N E W S L E T T E R - bei Broken-Rainbow

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N E W S L E T T E R Ausgabe 6, Dezember 2008 Zum Abschluss dieses Jahres möchten wir Euch unsere geleistete Arbeit vorstellen und einen Ausblick auf das kommende Jahr bieten. die CD-ROM auch online auf der Seite www.taeterinnen.org abrufbar. Die Homepage wird kontinuierlich aktualisiert werden. Europäisches Projekt zur psychosozialen Arbeit mit lesbischen Täterinnen Im Juni des Jahres haben wir unser europäisches Projekt zur Täterinnenarbeit erfolgreich beendet. Alle beteiligten Akteure, der Metropolitan Police Service London, die Wiener Antidiskriminierungsstelle, die Initiative Magenta aus Brüssel, die Lesbenberatung Berlin und die Projektleiterin Dr. Constance Ohms haben sehr viel Engagement und Enthusiasmus in das Projekt eingebracht und so seinen herausragenden Erfolg sichergestellt. Besonders stolz sind wir auf den Umstand, dass der Metropolitan Police Service diese Arbeit zukünftig für die Schulung seiner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nutzen wird. Wir hoffen, dass dieses Vorgehen Vorbild auch für die Polizeipräsidien in Deutschland sein wird. Es wurden insgesamt 1000 Mini-CD-ROMs hergestellt. Inzwischen ist Euro-Pride in Stockholm Martina Frenznick von der Lesbenberatung Berlin und Constance Ohms vom Forschungsprojekt in Frankfurt/M haben gemeinsam mit einer Kollegin aus den Niederlanden, Susanne Kers, im Juli 2008 das Thema häusliche Gewalt in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften im Rahmen des Euro-Pride vorgestellt. Weitere __________________________________________________________________________________________ Newsletter 7, Dezember 2008 Seite 1

N E W S L E T T E R<br />

Ausgabe 6, Dezember 2008<br />

Zum Abschluss dieses Jahres möchten wir<br />

Euch unsere geleistete Ar<strong>bei</strong>t vorstellen<br />

und einen Ausblick auf das kommende<br />

Jahr bieten.<br />

die CD-ROM auch online auf der Seite<br />

www.taeterinnen.org abrufbar. Die Homepage<br />

wird kontinuierlich aktualisiert werden.<br />

Europäisches Projekt zur psychosozialen<br />

Ar<strong>bei</strong>t mit lesbischen Täterinnen<br />

Im Juni des Jahres haben wir unser europäisches<br />

Projekt zur Täterinnenar<strong>bei</strong>t erfolgreich<br />

beendet. Alle beteiligten Akteure,<br />

der Metropolitan Police Service London,<br />

die Wiener Antidiskriminierungsstelle, die<br />

Initiative Magenta aus Brüssel, die Lesbenberatung<br />

Berlin und die Projektleiterin<br />

Dr. Constance Ohms haben sehr viel Engagement<br />

und Enthusiasmus in das Projekt<br />

eingebracht und so seinen herausragenden<br />

Erfolg sichergestellt. Besonders<br />

stolz sind wir auf den Umstand, dass der<br />

Metropolitan Police Service diese Ar<strong>bei</strong>t<br />

zukünftig für die Schulung seiner Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

und Mitar<strong>bei</strong>terinnen nutzen wird. Wir<br />

hoffen, dass dieses Vorgehen Vorbild<br />

auch für die Polizeipräsidien in Deutschland<br />

sein wird. Es wurden insgesamt 1000<br />

Mini-CD-ROMs hergestellt. Inzwischen ist<br />

Euro-Pride in Stockholm<br />

Martina Frenznick von der Lesbenberatung<br />

Berlin und Constance Ohms vom<br />

Forschungsprojekt in Frankfurt/M haben<br />

gemeinsam mit einer Kollegin aus den<br />

Niederlanden, Susanne Kers, im Juli 2008<br />

das Thema häusliche Gewalt in gleichgeschlechtlichen<br />

Partnerschaften im Rahmen<br />

des Euro-Pride vorgestellt. Weitere<br />

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Newsletter 7, Dezember 2008 Seite 1


