiert ist. Das Projekt der<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> mit der Teba Bank hat das<br />

Ziel, neue Märkte für die Bank zu erschließen.<br />

Zielkunden sind insbesondere die Bezieher<br />

kleiner und mittlerer Einkommen sowie Kleinunternehmen<br />

vorwiegend in den Minenstädten,<br />

die keinen oder nur einen begrenzten Zugang<br />

zum formellen Banksektor haben. Die Bank hat<br />

in ihrem Geschäftsmodell ein soziales Mandat<br />

verankert.<br />

Im Jahr 2005 begann die Hauptphase des<br />

Projekts. Die Schwerpunkte der Projektarbeit<br />

lagen in den Bereichen Kreditorganisation,<br />

Kreditrevision, Risikomanagement und Managementinformationssystem.<br />

Die Teba Bank hat<br />

Länderdaten Südafrika<br />

Bevölkerung 45,7 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 4.700 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2003 2,2 %<br />

2004 2,8 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

2005 4,0 %<br />

in Landeswährung (Rand ZAR) 1.803<br />

in Euro 242<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 7,7 %<br />

2004 4,7 %<br />

2005 4,2 %<br />

26<br />

Südafrika: Der Aufbau der Diamantenindustrie in Südafrika ist<br />

untrennbar mit dem Aufstieg des Firmenimperiums De Beers<br />

verbunden. Es war der junge Cecil Rhodes, der im Jahre 1888<br />

die De Beers Minengesellschaft in Kimberley gründete.<br />

Rhodes führte einen erbitterten Konkurrenzkampf gegen<br />

andere Minenbesitzer und kontrollierte lange Zeit die<br />

Diamantenindustrie Südafrikas. Doch mit der Entdeckung<br />

neuer Fundstätten bei Pretoria und in Namibia wurde die<br />

Vormachtstellung von De Beers gebrochen. Der aus Deutschland<br />

eingewanderte Ernest Oppenheimer erlangte mit seiner<br />

1919 gegründeten Minengesellschaft Consolidated Diamond<br />

Mines (CDM) die Führungsrolle. 1929 übernahm Oppenheimer<br />

auch den Vorsitz der De Beers Gruppe und schloss schließlich<br />

beide Unternehmen zu einem Kartell zusammen.<br />

in Zusammenarbeit mit Experten der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

ein eigenständiges Konsumentenkreditgeschäft<br />

aufgebaut und ist nun mit zwei<br />

Produkten im Markt tätig. Die Stärkung der dem<br />

Verkauf nachgelagerten Bereiche soll die<br />

Voraussetzungen für den zukünftigen Aufbau<br />

eines Kreditgeschäfts mit kleinen Unternehmen<br />

schaffen.<br />

Das Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung finanziert.<br />

Ein ehemaliger langjähriger Mitarbeiter der<br />

Sparkasse Siegen berät die Teba Bank als<br />

Langzeitexperte vor Ort und wird hierbei von<br />

den Sparkassen in Siegen und Gelsenkirchen<br />

unterstützt.


Tansania: Macadamia-Nüsse wachsen unter idealen<br />

Bedingungen des Hochlandes von Tansania und rund um<br />

den kenianischen Naivasha-See. Die Plantagen liegen<br />

auf sanften Hügeln mit besonders fruchtbarem Boden und<br />

mit viel Sonne bei durchschnittlichen Temperaturen<br />

von 25° Celsius.<br />

Die Bäume werden sorgsam gepflegt. Die Nüsse bleiben am<br />

Baum bis sie ihre volle Reife erreicht und ihr exzellentes<br />

Aroma entwickelt haben. Der Nusskern wird aus seiner<br />

ungewöhnlich festen Schale heraus gebrochen und<br />

anschließend von Hand nach Größe und Qualität sortiert. Bei<br />

der Röstung wird meist bewusst auf die Zugabe von Öl<br />

verzichtet, um den reinen, köstlichen Geschmack der<br />

Macadamia-Nuss nicht zu verfälschen.<br />

Tansania<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Technische<br />

Zusammenarbeit (GTZ) GmbH hat die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

als Mitglied eines Konsortiums<br />

zusammen mit dem Beratungsunternehmen<br />

INTEGRATION Umwelt und Energie GmbH im<br />

Herbst 2005 beauftragt, ein Projekt in Tansania<br />

durchzuführen. Bei dem Projekt geht es darum,<br />

der ländlichen Bevölkerung den Zugang zur<br />

Versorgung mit erneuerbarer Energie zu<br />

ermöglichen. Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> befasst<br />

sich dabei mit der Finanzierung von Anlagen<br />

zur Produktion erneuerbarer Energie für die<br />

ländliche Bevölkerung. In den hohen Investitionskosten<br />

für entsprechende Anlagen und<br />

bisher praktisch fehlenden Finanzierungsmöglichkeiten<br />

werden wesentliche Hemmnisse für<br />

die Verbreitung erneuerbarer Energien gesehen.<br />

Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> nahm einen Experten<br />

für einen Beratungseinsatz unter Vertrag, der<br />

folgende Aufgabenstellung zu erfüllen hat:<br />

• Identifizieren potenzieller Kooperationspartner<br />

für die Finanzierung von Investitionen in<br />

Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie<br />

• Identifizieren und Beschreiben von Finanzierungsinstrumenten<br />

für erneuerbare Energie<br />

• Beurteilen der Spar- und Kreditgenossenschaft<br />

von Tansania (SCCULT) als möglicher<br />

Finanzierungspartner für Investitionen in<br />

erneuerbare Energie<br />

• Beurteilen der Tansania Solar Energie Vereinigung<br />

(TASEA) hinsichtlich der Fähigkeit, ein<br />

größeres Volumen an finanzieller Unterstützung<br />

zu verwalten<br />

• Identifizieren weiterer potenzieller Kooperationspartner<br />

für das Projekt<br />

Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Afrika<br />

Der erste Beratungseinsatz seitens der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

ist für Anfang 2006 geplant. Das<br />

Projekt wird aus Bundesmitteln finanziert.<br />

Länderdaten Tansania<br />

© Nuss 24, Berlin<br />

Bevölkerung 36,9 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 250 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2003 5,6 %<br />

2004 5,8 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

2005 6,1 %<br />

in Landeswährung (Shilling TZS) 34.767<br />

in Euro 25<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 6,8 %<br />

2004 6,1 %<br />

2005 10,5 %<br />

27


Länderdaten Uganda<br />

Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Afrika<br />

© Dr. Stefan Gara<br />

Uganda<br />

Die PostBank Uganda (PBU) wurde zwischen<br />

1996 und 2005 von der <strong>Sparkassenstiftung</strong> und<br />

dem Sparkassenbezirksverband Oberfranken<br />

im Rahmen eines Partnerschaftsprojektes<br />

unterstützt. Ziel des Projektes war es, die PBU<br />

als rechtlich selbstständige Bank in die Lage zu<br />

versetzen, der Bevölkerung mit unterem und<br />

mittlerem Einkommen, insbesondere im<br />

ländlichen Raum, sichere und kostengünstige<br />

Bankdienstleistungen anzubieten. Nach<br />

neunjähriger Zusammenarbeit wurde das<br />

Projekt im November 2005 erfolgreich abgeschlossen.<br />

Ausgangspunkt des Projektes war eine Abteilung<br />

der ugandischen Post, die 1996 etwa<br />

15.000 Sparkonten verwaltete. Daraus entstand<br />

die rechtlich selbstständige PostBank Uganda,<br />

die nach einer Ausweitung ihrer Banklizenz auf<br />

das Kreditgeschäft nun umfassende Bankdienstleistungen<br />

anbietet. Die PBU führte bei<br />

Projektabschluss über 150.000 aktive Einlagenkonten<br />

und bot Zahlungsverkehrs- und Kreditprodukte<br />

an. Alle Transaktionen der Geschäftsstellen<br />

werden seit 2004 online über die im<br />

Bevölkerung 27,0 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 290 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2003 5,4 %<br />

2004 5,5 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

2005 5,2 %<br />

in Landeswährung (Schilling UGX) 42.009<br />

in Euro 19<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 5,9 %<br />

2004 3,5 %<br />

2005 10,5 %<br />

28<br />

Uganda: Der Nilbarsch – bei uns bekannt als Viktoriabarsch –<br />

stellt eine der Haupteinnahmequellen der ugandischen<br />

Landwirtschaft dar.<br />

Der Nilbarsch wurde nach 1950 bewusst in den Viktoriasee<br />

eingesetzt, um einen kommerziell gut verwertbaren<br />

Speisefisch im See zu haben. Seine rasante Vermehrung<br />

führte zwar zu einem Aufschwung der Fischindustrie,<br />

bewirkte aber auch das Aussterben eines Großteils der<br />

früher vorhandenen Buntbarscharten. Zwischen 1970 und<br />

1980 schätzte man die Zahl der Buntbarscharten auf etwa<br />

500. Viele Arten waren damals noch nicht beschrieben oder<br />

hatten erst vorläufige Namen erhalten. Jedes Jahr kamen<br />

damals neue Arten hinzu, bis der Nilbarsch in den neunziger<br />

Jahren immer schneller Buntbarscharten auslöschte, bevor<br />

sie überhaupt wissenschaftlich beschrieben werden<br />

konnten.<br />

Rahmen des Projektes eingeführte Banksoftware<br />

verarbeitet.<br />

Mit dem Projekt wurde auch die regionale<br />

Integration der PBU in der „Association of<br />

Savings Banks of East Africa“ unterstützt. Durch<br />

Informationsaustausch, Zusammenarbeit und<br />

Harmonisierungen können die oft sehr<br />

begrenzten Ressourcen der Postsparkassen<br />

Ugandas, Kenias und Tansanias effektiver<br />

genutzt werden.<br />

Das Projekt ordnete sich in das Finanzsektorentwicklungsprojekt<br />

des Bundesministeriums<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />

Entwicklung ein und wurde aus dem Bundeshaushalt<br />

finanziell gefördert.<br />

Die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau<br />

stellte einen Mitarbeiter als Langzeitexperten<br />

für die PBU frei. Daneben war ein zweiter<br />

Langzeitexperte der <strong>Sparkassenstiftung</strong> insbesondere<br />

im Bereich Buchhaltung/Finanzen bei<br />

der PBU tätig.


