Vorlesungsskript Kanalcodierung II - Universität Bremen
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Kanalcodierung II Dr.-Ing. Volker Kühn, Dr.-Ing. Dirk Wübben Universität Bremen Fachbereich 1, ANT – 32-QAM TCM (rotationsinvariant, von Wei) – 14,4 kbit/s bzw. 3,6 kbaud – Fractional Spacing Equalizer, digitaler T-Entzerrer, Überabtastung V.33: V.34: V.34: – 128-QAM TCM – 14,4 kbit/s bzw. 2,4 kbaud – 64-QAM TCM – 12 kbit/s bzw. 2,4 kbaud – 960-QAM TCM – adaptive Anpassung an den Kanal (Ausmessen des Kanals erforderlich) – Coderaten R c = 2/3 (16 Zustände), R c = 3/4 (32 Zustände), R c = 4/5 (64 Zustände) – B = 3,2 kHz – 2,4 kbit/s ... 28,8 kbit/s – 960-QAM TCM – adaptive Anpassung an den Kanal (Ausmessen des Kanals erforderlich) – Coderaten R c = 2/3 (16 Zustände), R c = 3/4 (32 Zustände), R c = 4/5 (64 Zustände) – B = 3,2 kHz – 2,4 kbit/s ... 28,8 kbit/s Ein wichtiger Aspekt der Modem-Technik ist die Entzerrung des Telefonkanals. Schon in den 80er Jahren, als noch uncodiert übertragen wurde, konnte die Datenrate aufgrund besserer Entzerrungsverfahren deutlich verbessert werden. Nach den analogen Entzerrern wurden vorwiegend digitale T-Entzerrer eingesetzt, da die optimale MLSE-Lösung viel zu aufwendig war. Entscheidungsrückgekoppelte Entzerrer eignen sich ebenfalls nicht, weil einerseits die Rückkopplung der detektierten Werte ohne Einbeziehung der Kanaldecodierung zu viele Folgefehler verursachen würde, und andererseits eine Berücksichtigung der Decodierung zu große Verzögerungszeiten mit sich bringt. Eine Alternative stellt die adaptive Vorcodierung nach Tomlinson- Harashima dar, die nach entsprechender Kanalschätzung die Signale sendeseitig so vorverzerrt, dass nach der Übertragung nur noch geringe Kanaleinflüsse auftreten. 2.9. TCM IN DER MODEMTECHNIK 78
Kanalcodierung II Dr.-Ing. Volker Kühn, Dr.-Ing. Dirk Wübben Universität Bremen Fachbereich 1, ANT Kapitel 3 Verfahren zur adaptiven Fehlerkontrolle 3.1 Einführung Bisher: FEC-Codierung (Forward Error Correction) • Konstruktion möglichst leistungsfähiger Codes zur Fehlerkorrektur • Durch feste Coderate R c ist auch die Übertragungsrate konstant −→ Durchsatz ist unabhängig vom Übertragungskanal! • Es ist kein Rückkanal erforderlich • Nachteile: – Bei ’guten’ Übertragungsbedingungen wird zuviel Redundanz hinzugefügt −→ geringe Bandbreiteneffizienz – Bei ’schlechten’ Übertragungsbedingungen reicht Korrekturfähigkeit des FEC-Codes nicht aus −→ es treten nicht-korrigierbare Übertragungsfehler auf −→ Qualität der Übertragung ist abhängig vom Übertragungskanal! Jetzt: ARQ-Verfahren (Automatic Repeat Request) Unter ARQ-Verfahren versteht man Übertragungsprotokolle, die im Fall einer fehlerhaften Übertragung die falsch empfangenen Bereiche einer Nachricht wiederholen, also sozusagen Redundanz zufügen (Wiederholungscode). Da diese Redundanz aber ausschließlich im Fehlerfall eingefügt wird, spricht man von adaptiven Verfahren. Ist der Kanal sehr