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EGV-SZ 2001 - Kanton Schwyz

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B. 8.4<br />

liegen. Mehr als im Hauptprozess – d.h. definitiv – zu erreichen ist, kann<br />

nicht vorsorglich erwirkt werden (Merkli/Aeschlimann/Herzog, a.a.O.,<br />

N 1 zu Art. 27).<br />

bb) In casu ist somit anhand einer prima-vista Beurteilung zu überpüfen,<br />

ob der <strong>Kanton</strong> bzw. der Grundeigentümer (dessen Einwilligung<br />

wäre in jedem Falle erforderlich, auch wenn an seiner Stelle der <strong>Kanton</strong><br />

zum vorsorglichen Unterhalt verpflichtet würde) überhaupt zu einer Instandhaltung<br />

und -stellung, also zu bestimmten Handlungen angehalten<br />

werden könne (dies im Gegensatz zu blossen Unterlassungen wie beispielsweise<br />

bei einem Abbruchverbot).<br />

cc) Für den Natur- und Heimatschutz sind die <strong>Kanton</strong>e zuständig<br />

(Art. 78 Abs. 1 BV; Art. 24 sexies Abs. 1 aBV). Nach § 6 Abs. 1 der kantonalen<br />

Verordnung betreffend den Natur- und Heimatschutz und die Erhaltung<br />

von Altertümern und Kunstdenkmälern (SR<strong>SZ</strong> 720.110; kurz<br />

NHV) ist es untersagt, Bauwerke, an die sich wichtige geschichtliche Ereignisse<br />

knüpfen oder denen ein erheblicher kunsthistorischer Wert zukommt,<br />

zu verunstalten, in ihrer Wirkung zu beeinträchtigen, der Allgemeinheit<br />

zu entziehen oder ohne Bewilligung des Regierungsrates zu beseitigen.<br />

Es besteht mithin die Möglichkeit, einen Abbruch oder bauliche<br />

Veränderungen, die verunstalten oder beeinträchtigen, zu verbieten. Gegen<br />

das Verlotternlassen eines Objektes besteht aufgrund der geltenden<br />

kantonalen Natur- und Heimatschutzverordnung – folgt man bisherigen<br />

Darlegungen in Gerichtsentscheiden – offensichtlich keine Handhabe.<br />

Auch der <strong>Kanton</strong> selbst (oder die Gemeinde) kann im Rahmen seiner Zuständigkeit<br />

nicht gegen den Willen des Grundeigentümers Unterhaltsarbeiten<br />

durchführen, noch dazu verhalten werden (siehe auch angef. RRB<br />

Erw. 2.2). Ein beschränktes Eingreifen wäre nur möglich und geboten,<br />

wenn wegen des schlechten Zustandes eines Objektes Polizeigüter wie<br />

insbesondere Leib und Leben gefährdet wären (z.B. durch herabfallende<br />

Baumaterialien). (VGE 579/83 v. 22.11.1983, Erw. 14a, Prot. S. 828ff.;<br />

VGE 525/88 v. 14.6.1988, Erw. 2a/cc, Prot. S. 369f.; VGE 553/89 v.<br />

16.8.1989, Erw. 3b, Prot. S. 738).<br />

dd) Streitgegenstand ist vorliegend einerseits die Entlassung des Hauses<br />

Nideröst aus dem KIGBO (wobei gemäss Rechtsprechung die Aufnahme<br />

in das KIGBO keine anfechtbare Verfügung darstellt [siehe <strong>EGV</strong>-<br />

<strong>SZ</strong> 1984, S. 41ff.;], was gemäss VGE 525/88 auch für die Entlassung gilt;<br />

vgl. auch VGE 679/95 v. 22.12.95, Erw. 1f in fine, Prot. S. 1611). Anderseits<br />

und zur Hauptsache umstritten ist der bewilligte wissenschaftlich begleitete<br />

Abbau des mittelalterlichen Kernbaus und die Überlassung des<br />

wieder verwendbaren Materials an den <strong>Kanton</strong> <strong>Schwyz</strong> zwecks Wiederaufbau<br />

des Kernbaus auf der Ital-Reding-Hofstatt. Damit wird die vom<br />

Beschwerdeführer angestrebte integrale Erhaltung des Objektes an Ort<br />

und Stelle unmittelbar tangiert. Aufgrund der gemachten prima-vista Darlegungen<br />

kann aber mit der kantonalen Natur- und Heimatschutzverord-<br />

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