INSTITUT FÜR INFORMATIK Entwurf und Implementierung - Ludwig ...

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22.01.2015 Aufrufe

Kapitel 1 Einleitung 4

Kapitel 2 Grundlagen 2.1 Epilepsie und epileptische Anfälle Die Epilepsie (von griechisch επιληψια Anfassen, Anfall) ist eine weit verbreitete neurologische Erkrankung, die schon vom griechischen Arzt Hippokrates um 400 vor Christus korrekt als Funktionsstörung des Gehirns erkannt wurde. Gekennzeichnet ist sie durch Anfallserscheinungen, die durch synchrone Entladungen von Nervenzellen hervorgerufen werden. Mehr als fünf Prozent aller Menschen erleiden im Laufe des Lebens mindestens einen Anfall, doch spricht man von einer Epilepsie erst dann, wenn zusätzlich eine anhaltende Prädisposition für Anfälle vorliegt [5]. Dies betrit in Deutschland 600.000 bis 800.000 Menschen, also ca. 0.8% der Bevölkerung jährlich kommen ungefähr 30.000 neue Fälle hinzu [6]. Epileptische Anfälle können vielerlei Symptome hervorrufen. Vergleichsweise harmlos sind z. B. die speziell im Kindesalter auftretenden Absencen von 5 bis 30 Sekunden Länge, die nur durch Geistesabwesenheit und starren Gesichtsausdruck auallen. Die relativ bekannten groÿen Krampfanfälle (französisch Grand Mal groÿes Übel) werden meist durch plötzlichen Bewuÿtseinsverlust eingeleitet, gefolgt von einem schweren Krampfzustand der gesamten Körpermuskulatur, sowie von Zuckungen der Extremitäten und des Gesichtes. Falls mehrere Anfälle so dicht aufeinander folgen, dass die Patienten sich zwischenzeitlich nicht mehr erholen können, spricht man von einem Status epilepticus, der lebensbedrohlich ist und akut behandelt werden muss. Charakterisiert sind epileptische Anfälle durch synchrone Entladungen benachbarter Nervenzellen im Gehirn, welche zu starker rhythmischer Aktivität führen. Diese breitet sich auch auf andere Bereiche aus, was zu generalisierten Anfällen führen kann, bei denen das gesamte Gehirn Anfallsaktivität zeigt. Während der Anfälle kann das betroene Nervengewebe seine normale Funktion nicht ausüben, so dass die An- 5

Kapitel 2<br />

Gr<strong>und</strong>lagen<br />

2.1 Epilepsie <strong>und</strong> epileptische Anfälle<br />

Die Epilepsie (von griechisch επιληψια Anfassen, Anfall) ist eine weit verbreitete<br />

neurologische Erkrankung, die schon vom griechischen Arzt Hippokrates um 400 vor<br />

Christus korrekt als Funktionsstörung des Gehirns erkannt wurde. Gekennzeichnet ist<br />

sie durch Anfallserscheinungen, die durch synchrone Entladungen von Nervenzellen<br />

hervorgerufen werden. Mehr als fünf Prozent aller Menschen erleiden im Laufe des<br />

Lebens mindestens einen Anfall, doch spricht man von einer Epilepsie erst dann,<br />

wenn zusätzlich eine anhaltende Prädisposition für Anfälle vorliegt [5]. Dies betrit<br />

in Deutschland 600.000 bis 800.000 Menschen, also ca. 0.8% der Bevölkerung jährlich<br />

kommen ungefähr 30.000 neue Fälle hinzu [6].<br />

Epileptische Anfälle können vielerlei Symptome hervorrufen. Vergleichsweise harmlos<br />

sind z. B. die speziell im Kindesalter auftretenden Absencen von 5 bis 30 Sek<strong>und</strong>en<br />

Länge, die nur durch Geistesabwesenheit <strong>und</strong> starren Gesichtsausdruck auallen. Die<br />

relativ bekannten groÿen Krampfanfälle (französisch Grand Mal groÿes Übel) werden<br />

meist durch plötzlichen Bewuÿtseinsverlust eingeleitet, gefolgt von einem schweren<br />

Krampfzustand der gesamten Körpermuskulatur, sowie von Zuckungen der Extremitäten<br />

<strong>und</strong> des Gesichtes. Falls mehrere Anfälle so dicht aufeinander folgen, dass<br />

die Patienten sich zwischenzeitlich nicht mehr erholen können, spricht man von einem<br />

Status epilepticus, der lebensbedrohlich ist <strong>und</strong> akut behandelt werden muss.<br />

Charakterisiert sind epileptische Anfälle durch synchrone Entladungen benachbarter<br />

Nervenzellen im Gehirn, welche zu starker rhythmischer Aktivität führen. Diese<br />

breitet sich auch auf andere Bereiche aus, was zu generalisierten Anfällen führen<br />

kann, bei denen das gesamte Gehirn Anfallsaktivität zeigt. Während der Anfälle kann<br />

das betroene Nervengewebe seine normale Funktion nicht ausüben, so dass die An-<br />

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