China: Chinesen essen schon seit knapp 4000 Jahren mit<br />

Stäbchen. Ursprünglich waren die „Chopsticks“ viel dicker<br />

und länger als heute. Grund: Man saß um einen heißen Topf<br />

herum und fischte sein Essen aus der brodelnden Suppe.<br />

Dabei wollte man sich nicht die Finger verbrennen.<br />

Heute werden in China überwiegend Einwegstäbchen aus<br />

Bambus benutzt, was zu Umweltproblemen führt. Etwa<br />

60.000 Menschen sind damit beschäftigt, für den chinesischen<br />

Markt etwa 45 Milliarden Einwegstäbchen jährlich<br />

herzustellen. Darüber hinaus werden weitere 15 Milliarden<br />

für den Export (vor allem nach Japan und Südkorea)<br />

produziert. Der Holzverbrauch (ca. zwei Mio. m3 jährlich) für<br />

die Einwegstäbchen erreicht im waldarmen China eine<br />

solche Größenordnung, dass nun Maßnahmen gegen die<br />

Verwendung von Einwegstäbchen eingeleitet werden. Neben<br />

dem üblichen Bambus werden auch Plastik und edle<br />

Materialien wie Silber oder Jade für Stäbchen verwendet.<br />

Und für Reisende, die auf Stil achten, werden klappbare<br />

Stäbchen zum Mitnehmen angeboten.<br />

China<br />

Beratung der Zentralbank und der<br />

Bankenaufsicht<br />

Im Rahmen des „EU-China Financial Services<br />

Cooperation Project“ werden die nationalen<br />

Institutionen des chinesischen Finanzsektors<br />

mit der Zielsetzung beraten, die Weiterentwicklung<br />

des Rechtsrahmens für Banken, Versicherungen<br />

und Börsen zu unterstützen, die Strukturen<br />

und die Leistungsfähigkeit der drei<br />

Sektoren des Finanzsystems durch Methoden<br />

und Materialien für die Aus- und Weiterbildung<br />

zu stärken sowie das Fachwissen hochqualifizierter<br />

Manager und Experten durch Seminare,<br />

Workshops und Studienreisen abzurunden.<br />

Ende Dezember 2002 wurde der Auftrag zur<br />

Durchführung des Projekts an ein Konsortium<br />

vergeben. Das Projekt wurde um ein Jahr verlängert<br />

und wird voraussichtlich im Dezember<br />

2006 abgeschlossen werden. Die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

beteiligt sich an diesem Projekt neben<br />

der Wiener Börse AG, dem Gesamtverband der<br />

Deutschen Versicherungswirtschaft, Lloyds TSB<br />

Bank, Swedbank und dem französischen<br />

Sparkassenverband unter der Führung der<br />

Europäischen Sparkassenvereinigung (ESV).<br />

An folgenden bisherigen Einsätzen war die<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> beteiligt:<br />

• Erkundung des Beratungsbedarfs bei der<br />

Bankenaufsicht<br />

• Kooperation zwischen Zentralbank und<br />

Bankenaufsicht nach deren formaler Trennung<br />

• Bankmanagementtraining (Planspielseminare<br />

mit über 70 jungen Führungskräften)<br />

• Finanzstabilitätsstatistik<br />

Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Asien<br />

• Struktur der Finanzmärkte und ihre Relevanz<br />

für die Geldpolitik<br />

• Corporate Governance im Finanzsektor<br />

• Ausbildung von Trainern für Bankmanagementseminare<br />

• Vorbereitung und Durchführung verschiedener<br />

Studienreisen<br />

Die Projektverlängerung erfolgt auf ausdrücklichen<br />

Wunsch der chinesischen Zentralbank<br />

und der Bankenaufsicht. Die Partnerinstitutionen<br />

zeigten sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen<br />

der Projektarbeit und wünschten die<br />

volle Erfüllung des ursprünglich geplanten<br />

Projektvolumens. Nun sollen die im ersten<br />

Projektjahr nicht in Anspruch genommenen<br />

Mittel für die Unterstützung des chinesischen<br />

Bankensektors in der Projektverlängerung<br />

verwendet werden.<br />

Das Projektbüro in Peking ist mit drei Langzeitexperten<br />

aus Europa sowie mit lokalem Personal<br />

besetzt.<br />

Länderdaten China<br />

© photoCase.com<br />

Bevölkerung 1.299,8 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 1.434 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2003 9,1 %<br />

2004 9,4 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

2005 9,3 %<br />

in Landeswährung (Renminbi Yuan CNY) 3.028,6<br />

in Euro 284<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 1,2 %<br />

2004 3,8 %<br />

2005 2,2 %<br />

29


Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Asien<br />

© creativ collection<br />

China<br />

Beteiligung der Sparkassen-Finanzgruppe an<br />

der Nanchong City Commercial Bank (NCCB)<br />

Die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft<br />

mbH (DEG) und die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

sind im Rahmen des „Public-Private-<br />

Partnership“-Programms der Bundesregierung<br />

eine strategische Allianz eingegangen, um<br />

Finanzsektorprojekte in Märkten mit schwierigen<br />

Rahmenbedingungen flankieren zu können.<br />

Das Projekt mit der Nanchong City Commercial<br />

Bank (NCCB) dient als Pilotprojekt<br />

dieser Zusammenarbeit und verbindet eine<br />

Eigenkapitalbeteiligung der DEG in Höhe von<br />

3 Mio. Euro und des Sparkassen International<br />

Development Trusts (SIDT) in Höhe von 1 Mio.<br />

Euro mit einer begleitenden Beratung durch die<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong>. Die entsprechenden<br />

Verträge wurden im Juli 2005 in Peking unterzeichnet.<br />

Projektziel ist es, in der chinesischen Region<br />

Sichuan die Entwicklung einer Retailbank zu<br />

begleiten, die ihren Zielgruppen, den unteren<br />

und mittleren Einkommensschichten, dauerhaft<br />

Bankdienstleistungen zur Verfügung<br />

stellen kann. Darüber hinaus trägt das Projekt<br />

über die Stärkung des Vertrauens in Finanzinstitutionen<br />

zur Ersparnismobilisierung in<br />

ländlichen Regionen bei und fördert durch die<br />

Bereitstellung von Krediten für kleine und<br />

mittlere Unternehmen eine ausgewogene<br />

wirtschaftliche Entwicklung.<br />

Das Beratungsprojekt wird sowohl aus Bundesmitteln<br />

(„Public-Private-Partnership“) als auch<br />

durch die <strong>Sparkassenstiftung</strong> und die NCCB<br />

selbst finanziert.<br />

30<br />

China: Seide steht für chinesische Mode und hat einen ganz<br />

besonderen Reiz. Mit exotischen Formen und schlichter<br />

Eleganz hält der asiatische Stil in den letzten Jahren immer<br />

mehr Einzug in internationalen Boutiquen und auf Laufstegen.<br />

Chinesische Mode hat eine fast 5.000 Jahre alte<br />

Tradition und konnte fern von fremden Einflüssen ihren ganz<br />

eigenen Stil entwickeln.<br />

Seit dem zweiten Jahrhundert vor Christus lief der Ost-West-<br />

Handel über die berühmte Seidenstraße, ein Netz von<br />

Karawanenstraßen, die von der zentralchinesischen Provinz<br />

Henan durch Innerasien und Nordpersien bis zum Hafen von<br />

Antiochia an der syrischen Mittelmeerküste führte. China<br />

lieferte Seide und erhielt dafür unter anderem Silber, Glas<br />

und Gewürze. Bis Mitte des 14. Jahrhunderts bildete das<br />

Netz der Seidenstraße den wichtigsten Handelsweg Chinas<br />

und war bedeutend für den west-östlichen Kulturaustausch.<br />

Im Oktober 2005 hat ein Langzeitexperte der<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> vor Ort die Aufgabe übernommen,<br />

das Kreditportfolio der NCCB zu<br />

analysieren und die Bank vor allem im Kreditgeschäft<br />

durch Schulungsmaßnahmen in den<br />

Bereichen Kreditpolitik, Risikosteuerung und<br />

Kreditprozesse zu unterstützen. Gemäß der<br />

Vereinbarungen zwischen den chinesischen<br />

und deutschen Partnern wird er auch die<br />

Leitung des Organkreditausschusses übernehmen.


China: Der größte PC-Hersteller in China und drittgrößte<br />

weltweit heißt Lenovo. Seit 1994 ist das Unternehmen<br />

(ursprünglich unter dem Namen Legend) an der Börse in<br />

Hongkong notiert. Schon vier Jahre später erreichte die<br />

Gesamtproduktion die Zahl von einer Million PCs.<br />

Im Jahr 2003 änderte Legend seinen Markennamen zu<br />

Lenovo. Die neue Marke setzt sich zusammen aus der Silbe<br />

„Le“ aus Legend, ein Tribut an die Geschichte des Unternehmens,<br />

und „novo“, lateinisch für „neu“. Innovative PC-<br />

Produkte machten das Unternehmen zum Marktführer in<br />

China – eine Spitzenposition, die es acht Jahre in Folge und<br />

mit über 25 % Marktanteil im Jahr 2004 innehatte. Durch die<br />

Übernahme des PC-Geschäftsbereiches von IBM hat Lenovo<br />

im Mai 2005 einen historischen Meilenstein in der PC-<br />

Geschichte gesetzt. Lenovo erwirtschaftete 2005 mit<br />

Produkten für Unternehmens- und Privatkunden einen<br />

Jahresumsatz von mehr als 10 Milliarden Euro.<br />

China<br />

Aufbau von Gemeinschaftseinrichtungen für<br />

City Commercial Banks<br />

In Zusammenarbeit mit der chinesischen<br />

Bankenaufsicht (China Banking Regulatory<br />

Commission, CBRC) hat die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

im Jahr 2005 ein Anbahnungsprojekt zur<br />

Stärkung der chinesischen City Commercial<br />

Banks (CCBs) erfolgreich durchgeführt.<br />

Dem Wesen nach den deutschen Sparkassen<br />

ähnlich, handelt es sich bei den CCBs in China<br />

um lokale Finanzinstitutionen mit einer Fokussierung<br />

auf kleine und mittlere Unternehmen<br />

sowie Privatkunden. Anteilseigner der CCBs<br />

sind in der Regel die Städte und Bezirke, aber<br />

auch staatliche und private Unternehmen<br />

sowie Mitglieder von Kreditgenossenschaften.<br />

Letztere bilden die Basis für die Schaffung von<br />

CCBs im Rahmen lokaler Konsolidierungen. Der<br />

Marktanteil der CCBs beträgt etwa 5 %. Im<br />

Gegensatz zu den deutschen Sparkassen sind<br />

die Institute überwiegend noch sehr jung – viele<br />

CCBs sind erst in den letzten zehn Jahren entstanden.<br />

Die Qualität der Institute hinsichtlich<br />

Management, Ertragslage, Kapitalausstattung,<br />

Kreditportfolio und anderer Kriterien ist sehr<br />

unterschiedlich: Manche Institute setzen sich<br />

deutlich positiv von den aus der Vergangenheit<br />

belasteten vier Großbanken ab. Andere leiden<br />

unter ähnlichen Schwierigkeiten, verfügen aber<br />

nicht über die Größenordnung, die es den<br />

Großbanken erlaubt, sich trotz aller Schwierigkeiten<br />

zu behaupten. Als Nachteil für die<br />

weitere Entwicklung der CCBs wird vor allem<br />

das Fehlen von Verbundstrukturen empfunden.<br />

Bisher ist jede CCB auf sich allein gestellt.<br />

Experten der <strong>Sparkassenstiftung</strong> erarbeiteten<br />

im Rahmen einer Machbarkeitsstudie mögliche<br />

Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Asien<br />

© MEV<br />

Kooperationsvarianten für die CCBs. In Ergänzung<br />

zu einer schriftlichen Befragung von 100<br />

CCBs wurden Führungskräfte von 26 Instituten<br />

auch mündlich interviewt.<br />

Anfang 2006 sollen die Ergebnisse der Studie<br />

im Rahmen eines Planungsworkshops in<br />

Peking gemeinsam mit den CCBs aus vier<br />

chinesischen Provinzen unter Beteiligung der<br />

CBRC und des Rheinischen Sparkassen- und<br />

Giroverbandes als Projektpartner präsentiert<br />

und diskutiert werden.<br />

Das Projekt wurde vom Bundesministerium für<br />

wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung<br />

finanziert.<br />

31


Länderdaten Indonesien<br />

Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Asien<br />

© creativ collection<br />

Indonesien<br />

Umweltkreditlinie<br />

Als Mitglied eines Konsortiums wurde die<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> von der Kreditanstalt für<br />

