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EGV-SZ 2001 - Kanton Schwyz

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B. 8.5<br />

Broschüre: Bundesinventar, Die Bedeutung der Natur- und Landschaftsschutzinventare<br />

des Bundes und ihre Umsetzung in der Raumplanung,<br />

Bern 2000, S. 66–68).<br />

Demgegenüber hat das Bundesgericht im zitierten Entscheid, in welchem<br />

es um die Plangenehmigung eines Strassenprojektes ging und der dabei<br />

vorgesehene Abbruch einer alten Brücke (Pont de Fégire) umstritten war,<br />

u.a. ausgeführt, das NHG schreibe den <strong>Kanton</strong>en nicht vor, dass sie<br />

Denkmäler (Pont de Fégire) schützen müssten. Die anwendbaren Vorschriften<br />

würden sich allein nach kantonalem Recht bestimmen (vgl.<br />

Art. 24 sexies Abs. 1 aBV bzw. Art. 78 Abs. 1 BV). In jenem Fall lehnte es<br />

das Bundesgericht ab, hinsichtlich des umstrittenen Abbruchs (einer<br />

Brücke) von der Erfüllung einer Bundesaufgabe auszugehen und auf die<br />

Verwaltungsgerichtsbeschwerde des Schweizer Heimatschutzes einzutreten<br />

(vgl. BGE 120 Ib, S. 27ff.).<br />

In einem weiteren Entscheid hat das Bundesgericht im Zusammenhang<br />

mit der verfassungsmässigen Abgrenzung der Kompetenzen der <strong>Kanton</strong>e<br />

und des Bundes in Denkmalfragen u.a. ausgeführt:<br />

«(...) Demnach beschränkt sich, wie die Artikel 15 und 16 des Natur- und Heimatschutzgesetzes<br />

vom 1. Juli 1966 (...) wiederholen, die denkmalpflegerische Kompetenz<br />

des Bundes neben der finanziellen Unterstützung der <strong>Kanton</strong>e darauf, Objekte von nationaler<br />

Bedeutung auf dem Vertrags- oder Enteignungswege oder durch vorübergehende<br />

andere Massnahmen unter Schutz zu stellen. (...)<br />

Die Denkmalpflege obliegt mithin nach der eidgenössischen Spezialgesetzgebung in<br />

weitem Masse, hinsichtlich der Baudenkmäler regionaler und lokaler Bedeutung sogar<br />

ausschliesslich den <strong>Kanton</strong>en. (...)»<br />

(vgl. BGE 121 II 15)<br />

Analog betont auch Th. Fleiner-Gerster im Kommentar zur Bundesverfassung<br />

der Schweizerischen Eidgenossenschaft das Primat kantonaler<br />

Kompetenzen innerhalb des ganzen Natur- und Heimatschutzes (vgl. Th.<br />

Fleiner-Gerster, a.a.O., Rz. 9ff. zu Art. 24 sexies aBV, v.a. auch Rz. 24, wonach<br />

im Bereich Natur- und Heimatschutz die Instrumente des Bundes<br />

nur mit grosser Zurückhaltung eingesetzt werden sollen und die kantonalrechtlichen<br />

Instrumente den Vorrang haben).<br />

Im Übrigen ist noch darauf hinzuweisen, dass nach der bundesgerichtlichen<br />

Rechtsprechung die Bewilligung von Bauten und Anlagen sich<br />

selbst dann auf kantonales Recht abstützt, wenn dabei Inventargebiete<br />

gemäss Art. 5 oder 6 NHG berührt werden (vgl. BGE 120 Ib 27,<br />

Erw. 2c/cc und dd, S. 32f.; BGE 1A.192/2000 und 1P.344/2000 vom<br />

20. Februar <strong>2001</strong> i.Sa. W., Erw. 5b; vgl. auch VLP-Schriftenfolge Nr. 71,<br />

Bundesinventare, a.a.O., S. 69, wonach die Erteilung einer gewöhnlichen<br />

Baubewilligung nicht zur Erfüllung einer Bundesaufgabe im Sinne von<br />

Art. 2 NHG gehört, vgl. dazu auch: URP 1998, S. 547), weshalb auch die<br />

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