Vorlesungsskript Kanalcodierung II - Universität Bremen
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<strong>Kanalcodierung</strong> <strong>II</strong><br />
Dr.-Ing. Volker Kühn, Dr.-Ing. Dirk Wübben<br />
10 6 Distance spectrum<br />
10 4<br />
L=100<br />
L=400<br />
CC<br />
Universität <strong>Bremen</strong><br />
Fachbereich 1, ANT<br />
10 2<br />
c d<br />
10 0<br />
10 −2<br />
10 −4<br />
10 −6<br />
5 10 15 20 25 30<br />
distance d −→<br />
Bild 1.17: Distanzspektrum von Turbo-Code aus Beispiel 7 für verschiedene Interleavergrößen<br />
• Für kleine Signal-Rausch-Abstände sind die Turbo-Codes wesentlich besser als die Faltungscodes (abgesehen<br />
vom Divergenzbereich der Union Bound)<br />
• Die Vorteile werden mit steigender Interleavergröße größer<br />
• Im weiteren Verlauf flachen die Bitfehlerkurven der Turbo-Codes ab<br />
• Die des Faltungscodes werden dagegen immer steiler, so dass sich die Kurven zwischen 4 dB und 6 dB<br />
je nach Interleavergröße schneiden und die Faltungscodes besser sind<br />
Erklärungen:<br />
• Die freie Distanz bestimmt den asymptotischen Verlauf der Bitfehlerkurve (Verlauf für sehr große Signal-<br />
Rausch-Abstände). Daher ist es nicht verwunderlich, wenn in diesen Bereichen der Faltungscodes den<br />
Turbo-Codes überlegen ist. Es ist allerdings darauf zu achten, dass die Fehlerrate für diese Signal-Rausch-<br />
Abstände schon sehr niedrig ist und viele praktische Systeme für höhere Fehlerraten ausgelegt sind (z.B.<br />
P b = 10 −3 ).<br />
• Im Bereich kleiner Signal-Rausch-Abstände scheint die freie Distanz nur eine untergeordnete Rolle zu<br />
spielen, sonst wären hier die Turbo-Codes nicht so leistungsfähig. Vielmehr kommt es hier auf die Anzahl<br />
von Sequenzen mit bestimmtem Gewicht an.<br />
– Pfade mit geringem Gewicht werden hier fast ständig verwechselt; sie sollten - wenn überhaupt -<br />
nur sehr selten auftreten (kleines c d ). Eigentlich ein Vorteil für Faltungscode, der erst ab d = 18<br />
Sequenzen besitzt.<br />
– Mit steigender Distanz wachsen die c d bei Faltungscodes stark an; man kann zeigen, dass sie die<br />
Bitfehlerrate für kleine Signal-Rausch-Abstände dominieren (c d wachsen schneller als die erfc()<br />
abfällt).<br />
– Für Turbo-Codes wachsen diec d mit steigender Distanz wesentlich langsamer, wodurch Sequenzen<br />
mit kleinen Distanzen die Bitfehlerrate dominieren.<br />
1.6. DISTANZEIGENSCHAFTEN UND ABSCHÄTZUNG DER LEISTUNGSFÄHIGKEIT 19