Gäste waren Angela Schwarz von der<br />

Wiener Antidiskriminierungsstelle, Susan<br />

Paterson des Metropolitan Police Service<br />

und Deborah Gold von Galop in London –<br />

alles engagierte Mitglieder unseres Forschungsnetzwerkes.<br />

RFSL Stockholm war<br />

ein wunderbarer Gastgeber und der Euro-<br />

Pride war eindrucksvoll. Die Busse in<br />

Stockholm waren mit der Regenbogenfahne<br />

beflaggt, in der Innenstadt gab es in<br />

einem Einkaufszentrum Rabatt für die<br />

Teilnehmer/innen des Euro-Pride und viele<br />

Veranstaltungen fanden im zentralen „Culturhuset“<br />

statt. Doch es sollte auch nicht<br />

verschwiegen werden, dass es massive<br />

Übergriffe auf Schwule gab, die in Schweden<br />

allerdings im Rahmen von „Hasskriminalität“<br />

gesondert untersucht und<br />

geahndet werden.<br />

10 Jahre Wiener Antidiskriminierungsstelle<br />

für gleichgeschlechtliche Lebensweise<br />

Im Oktober 2008 hat die Wiener Antidiskriminierungsstelle<br />

ihr 10jähriges Bestehen<br />

im Rahmen einer Fachkonferenz gefeiert.<br />

Geladen waren internationale Gäste aus<br />

Finnland und Deutschland. Den einführenden<br />

Gastvortrag hielt Prof. Thomas<br />

Bauer von der Universität Wien zur „Bedeutung<br />

von Minderheiten für die Kultur<br />

des Zusammenlebens in der modernen<br />

Kommunikationsgesellschaft“. In den<br />

nachmittäglichen Workshops wurden<br />

Themen wie die Beratungs- und Selbsthilfestruktur<br />

von Lesben, Schwulen und<br />

Transgender, das Spannungsfeld der Antidiskriminierungsar<strong>bei</strong>t<br />

zwischen Verwaltung<br />

und Community, häusliche Gewalt in<br />

gleichgeschlechtlichen Beziehungen und<br />

sexuelle Orientierung und Schule. Im<br />

Rahmen dieser Veranstaltung hat Dr.<br />

Constance Ohms das Forschungsprojekt<br />

von <strong>Broken</strong> <strong>Rainbow</strong> e.V. vorgestellt.<br />

Fachtagung zu Täterinnen von der Kriminologischen<br />

Zentralstelle (KrimZ) in<br />

Wiesbaden<br />

Ebenfalls im Oktober fand eine mehrtätige<br />

Tagung zu Täterinnen statt. Es erfolgte<br />

eine grundsätzliche Auseinandersetzung<br />

mit der Gewalt von Frauen und damit einhergehend<br />

ein Infragestellen des Bildes<br />

der „friedfertigen Frau“. Nachfolgend wurden<br />

verschiedene Bereiche, in denen<br />

Frauen gewalttätig sind, vorgestellt. So<br />

referierte Prof. Barbara Kavemann über<br />

die Gewalt in Paarbeziehungen, Gabriele<br />

Walentich, eine internationale Staatsanwältin<br />

der Europäischen Union, zu Gewalt<br />

gegen ältere Menschen in der häuslichen<br />

und institutionellen Pflege. Prof. Frankziska<br />

Lamott der Uniklinik Ulm berichtete<br />

über die Tötung des Intimpartners, Dr.<br />

Nahlah Saimeh über die Tötung des eigenen<br />

Kindes und Kristen Bruhns über gewaltbereite<br />

Mädchen.<br />

Schließlich wurden Möglichkeiten der Beratung,<br />

Behandlung und Sanktionen von<br />

Frauen, die gewalttätig geworden sind,<br />

erläutert.<br />

<strong>Broken</strong> <strong>Rainbow</strong> e.V. hatte die Möglichkeit,<br />

