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Vorlesungsskript Kanalcodierung II - Universität Bremen

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<strong>Kanalcodierung</strong> <strong>II</strong><br />

Dr.-Ing. Volker Kühn, Dr.-Ing. Dirk Wübben<br />

Universität <strong>Bremen</strong><br />

Fachbereich 1, ANT<br />

2.9 TCM in der Modemtechnik<br />

Modem: Modulator - Demodulator<br />

Der Telefonkanal ist ein prädestiniertes Medium für den Einsatz der TCM. Hier gilt es nämlich, über einen<br />

sehr schmalbandigen Kanal möglichst hohe Datenraten mit einer möglichst hohen Qualität (geringe Fehlerrate)<br />

zu übertragen. Die derzeit aktuellen Modems nach V.90 können bis zu 55,6 kbit/s über einen Kanal mit<br />

nur 3,2 kHz Bandbreite übertragen; das ist mit einer einfachen binären Modulationsform nicht möglich. Hier<br />

müssen bandbreiteneffiziente Verfahren wie die TCM zum Einsatz kommen.<br />

Telefonkanal:<br />

Bandbreite:<br />

Signal-Rausch-Abstand:<br />

Kanalkapazität:<br />

AWGN-Kanal mitB ≤ 3.200 Hz<br />

E s /N 0 = 28 dB...36 dB<br />

( )<br />

C 1D = B ·ld 1+ Es<br />

N 0<br />

= 30 ... 38 kbit/s<br />

(bei reiner AWGN-Störung)<br />

( )<br />

C 2D = 2B ·ld 1+ Es<br />

2N 0<br />

= 56 ... 70 kbit/s<br />

Entgegen der Annahme reiner AWGN-Störungen treten auf Telefonkanälen auch Impulsstörungen, Übersprechen,<br />

Mehrwegeausbreitung und nichtlineare Störungen auf. Die tatsächliche Kapazität liegt also unter der oben angegebenen.<br />

Standards durch CCITT / ITU<br />

CCITT: Comité Consultatif International de Télégraphique et Téléphonique)<br />

jetzt ITU: International Telecommunication Union<br />

V.26:<br />

– 1962, 1968 als Standard<br />

– uncodierte 4-PSK<br />

– 2,4 kbit/s bzw. 1,2 kbaud<br />

– analoger, fester Entzerrer (Kompromiß für mittleres Kanalprofil)<br />

V.27: – 1967<br />

– uncodierte 8-PSK<br />

– 4,8 kbit/s bzw. 1,6 kbaud<br />

– durch größere Bandbreite dispersiver Kanal −→ System empfindlicher<br />

– einstellbarer, analoger Entzerrer<br />

V.29:<br />

– uncodierte 16-QAM<br />

– 9,6 kbit/s bzw. 2,4 kbaud<br />

– System noch empfindlicher<br />

– Entzerrung durch digitalen T-Entzerrer<br />

Erst jetzt hält die <strong>Kanalcodierung</strong> Einzug in die Modemtechnik, da die technologische Entwicklung mittlerweile<br />

soweit voran geschritten ist, dass relativ aufwendige Verfahren wie die Decodierung der TCM realisierbar sind.<br />

V.32: – 1981<br />

2.9. TCM IN DER MODEMTECHNIK 77

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