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Vorlesungsskript Kanalcodierung II - Universität Bremen

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<strong>Kanalcodierung</strong> <strong>II</strong><br />

Dr.-Ing. Volker Kühn, Dr.-Ing. Dirk Wübben<br />

Universität <strong>Bremen</strong><br />

Fachbereich 1, ANT<br />

1.3 Serielle Codeverkettung<br />

1.3.1 Vorbetrachtungen<br />

Beispiel 1: Serielle Verkettung von (3,2,2)-SPC-Code und (4,3,2)-SPC-Code<br />

Wir wollen uns anhand eines sehr einfachen Beispiels der geschickten Verkettung zweier Codes nähern. Dazu<br />

betrachten wir zunächst einen einfachen (3,2,2)-SPC-Code (Single-Parity-Check), der seriell mit einem (4,3,2)-<br />

SPC-Code verknüpft werden soll. Die Coderate des verketteten Codes beträgt R c = 2/4 = 1/2, über die<br />

Mindestdistanz muss im Folgenden diskutiert werden.<br />

u c 1<br />

c 2<br />

C 1<br />

C 2<br />

2 (3,2,2)-SPC 3 (4,3,2)-SPC 4<br />

d min = 2<br />

d min = 2<br />

Bild 1.4: Serielle Codeverkettung zweier SPC-Codes<br />

SPC-Codes hängen dem Informationswort u ein einfaches Paritätsbit an, sie besitzen also die Minimaldistanz<br />

d min = 2. Es stellt sich nun die Frage, welche Mindestdistanz die Verkettung hat. Rein anschaulich würde man<br />

eine Distanz größer als 2 vermuten. Für dieses einfache Beispiel lässt sich das Distanzspektrum noch anhand<br />

einer Tabelle erläutern.<br />

u c 1 c 2 w H (c 2 )<br />

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

0 1 0 1 1 0 1 1 0 2<br />

1 0 1 0 1 1 0 1 0 2<br />

1 1 1 1 0 1 1 0 0 2<br />

Tabelle 1.1: Codeworte der Verkettung von äußerem (3,2,2)-SPC und innerem (4,3,2)-SPC<br />

Da es sich um einen linearen Code handelt, reicht es aus, die Gewichte der Codewörter zu betrachten und nicht<br />

die Distanzen untereinander. Es ist sofort ersichtlich, dass die Mindestdistanz nach wie vor d min = 2 beträgt.<br />

Offensichtlich führt eine Verkettung von Codes nicht automatisch zu einer Verbesserung der Distanzeigenschaften.<br />

Das folgende Beispiel veranschaulicht, dass bei ungeschickter Kombination zweier Codes der Gesamtcode<br />

die freie Distanz des inneren Codes übernimmt.<br />

Beispiel 2: Serielle Verkettung von (4,3,2)-SPC (C 1 ) und (7,4,3)-Hamming-Code (C 2 )<br />

Die Coderate dieser Verkettung lautet R c = 3/7.<br />

u c 1 c 2 w H (c 2 ) ˜c 2 w H (˜c 2 )<br />

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

0 0 1 0 0 1 1 0 0 1 1 0 0 1 3 0 0 0 1 1 1 1 4<br />

0 1 0 0 1 0 1 0 1 0 1 0 1 0 3 0 1 1 0 0 1 1 4<br />

0 1 1 0 1 1 0 0 1 1 0 0 1 1 4 0 1 1 1 1 0 0 4<br />

1 0 0 1 0 0 1 1 0 0 1 1 0 0 3 1 0 1 0 1 0 1 4<br />

1 0 1 1 0 1 0 1 0 1 0 1 0 1 4 1 0 1 1 0 1 0 4<br />

1 1 0 1 1 0 0 1 1 0 0 1 1 0 4 1 1 0 0 1 1 0 4<br />

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 7 1 1 0 1 0 0 1 4<br />

Tabelle 1.2: Codeworte der Verkettung von äußerem (4,3,2)-SPC und innerem (7,4,3)-Hamming-Code (˜c 2 sind geschickt<br />

gewählte Codeworte zur Erhöhung der Mindestdistanz aufd min = 4)<br />

Der äußere (4,3,2)-SPC-Code besitzt die Mindestdistanz d (1)<br />

min<br />

= 2, während der innere (7,4,3)-Hammingcode<br />

1.3. SERIELLE CODEVERKETTUNG 5

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