EGV-SZ 2001 - Kanton Schwyz
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B. 8.5<br />
Art. 2 NHG dar. Art. 2 NHG präzisiert, was unter Erfüllung einer Bundesaufgabe<br />
im dargelegten Sinne zu verstehen ist, nämlich gemäss Art. 2<br />
lit. a NHG: die Planung, Errichtung und Veränderung von Werken und<br />
Anlagen durch den Bund, seine Anstalten und Betriebe. Das vorliegende<br />
Vorhaben fällt nicht unter die genannte Bestimmung. Die kantonale<br />
Behörde erfüllt allenfalls auch eine Bundesaufgabe, wenn an Planungen,<br />
Werke und Anlagen Bundesbeiträge gewährt werden (vgl. Art. 2 lit. c<br />
NHG). Im vorliegenden Fall ist keine derartige Bundessubvention aktenkundig<br />
(vgl. auch Th. Fleiner-Gerster, Kommentar zur Bundesverfassung<br />
der Schweiz. Eidgenossenschaft, Rz. 21 zu Art. 24 sexies aBV). Schliesslich<br />
liegt auch keine Bundesaufgabe im Sinne von Art. 2 lit. b NHG vor, da es<br />
diesbezüglich um die Erteilung von Konzessionen und Bewilligungen<br />
geht, wie zum Bau und Betrieb von Verkehrsanlagen und Transportanstalten<br />
(mit Einschluss der Plangenehmigung), von Werken und Anlagen<br />
zur Beförderung von Energie, Flüssigkeiten oder Gasen oder zur Übermittlung<br />
von Nachrichten sowie Bewilligungen zur Vornahme von Rodungen<br />
(vgl. dazu BGE 120 Ib 27ff., Erw. 2c/aa, übersetzt in Pr 1994,<br />
Nr. 223, S. 734ff.).<br />
Um als Bundesaufgabe zu gelten, genügt es allerdings nicht, dass eine<br />
Verfügung in Erfüllung von Art. 2 lit. a, b oder c NHG ergangen ist. Die<br />
Praxis verlangt zusätzlich eine unmittelbare und für Bundessubventionen<br />
eine mittelbare Auswirkung der betreffenden Verfügung auf die Natur<br />
oder die Heimat (vgl. Peter M. Keller, Das Beschwerderecht der Umweltorganisationen,<br />
AJP 9/95, S. 1126 mit Hinweisen).<br />
Nach der Rechtsprechung wurde die Erfüllung einer Bundesaufgabe in<br />
den nachfolgenden Sachbereichen anerkannt und damit gleichzeitig die<br />
Beschwerdelegitimation von Organisationen gemäss Art. 12 Abs. 1 NHG<br />
bejaht:<br />
– bei Ausnahmebewilligungen gemäss Art. 24 RPG,<br />
– bei Rodungsbewilligungen,<br />
– bei Bewilligungen zur Beseitigung der Ufervegetation,<br />
– bei fischereipolizeilichen Bewilligungen,<br />
– bei der Verletzung von Wasserrechtskonzessionen,<br />
– beim Schutz der Biotope von regionaler und lokaler Bedeutung (vgl.<br />
VGE 679/95 vom 22. Dez. 1995, Erw. 1d, Prot. S. 1608 mit Hinweisen,<br />
u.a. auf Gadola, Beteiligung ideeller Verbände am Verfahren vor den<br />
unteren kantonalen Instanzen – Pflicht oder blosse Obliegenheit,<br />
publ. in ZBl 1992, S. 97ff., S. 101f. und weiteren Verweisen);<br />
– sowie bei der Erteilung einer Luftseilbahnkonzession oder hinsichtlich<br />
der Genehmigung des generellen Projekts zur Errichtung einer Hochspannungsfreileitung<br />
(vgl. Kölz/Häner, Verwaltungsverfahren und Verwaltungsrechtspflege<br />
des Bundes, Rz. 255, sowie 2. A., Rz. 590; vgl. dazu<br />
auch die Ausführungen von: Zufferey, Kommentar NHG, Zürich<br />
1997, Art. 2, Rz. 31ff.; sowie die von der Schweizerischen Vereinigung<br />
für Landesplanung, VLP, herausgegebene, von J. Leimbacher verfasste<br />
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