Vorlesungsskript Kanalcodierung II - Universität Bremen
Vorlesungsskript Kanalcodierung II - Universität Bremen
Vorlesungsskript Kanalcodierung II - Universität Bremen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Kanalcodierung</strong> <strong>II</strong><br />
Dr.-Ing. Volker Kühn, Dr.-Ing. Dirk Wübben<br />
Universität <strong>Bremen</strong><br />
Fachbereich 1, ANT<br />
Mit der quadratischen Euclidischen Distanz<br />
d 2 e(x,x ′ ) = ‖x−x′ ‖ 2<br />
E s /T s<br />
, (2.21)<br />
ergibt sich für die mittelwertfreie Zufallsvariable Y in Gl. (2.20) ist die Varianz<br />
σ 2 Y = N 0<br />
T s<br />
·‖x−x ′ ‖ 2 = d 2 e (x,x′ )· EsN 0<br />
T 2 s<br />
. (2.22)<br />
Der Term X ist konstant und gibt die quadratische euklidische Distanz zwischen x und x ′ an. Für Gl. (2.20)<br />
ergibt sich somit<br />
(√<br />
P ( )<br />
x −→ x ′) = 1 2 ·erfc ‖x−x ′ ‖ 2<br />
=<br />
(√d 1 4N 0 /T s 2 ·erfc 2 e (x,x′ )·<br />
Die Fehlerwahrscheinlichkeit für eine konkrete Symbolfolge x lautet damit<br />
P e (x) ≤ ∑ P ( x −→ x ′) = 1 ·∑ (√ )<br />
erfc d<br />
2 2 E s<br />
e (x,x′ )·<br />
4N<br />
x ′ x ′ 0<br />
)<br />
E s /T s<br />
4N 0 /T s<br />
. (2.23)<br />
. (2.24)<br />
Es ist zu erkennen, dass nicht nur die Hamming-Distanz, also die Anzahl unterschiedlicher Symbole in x und<br />
x ′ eine Rolle spielt, sondern auch die tatsächliche euklidische Distanz zwischen den Symbolen. Gl. (2.24) kann<br />
durch eine Näherung weiter vereinfacht werden<br />
erfc<br />
(√ )<br />
x+y<br />
2<br />
(√ x<br />
≤ erfc ·e<br />
2)<br />
−y 2 (2.25)<br />
Mit dieser Näherung folgt aus Gl. (2.24)<br />
⎛<br />
⎞<br />
P e (x) ≤ 1 ·∑<br />
erfc⎜<br />
2 ⎝√ ∆2 f · E s<br />
+d 2<br />
4N<br />
e(x−x ′ E s<br />
))· −∆ 2 f 0 4N · E s<br />
⎟<br />
x ′ } {{ }<br />
0 4N<br />
} {{ 0 ⎠<br />
}<br />
x/2<br />
y/2<br />
)<br />
≤ 1 ( )<br />
(√∆<br />
2 ·erfc 2 f · E s<br />
·e ∆2 f· Es<br />
4N 0 ·∑<br />
exp −d 2<br />
4N<br />
e(x,x ′ E s<br />
)·<br />
0 4N<br />
x ′ 0<br />
(2.26)<br />
Aus Gl. (2.26) ist ersichtlich, dass nur noch der letzte Term von der euklidischen Distanz zwischen x und x ′<br />
abhängt. Dies erweist sich gleich als nützlich, da nun eine einfache Beschreibung mit Hilfe des Distanzspektrums<br />
möglich ist (wie auch bei Faltungscodes). Um nun auf die Gesamtfehlerwahrscheinlichkeit P e schließen<br />
zu können, sind alle Sequenzen x zu betrachten. Allgemein gilt der Zusammenhang für die Gesamtfehlerwahrscheinlichkeit:<br />
P e = ∑ x<br />
= ∑ x<br />
P (Decodierfehler,x)<br />
P (x)·P (Decodierfehler|x)<br />
= ∑ x<br />
P (x)·P e (x)<br />
≤ 1 2 ·erfc (√∆ 2 f ·<br />
)<br />
E s<br />
·e ∆2 f· Es<br />
4N 0<br />
4N 0 ·∑<br />
x<br />
( )<br />
P (x)·∑<br />
exp −d 2 E s<br />
e (x,x′ )·<br />
4N<br />
x ′ 0<br />
(2.27)<br />
Der letzte Exponentialausdruck in Gl. (2.27) kann nun mit Hilfe des Distanzspektrums beschrieben werden. Da<br />
bei der TCM wie bereits erwähnt nicht nur der Nullpfad, sondern alle Sequenzen betrachtet werden müssen, ist<br />
2.6. DISTANZEIGENSCHAFTEN UND ABSCHÄTZUNG DER LEISTUNGSFÄHIGKEIT 69