Wiederaufbau (KfW) Anfang 2005 damit<br />

beauftragt, ein Projekt zur Implementierung<br />

einer Umweltschutz-Kreditlinie in Indonesien<br />

durchzuführen. Weitere Konsortialmitglieder<br />

sind die Consultingfirmen IP Consult (Konsortialführer)<br />

und INTEGRATION. Das Projekt<br />

verfolgt zwei Ziele: zum einen die Umsetzung<br />

von Umweltschutzmaßnahmen durch Beratung<br />

und Kreditvergabe an Unternehmen, zum<br />

zweiten die Förderung des Finanzsektors in<br />

Indonesien durch den Aufbau von Förderbanken<br />

(Apex-Banken), die Fördergelder verwalten<br />

und über Hausbanken (so genannte Durchleitungsbanken)<br />

Förderkredite vergeben.<br />

Experten von IP Consult und INTEGRATION<br />

leisten die Beratung der begünstigten Unternehmen<br />

bei der Umsetzung von Umweltschutzmaßnahmen.<br />

Ein Experte der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

berät die indonesischen Apex-Banken und<br />

die Durchleitungsbanken bei der Implementierung<br />

der Kreditlinie und bei der Ausgestaltung<br />

der Kreditvergabe.<br />

Bevölkerung 242 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 1.145 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2003 4,7 %<br />

2004 5,1 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

2005 5,6 %<br />

in Landeswährung (Rupie IDR) 863.000<br />

in Euro 86<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 6,8 %<br />

2004 6,1 %<br />

2005 10,5 %<br />

32<br />

Indonesien: Etwa zwei Drittel der Fläche Indonesiens ist<br />

tropischer Regenwald. Der größte Teil davon befindet sich<br />

auf Borneo und Sumatra sowie im Osten des Landes.<br />

Beinahe alle Wälder befinden sich in staatlichem Besitz.<br />

Über 80 % des Holzeinschlags werden als Brennholz<br />

verwendet. Ferner werden Edelhölzer in bedeutenden<br />

Mengen für die Möbelindustrie geschlagen, u.a. Teakholz,<br />

Ebenholz, Bambus und Rotangpalmen (für die Rattangewinnung).<br />

Indonesien ist weltweit führender Exporteur von<br />

Sperrholz.<br />

Als Apex-Banken wurden die Bank Ekspor<br />

Indonesia und die Bank Negara Indonesia<br />

ausgewählt. In einem Planungsworkshop mit<br />

diesen beiden Instituten im Juni 2005 konnten<br />

Aktivitäten zur Unterstützung der Institute<br />

vereinbart werden, deren Umsetzung im Herbst<br />

2005 begann. Der Experte der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

erarbeitete Vorschläge hinsichtlich der<br />

Arbeitsverfahren und der Schaffung personeller<br />

Ressourcen für die Verwaltung der Kreditlinie.<br />

Außerdem leistete er Überzeugungsarbeit<br />

hinsichtlich des langfristig zu erwartenden<br />

Nutzens der Kreditlinie für die beteiligten<br />

Banken. In den ersten sechs Monaten der<br />

Projektlaufzeit erfolgte die Unterzeichnung von<br />

Kooperationsverträgen mit zwei Durchleitungsbanken.<br />

Mit weiteren potenziellen Durchleitungsbanken<br />

wurden Verhandlungen geführt.<br />

Die Durchleitungsbanken erhalten ein Handbuch<br />

mit einer Beschreibung des Verfahrens,<br />

der Anforderungen an die Dokumentation,<br />

Antragsformularen sowie Richtlinien für die<br />

Berichterstattung über die finanziellen und<br />

technischen Aspekte der geförderten Projekte.<br />

Außerdem erfolgt eine Schulung der Mitarbeiter<br />

hinsichtlich des Umweltbewusstseins sowie<br />

einer ökologisch orientierten Risikobewertung.<br />

Die zwischen der KfW und der indonesischen<br />

Regierung vereinbarten Konditionen der Kreditlinie<br />

unterscheiden sich auf Grund der aktuellen<br />

Marktsituation in Indonesien nicht ausreichend<br />

von kommerziellen Kreditangeboten und stehen<br />

einer Platzierung der Kreditlinie bisher noch im<br />

Wege. Eine Diskussion der Konditionen für die<br />

Kreditvergabe sowie des Projektkonzepts zwischen<br />

der indonesischen Regierung und der KfW<br />

wird deshalb angestrebt.


Vietnam: Die meisten Kaffeetrinker hier zu Lande glauben,<br />

dass die Bohnen für ihre Lieblingsmischung von Plantagen<br />

in Mittel- und Südamerika stammen. Doch das stimmt nur<br />

zum Teil: Brasilien ist zwar der weltweit größte Kaffeeproduzent<br />

und Exporteur, aber schon an zweiter Stelle in der<br />

Exportstatistik für Rohkaffee steht Vietnam.<br />

In Vietnam hat Kaffee Tradition: Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

begannen französische Siedler im Norden mit dem Anbau<br />

von Kaffee. Er konnte sich jedoch bei den Vietnamesen nicht<br />

als Nationalgetränk durchsetzen, denn dies ist nach wie vor<br />

der grüne Tee. Kaffeehäuser westlichen Stils sind in Vietnam<br />

noch wenig verbreitet. Ein Grund dafür: Die besten Kaffeequalitäten<br />

werden exportiert.<br />

Vietnam<br />

Ende März 2005 wurde eine Projektvereinbarung<br />

zwischen der <strong>Sparkassenstiftung</strong>, der<br />

Sparkasse Essen, CARD Rural Bank (Philippinen)<br />

und dem TYM Affection Fund (TYM Fund)<br />

unterzeichnet. Der TYM Fund ist eine Tochterorganisation<br />

der Vietnam Women’s Union (VWU).<br />

Ziel des Projekts ist es, den seit mehr als zehn<br />

Jahren als NGO (non-governmental organisation)<br />

existierenden TYM Fund in eine Mikrofinanzinstitution<br />

zu transformieren, die mit<br />

einer Lizenz der Bankenaufsicht ausgestattet ist<br />

und ihren Kundinnen einen dauerhaften<br />

Zugang zu Finanzdienstleistungen ermöglicht.<br />

Zielkundinnen sind Frauen unterhalb der<br />

Armutsgrenze in ländlichen Regionen. Um die<br />

Nachhaltigkeit des Projekts zu sichern wird<br />

angestrebt, dass der TYM Fund als wirtschaftlich<br />

autonome Mikrofinanzinstitution dauerhaft<br />

profitabel arbeitet.<br />

Ziel der ersten Projektphase ist die Herauslösung<br />

des TYM Fund aus der Women’s Union und<br />

der Aufbau eigener Organisationsstrukturen.<br />

Langfristig wird als Projektziel eine wesentliche<br />

Expansion der Geschäftstätigkeit angestrebt.<br />

Wichtigste Komponente des Projekts ist eine<br />

umfassende Beratung. Die CARD Rural Bank<br />

(Philippinen), die ihrerseits in den letzten acht<br />

Jahren von der <strong>Sparkassenstiftung</strong> und der<br />

Sparkasse Essen in einem Partnerschaftsprojekt<br />

beraten wurde, gibt jetzt ihre Erfahrungen<br />

an den TYM Fund weiter. Die Projektsteuerung<br />

liegt bei der <strong>Sparkassenstiftung</strong>.<br />

Der TYM Fund versorgt in den Armutsprovinzen<br />

Vietnams in 16 Zweigstellen mehr als 20.000<br />

Frauen mit einfachen Finanzdienstleistungen.<br />

Nur Frauen mit einem monatlichen Einkom-<br />

Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Asien<br />

© S. Buechel<br />

men von unter 200.000 VND (etwa elf Euro)<br />

können Mitglieder (und damit Kundinnen) des<br />

TYM Fund werden. Die zentrale Aufgabe des<br />

TYM Fund ist die Vergabe von Kleinstkrediten<br />

mit einem durchschnittlichen Betrag von<br />

2,5 Mio. VND (etwa 130 Euro) zur Gründung oder<br />

zum Ausbau einer wirtschaftlichen Existenz.<br />

Die Umwandlung des TYM Fund in eine rechtlich<br />

selbstständige Einrichtung zum Jahresbeginn<br />

2006 wurde vorbereitet. Das Geschäftsjahr<br />

2005 war für den TYM Fund sehr erfolgreich.<br />

Ausleihungen und Sparvolumen stiegen um<br />

jeweils 20 %. Bei einem Kreditvolumen von<br />

51,4 Mrd. VND (etwa 2,7 Mio. Euro) wurde ein<br />

Jahresergebnis von 2,9 Mrd. VND (etwa 150.000<br />

Euro) erwirtschaftet. Damit wurden die Projektziele<br />

für das Jahr 2005 vollständig erreicht.<br />

Das Projekt wird vom Bundesministerium für<br />

wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung<br />

finanziell gefördert. Die Beratung erfolgt<br />

durch einen deutschen Langzeitexperten in<br />

Hanoi mit einem Team lokaler Mitarbeiter<br />

sowie durch Einsätze von Mitarbeitern der<br />

Sparkasse Essen und der CARD Rural Bank.<br />

Länderdaten Vietnam<br />

Bevölkerung 82,6 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 514 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2003 7,2 %<br />

2004 7,0 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

2005 7,8 %<br />

in Landeswährung (Dong VND) 866.610<br />

in Euro 45<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 3,1 %<br />

2004 5,3 %<br />

2005 7,7 %<br />

33


Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Asien<br />

© Rachel Pennington<br />

Usbekistan<br />

Die usbekische Regierung verfolgt eine Politik<br />

zur Förderung der kleinen und mittleren<br />

Unternehmen (KMU). Den KMU soll eine<br />

Schlüsselfunktion bei der Schaffung von<br />

Arbeitsplätzen, bei der Versorgung des Binnenmarktes<br />

mit Waren und Dienstleistungen sowie<br />

bei der Hebung des Lebensstandards der<br />

Bevölkerung zukommen.<br />

Vor diesem Hintergrund berät die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

die staatliche Sparkasse der Republik<br />

Usbekistan, „Xalq Banki“. Die Kooperation dient<br />

der Armutsbekämpfung und verfolgt das Ziel,<br />

der durch Kleinbetriebe geprägten Wirtschaft<br />

Impulse zu geben. Mittelbar soll das Projekt zur<br />

wirtschaftlichen und politischen Stabilisierung<br />

beitragen. Die Partnerbank soll in die Lage<br />

versetzt werden, die breite Bevölkerung sowie<br />

KMU mit wettbewerbsfähigen Bankdienstleistungen,<br />

vor allem mit Krediten, zu versorgen.<br />

Die landesweit flächendeckende Präsenz der<br />

Bank und enge Bindung zur jeweiligen Region<br />

stellen beachtliche Wettbewerbsvorteile dar.<br />

Der geschäftspolitische Ansatz der Xalq Banki<br />

entspricht der Sparkassenidee.<br />

Länderdaten Usbekistan<br />

Bevölkerung 25,9 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 554 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2003 0,3 %<br />

