EGV-SZ 2003 - Kanton Schwyz
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C. 8.1<br />
8. Erziehungswesen<br />
8.1 Anfechtung eines Absenzeneintrages im Zeugnis<br />
– Hat ein Absenzeneintrag für einen Schüler keine absehbaren nachteiligen<br />
Folgen, so stellt dieser keine anfechtbare Verfügung dar (Erw. 2.1).<br />
– Fehlen eines Anfechtungsinteresses (Erw. 2.2).<br />
Aus den Erwägungen:<br />
2. Vor Erlass eines Entscheides prüft die Behörde von Amtes wegen, ob die<br />
Voraussetzungen für einen Sachentscheid erfüllt sind. Sie prüft u.a. insbesondere<br />
die Rechtsmittelbefugnis und die Zulässigkeit des Rechtsmittels<br />
(§ 27 Abs. 1 lit. d und e VRP). Ist eine Sachentscheidsvoraussetzung nicht<br />
gegeben, trifft die Behörde einen Nichteintretensentscheid (§ 27 Abs. 2 VRP).<br />
2.1.1 Beschwerde erhoben werden kann gegen Verfügungen (§ 36 Abs.<br />
1 lit. a VRP; § 61 Abs. 4 der Verordnung über die Volksschulen vom<br />
25. Januar 1973 [SR<strong>SZ</strong> 611.210/VSV]). Verfügungen sind hoheitliche,<br />
individuelle und einseitige Anordnungen, die im Einzelfall Rechte und<br />
Pflichten des Betroffenen tangieren und verbindlich festlegen (§ 6 VRP).<br />
Durch sie wird ein konkretes und individuelles Rechtsverhältnis in verbindlicher<br />
Weise gestaltend oder feststellend geregelt. Verfügungen dienen der<br />
Umsetzung generell-abstrakter Normen im Einzelfall; sie begründen ein<br />
konkretes Recht oder eine bestimmte Verpflichtung eines Rechtssubjektes<br />
oder lehnen ein dahin zielendes Begehren ab (RRB Nr. 79/2000 vom<br />
18. Januar 2000 Ziff. 1.3.1; ZBl 1994 S. 477).<br />
2.1.2 Das Dispensationswesen dient in erster Linie der Durchsetzung der<br />
Schulpflicht bzw. des obligatorischen Besuchs des Schulunterrichts (§§ 25<br />
ff. VSV; § 33 der Weisungen über die Rechte und Pflichten der Lehrer und<br />
Schüler an der Volksschule vom 21. Juni 1976 [SR<strong>SZ</strong> 611.212/Schulreglement]).<br />
§ 38 Schulreglement regelt die voraussehbaren und nicht voraussehbaren<br />
Schulversäumnisse. Wer gegen diese Ordnung verstösst, hat mit Konsequenzen<br />
und bestimmten «Sanktionen» zu rechnen. Im vorliegenden Fall<br />
hat die Vorinstanz die Schulabsenz des Schülers A. ins Schulzeugnis vom 25.<br />
Januar 2002 des ersten Semesters der Sekundarschulklasse (Schuljahr<br />
2001/02) als 63 unentschuldigte Halbtage und dem Vermerk «A. hat seit dem<br />
27.11.2001 den Unterricht nicht mehr besucht» eingetragen.<br />
2.1.3 Mit diesem Eintrag wird festgestellt, dass der Schüler bzw. der<br />
Beschwerdeführer als Inhaber der elterlichen Gewalt die Absenzenordnung<br />
missachtet hat, was im Zeugnis mit einem entsprechenden Eintrag bemängelt<br />
und kundgetan wird. Nicht jede Handlung oder Anordnung einer<br />
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