EGV-SZ 2001 - Kanton Schwyz
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B. 8.5<br />
Abs. 2 BV). Des Weiteren kann der Bund Bestrebungen des Natur- und<br />
Heimatschutzes unterstützen und Objekte von gesamtschweizerischer Bedeutung<br />
vertraglich oder durch Enteignung erwerben oder sichern (vgl.<br />
Art. 78 Abs. 3 BV).<br />
e) Nach der bundesgerichtlichen Rechtsprechung hat eine gesamtschweizerische<br />
Vereinigung, die geltend macht, sie sei nach Art. 12 NHG<br />
zur Beschwerde legitimiert, mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit darzutun,<br />
dass das betreffende Vorhaben tatsächlich eine Bundesaufgabe im<br />
Sinne von Art. 78 Abs. 2 BV (bzw. Art. 24 sexies Abs. 2 aBV) und Art. 2<br />
NHG berühre (vgl. BGE 123 II 5).<br />
Der Beschwerdeführer machte vor Verwaltungsgericht geltend, nach<br />
Art. 78 BV seien die <strong>Kanton</strong>e für den Natur- und Heimatschutz zuständig,<br />
während der Bund bei der Erfüllung seiner Aufgaben ebenfalls im<br />
Sinne des öffentlichen Interesses zugunsten von Natur- und Kulturdenkmälern<br />
zu handeln habe, wobei er Objekte von gesamtschweizerischer Bedeutung<br />
sogar durch Enteignung erwerben könne. Beim Haus Nideröst,<br />
das unbestritten in seinem Kern das älteste Wohnhaus im Holzbau der<br />
Schweiz und wahrscheinlich des westeuropäischen Raumes darstelle,<br />
handle es sich um einen höchst schutzwürdigen Hausbau an einer für dieses<br />
Haus geschichtlichen Stätte, wo der Bund mit seinem EDK-Gutachten<br />
tätig geworden sei. Der Bund schreite nicht zur denkmalpflegerischen<br />
Zwangsenteignung, sondern habe es dem kantonalen Verfahren ausgesetzt.<br />
Dieses kantonale Verfahren habe eine objektbezogene Lösung zur<br />
Rettung der Kernelemente des Hauses und deren «museale Verfrachtung»<br />
gefunden. Hingegen sei vom <strong>Kanton</strong> <strong>Schwyz</strong> die ortsgebundene Belassung<br />
mit dem Situationswert des geschützten Hauses und seiner Weiterentwicklung<br />
an seiner geschichtlichen Stätte nicht weiter verfolgt worden,<br />
was als unterlassendes Element, d.h. auch als Verletzung von<br />
Bundesrecht und kantonal vollziehbarem Recht gerügt werden könne, da<br />
die <strong>Kanton</strong>e nach BV Art. 78 zugunsten von Heimatschutzbelangen auch<br />
stellvertretend für den Bund zu handeln hätten. Der Bund könne, wenn<br />
vertraglich eine Lösung nicht möglich sei, immer noch enteignungsrechtlich<br />
eingreifen. Für die Auslegung und den Vollzug von Art. 78 BV sei<br />
nebst dem kantonalen Recht subsidiär das NHG und das RPG als ergänzendes<br />
und übergeordnetes Bundesrecht massgebend. Somit könne das<br />
kantonale Rechtsverfahren bei einem Schutzobjekt von gesamtschweizerischer<br />
oder übernationaler Bedeutung vom Bundesgericht auf Beschwerde<br />
nach NHG 12 hin überprüft werden (vgl. Eingabe vom 14. Mai <strong>2001</strong>,<br />
S. 2).<br />
f) Entgegen der sinngemässen Meinung des Beschwerdeführers stellen<br />
Verfügungen, welche die Bewilligung zum Abbruch eines Gebäudes (unter<br />
Auflagen) sowie zum (teilweisen) Wiederaufbau (an einem andern<br />
Standort im gleichen Ort) zum Gegenstand haben, keine Bundesaufgaben<br />
im Sinne von Art. 78 Abs. 2 BV (bzw. Art. 24 sexies Abs. 2 aBV) und<br />
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