2004 2,0 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

2005 3,5 %<br />

in Landeswährung (Sum UZS) 45.920<br />

in Euro 32<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 21,9 %<br />

2004 13,1 %<br />

2005 14,1 %<br />

34<br />

Usbekistan: 30 Prozent des Nationaleinkommens der<br />

usbekischen Bevölkerung stammen aus der Landwirtschaft,<br />

davon entfallen wiederum 60 % auf die Baumwollproduktion.<br />

Usbekistan steht an fünfter Stelle der Baumwollproduzenten<br />

in der Welt. Mit Baumwolle wird fast ein Drittel der<br />

Deviseneinnahmen erwirtschaftet.<br />

Doch die Baumwolle, die jahrzehntelang in großem Umfang<br />

als Bewässerungslandwirtschaft betrieben wurde, wird für<br />

das Land inzwischen auch zu einer großen ökologischen<br />

Herausforderung. Um die trockene Steppe in riesige<br />

Baumwollplantagen zu verwandeln, wurde das Wasser der<br />

beiden Flüsse Amu Darya und Syr Darya abgezweigt. Dies<br />

hat zur Folge, dass die Lebensadern Zentralasiens sehr<br />

geschwächt sind und die Austrocknung des Aralsees weiter<br />

voranschreitet.<br />

Bereits im Jahr 2003 wurde mit materieller<br />

Unterstützung deutscher Sparkassen (Halle,<br />

Kleve, Hannover) eine erste Musterfiliale in der<br />

Stadt Taschkent eingerichtet. Die Zahl der<br />

Musterfilialen ist bis Ende 2005 auf zehn gewachsen.<br />

Ein Ausbau weiterer Musterfilialen ist<br />

für das Jahr 2006 geplant. Diese Filialen werden<br />

nun unter Begleitung von Schulungsmaßnahmen<br />

durch Einsätze von Kurzzeitexperten der<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> als Musterfilialen für das<br />

KMU-Kreditgeschäft genutzt. Sie vergeben<br />

Kredite aus einer von der Zentrale der Bank<br />

bereitgestellten Kreditlinie an KMU in Landeswährung<br />

(Sum). Das Durchschnittsvolumen<br />

eines Kredits liegt bei 3.500 Euro.<br />

Im Jahr 2005 wurde eine zweite fahrbare<br />

Zweigstelle in Betrieb genommen, die aus dem<br />

Bestand einer deutschen Sparkasse stammt<br />

und mit Projektmitteln finanziert wurde.<br />

Weitere Arbeitsfelder des Projekts waren die<br />

Beratung der Bank im Risikomanagement und<br />

beim Aufbau eines Managementinformationssystems.<br />

Die Projektarbeit wird vom Bundesministerium<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />

Entwicklung finanziell gefördert. Die Laufzeit<br />

des Projekts wurde im Rahmen einer zweiten<br />

Projekthauptphase bis Ende 2008 verlängert.<br />

Ein im Auftrag der <strong>Sparkassenstiftung</strong> vor Ort<br />

tätiger deutscher Langzeitexperte leistet den<br />

überwiegenden Teil der Projektarbeit. Als<br />

deutsche Partnersparkassen sind die Stadt- und<br />

Saalkreissparkasse Halle sowie die Kreissparkasse<br />

Bitterfeld engagiert.


Mexiko: Tequila ist die bekannteste Spirituose Mexikos. Abermillionen Flaschen werden<br />

jährlich über Veracruz in die weite Welt verschifft. Tequila wird aus vergorenem Agavensaft<br />

destilliert, der aus dem Strunk der Maguey-Agave gewonnen wird. Er wird immer zweimal<br />

destilliert. Die zweite Destillation macht ihn glaskar, er heißt dann „fino“. Um das Aroma zu<br />

verstärken, lagert der Tequila in Eichenfässern oft jahrelang. Dadurch bekommt er eine zarte,<br />

goldgelbe Farbe. Tequila ist nach dem gleichnamigen Städtchen in Jalisco benannt, das etwa<br />

50 Kilometer nördlich von Guadalajara liegt. Außerhalb von Tequila befinden sich riesige<br />

Agaven-Felder, die ausschließlich zur Herstellung von Tequila angebaut wurden.<br />

Beim Tequila ist es wie beim Wein: Die Preise variieren stark. In Supermärkten kann man<br />

einen einfachen Tequila für einige Dollar oder mexikanische Pesos erwerben. Im<br />

Spirituosenhandel werden aber auch alte, exklusive Flaschen angeboten, die mehrere<br />

tausend Dollar kosten.<br />

Mexiko<br />

Entwicklung der Sparkassengruppe<br />

Seit Anfang 2002 unterstützt die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

die Entwicklung der Sparkassengruppe<br />

in Mexiko. Ziel des Projektes ist es, über eine<br />

Stärkung der zentralen Institutionen der mexikanischen<br />

Sparkassen die gesamte Sparkassengruppe<br />

zu stabilisieren und zu fördern und<br />

damit die Versorgung der ländlichen Gebiete<br />

mit Finanzdienstleistungen zu verbessern.<br />

Mexikanische Partner der Projektarbeit sind vor<br />

allem zwei Institutionen: zum einen der Verband<br />

der Cajas Solidarias, der im Herbst 2004<br />

mit intensiver Unterstützung durch das Projekt<br />

gegründet wurde, zum anderen die Sparkassenzentralbank<br />

(BANSEFI).<br />

In einer ersten Projektphase wurden die Aufgaben<br />

und Zuständigkeiten des Sparkassendachverbandes<br />

und der Einzelverbände neu<br />

definiert, Finanzierungs- und Organisationsmodelle<br />

erarbeitet sowie eine Aufgabenabgrenzung<br />

zu den Sparkassen und der Sparkassenzentralbank<br />

BANSEFI vorgenommen. Von<br />

besonderer Bedeutung waren die Einführung<br />

einer verbandsgebundenen Prüfung der<br />

Sparkassen sowie das Erarbeiten einer Dienstleistungspalette<br />

der Verbände für die angeschlossenen<br />

Sparkassen.<br />

Ein Schwerpunkt der Beratung liegt seit 2005<br />

auf der Weiterentwicklung des Verbandsmodells<br />

und seiner Implementierung im neu<br />

gegründeten Verband der Cajas Solidarias. Es<br />

erfolgte eine Beratung der Sparkassenzentralbank<br />

BANSEFI mit dem Ziel, dass diese den<br />

angeschlossenen Sparkassen marktgerechte<br />

Produkte anbieten kann. Darüber hinaus wurden<br />

einzelne Maßnahmen für Vertreter aus<br />

Politik, Zentralbank und Bankenaufsicht<br />

Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Lateinamerika<br />

© Stacey Vincent<br />

durchgeführt. Hierbei ging es in der Regel<br />

darum, Entscheidungsträger im Umfeld der<br />

mexikanischen Sparkassengruppe mit aktuellen<br />

Entwicklungen vertraut zu machen und<br />

Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen.<br />

Mit Beratungs- und Schulungsmaßnahmen für<br />

Einzelverbände sowie für die Sparkassenzentralbank<br />

BANSEFI wurde die Entwicklung der<br />

gesamten Sparkassengruppe gefördert. Insbesondere<br />

BANSEFI nahm hierbei eine zentrale<br />

Stellung ein, da durch sie die staatlichen Hilfsmaßnahmen<br />

für Sparkassen gesteuert und<br />

koordiniert werden.<br />

Das Projekt wird vom Bundesministerium für<br />

wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung<br />

finanziell gefördert und ist bis Ende 2007<br />

befristet.<br />

Seit Mitte 2002 ist eine Langzeitexpertin der<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> in Mexiko-Stadt tätig. Die<br />

Projektarbeit wurde vom Sparkassenverband<br />

Baden-Württemberg und der Landesbank<br />

Baden-Württemberg unterstützt.<br />

Länderdaten Mexiko<br />

Bevölkerung 105 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 5.840 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2003 3,5 %<br />

2004 4,0 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

2005 3,2 %<br />

in Landeswährung (Peso MXN) 6.067<br />

in Euro 480<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 3,0 %<br />

2004 4,2 %<br />

2005 4,4 %<br />

35


Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Lateinamerika<br />

© creativ collection<br />

Mexiko<br />

Restrukturierung von Sparkassen<br />

Die mexikanische Sparkassenzentralbank<br />

BANSEFI hatte im Jahr 2002 mehrere Projekte<br />

zur Restrukturierung von Sparkassen international<br />

ausgeschrieben. Die beiden ersten Projekte<br />

mit einer Laufzeit von ursprünglich zwei<br />

Jahren wurden Anfang 2003 an die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

vergeben. Eines der beiden Projekte<br />

wurde Ende April 2005 planmäßig abgeschlossen,<br />

das andere Projekt bis Ende Oktober 2006<br />

verlängert.<br />

Die Gruppe der Cajas Solidarias umfasst mehr<br />

als 300 überwiegend kleine Sparkassen, die mit<br />

staatlicher Unterstützung in den letzten 15 Jahren<br />

aufgebaut wurden. Sie sind zusammengeschlossen<br />

in einem Nationalen Rat der Cajas<br />

Solidarias. Daneben wurde im Herbst 2004 mit<br />

intensiver Unterstützung eines parallel durchgeführten<br />

Projekts der <strong>Sparkassenstiftung</strong> ein Verband<br />

für die Cajas Solidarias gegründet (FNCS),<br />

dem mittlerweile 65 Sparkassen angehören.<br />

In dem Projekt für die Cajas Solidarias wurde<br />

die Restrukturierung von etwa 190 Sparkassen<br />

unterstützt. Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> erarbeitete<br />

