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Genuss als Wohn-Prinzip - Miguel Herz-Kestranek

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Immobilien<br />

F r e i t a g , 2 5 . J Ä N N e r 2 0 0 8<br />

<strong>Genuss</strong> <strong>als</strong><br />

<strong>Wohn</strong>-<strong>Prinzip</strong><br />

Autor und Schauspieler <strong>Miguel</strong> <strong>Herz</strong>-<strong>Kestranek</strong> liebt gediegenes Ambiente<br />

StAdtfein<br />

Holzbaupreis Tirol: Auszeichnung<br />

für schicken Dachausbau<br />

ArchitekturjAhr 2008<br />

Auftakt in Wien mit<br />

Stararchitekt Santiago Calatrava<br />

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4 | FREITAG, 25. JÄNNER 2008<br />

FREITAG, 25. JÄNNER 2008 | 5<br />

Homestory<br />

<strong>Genuss</strong> <strong>als</strong> <strong>Wohn</strong>-<strong>Prinzip</strong><br />

<strong>Miguel</strong> <strong>Herz</strong>-<strong>Kestranek</strong> hat <strong>als</strong><br />

Schauspieler in mehr <strong>als</strong> 150, zum<br />

Teil internationalen Filmen gespielt.<br />

Auch im Theater verkörperte er<br />

zahlreiche Rollen an großen Bühnen.<br />

Seinen beruflichen Schwerpunkt legte<br />

er in den vergangenen Jahren<br />

zunehmend aufs Schreiben.<br />

Zwölf Bücher hat der Autor <strong>Herz</strong>-<br />

<strong>Kestranek</strong> inzwischen veröffentlicht.<br />

Zuletzt: „Wortmeldung – Polemiken,<br />

Pointen, Poesien“ – erschienen<br />

im Ibera Verlag.<br />

Urlaub zu Hause: Für den Autor und Schauspieler <strong>Miguel</strong> <strong>Herz</strong>-<strong>Kestranek</strong> ist die<br />

eigene <strong>Wohn</strong>ung das liebste Urlaubsdomizil – gediegen im Stil und in der Einrichtung.<br />

(Fotos: Astrid Bartl)<br />

Er ist ein viel beschäftigter<br />

Schauspieler, ein weithin<br />

beachteter Autor und ein<br />

„<strong>Wohn</strong>mensch“ aus Überzeugung<br />

– <strong>Miguel</strong> <strong>Herz</strong>-<br />

<strong>Kestranek</strong>. „Durch das berufsbedingteNomadenleben<br />

hat <strong>Wohn</strong>en für mich<br />

oberste Priorität“, stellt der<br />

Künstler fest.<br />

Sein Refugium präsentiert<br />

sich dementsprechend.<br />

Eine geglückte Mischung<br />

von Altbau mit modernem<br />

Interieur: die Oase eines<br />

Denkers, eines Genießers<br />

mit fast diebischer Freude<br />

an den schönen Dingen des<br />

Lebens. „Vom Wäschewaschen<br />

über die Kerzenaus-<br />

wahl bis hin zur Dekoration<br />

bin ich absolut selbstständig“,<br />

stellt <strong>Herz</strong>-<strong>Kestranek</strong><br />

klar. Kein Wunder <strong>als</strong>o,<br />

dass der Schauspieler seine<br />

Wiener Altbau-<strong>Wohn</strong>ung<br />

rein nach eigenen Entwürfen<br />

und Ideen umgebaut<br />

und eingerichtet hat. „Ich<br />

war viele Jahre mit einer<br />

Architektur-Studentin li-<br />

iert und habe so meine Liebe<br />

zur umfassendsten aller<br />

Künste entwickelt“, erzählt<br />

er und weiter: „Maximal<br />

würde ich mich bei Fragen<br />

„Vom Wäschewaschen über die<br />

Kerzenauswahl bis hin zur Deko<br />

bin ich absolut selbstständig.“<br />

zur Inneneinrichtung beraten<br />

lassen. Mehr nicht.“ Seit<br />

1990 lebt <strong>Miguel</strong> <strong>Herz</strong>-<strong>Kestranek</strong><br />

