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Vorlesungsskript Kanalcodierung II - Universität Bremen

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<strong>Kanalcodierung</strong> <strong>II</strong><br />

Dr.-Ing. Volker Kühn, Dr.-Ing. Dirk Wübben<br />

Universität <strong>Bremen</strong><br />

Fachbereich 1, ANT<br />

2.2.3 Fehlerwahrscheinlichkeit linearer Modulationsverfahren<br />

Zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit linearer Modulationsverfahren soll nun die Fehlerwahrscheinlichkeit<br />

betrachtet werden. Wir nehmen dazu einen AWGN-Kanal nach Bild 2.4 mit spektraler Rauschleistungsdichte<br />

N 0 /2 an, wobei zu beachten ist, dass die Größen x(l), n(l) und y(l) nun komplexwertig sein können.<br />

n( l)<br />

x( l)<br />

y( l)<br />

Bild 2.4: Darstellung AWGN-Kanal<br />

• Symbolfehlerwahrscheinlichkeit nach Maximum Likelihood-Kriterium<br />

P s = P ( ‖y(l)−x(l)‖ 2 > ‖y(l)−x ′ (l)‖ 2) ∀ x(l), x ′ (l)∈A in , x(l) ≠ x ′ (l) (2.3)<br />

• Exakte Berechnung der Fehlerrate i.a. sehr aufwendig<br />

−→ Näherung: In den meisten Fällen werden direkt benachbarte Symbole verwechselt, da sie die geringste<br />

euklidische Distanz zueinander besitzen!<br />

−→ Wahrscheinlichkeit, dass zwei benachbarte Symbole verwechselt werden, dominiert die Gesamtfehlerrate<br />

(s. [Kam04])<br />

−→ Euklidische Distanz zwischen benachbarten Symbolen ∆ 0 ist ausschlaggebend<br />

(je größer ∆ 0 , desto geringer die Fehlerrate)<br />

• Laut Bild 2.2 nimmt ∆ 0 mit wachsender Stufigkeit des Modulationsverfahrens ab<br />

• Für PSK-Modulation gilt allgemein:<br />

( π<br />

∆ 0 = 2sin ·√E<br />

s /T s (2.4)<br />

M)<br />

=⇒ Mit steigender spektraler Effizienz wächst gleichzeitig auch die Fehlerhäufigkeit!<br />

M-PSK<br />

Im folgenden betrachten wir zunächst die digitale Phasenmodulation. Zur Berechnung der Auftrittswahrscheinlichkeit<br />

eines Fehlers nehmen wir Bild 2.3 zur Hilfe. Ohne Beschränkung der Allgemeingültigkeit betrachten<br />

wir die beiden Symbole (000) und (100) einer 8-PSK mit der euklidische Distanz ∆ 0 . Wird das Symbol (100)<br />

gesendet, tritt genau dann ein Fehler auf, wenn der Imaginärteil n ′′<br />

i des Rauschens größer als ∆ 0 /2 ist. Die<br />

Wahrscheinlichkeit hierfür ist vom Signal-Rausch-Abstand E s /N 0 bzw. E b /N 0 abhängig und lautet<br />

(<br />

P n ′′<br />

i > ∆ ) (<br />

0<br />

= P n ′′<br />

i<br />

2<br />

> √ ( π<br />

E s /T s ·sin<br />

M))<br />

(√ ) (√ )<br />

= 1 2 erfc Es<br />

·sin(π/M) = 1 N 0 2 erfc m E b<br />

·sin(π/M) . (2.5)<br />

N 0<br />

Es ist zu beachten, dass pro Symbol m Informationsbit übertragen werden, weshalb der Zusammenhang E b =<br />

E s /m gilt. Da jedes Symbol zwei Nachbarn hat, mit denen es verwechselt werden kann, führt auch n ′′<br />

i <<br />

−∆ 0 /2 zu einer fehlerhaften Entscheidung. Aufgrund der geltenden Symmetrie lässt sich daher die Symbolfehlerwahrscheinlichkeit<br />

folgendermaßen abschätzen:<br />

(<br />

P s ≈ 2·P n ′′<br />

i > ∆ ) (√ ) (√ )<br />

0 Es<br />

= erfc ·sin(π/M) = erfc m E b<br />

·sin(π/M) . (2.6)<br />

2 N 0 N 0<br />

2.2. LINEARE DIGITALE MODULATIONSVERFAHREN 50

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