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EGV-SZ 2003 - Kanton Schwyz

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B. 17.1<br />

des Finanzvermögens gedeckt werden soll; vgl. zum Ganzen <strong>EGV</strong>-<strong>SZ</strong> 1983,<br />

Nr. 1, S. 4f., VGE 556/92 vom 10. Juli 192, Prot. S. 672; J. Hensler, Die Verwaltungsgerichtsbeschwerde<br />

im <strong>Kanton</strong> <strong>Schwyz</strong>, S. 52f.). Kein schutzwürdiges<br />

Interesse ist hingegen dann gegeben, wenn die Gemeinde nicht ihr<br />

eigenes, sondern kantonales oder Bundesrecht anzuwenden hat, und es ihr<br />

einzig um die Durchsetzung ihrer eigenen Rechtsauffassung geht (vgl. VGE<br />

1023/01 vom 14. März 2002, Erw. 1b mit Hinweisen auf ZBl 2001, S. 527,<br />

Erw. 2a in fine, mit Hinweis auf BGE 125 II 192 Erw. 2a/aa).<br />

bb) Zu erwähnen ist, dass in Bundesrechtssachen, die der eidgenössischen<br />

Verwaltungsgerichtsbeschwerde zugänglich sind, auch ein Gemeinwesen<br />

nach Art. 103 lit. a OG zur Verwaltungsgerichtsbeschwerde legitimiert ist,<br />

soweit es gleich oder ähnlich wie ein Privater betroffen ist (BGE 123 II 371<br />

E. 2c S. 374, 425 E. 3a; 122 II 33 E. 1b S. 36; 118 Ib 614 E. 1b S. 616; mit<br />

Hinweisen). Das gilt insbesondere dann, wenn es als materieller Verfügungsadressat<br />

in seinen vermögensrechtlichen Interessen betroffen ist (BGE 122<br />

II 33 E. 1b S. 36, 382 E. 2b S. 383; 118 Ib 614 E. 1b S. 616). Darüber hinaus<br />

ist ein Gemeinwesen legitimiert, wenn es durch die angefochtene Verfügung<br />

in seinen hoheitlichen Befugnissen berührt ist und ein schutzwürdiges<br />

eigenes Interesse an der Aufhebung oder Änderung des angefochtenen Entscheids<br />

hat (BGE 125 II 192 E. 2 S. 194; 124 II 409 E. 1e/bb S. 417f.). Da<br />

indes gegen einen Asylentscheid keine eidg. Verwaltungsgerichtsbeschwerde<br />

möglich ist (Art. 100 Abs. lit. b Ziff. 2 OG), erscheint es fraglich, ob diese<br />

Rechtsprechung im vorliegenden Fall direkt anwendbar ist. Dies kann indes<br />

offen bleiben, da die kantonale Rechtsprechung zu § 37 lit. a VRP diesem<br />

bundesrechtlichen Standard entspricht.<br />

cc) Gemäss bundesgerichtlicher Rechtsprechung kann die Gemeinde mit<br />

der staatsrechtlichen Beschwerde die Verletzung ihres Autonomiebereiches<br />

rügen, «um zu erreichen, dass die kantonale Rechtsmittel- oder Genehmigungsbehörde<br />

formell im Rahmen ihrer Prüfungsbefugnis bleibt und materiell<br />

die kommunalen, kantonalen oder bundesrechtlichen Normen, die den<br />

betreffenden Sachbereich ordnen, in denen Autonomie besteht, richtig<br />

anwendet.» (vgl. Urteil der II. Öffentlichrechtlichen Abteilung des Bundesgerichts<br />

vom 22. Januar 1996, 2P.240/1995, publ. in: Zbl 1997 S. 419; Kälin,<br />

Das Verfahren der staatsrechtlichen Beschwerde, 2. A., S. 189). Das Bundesgericht<br />

ist auf eine staatsrechtliche Beschwerde einer Gemeinde, welcher<br />

Asylbewerber zugewiesen wurden, eingetreten mit dem Hinweis, die<br />

Gemeinde werde mit der Zuweisung in ihren hoheitlichen Befugnissen<br />

betroffen. Ob der Gemeinde tatsächlich Autonomie zukomme, sei indes<br />

keine Frage des Eintretens, sondern eine solche der materiellen Beurteilung<br />

(Zbl 1990, S. 348; vgl. BGE 114 Ia 73 E. 1; BGE 113 IA 202 E. 1a; 112 IA<br />

62 f. E. 2, 269 E. 1a).<br />

c) Soweit die Beschwerdeführerin sinngemäss eine Verletzung der Gemeindeautonomie<br />

rügt, ist darauf grundsätzlich einzutreten. Besteht im fraglichen<br />

Rechtsanwendungsgebiet kein kommunaler Autonomiebereich, so ist<br />

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