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EGV-SZ 2001 - Kanton Schwyz

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C. 16.2<br />

bereitung eines Beschlusses von der Mitwirkung ausgeschlossen (vgl. VGE<br />

505/95 vom 20. April 1995; Fritz Huwyler, Gemeindeorganisationsgesetz,<br />

Vervielf. Referat 1977, S. 45; vgl. auch Alfred Kölz/Jürg Bosshardt/Martin<br />

Röhl, Kommentar zum Verwaltungsrechtspflegegesetz des <strong>Kanton</strong>s<br />

Zürich, 2. Auflage, Zürich 1999, N 9 zu § 5 aVRG-ZH). Unter dem Aspekt<br />

der Unabhängigkeit und Unbefangenheit nach Massgabe von Art. 4 aBV<br />

hat die Rechtsprechung zwar angenommen, dass ein Ausschlussgrund im<br />

Wesentlichen sich auf die Beschlussfassung beschränkt (vgl. dazu Georg<br />

Müller, Kommentar, N 122 zu Art. 4 aBV). Das <strong>Schwyz</strong>er Verwaltungsgericht<br />

hat jedoch bereits vor über zwanzig Jahren gefunden, dass die schwyzerischen<br />

Rechtsregeln über diese Mindestanforderungen hinausgehen<br />

(VGE 595/79 vom 10. Dezember 1979, <strong>EGV</strong>-<strong>SZ</strong> 1979, S. 5ff.). Zu beachten<br />

ist ausserdem, dass die bundesgerichtliche Rechtsprechung im Wesentlichen<br />

zum Ausstandsgrund einer Mitwirkung im vorinstanzlichen Verfahren<br />

entwickelt worden ist. Geht es dagegen unmittelbar um eigene wirtschaftliche<br />

Interessen, so ist auch eine blosse Mitwirkung in der Beratung und Vorbereitung<br />

nicht zu akzeptieren. Dieser Schluss drängt sich auch deshalb auf,<br />

weil die Flurgenossenschaft A. verhältnismässig wenig Mitglieder hat, die<br />

an der Generalversammlung mitentscheiden.<br />

5.4 Der Anspruch auf Unabhängigkeit und Unbefangenheit der Behörden<br />

ist formeller Natur. Dessen Verletzung kann auch in einem Rechtsmittelverfahren<br />

nicht geheilt werden (Kölz/Bosshardt/Röhl, a.a.O., N 7 zu § 5<br />

aVRG-ZH). Ist demnach der angefochtene Beschluss der Generalversammlung<br />

der Flurgenossenschaft A. in Missachtung der Ausstandsgründe<br />

zu Stande gekommen, ist der Vergebungsbeschluss in Gutheissung der Beschwerde<br />

aufzuheben.<br />

(RRB Nr. 207/<strong>2001</strong> vom 13. Februar <strong>2001</strong>).<br />

16.2 Unentgeltlicher Rechtsbeistand<br />

– Anspruch auf einen unentgeltlichen Rechtsbeistand besteht grundsätzlich<br />

auch im erstinstanzlichen Kindesschutzverfahren (Erw. 3).<br />

– Notwendigkeit einer Rechtsverbeiständung (Erw. 6).<br />

Aus den Erwägungen:<br />

3.1 Nach der bundesgerichtlichen Rechtsprechung ergibt sich der Anspruch<br />

auf unentgeltliche Rechtspflege als Minimalgarantie direkt aus<br />

Art. 4 aBV, soweit das kantonale Recht keine weitergehenden Ansprüche<br />

gewährt (BGE 124 I 306, E. 2a, 121 I 60, E. 2a mit Hinweisen). Art. 4 aBV<br />

verschafft einer bedürftigen Partei in einem für sie nicht aussichtslosen Verfahren<br />

den Anspruch auf unentgeltliche Rechtspflege, der auch die Vertre-<br />

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