22.01.2015 Aufrufe

Vorlesungsskript Kanalcodierung II - Universität Bremen

Vorlesungsskript Kanalcodierung II - Universität Bremen

Vorlesungsskript Kanalcodierung II - Universität Bremen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Kanalcodierung</strong> <strong>II</strong><br />

Dr.-Ing. Volker Kühn, Dr.-Ing. Dirk Wübben<br />

u<br />

2<br />

c<br />

u 1<br />

c 1<br />

T T T T ˜c<br />

C c 2<br />

1<br />

u 2<br />

T T T T P<br />

u<br />

Universität <strong>Bremen</strong><br />

Fachbereich 1, ANT<br />

C 2<br />

Bild 1.16: Beispiel 8: Struktur eines Turbo-Codes mitR c = 2/3 bestehend aus 2 Teilcodes mit g 1 = 23 8 undg 2 = 35 8<br />

• Einsatz rekursiver Teilcodes mitg 1 = 23 8 und g 2 = 35 8 , wobei g 1 zur Rückkopplung eingesetzt wird<br />

• Polynom g 1 (D) = 1+D 3 +D 4 ist teilerfremd<br />

−→ Schieberegister bildet eine Sequenz maximaler Länge (m-Sequenz) mit L = 2 4 −1 = 15<br />

• Polynom g 2 (D) = 1 + D + D 2 + D 4 ist nicht teilerfremd, denn es gilt D 4 + D 2 + D + 1 =<br />

(D +1)·(D 3 +D 2 +1)<br />

−→ Schieberegister erzeugt periodische Sequenzen der Längen L = 1 und L = 7<br />

−→ Teilcode mit g 2 als Rückkopplungspolynom würde schlechteren Turbo-Code bilden<br />

Hinsichtlich der Punktierung der Teilcodes ist darauf zu achten, dass keiner der beteiligten Komponentencodes<br />

katastrophal wird (s. 1. Semester). Mit zunehmender Punktierung sind in der Regel Teilcodes größerer Einflusslänge<br />

zu wählen, damit die kleinste Distanz größer als eins bleibt und somit ein Codiergewinn erhalten<br />

bleibt.<br />

1.5 Einfluss der Interleavers<br />

Eine ebenso wichtige Rolle wie die Teilcodes spielt sowohl für die serielle wie auch für die parallele Verkettung<br />

der Interleaver. Er soll vermeiden, dass der Gesamtcode Ausgangsfolgen mit geringem Gewicht enthält.<br />

Für parallele Verkettungen wie den Turbo-Codes soll der Interleaver verhindern, dass an beiden Teilcodierern<br />

gleichzeitig Sequenzen c i mit geringem Gewicht der Prüfbit auftreten. Dann hätte nämlich die Ausgangssequenz<br />

c des gesamten Turbo-Codes ein geringes Gewicht und der Code aufgrund der Linearität eine geringe<br />

kleinste Distanz. Dies muss vermieden werden, d.h. wenn die Ausgangsbit vonC 1 ein geringes Gewicht haben,<br />

sollte der Interleaver Π 2 die Eingangsfolge u derart permutieren, dass die zu u 2 gehörende Ausgangsfolge c 2<br />

ein hohes Gewicht besitzt. Dann hat der Turbo-Code insgesamt eine höhere Mindestdistanz. Das Verwürfeln<br />

der Eingangssequenz u führt also nicht nur zu einer Permutation der codierten Sequenz vonc 1 nachc 2 , sondern<br />

sorgt dafür, dassC 2 eine völlig andere Ausgangssequenz generiert. Der Interleaver beeinflußt also direkt die<br />

Mindestdistanz des Turbo-Codes.<br />

Ähnliches gilt auch für die serielle Verkettung. Bekanntlich sorgt der äußere Code für eine Auswahl bestimmter<br />

Codeworte bzw. Codesequenzen des inneren Codes. Der Interleaver hat hier die Aufgabe, die Teilmenge<br />

des inneren Codes so auszuwählen, dass die Distanzeigenschaften des Teilcodes optimiert werden. Werden<br />

beispielsweise ein Faltungscode als äußerer Code und ein linearer Blockcode als innerer Code eingesetzt, so<br />

1.5. EINFLUSS DER INTERLEAVERS 15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!