in Abstimmung mit den Sparkassenverbänden<br />

individuelle Restrukturierungspläne für die<br />

teilnehmenden Sparkassen, und die Experten<br />

der <strong>Sparkassenstiftung</strong> halfen bei der Implementierung<br />

dieser Pläne. Ziel ist es, dass die<br />

beteiligten Sparkassen bis zum Projektende<br />

eine Lizenz der Bankenaufsichtsbehörde<br />

erlangen.<br />

Von den mehr als 300 Cajas Solidarias fallen<br />

derzeit nur 159 unter die Regelungen des<br />

Sparkassengesetzes. Die übrigen Sparkassen<br />

unterliegen einem Paragraphen des Sparkas-<br />

36<br />

Mexiko: Der Name Chili geht auf den von den Azteken in der<br />

Nahuatl-Sprache benutzten Ausdruck „Pochilli“ zurück.<br />

Diese bedeutete soviel wie „geräucherter Chili“. Der Chili ist<br />

mit der Paprikaschote verwandt – es gibt milde, süße Arten<br />

ebenso wie feurig-heiße, die Tränen in die Augen treiben.<br />

Die vielen verschiedenen Arten des Chilis differieren in Form,<br />

Größe, Farbe; Chilis werden je nach geographischer Lage<br />

unterschiedlich benannt. In Mexiko wird sogar namentlich<br />

zwischen frischen und getrockneten Chilis gleicher Varianten<br />

unterschieden.<br />

Das in Chilis enthaltene Capsaicin ist ein medizinisches<br />

Multitalent. Für Pharma-Zwecke werden aus Chili-Extrakten<br />

muskelwärmende und durchblutungsfördernde Salben<br />

hergestellt. Chili wird unter anderem gegen Hexenschuss,<br />

Migräne, Gürtelrose und Kreislaufbeschwerden eingesetzt.<br />

sengesetzes, der es sehr kleinen Sparkassen<br />

und solchen, die keine Spareinlagen entgegennehmen,<br />

erlaubt, weiterhin ohne staatliche<br />

Aufsicht zu operieren. Entsprechend den<br />

Regelungen des Beratungsvertrages der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

können im Projekt dauerhaft<br />

nur jene Sparkassen unterstützt werden, die<br />

unter das Sparkassengesetz fallen.<br />

Von den 159 Sparkassen, die im Rahmen des<br />

Projektes damit aktiv unterstützt wurden,<br />

haben zum Jahresende 155 die so genannte<br />

Prorroga Condicionada erreicht. Die Übergangsfristen<br />

zur Erfüllung der gesetzlichen Auflagen<br />

endeten zum 31.12.2005 und wurden für jene<br />

Sparkassen um drei Jahre verlängert, die<br />

bestimmte Kriterien der Bankenaufsichtsbehörde<br />

zu diesem Zeitpunkt erfüllten. Dies war<br />

bei 155 Projektsparkassen der Fall. Die übrigen<br />

Sparkassen sollen im Verlauf des Jahres 2006<br />

mit anderen Instituten fusionieren.<br />

Die Finanzierung des Projekts erfolgt aus<br />

Weltbankmitteln. Das Erreichen der Prorroga<br />

Condicionada für über 97 % der betreuten<br />

Sparkassen wurde von der Weltbank und dem<br />

mexikanischen Vertragspartner BANSEFI als<br />

großer Erfolg gewertet und zum Anlass genommen,<br />

der <strong>Sparkassenstiftung</strong> eine Verlängerung<br />

des Beratungsvertrages über den Oktober 2006<br />

hinaus anzubieten.<br />

Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> unterhält für dieses<br />

Projekt sieben Büros mit jeweils zwei bis vier<br />

Mitarbeitern in den Städten Mexico City (Zentrale),<br />

Guadalajara, Durango, Queretaro, Tepíc,<br />

Oaxaca und Campeche. Im Projekt sind neben<br />

zwei deutschen Langzeitexperten 30 lokale<br />

Mitarbeiter beschäftigt.


Yerba-Mate-Tee – Paraguay: Das Tereré-Trinken wird in<br />

Paraguay regelrecht ritualisiert. Wer an der bombilla saugt,<br />

einem am unteren Ende mit einem Sieb versehenen<br />

Metallröhrchen, wird – ähnlich wie beim Rauchen der<br />

Friedenspfeife – als gern gesehener Gast oder Freund<br />

anerkannt.<br />

Eine der wichtigsten Pflanzen und weit über die Landesgrenzen<br />

hinaus bekannt, ist der überall in Paraguay vorkommende<br />

Ilex-Baum, aus dessen dunkelgrünen Blättern und<br />

Stängeln das stimulierende, leicht bitter schmeckende<br />

Nationalgetränk der Paraguayer, der Yerba-Mate-Tee<br />

(auch Jesuiten-Tee genannt) gewonnen wird. Der Baum<br />

stammt aus den heute leider nicht mehr vorhandenen<br />

Urwäldern Paraguays. Die kultivierte Pflanze wird inzwischen<br />

in zahlreichen Gebieten des mittleren Südamerikas<br />

angebaut. Die Höhe des Baumes, der oft buschartig wirkt,<br />

kann bis zu 18 Meter betragen. Die Blätter haben eine<br />

Länge von 4 bis 15 cm.<br />

Paraguay<br />

Nur jeder fünfte Bürger Paraguays hat Zugang<br />

zu Finanzprodukten, und zwar fast aussschließlich<br />

Angehörige der Mittel- und vor allem der<br />

Oberschicht. Die Mehrheit der Bevölkerung, vor<br />

allem Bezieher geringer Einkommen auf dem<br />

Lande, hat keine Möglichkeit, Spargelder sicher<br />

anzulegen, Vorsorge für das Alter zu treffen<br />

oder einen Kleinkredit zu bekommen. Die Banken<br />

haben hohe Hürden zur Unterhaltung von<br />

Konten aufgebaut. So beträgt die Mindesteinlage<br />

bei den meisten Banken 5 Mio. Guaranies<br />

(ca. 750 Euro), Kredite werden nur gegen hohe<br />

Sicherheiten und unter strikten Bedingungen<br />

ausgelegt. Für die große Mehrheit der Bevölkerung<br />

sind die Banken und ihre Finanzprodukte<br />

nicht zugänglich.<br />

Im Herbst 2005 wurde der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

der Vorschlag unterbreitet, ein Finanz- und<br />

Bildungsprojekt in Paraguay zu prüfen. Über<br />

die Gründung einer Sparkasse im Südosten<br />

Paraguays sollte ein Beitrag für die wirtschaftliche<br />

Entwicklung dieser Region geleistet<br />

werden. Das Projekt sollte kleinen und mittleren<br />

Unternehmen sowie allen Einwohnern der<br />

Region, insbesondere Beziehern geringer und<br />

mittlerer Einkommen, über den Zugang zu<br />

Finanzprodukten die Möglichkeit zum Aufbau<br />

einer eigenen wirtschaftlichen Existenz geben.<br />

Dieses finanzwirtschaftliche Projekt sollte um<br />

die Gründung einer berufsfachlichen Schulungseinrichtung<br />

ergänzt werden. Zu den<br />

Fachrichtungen sollten administrative Berufe,<br />

technische, handwerkliche und agrarwirtschaftliche<br />

Berufe zählen.<br />

Im Dezember 2005 führte die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

eine „fact-finding Mission“ in Paraguay<br />

durch, um die lokalen Rahmenbedingungen zu<br />

Jahresbericht 2005 | Projektarbeit Lateinamerika<br />

© MEV<br />

analysieren und die Durchführbarkeit des<br />

Projektes zu untersuchen. Hierbei wurde<br />

festgestellt, dass eine neu zu gründende Sparkasse<br />

einen wichtigen Beitrag für die wirtschaftliche<br />

Entwicklung der Region leisten<br />

könnte, insbesondere für kleine und mittelgroße<br />

Betriebe und für ärmere Bevölkerungsgruppen.<br />

Auch für eine berufsfachliche Schulungseinrichtung<br />

gibt es in Paraguay einen<br />

großen Bedarf.<br />

Allerdings wäre ein Projekt zum Aufbau der<br />

Sparkasse und einer Schulungseinrichtung mit<br />

einem erheblichen Finanzierungs- und Beratungsbedarf<br />

verbunden. Bisher ist noch nicht<br />

geklärt, ob ein solches Projekt im Rahmen der<br />

bilateralen Entwicklungszusammenarbeit<br />

gefördert werden kann.<br />

Länderdaten Paraguay<br />

Bevölkerung 6,0 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2005 pro Kopf 928 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2003 2,6 %<br />

2004 2,8 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

2005 2,0 %<br />

in Landeswährung (Guarani PYG) 580.192<br />

in Euro 78<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2003 14,2 %<br />

