Vorlesungsskript Kanalcodierung II - Universität Bremen
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<strong>Kanalcodierung</strong> <strong>II</strong><br />
Dr.-Ing. Volker Kühn, Dr.-Ing. Dirk Wübben<br />
Universität <strong>Bremen</strong><br />
Fachbereich 1, ANT<br />
Kapitel 2<br />
Trelliscodierte Modulation (TCM)<br />
2.1 Einführung<br />
Im ersten Teil der Vorlesung ’<strong>Kanalcodierung</strong> I’ wurden verschiedene Verfahren der <strong>Kanalcodierung</strong> zur Fehlererkennung<br />
und Fehlerkorrektur vorgestellt. Alle Verfahren basieren auf der Technik, dem Datenstrom Redundanz<br />
hinzuzufügen. Hierdurch wird nur ein Teil der möglichen Sequenzen tatsächlich zur Übertragung verwendet,<br />
so dass sich die Distanz zwischen gültigen Codefolgen erhöht. Anhand der zugefügten Redundanz ist<br />
es dann möglich, Fehler zu erkennen und sogar zu korrigieren.<br />
Für viele Kanäle ist die jedem Nutzer zur Verfügung stehende Bandbreite jedoch streng begrenzt (Beispiel:<br />
Telefonkanäle, ca. 3 kHz). Bei einer binären Modulation können schon im uncodierten Fall nur geringe Datenraten<br />
übertragen werden. Eine zusätzliche <strong>Kanalcodierung</strong> würde die Datenrate weiter reduzieren, so dass<br />
eine Datenübertragung über derartige Kanäle unattraktiv wird. Eine Lösung dieses Problems bietet die Codierte<br />
Modulation, die <strong>Kanalcodierung</strong> und hochstufige Modulation gewinnbringend miteinander kombiniert.<br />
Aus diesem Grund beschäftigt sich der nächste Abschnitt mit mehrstufigen linearen Modulationsverfahren, die<br />
schon aus der Vorlesung ’Nachrichtenübertragung’ bekannt sein dürften.<br />
Historie<br />
Die Entwicklung der codierten Modulation geht zurück auf die 70er und 80er Jahre.<br />
1977: Mehrstufencodes (Multilevel Codes) mit Kaskadierter Decodierung (Multistage Decoding)<br />
Erstes praktisches Verfahren von Imai / Hirakawa (fand zunächst keine große Beachtung)<br />
1982: Trelliscodierte Modulation von Ungerböck<br />
Bahnbrechende Arbeit von Gottfried Ungerböck; Durchbruch in vielen Anwendungsbereichen wie der<br />
Modemtechnik und der Satellitenkommunikation<br />
2.2 Lineare digitale Modulationsverfahren<br />
2.2.1 Grundlagen<br />
Im letzten Semester wurden in Zusammenhang mit der Codierung ausschließlich binäre Modulationsverfahren,<br />
wie z.B. BPSK bzw. 2-ASK betrachtet. Die Sendesymbole waren somit antipodale Signale mit den Werten<br />
x(l) = ± √ E s /T s , d.h. es kannm = 1 Binärstelle je Symbol übertragen werden. Bei der Codierten Modulation<br />
betrachten wir in dieser Vorlesung dagegen mehrstufige Modulationsverfahren, und zwar dieM-PSK sowie die<br />
M-QAM. Sie gelten als bandbreiteneffiziente Verfahren, da sie mit zunehmender Stufigkeit immer weniger<br />
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