auf gut 100 Quadratmetern<br />

in einem gediegenen<br />

Wiener Bezirk unweit<br />

des Theaters in der Josefstadt.<br />

Den Sommer genießt<br />

er nach Möglichkeit in seinem<br />

Haus in St. Gilgen.<br />

Ein heller, lichtdurchfluteter<br />

Flur bildet das Entree der<br />

<strong>Wohn</strong>ung des Autors und<br />

Schauspielers. Vorbei an<br />

einem Mini-Gästebad mit<br />

eigener Dusche und an einer<br />

kleinen, offenen Küche,<br />

geht es weiter zum zentralen<br />

<strong>Wohn</strong>bereich. „Die Küche<br />

habe ich einst selber<br />

entworfen und sie nach meinen<br />

Ideen bauen lassen“, erzählt<br />

<strong>Herz</strong>-<strong>Kestranek</strong>. Das<br />

Speisezimmer und der<br />

<strong>Wohn</strong>salon wurden vom<br />

So lebt der Autor und Schauspieler <strong>Miguel</strong> <strong>Herz</strong>-<strong>Kestranek</strong><br />

„Ich bin ein überzeugter <strong>Wohn</strong>mensch. Durch<br />

das berufsbedingte Nomadenleben hat<br />

<strong>Wohn</strong>en für mich oberste Priorität.“


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FREITAG, 25. JÄNNER 2008 | 7<br />

Homestory<br />

Das Speisezimmer (o.) mit seinen alten Gemälden aus dem Familienerbe geht offen in den<br />

großen Salon über. Nur der kleine Arbeitsraum (l.) ist vom <strong>Wohn</strong>bereich durch<br />

eine Tür abgetrennt. Hier entstehen die Bücher des Autors an einem der drei Schreibtische.<br />