2004 4,3 %<br />

2005 6,2 %<br />

37


Jahresbericht 2005 | Länderübergreifende Projekte<br />

© Ferdinand Feldgen<br />

Bankmanagementseminare<br />

In den Vorjahren hatte die Sparkssenstiftung<br />

mit verschiedenen Partnern Planspielseminare<br />

für Bankmanager angeboten, deren Durchführung<br />

nicht aus Projektmitteln staatlicher oder<br />

supranationaler Geldgeber finanziert wurde,<br />

sondern aus Eigenmitteln der jeweiligen Partner.<br />

Dieses Angebot wurde im Jahr 2005 erheblich<br />

verstärkt. In Zusammenarbeit mit dem<br />

Trainingsinstitut der chinesischen Zentralbank<br />

(China Financial Training Institute, CFTI)<br />

wurden im Berichtsjahr acht Seminare für fast<br />

400 Teilnehmer verschiedener chinesischer<br />

Banken durchgeführt. Zwei weitere Seminare<br />

wurden von einer chinesischen Bank direkt bei<br />

der <strong>Sparkassenstiftung</strong> in Auftrag gegeben.<br />

Ein Planspielseminar wurde in Zusammenarbeit<br />

mit dem Weltinstitut der Sparkassen für die<br />

Government Savings Bank in Thailand durchgeführt.<br />

Zwei Seminare fanden in Kroatien bei der<br />

Ersten und Steiermärkischen Bank, Zagreb, statt.<br />

In den Seminaren werden die Teilnehmer mit<br />

der Erarbeitung und Umsetzung bankwirtschaftlicher<br />

Strategien unter Wettbewerbsbedingungen<br />

vertraut gemacht. Die Wahrnehmung<br />

folgender Managementaufgaben werden<br />

mit Einsatz eines PC-gestützten Marktmodells<br />

simuliert:<br />

• Preispolitik<br />

• Steuerung der Eigenanlagen der Bank<br />

• Risikosteuerung<br />

• Personalpolitik und Sachmittelinvestitionen<br />

• Liquiditätsteuerung, Einhaltung aufsichtsrechtlicher<br />

Liquiditätsnormen<br />

• Einhaltung aufsichtsrechtlicher Normen für<br />

die Eigenkapitalausstattung<br />

38<br />

Ich höre und vergesse,<br />

Ich sehe und erinnere mich,<br />

Ich handle und verstehe<br />

(Konfuzius)<br />

Erfahrung ist der beste Lehrmeister. Leider ist das Sammeln<br />

von Erfahrung häufig schmerzhaft, schließlich sind es vor<br />

allem die unangenehmen Erfahrungen, die einen bleibenden<br />

Eindruck hinterlassen. Planspiele sind eine gute Alternative,<br />

wenn innerhalb weniger Tage die Erfahrung vermittelt<br />

werden soll, die man normalerweise nur innerhalb von<br />

Jahren und unter großem Risiko sammeln kann. Ursprünglich<br />

stammt die Planspielmethode aus dem militärischen<br />

Bereich. Mit den berühmten „Sandkastenschlachten“ konnte<br />

und kann man den Ablauf des Geschehens auf Grundlage<br />

verschiedener Strategien durchspielen und deren Erfolgsaussichten<br />

überprüfen.<br />

• Werbe- und Marketingstrategie<br />

• Steuerung der Provisions- /Dienstleistungsgeschäfte<br />

Nach Abschluss jeder der vier bis fünf Perioden,<br />

die auf Basis einer vorgegebenen Konjunktursituation<br />

von den teilnehmenden Gruppen<br />

bearbeitet werden, erhält jedes Team für jeden<br />

Teilnehmer ausführliche Berichte, unter<br />

anderem über die erreichten Marktanteile,<br />

Kosten und Erträge, Erfolg im Handelsgeschäft,<br />

Abschreibungen im Kreditgeschäft, Liquidität,<br />

Kapitalausstattung und Personal. Die Besprechung<br />

von Einzelergebnissen erfolgt unmittelbar<br />

nach Abschluss jeder Periode. Am letzten<br />

Seminartag werden die Strategien und Gesamtergebnisse<br />

von den teilnehmenden Gruppen in<br />

„Hauptversammlungen“ präsentiert und mit<br />

dem Seminarleiter besprochen.<br />

Besonderen Anklang findet die Methodik des<br />

Seminars, die eine hohe Teilnehmeraktivität<br />

und eine unmittelbare Kontrolle des Lernerfolgs<br />

auch bei großen Teilnehmerzahlen ermöglicht.<br />

Für diese Seminararbeit wird eine Software<br />

eingesetzt, die in den Sprachen Deutsch, Englisch,<br />

Russisch, Spanisch und Französisch<br />

verfügbar ist. Die Seminare werden überwiegend<br />

in englischer Sprache gehalten – bei Bedarf<br />

werden Dolmetscher für die jeweilige Landessprache<br />

eingesetzt. Die Materialien werden<br />

regelmäßig gepflegt und wurden bisher in zehn<br />

Ländern bei mehr als 30 Seminaren eingesetzt.<br />

Für die Bankmanagementseminare stehen<br />

mehrere Mitarbeiter der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

sowie externe Trainer zur Verfügung. Die<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> verfügt außerdem über<br />

Erfahrung in der Schulung von Multiplikatoren.


Sri Lanka ist neben Indien der größte Teeexporteur der Welt.<br />

Jährlich werden 240.000 Tonnen ausgeführt, das sind 95 %<br />

der Ernte. Für den Teeanbau wird eine spezielle Grassorte<br />

gepflanzt, die man in den zuvor gerodeten Flächen büschelweise<br />

wachsen sehen kann. Das Gras wird schließlich<br />

abgebrannt, dann werden einjährige Tee-Setzlinge eingepflanzt.<br />

Nach zwei bis vier Jahren kann der Tee gepflückt<br />

werden. Der Strauch muss regelmäßig auf einen Meter Größe<br />

zurückgeschnitten werden, sonst würde er bis zu zehn Meter<br />

hoch wachsen. Nach etwa zehn Jahren sollte eine Teeplantage<br />

gerodet und neu angelegt werden, was aber nicht<br />

immer geschieht.<br />

Der Tee wird je nach Lage alle drei bis vier Wochen (Hochland)<br />

oder acht bis zehn Tage (tiefere Lagen) gepflückt. Das<br />

ist in erster Linie die Arbeit der indo-tamilischen Frauen. Ihre<br />

Vorfahren wurden Ende des 19. Jahrhunderts von den Briten<br />

aus Südindien als Teeplantagenarbeiter geholt. Eine Teepflückerin<br />

pflückt täglich etwa 25 Kilogramm, wobei immer<br />

nur die Knospe und die ersten 2 Blätter abgezupft werden.<br />

Jahresbericht 2005 | Länderübergreifende Projekte<br />

Sparkassen-Wiederaufbaufonds (Tsunami-Hilfe)<br />

Bereits zum Jahreswechsel 2004/2005 beschlossen<br />

die deutschen Sparkassen, Landesbanken<br />

und ihre Verbundunternehmen, die Hilfsangebote<br />

für die von der Tsunami-Katastrophe<br />

betroffene Region zu bündeln. Die Sparkassen-<br />

Finanzgruppe hat zur schnellen, wirksamen<br />

und vor allem nachhaltigen Hilfe den Sparkassen-Wiederaufbaufonds<br />

geschaffen und<br />

15 Millionen Euro bereit gestellt.<br />

Ziel des Sparkassen-Wiederaufbaufonds ist es,<br />

langfristige Wiederaufbauhilfe über die Refinanzierung<br />

von Krediten an kleine und mittlere<br />

Unternehmen zu leisten. Die daran beteiligten<br />

Partnerinstitutionen in Indonesien und Sri<br />

Lanka sollen durch eine umfassende Beratung<br />

in die Lage versetzt werden, die Zielkunden<br />

besser zu erreichen. Sie sollen einen dauerhaften<br />

Zugang zu Finanzdienstleistungen in ihrer<br />

Region sicherstellen und damit nachhaltige<br />

Erfolge erzielen. Damit setzt sich der Beitrag der<br />

Sparkassen-Finanzgruppe von anderen, eher<br />

kurzfristig ausgerichteten Hilfsangeboten ab.<br />

Die Kredite sollen zu Konditionen vergeben<br />

werden, die sich an den im Markt üblichen<br />

Sätzen (für nicht subventionierte) Kredite<br />

orientieren, jedoch am unteren Ende des<br />

Spektrums liegen. Es ist vorgesehen, zurückfließende<br />

Gelder zur Vergabe neuer Kredite zu<br />

verwenden, so dass die Ausleihungen im<br />

Zeitablauf den ursprünglich eingesetzten<br />

Betrag weit übertreffen werden. Die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

stellt geeignete Experten ein, die<br />

Verträge mit lokalen Finanzinstitutionen<br />

abschließen, die ausgewählten Partnerinstitutionen<br />

beraten und das Kreditportfolio überwachen.<br />

© Leanne Chan<br />

In Sri Lanka unterzeichnete die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

ein „Memorandum of Understanding“ mit<br />

der Hatton National Bank (HNB) und mit der<br />

Nichtregierungsorganisation „Sarvodaya<br />

Economica Enterprise Development Services“<br />

(SEEDS), die Kredite insbesondere im ländlichen<br />

Raum vergibt. Die Kreditvergabe über die<br />

HNB begann im August 2005 und konnte zügig<br />

und erfolgreich anlaufen. Bis Jahresende 2005<br />

wurden bereits über 150 Kredite mit einem<br />

Gesamtvolumen von fast einer Mio. Euro<br />

ausgelegt. Bei SEEDS war das Volumen der<br />

Ausleihungen zunächst geringer. Die Experten<br />

der <strong>Sparkassenstiftung</strong> arbeiten gemeinsam<br />

mit SEEDS an einer Optimierung der Voraussetzungen<br />

für die Kreditvergabe.<br />

In Indonesien erfolgte die Unterzeichnung<br />

eines „Memorandum of Understanding“ im<br />

Sommer 2005 mit der Entwicklungsbank der<br />

Provinz Aceh, der BPD. Die ersten Kredite sollen<br />

im zweiten Quartal 2006 ausgezahlt werden.<br />

Eine Finanzierung der Projektmaßnahmen von<br />

staatlichen oder supranationalen Geldgebern<br />

ist nicht vorgesehen. Sowohl die Finanzierungsmittel<br />

des Fonds als auch die finanziellen Mittel<br />

zur Durchführung der Beratungsmaßnahmen<br />

werden von der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

bereitgestellt.<br />

Für die Durchführung der Projekte wurden<br />

bereits im Sommer 2005 vier deutsche Langzeitexperten<br />

nach Sri Lanka entsandt. Die Sparkasse<br />

Nürnberg und die Sparkasse Hanau<br />

stellten Mitarbeiter für die Projektarbeit frei.<br />

In Indonesien nahm Ende 2005 der erste<br />

Langzeitexperte seine Arbeit auf. Ein zweiter<br />

Experte wurde Ende 2005 ausgewählt.<br />

39


Organe, Geschäftsstelle und<br />

Auslandsrepräsentanten<br />

der <strong>Sparkassenstiftung</strong>


Jahresbericht 2005 | Kuratorium<br />

Kuratorium<br />

Dr. Dietrich H. Hoppenstedt<br />

– Vorsitzender des Kuratoriums –<br />

Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes<br />

Dr. Karlheinz Bentele<br />

– Stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums –<br />

Präsident des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes<br />

Dr. Stephan Articus<br />

Hauptgeschäftsführer und Geschäftsführendes Präsidialmitglied des Deutschen Städtetages<br />

Peter Bock<br />

Vorsitzender des Vorstandes der Wartburg-Sparkasse<br />

Gregor Böhmer<br />

Geschäftsführender Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen<br />

Chris De Noose<br />

Vorsitzender der gemeinsamen Geschäftsstelle des Weltinstitutes der Sparkassen und der<br />

Europäischen Sparkassenvereinigung, Brüssel<br />

Olaf Cord Dielewicz<br />

Präsident i.R. des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein<br />

Direktor Günter Distelrath<br />

Verbandsgeschäftsführer des Sparkassenverbandes Niedersachsen<br />

Dr. Gunter Dunkel<br />

Mitglied des Vorstandes der NORD/LB Norddeutschen Landesbank Girozentrale<br />

Bernd Eberding<br />

Mitglied des Vorstandes der Sparkasse KölnBonn<br />

Dr. Norbert Emmerich<br />

Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der WestLB AG<br />

Rudolf Faltermeier<br />

Vizepräsident des Sparkassenverbandes Bayern<br />

Werner Fuchs<br />

Mitglied des Vorstandes der LRP Landesbank Rheinland-Pfalz<br />

Klaus-Dieter Gröb<br />

Mitglied des Vorstandes der Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale<br />

42


Volker Groß<br />

Vorsitzender des Vorstandes i.R. der Sparkasse Neunkirchen<br />

Günter Haas<br />

Vorsitzender des Vorstandes i.R. der Sparkasse Rhein-Nahe<br />

Heinrich Haasis<br />

Präsident des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg<br />

Prof. Dr. Hans-Günter Henneke<br />

Geschäftsführendes Präsidialmitglied des Deutschen Landkreistages<br />

Dr. Josef Bernhard Hentschel<br />

Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Osnabrück<br />

Peter Höhmann<br />

Mitglied des Vorstandes der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien<br />

Joachim Hoof<br />

Vorsitzender des Vorstandes der Ostsächsischen Sparkasse Dresden<br />

Dr. Siegfried Jaschinski<br />

Vorsitzender des Vorstandes der Landesbank Baden-Württemberg<br />

Matthias Klein<br />

Mitglied des Vorstandes der Sparkasse Gelsenkirchen<br />

Dr. Bernd Kobarg<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung des Deutschen Sparkassen Verlages GmbH<br />