schlecht, treten häufig Fehler auf und es sind viele Wiederholungen erforderlich (hohe Redundanz). Bei guten Kanälen reichen dagegen sehr wenige Wiederholungen und damit eine geringe Redundanz aus. Die Redundanz paßt sich also den aktuellen Kanalbedingungen an (adaptiv)! ARQ-Verfahren kommen in der Praxis sehr häufig zum Einsatz, und zwar immer dann, wenn sehr hohe Anforderungen an die Übertragungssicherheit, d.h. an die Fehlerrate gestellt werden. Im Zweifelsfall kann so lange wiederholt werden, bis endlich eine fehlerfreie Übertragung zustande gekommen ist. Hierdurch wird deutlich, dass die Nettodatenrate während schlechter Kanalbedingungen drastisch reduziert werden kann (s. auch Abschnitt 3.5). Folgende Bedingungen müssen für ein ARQ-System erfüllt sein: • Es wird eine paketorientierte Übertragung (Burst-Betrieb) vorausgesetzt • Es ist ein Rückkanal erforderlich, über den der Empfänger dem Sender mitteilen kann, dass ein Paket fehlerhaft war 79
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<strong>Kanalcodierung</strong> <strong>II</strong><br />
Dr.-Ing. Volker Kühn, Dr.-Ing. Dirk Wübben<br />
Universität <strong>Bremen</strong><br />
Fachbereich 1, ANT<br />
– 32-QAM TCM (rotationsinvariant, von Wei)<br />
– 14,4 kbit/s bzw. 3,6 kbaud<br />
– Fractional Spacing Equalizer, digitaler T-Entzerrer, Überabtastung<br />
V.33:<br />
V.34:<br />
V.34:<br />
– 128-QAM TCM<br />
– 14,4 kbit/s bzw. 2,4 kbaud<br />
– 64-QAM TCM<br />
– 12 kbit/s bzw. 2,4 kbaud<br />
– 960-QAM TCM<br />
– adaptive Anpassung an den Kanal (Ausmessen des Kanals erforderlich)<br />
– Coderaten R c = 2/3 (16 Zustände), R c = 3/4 (32 Zustände), R c = 4/5 (64 Zustände)<br />
– B = 3,2 kHz<br />
– 2,4 kbit/s ... 28,8 kbit/s<br />
– 960-QAM TCM<br />
– adaptive Anpassung an den Kanal (Ausmessen des Kanals erforderlich)<br />
– Coderaten R c = 2/3 (16 Zustände), R c = 3/4 (32 Zustände), R c = 4/5 (64 Zustände)<br />
– B = 3,2 kHz<br />
– 2,4 kbit/s ... 28,8 kbit/s<br />
Ein wichtiger Aspekt der Modem-Technik ist die Entzerrung des Telefonkanals. Schon in den 80er Jahren,<br />
als noch uncodiert übertragen wurde, konnte die Datenrate aufgrund besserer Entzerrungsverfahren deutlich<br />
verbessert werden. Nach den analogen Entzerrern wurden vorwiegend digitale T-Entzerrer eingesetzt, da die<br />
optimale MLSE-Lösung viel zu aufwendig war. Entscheidungsrückgekoppelte Entzerrer eignen sich ebenfalls<br />
nicht, weil einerseits die Rückkopplung der detektierten Werte ohne Einbeziehung der Kanaldecodierung<br />
zu viele Folgefehler verursachen würde, und andererseits eine Berücksichtigung der Decodierung zu<br />
große Verzögerungszeiten mit sich bringt. Eine Alternative stellt die adaptive Vorcodierung nach Tomlinson-<br />
Harashima dar, die nach entsprechender Kanalschätzung die Signale sendeseitig so vorverzerrt, dass nach der<br />
Übertragung nur noch geringe Kanaleinflüsse auftreten.<br />
2.9. TCM IN DER MODEMTECHNIK 78