Hobby-Architekten zu<br />

einem einzigen Raum zusammengelegt,<br />

der durch<br />

seine gediegene Gemütlichkeit<br />

zum Verweilen einlädt.<br />

Bunte Teppiche auf<br />

dem alten Parkettboden erhöhen<br />

den Wohlfühlfaktor<br />

noch einmal.<br />

Ein offener Kamin in der<br />

einen Ecke des Raumes<br />

knistert leise vor sich hin –<br />

und unterbricht das stille,<br />

heimelige Ambiente mit gebotener<br />

Zurückhaltung.<br />

<strong>Miguel</strong> <strong>Herz</strong>-<strong>Kestranek</strong>:<br />

„Der offene Kamin ist ein<br />

wesentlicher Bestandteil<br />

meiner Lebensqualität.“<br />

Auffallend viele alte Bilder,<br />

Zeichnungen und Drucke hängen<br />

an den Wänden des Salons.<br />

„Überwiegend Erbstücke<br />

aus der Familie“, erzählt<br />

der Autor und verweist<br />

auf den überdimensionalen<br />

„Tizian“ hinter<br />

dem Jugendstil-Esstisch:<br />

„Mein Großonkel durfte<br />

dieses Bild im Prado nach-<br />

malen.“ Sein Großneffe<br />

freut sich heute noch darüber.<br />

Überhaupt ruft alles, was nur<br />

im Entferntesten mit Kunst<br />

zu tun hat, <strong>Herz</strong>-<strong>Kestranek</strong>s<br />

großes Interesse hervor.<br />

Mit einer großen Ausnahme:<br />

„Bevor ich ins<br />

Theater gehe, besuche ich<br />

lieber eine Ausstellung“,<br />

meint der gerne zeitkritische<br />

Vizepräsident des Österreichischen<br />

PEN-Clubs.<br />

Von der Kunst lässt er sich<br />

nicht nur für seine <strong>Wohn</strong>ungen,<br />

sondern unter anderem<br />

auch für seine Arbeit<br />

inspirieren.<br />

Geschickt hat <strong>Herz</strong>-<strong>Kestranek</strong><br />

seine Möbel aus den<br />

verschiedensten Epochen –<br />

von Jugendstil bis Chippendale<br />

– kombiniert und sorgt<br />

mit Messing-Kerzenleuchtern,<br />

zierlichen Lampen<br />

und kleinen Beistell-Tischen<br />

für ein recht wohnliches<br />

Ambiente. Schließlich<br />

gilt bei ihm das <strong>Wohn</strong>motto:<br />

„Wenn ich zu Hause bin,<br />

dann bin ich im Urlaub.“<br />

Nachsatz: Und dann will er<br />

sich auch so richtig wohlfühlen.<br />

Allein die roten Wände<br />

des Esszimmers, getüncht<br />

in Schwammtechnik, fallen<br />

„Der offene Kamin ist<br />

ein wesentlicher Bestandteil<br />

meiner Lebensqualität.“<br />

in dem klassischen Umfeld<br />

<strong>als</strong> längst überholte Mode<br />

ein wenig aus dem Rahmen.<br />

Doch da sich <strong>Herz</strong>-<strong>Kestranek</strong><br />

selbst gar nicht <strong>als</strong> trendige<br />

Person einschätzt, sei<br />

ihm dieser Fauxpas verzie-<br />

hen. Viel lustiger ist da<br />

schon die Geschichte der<br />

beigen <strong>Wohn</strong>zimmer-<br />

Couch: „Die habe ich aus<br />

einer Filmproduktion“, erzählt<br />

er. Welcher Film es<br />

war, hat er vergessen. Nur<br />

so viel ist im Gedächtnis geblieben:<br />

„Die Form des Sofas<br />

hast mir so gut gefallen,<br />

dass ich mir einen beigen<br />

Bezug habe nähen lassen.“<br />

Ein kleines Kabinett neben<br />

dem <strong>Wohn</strong>salon ist Büro und<br />

Allerheiligstes zugleich.<br />

Drei Schreibtische stehen<br />

nebeneinander aufgereiht<br />

und bilden die Arbeitsplätze<br />

des Autors. „Hier in diesem<br />

Kammerl entstehen alle<br />

meine Bücher“, sagt Autor<br />

<strong>Herz</strong>-<strong>Kestranek</strong>.<br />

Schränkt aber gleichzeitig<br />

auch wieder ein: „Eigentlich<br />

schreibe ich ständig<br />

und überall. Im Flugzeug,<br />

im Zug und sogar während<br />

Drehpausen“ – das Notebook<br />

ist sein ständiger<br />

Wegbegleiter. Auch im Büro<br />

finden sich wieder Dutzende<br />

große und kleine Bilder<br />

an den Wänden. Und:<br />

Unzählige Erinnerungen<br />

an das Theater, an seine<br />

Arbeit beim Film und<br />

selbstverständlich auch an<br />

die Lesungen aus seinen<br />

Werken im ganzen deutschsprachigen<br />

Raum. Ein penibles<br />

Archiv eines intensiven<br />

Künstlerlebens.<br />

Apropos Archiv: <strong>Miguel</strong> <strong>Herz</strong>-<br />

<strong>Kestranek</strong> wäre kein typischer<br />

Autor, wenn er nicht<br />

mit und inmitten von Büchern<br />

leben würde. Hohe<br />

Bücherregale in einem<br />

wunderschönen Birnenholz<br />

dominieren in seinem<br />

kleinen Büro ebenso wie in<br />

seinem <strong>Wohn</strong>salon die<br />

Wände. „Maßarbeit war<br />

notwendig“, erklärt <strong>Herz</strong>-<br />

<strong>Kestranek</strong>, „ weil ich meine<br />

wertvollen alten Bücher in<br />

keinem Standard-Regal der<br />

Neuzeit ordentlich aufheben<br />

kann.“<br />

Längst reicht der Platz<br />

nicht mehr aus – und neuer<br />

Stauraum sollte längst geschaffen<br />

werden. Ein Langzeitprojekt.<br />

Denn: „So lang<br />

ich noch ein Platzerl für ein<br />

neues Buch finde, fange ich<br />

nicht an, umzubauen“, sagt<br />

<strong>Miguel</strong> <strong>Herz</strong>-<strong>Kestranek</strong>.<br />

Und das kleinste Platzerl<br />

findet sich immer wieder<br />

aufs Neue ...<br />

Die Küche in Türkis (o.) wurde nach eigenen Entwürfen gefertigt.<br />

Das gestreifte Klapp-Fauteuil „flap“ im <strong>Wohn</strong>zimmer (l.)<br />

ist ein Design-Klassiker aus Italien.<br />

Blick vom <strong>Wohn</strong>salon ins Arbeitszimmer: Ein offener Kamin ist für den Autor und Schauspieler <strong>Miguel</strong> <strong>Herz</strong>-<strong>Kestranek</strong> ein wichtiger<br />

Bestandteil seiner persönlichen Lebensqualität. Die vielen Bücherregale seiner großzügigen Altbauwohnung sind längst alle überfüllt.

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