Dr. Wilhelm Kraetschmer<br />

Generalsekretär-Stellvertreter des Österreichischen Sparkassenverbandes<br />

Uwe Kruschinski<br />

Mitglied des Vorstandes der Bankgesellschaft Berlin AG<br />

Fritz Lütke-Uhlenbrock<br />

Mitglied des Vorstandes der Bremer Landesbank Kreditanstalt Oldenburg – Girozentrale –<br />

Jürgen Oltmann<br />

Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Bremen und Präsident des Verbandes der Deutschen<br />

Freien Öffentlichen Sparkassen e.V.<br />

Dr. Henning Osthues-Albrecht<br />

Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Essen<br />

Jahresbericht 2005 | Kuratorium<br />

43


Jahresbericht 2005 | Kuratorium<br />

Dr. Karl-Peter Schackmann-Fallis<br />

Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes<br />

Dieter Schaefer<br />

Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Schwarzwald-Baar<br />

Werner Schmidt<br />

Vorsitzender des Vorstandes der Bayerischen Landesbank<br />

Dr. Friedhelm Steinberg<br />

Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Hamburger Sparkasse<br />

Dr. Bernhard Steinmetz<br />

Mitglied des Vorstandes der DekaBank Deutsche Girozentrale<br />

Hartmut Strauß<br />

Mitglied des Vorstandes der HSH Nordbank AG<br />

Jürgen Teufel<br />

Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Pforzheim Calw<br />

Werner Thum<br />

Vorsitzender des Vorstandes der Stadt- und Kreissparkasse Rothenburg<br />

Rainer Voigt<br />

Geschäftsführender Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes<br />

Alexander Wüerst<br />

Vorsitzender des Vorstandes der Kreissparkasse Köln<br />

44


Vorstand und Geschäftsstelle<br />

Vorstand<br />

Dr. Holger Berndt, Vorstandsvorsitzender<br />

Dr. Peter Langkamp, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

Dr. Hans Ulrich Schneider, Vorstandsmitglied<br />

Geschäftsstelle<br />

Dr. Peter Langkamp<br />

Niclaus Bergmann, Abteilungsdirektor<br />

Ferdinand Feldgen, Abteilungsdirektor<br />

Christina Blum<br />

Matthias Fohs<br />

Stephanie Hagemann<br />

Runa Hammerschmitt<br />

Stefan Henkelmann<br />

Christina Heuft<br />

Brigitte Kurscheidt<br />

Elisabeth Lamm<br />

Lucia Meiwes-Spruck<br />

Cornelia Müller<br />

Marco Rimkus<br />

Dagmar Romero<br />

Dr. Ilonka Rühle<br />

Regina Schumann<br />

Anne-Charlotte von Langen Keffenbrinck<br />

Gerd Weißbach (seit Juli 2005 entsandt in das Büro Mexico City)<br />

Jahresbericht 2005 | Vorstand und Geschäftsstelle<br />

45


Jahresbericht 2005 | Repräsentanten der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

Repräsentanten der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

Armenien<br />

Dr. Jürgen Engel<br />

4 Sakarov Str.<br />

37010 Yerevan<br />

<strong>Aserbaidschan</strong><br />

Andreas Francke (seit Juni 2005)<br />

Rainer Haberkorn (bis August 2005)<br />

Eduard Schmitt<br />

Jörg Teumer (bis Juni 2005)<br />

Nizami st.10, 3rd floor<br />

1001 Baku<br />

China<br />

Dirk Langenau (seit Oktober 2005)<br />

Nanchong City Commercial Bank<br />

301 Wenhua Road<br />

Nanchong, Sichuan 637000<br />

Georgien<br />

Martina Chudziak<br />

Dr. Jürgen Engel (seit Dezember 2005)<br />

Birte Mörke (bis November 2005)<br />

15, Chavchavadze Ave.<br />

0179 Tblisi<br />

Mexiko<br />

Rolf Grempel<br />

Dr. Ursula Heimann<br />

Alastair Watson (bis Januar 2005)<br />

Calzado General Anaya nro. 65<br />

04120 Mexiko, D.F.<br />

Olaf Meyer (bis Januar 2005)<br />

Calle Caravajal de la Cueva No. 302, Norte<br />

Centro de Monterrey<br />

64000 Monterrey, N.L.<br />

Hildegard von Walther (bis April 2005)<br />

Calle Filadelfia No. 1134<br />

Colonia Providencia<br />

44610 Guadalajara, Jalisco<br />

46


Rumänien<br />

Carmen Schuster (bis Februar 2005)<br />

Casa de Economii si Consemnatiuni<br />

Calea Victoriei 13, sector 5<br />

030022 Bukarest<br />

Sri Lanka<br />

Bernd Arnim Benning (seit August 2005)<br />

Uwe Sommerschuh (seit August 2005)<br />

50/a Gemunu Pedesa off Senayake Avenue<br />

Nawala Road<br />

Nawala<br />

Frank Müller (seit Juli 2005)<br />

Petra Rehberger (seit August 2005)<br />

Hatton National Bank<br />

HNB Towers, Level 19, No. 479 T.B.<br />

Jayah Mawatha<br />

Colombo<br />

Republik Südafrika<br />

Bernd Werthenbach<br />

Teba Bank Ltd.<br />

Sunhill Park, No. 1 Eglin Road<br />

2157 Sunninghill<br />

Uganda<br />

Elsayed Abdelhamid (bis Mai 2005)<br />

Markus Tacke (bis Mai 2005)<br />

PostBank Uganda<br />

Nrkumah Rd Plot 11/13<br />

Kampala<br />

Usbekistan<br />

Ulrich Kienitz<br />

Xalq Banki<br />

64, Qatortol Str.<br />

700096 Taschkent<br />

Vietnam<br />

Jörg Teumer (seit Juli 2005)<br />

TYM Fund<br />

39 Hang Chuoi<br />

Hanoi<br />

Jahresbericht 2005 | Repräsentanten der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

47


Jahresbericht 2005 | Mitglieder der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

Mitglieder der <strong>Sparkassenstiftung</strong> für<br />

internationale Kooperation<br />

Sparkassen<br />

Sparkassenverband Baden-Württemberg<br />

Sparkasse Zollernalb, Balingen<br />

Kreissparkasse Biberach<br />

Kreissparkasse Böblingen<br />

Sparkasse Bühl<br />

Sparkasse Engen-Gottmadingen<br />

Kreissparkasse Freudenstadt<br />

Kreissparkasse Göppingen<br />

Sparkasse Haslach-Zell<br />

Sparkasse Hohenlohekreis, Künzelsau<br />

Kreissparkasse Ludwigsburg<br />

Sparkasse Neckartal-Odenwald, Mosbach<br />

Sparkasse Pforzheim Calw<br />

Kreissparkasse Ravensburg<br />

Bezirkssparkasse St. Blasien<br />

Sparkasse Singen-Radolfzell<br />

Sparkasse Hochschwarzwald, Titisee-Neustadt<br />

Kreissparkasse Tuttlingen<br />

Sparkasse Schwarzwald-Baar,<br />

Villingen-Schwenningen<br />

Kreissparkasse Waiblingen<br />

Sparkasse Hochrhein, Waldshut-Tiengen<br />

Sparkassenverband Bayern<br />

Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau<br />

Sparkasse Bad Kissingen<br />

Sparkasse Berchtesgadener Land,<br />

Bad Reichenhall<br />

Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen<br />

Sparkasse Bayreuth<br />

Sparkasse Coburg-Lichtenfels<br />

Sparkasse Dachau<br />

Sparkasse Fürstenfeldbruck<br />

Sparkasse Fürth<br />

Kreissparkasse Garmisch-Partenkirchen<br />

Vereinigte Sparkassen Gunzenhausen<br />

Kreissparkasse Höchstadt<br />

48<br />

Sparkasse Ingolstadt<br />

Kreis- und Stadtsparkasse Kaufbeuren<br />

Sparkasse Allgäu, Kempten<br />

Sparkasse Kronach-Ludwigsstadt<br />

Sparkasse Landsberg-Dießen<br />

Kreissparkasse Lichtenfels<br />

Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee<br />

Sparkasse Miltenberg-Obernburg<br />

Kreissparkasse München Starnberg<br />

Stadtsparkasse München<br />

Stadtsparkasse Neuburg a. d. Donau<br />

Sparkasse Nürnberg<br />

Sparkasse Mittelfranken-Süd, Roth<br />

Stadt- und Kreissparkasse Rothenburg<br />

Stadtsparkasse Schrobenhausen<br />

Städtische Sparkasse Schweinfurt<br />

Sparkasse Straubing-Bogen<br />

Kreis- und Stadtsparkasse Wasserburg<br />

Sparkasse Mainfranken, Würzburg<br />

Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband<br />

Die Sparkasse Bremen AG<br />

Hamburger Sparkasse<br />

Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen<br />

Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg<br />

Sparkasse Bensheim<br />

Sparkasse Darmstadt<br />

Bezirkssparkasse Dillenburg<br />

Wartburg-Sparkasse, Eisenach<br />

Sparkasse Odenwaldkreis, Erbach<br />

Sparkasse Mittelthüringen, Erfurt<br />

Sparkasse Werra-Meißner, Eschwege<br />

Frankfurter Sparkasse<br />

Sparkasse Wetterau, Friedberg<br />

Kreissparkasse Gelnhausen<br />

Sparkasse Gera-Greiz<br />

Kreissparkasse Gotha


Stadtsparkasse Grebenstein<br />

Kreissparkasse Groß-Gerau<br />

Sparkasse Dieburg, Groß-Umstadt<br />

Sparkasse Hanau<br />

Sparkasse Starkenburg, Heppenheim<br />

Kreissparkasse Hildburghausen<br />

Sparkasse Arnstadt-Ilmenau<br />

Kasseler Sparkasse<br />

Sparkasse Waldeck-Frankenberg, Korbach<br />

Kreissparkasse Limburg<br />

Sparkasse Marburg-Biedenkopf<br />

Kreissparkasse Nordhausen<br />

Städtische Sparkasse Offenbach<br />

Kreissparkasse Saalfeld-Rudolstadt<br />

Kreissparkasse Saale-Orla, Schleiz<br />

Sparkasse Langen-Seligenstadt<br />

Kyffhäusersparkasse, Artern-Sondershausen<br />

Nassauische Sparkasse, Wiesbaden<br />

Kreissparkasse Eichsfeld, Worbis<br />

Sparkassenverband Niedersachsen<br />

Sparkasse Aurich-Norden<br />

Stadtsparkasse Bad Pyrmont<br />

Sparkasse Celle<br />

Stadtsparkasse Cuxhaven<br />

Kreissparkasse Lüchow-Dannenberg<br />

Sparkasse Duderstadt<br />

Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg<br />

Sparkasse Göttingen<br />

Sparkasse Goslar/Harz<br />

Stadtsparkasse Hameln<br />

Sparkasse Hannover<br />

Sparkasse Münden, Hannoversch-Münden<br />

Sparkasse Hildesheim<br />

Sparkasse Leer-Weener<br />

Sparkasse Nienburg<br />

Landessparkasse zu Oldenburg<br />

Sparkasse Osnabrück<br />

Jahresbericht 2005 | Mitglieder der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