auf dieser Tagung Informationsmaterial<br />

auszulegen und die elektronische<br />

Handreichung für die psychosoziale Ar<strong>bei</strong>t<br />

mit lesbischen Täterinnen vorzustellen.<br />

Unsichtbar! Häusliche Gewalt im Leben<br />

von Lesben, Schwulen und Transgender<br />

Schließlich fand im November eine Tagung<br />

zu häuslicher Gewalt in Köln statt,<br />

die von der Landeskoordination Anti-<br />

Gewalt-Ar<strong>bei</strong>t für Lesben und Schwule in<br />

NRW ausgerichtet worden war. Constance<br />

Ohms stellte die von ihr entwickelte Systematik<br />

zu Gewaltdynamiken in Liebesbeziehungen<br />

zwischen Frauen vor, die auch<br />

Grundlage für die Handreichung für die<br />

psychosoziale Ar<strong>bei</strong>t mit lesbischen Täterinnen<br />

häuslicher Gewalt von <strong>Broken</strong><br />

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Newsletter 7, Dezember 2008 Seite 2


<strong>Rainbow</strong> ist. Nachfolgend wurde das Phänomen<br />

in schwulen Partnerschaften vorgestellt.<br />

Es wurde deutlich, dass eine klare<br />

definitorische Trennung von Konflikt und<br />

Gewalt erfolgen muss, um eine eindeutige<br />

Analyse leisten zu können. Auch gestaltet<br />

sich die Beratung in einem Konflikt anders<br />

als <strong>bei</strong> häuslicher Gewalt. Die noch ausstehende<br />

fachliche Auseinandersetzung<br />

zu Gewalt in schwulen Beziehungen offenbart<br />

einen Forschungsbedarf, wo<strong>bei</strong> es<br />

allerdings schwierig ist, entsprechende<br />

Forschungsmittel zu akquirieren.<br />

Ausblick 2009<br />

Wir planen für das kommende Jahr verschiedene<br />

Projekte, so soll ein internationaler<br />

Austausch von Mitar<strong>bei</strong>terinnen der<br />

Lesbenberatungsstellen stattfinden. Geplant<br />

ist, dass diese für 2 bis 3 Wochen in<br />

einer Beratungseinrichtung eines anderen<br />

europäischen Landes hospitieren und<br />

auch Hospitantinnen aus Europa aufnehmen.<br />

Des Weiteren planen wir ein Nachfolgeprojekt<br />

zu den Täterinnen häuslicher Gewalt,<br />

wo<strong>bei</strong> diesmal der Fokus auf die lesbischen<br />

Communities gerichtet wird: Es<br />

sollen Strategien entwickelt und eingesetzt<br />

werden, die das Bewusstsein für gewalttätige<br />

Beziehungsstrukturen fördern und<br />

motivieren, einen Standpunkt gegen Gewalt<br />

zu beziehen.<br />

Schließlich möchten wir das Ehrenamt in<br />

unseren Einrichtungen stärken. Dazu gehört<br />

die Entwicklung einer Anerkennungskultur,<br />

die darin bestehen kann, die ehrenamtlich<br />

tätigen Mitar<strong>bei</strong>terinnen für landesweite<br />

Ehrenamtskarten zu gewinnen<br />

oder aber trans-nationale Austausche zu<br />

organisieren.<br />

<strong>Broken</strong> <strong>Rainbow</strong> e.V. wird nicht institutionell<br />

gefördert. Daher freuen wir uns über<br />

(fast) jede Spende zu jeder Jahreszeit!<br />

Literaturempfehlungen<br />

• Cornelia Klinger/Gudrun-Axeli<br />

Knapp (Hrsg.)(2008): ÜberKreuzungen.<br />

Fremdheit, Ungleichheit,<br />

Differenz. Westfälisches dampfboot<br />

Münster, EUR 27,90.<br />

• Constance Ohms: Das Fremde in<br />

mir. Gewaltdynamiken in Liebesbeziehungen<br />

zwischen Frauen.<br />

Soziologische Perspektiven auf ein<br />

Tabuthema. Transcript Verlag Bielefeld,<br />

EUR 29,80.<br />

Wir wünschen allen<br />

eine erholsame Weihnachtszeit<br />

und einen<br />

guten Rutsch ins neue<br />

Jahr.<br />

Eure Geschäftsstelle<br />

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Newsletter 7, Dezember 2008 Seite 3

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