Kreissparkasse Peine<br />

Sparkasse Schaumburg, Rinteln<br />

Kreissparkasse Soltau<br />

Kreissparkasse Stade<br />

Sparkasse Stade - Altes Land<br />

Kreissparkasse Walsrode<br />

Kreissparkasse Wittmund<br />

Stadtsparkasse Wunstorf<br />

Ostdeutscher Sparkassenverband<br />

Sparkasse Erzgebirge, Annaberg-Buchholz<br />

Kreissparkasse Aue-Schwarzenberg<br />

Kreissparkasse Bautzen<br />

Sparkasse Elbe-Saale, Bernburg<br />

Kreissparkasse Bitterfeld<br />

Sparkasse Jerichower Land, Burg<br />

Sparkasse Chemnitz<br />

Sparkasse Spree-Neiße, Cottbus<br />

Sparkasse Delitzsch-Eilenburg<br />

Stadtsparkasse Dessau<br />

Kreissparkasse Döbeln<br />

Ostsächsische Sparkasse, Dresden<br />

Sparkasse Barnim, Eberswalde<br />

Sparkasse Elbe-Elster, Finsterwalde<br />

Sparkasse Oder-Spree, Frankfurt/Oder<br />

Niederschlesische Sparkasse, Görlitz<br />

Sparkasse Vorpommern, Greifswald<br />

Sparkasse Muldental, Grimma<br />

Stadt- und Saalkreissparkasse Halle (Saale)<br />

Stadt- und Kreissparkasse Leipzig<br />

Sparkasse Mansfelder Land,<br />

Lutherstadt Eisleben<br />

Sparkasse Wittenberg, Lutherstadt Wittenberg<br />

Stadtsparkasse Magdeburg<br />

Sparkasse Mittleres Erzgebirge, Marienberg<br />

Kreissparkasse Meißen<br />

Kreissparkasse Mittweida<br />

Sparkasse Neubrandenburg-Demmin<br />

49


Jahresbericht 2005 | Mitglieder der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

Sparkasse Ostprignitz-Ruppin, Neuruppin<br />

Sparkasse Mecklenburg-Strelitz, Neustrelitz<br />

Bördesparkasse, Oschersleben<br />

Sparkasse Uecker-Randow, Pasewalk<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam<br />

Sparkasse Uckermark, Prenzlau<br />

Sparkasse Prignitz, Pritzwalk<br />

Sparkasse Altmark West, Salzwedel<br />

Kreissparkasse Sangerhausen<br />

Stadtsparkasse Schwedt<br />

Sparkasse Schwerin<br />

Sparkasse Niederlausitz, Senftenberg<br />

Kreissparkasse Aschersleben-Staßfurt<br />

Kreissparkasse Stendal<br />

Sparkasse Hansestadt Stralsund<br />

Kreissparkasse Märkisch-Oderland, Strausberg<br />

Müritz-Sparkasse, Waren<br />

Kreissparkasse Wernigerode<br />

Sparkasse Burgenlandkreis, Zeitz<br />

Kreissparkasse Anhalt-Zerbst, Zerbst<br />

Kreissparkasse Löbau-Zittau<br />

Sparkasse Zwickau<br />

Rheinischer Sparkassen- und Giroverband<br />

Sparkasse Aachen<br />

Stadtsparkasse Bad Honnef<br />

Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe<br />

Sparkasse Düren<br />

Kreissparkasse Düsseldorf<br />

Stadtsparkasse Düsseldorf<br />

Stadtsparkasse Duisburg<br />

Sparkasse Essen<br />

Kreissparkasse Euskirchen<br />

Stadtsparkasse Haan<br />

Sparkasse Hennef<br />

Stadtsparkasse Kaarst-Büttgen<br />

Sparkasse Kleve<br />

Kreissparkasse Köln<br />

50<br />

Sparkasse KölnBonn<br />

Sparkasse Krefeld<br />

Sparkasse Leverkusen<br />

Stadtsparkasse Mönchengladbach<br />

Sparkasse Mülheim a. d. Ruhr<br />

Sparkasse Neuss<br />

Stadtsparkasse Oberhausen<br />

Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen<br />

Stadtsparkasse Remscheid<br />

Sparkasse Hilden Ratingen Velbert<br />

Verbands-Sparkasse Wesel<br />

Sparkasse der Homburgischen Gemeinden,<br />

Wiehl<br />

Stadtsparkasse Wuppertal<br />

Sparkassen- und Giroverband Rheinland-Pfalz<br />

Kreissparkasse Altenkirchen<br />

Sparkasse Rhein-Haardt, Bad Dürkheim<br />

Sparkasse Rhein-Nahe, Bad Kreuznach<br />

Kreissparkasse Westerwald, Bad Marienberg<br />

Kreissparkasse Ahrweiler,<br />

Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

Kreissparkasse Bitburg-Prüm<br />

Stadtsparkasse Kaiserslautern<br />

Sparkasse Germersheim-Kandel<br />

Sparkasse Koblenz<br />

Kreissparkasse Kusel<br />

Sparkasse Südliche Weinstraße Landau<br />

Kreissparkasse Rhein-Pfalz, Ludwigshafen<br />

Sparkasse Vorderpfalz Ludwigshafen a. Rh. -<br />

Schifferstadt<br />

Kreissparkasse Mayen<br />

Sparkasse Neuwied<br />

Kreissparkasse Rhein-Hunsrück, Simmern<br />

Kreis- und Stadtsparkasse Speyer<br />

Sparkasse Trier


Sparkassenverband Saar<br />

Kreissparkasse Saarpfalz, Homburg/Saar<br />

Sparkasse Merzig-Wadern<br />

Sparkasse Neunkirchen<br />

Sparkasse Saarbrücken<br />

Kreissparkasse Saarlouis<br />

Kreissparkasse St. Wendel<br />

Sparkassen- und Giroverband<br />

für Schleswig-Holstein<br />

Kreissparkasse Südholstein, Bad Segeberg<br />

Sparkasse Eckernförde<br />

Sparkasse Ostholstein, Eutin<br />

Sparkasse Westholstein, Itzehoe<br />

Sparkasse Kiel<br />

Sparkasse zu Lübeck<br />

Stadtsparkasse Neumünster<br />

Sparkasse Mittelholstein AG, Rendsburg<br />

Stadtsparkasse Wedel<br />

Westfälisch-Lippischer Sparkassen- und<br />

Giroverband<br />

Sparkasse Westmünsterland, Ahaus<br />

Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem<br />

Sparkasse Wittgenstein, Bad Berleburg<br />

Stadtsparkasse Bad Oeynhausen<br />

Sparkasse Bergkamen-Bönen<br />

Sparkasse Bielefeld<br />

Stadtsparkasse Blomberg/Lippe<br />

Sparkasse Bochum<br />

Sparkasse Bottrop<br />

Sparkasse Höxter, Brakel<br />

Sparkasse Hochsauerland, Brilon<br />

Sparkasse Burbach-Neunkirchen<br />

Sparkasse Detmold<br />

Stadtsparkasse Dortmund<br />

Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld<br />

Sparkasse Finnentrop<br />

Stadtsparkasse Freudenberg<br />

Jahresbericht 2005 | Mitglieder der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

Sparkasse Gelsenkirchen<br />

Sparkasse Geseke<br />

Stadtsparkasse Gevelsberg<br />

Stadtsparkasse Gladbeck<br />

Stadtsparkasse Gronau<br />

Sparkasse Gütersloh<br />

Kreissparkasse Halle (Westfalen)<br />

Sparkasse Herford<br />

Stadtsparkasse Hilchenbach<br />

Kreissparkasse Steinfurt, Ibbenbüren<br />

Sparkasse Iserlohn<br />

Sparkasse Lemgo<br />

Sparkasse Lüdenscheid<br />

Sparkasse Kierspe-Meinerzhagen<br />

Sparkasse Menden<br />

Zweckverband Sparkasse Meschede<br />

Sparkasse Minden-Lübbecke<br />

Sparkasse Münsterland Ost, Münster<br />

Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden<br />

Sparkasse Paderborn<br />

Vereinigte Sparkassen im Märkischen Kreis,<br />

Plettenberg<br />

Stadtsparkasse Porta Westfalica<br />

Stadtsparkasse Rahden<br />

Sparkasse Vest Recklinghausen<br />

Stadtsparkasse Rheine<br />

Sparkasse Rietberg<br />

Sparkasse Siegen<br />

Sparkasse Soest<br />

Sparkasse Werl<br />

Stadtsparkasse Witten<br />

Verbände<br />

Deutscher Sparkassen- und Giroverband,<br />

Berlin und Bonn<br />

Sparkassenverband Baden-Württemberg,<br />

Stuttgart und Mannheim<br />

Sparkassenverband Bayern, München<br />

51


Jahresbericht 2005 | Mitglieder der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband,<br />

Hamburg<br />

Sparkassen- und Giroverband Hessen-<br />

Thüringen, Frankfurt a. M. und Erfurt<br />

Sparkassenverband Niedersachsen, Hannover<br />

Ostdeutscher Sparkassenverband, Berlin<br />

Rheinischer Sparkassen- und Giroverband,<br />

Düsseldorf<br />

Sparkassen- und Giroverband Rheinland-Pfalz,<br />

Mainz<br />

Sparkassenverband Saar, Saarbrücken<br />

Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-<br />

Holstein, Kiel<br />

Westfälisch-Lippischer Sparkassen- und<br />

Giroverband, Münster<br />

Verband der Deutschen Freien Öffentlichen<br />

Sparkassen e.V., Bremen<br />

Landesbanken / Girozentralen<br />

DekaBank Deutsche Girozentrale,<br />

Frankfurt a. M. und Berlin<br />

Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart,<br />

Karlsruhe und Mannheim<br />

Bayerische Landesbank, München<br />

LandesBank Berlin – Girozentrale –, Berlin<br />

52<br />

Bremer Landesbank Kreditanstalt Oldenburg<br />

– Girozentrale –, Bremen<br />

HSH Nordbank AG, Hamburg und Kiel<br />

Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale,<br />

Frankfurt a. M. und Erfurt<br />

Nord/LB Norddeutsche Landesbank Girozentrale,<br />

Hannover, Braunschweig und Magdeburg<br />

LRP Landesbank Rheinland-Pfalz, Mainz<br />

Landesbank Saar, Saarbrücken<br />

WestLB AG, Düsseldorf und Münster<br />

Weitere nationale und internationale Verbände<br />

Einrichtungen und sonstige Mitglieder<br />

Europäische Sparkassenvereinigung, Brüssel<br />

Österreichischer Sparkassenverband, Wien<br />

Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen,<br />

Berlin<br />

LBS Landesbausparkasse Baden-Württemberg,<br />

Stuttgart und Karlsruhe<br />

LBS Ostdeutsche Landesbausparkasse AG,<br />

Potsdam<br />

Deutscher Sparkassen Verlag GmbH, Stuttgart<br />

Deutscher Städtetag, Köln<br />

Deutscher Landkreistag, Berlin<br />

Helmut Wolynski, Burgdorf

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