deutsch museum von verzascatal - Museo di Val Verzasca

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M U S E U M V O N V E R Z A S C A T A L www.museovalverzasca.ch inVentar 1 Er cabia: Vogelkäfig. 2 Er züca dal vign: Kürbisflasche. Der ausgehölte Kürbis diente als Weingefäss. 3 El vall: Getreideschwinge. Damit trennte man die Spreu vom Korn. 4 Er marna: Backtruhe. Sie diente der Zubereitung des Teiges aus Roggenmehl, Hefe und warmen Wasser. 5 Er para: Brotschieber. Genutzt für den museumseigenen Holzofen. 6 El corabi: Werkzeug zum auffangen und verteilen der Glut im Holzofen. 7 Besen aus Ginsterreisen mit dem man die Asche aus dem Backhofen fegte. 8 Kerzenhalter. Es sind verschiedene Modelle ausgestellt. 9 El masnígn dal cafè: Kaffeemühle. 10 Salzfass zum Aufhängen. 11 Er basla: Holzteller für die Polenta. 12 El mortée: Mörser mit Stössel aus Holz. 13 Er füragn: Gefässe mit einem Deckel aus Spekstein. Er diente der Aufbewahrung von gepöckeltem Fleisch oder geklärter Butter. 14 Lavésg: Gefäss aus Speckstein zum kochen. 15 El caldiröö: Kupferkessel zum kochen der Polenta. 16 Bügeleisen mit Platte. Verschiedene Modelle. 17 Kleiner Topf. 18 Tostígn: Kaffeeröster. Gestell mit kleinem Kohlebecken. Div. Ausführungen. 19 Sieb. 20 Er sedèla: Wassereimer. 21 Er füséra: Abtropfgestell für Geschirr. Typische verzascheser Ausführung. 22 Form mit der Kerzen aus Ziegenfett hergestellt wurden. raum 2: die Küche 23 Gratügia: Käsereibe. 24 Fruchtkorb. Von der Decke abgehängt hielt die Nagetiere vom Obst fern. 25 Brotleiter. Diese wurde in der Regel im Schlafzimmer aufbewahrt. 26 Mäusefalle. 27 Er credénza: Kredenz. Besonders erwähnenswert sind im unterem Teil des Möbels die Gemshörner, an denen die Kochtöpfe aufgehängt wurden. 28 Holzstück mit ausgearbeiteter Vertiefung. Aus dem Teil sollte ein Schüssel gewonnen werden. 29 Er sacògia: Reisetasche. 30 Besteckhalter aus Holz zum aufhängen mit geschnitztem Vogelkopf. 31 Blechflasche mit Verschluss. Dieses Gefäss diente der Aufbewahrung von Oel oder Petroleum für Lampen und Lanternen. 32 El malvist: Weinfässchen. Im Dialekt malvist was «ungern gesehen» bedeutet. Dieses Weinfässchen musste nämlich vom Weinhändler umsonst gefüllt werden, wenn der Kunde eine Korbflasche oder ein Weinfass bei ihm erwarb. 33 Steinguttopf. Aufbewahrung für geklärte Butter. audio - untermalung D e u t s c h Zu dem Thema Nahrung und Wetter kann man die von Frau Candida Willemse - Matasci im laufe der Zeit gesammelten Kinderreime, Sprichwörter und Ausdrucksweisen aus dem Verzascatal hören. Diese werden im Dialekt von Sonogno vorgetragen.

M U S E U M V O N V E R Z A S C A T A L Das Schlafzimmer Das Schlafzimmer war mit schlichten und praktischen Möbeln ausgestattet, die im Tal angefertigt wurden. Meistens bestand die Ausstattung aus einem Bett mit einer Wiege oder einem Kinderbettchen, einem Nachttischchen oder einer Sitztruhe. Die Gläubigkeit fand ihren Ausdruck in der Wanddekoration, welche aus Heiligen- oder Madonnendarstellungen bestand, einem Wandgefäss für das Weihwasser und einem Kruzifix. das Bett Die Füllung der Matratze bestand aus Buchenblättern, die man im Herbst zusammenrechte und trocknete. Damit füllte man den Sack die bisacca genannt, welche als Matratze diente. Manchmal bestand die Füllung statt aus Blättern auch aus den getrockneten Blättern der Maiskolben. Die Laken wurden gewöhnlich aus Hanf gewoben. Der Hanf wurde im Tal angebaut, geschnitten und in besonderen Gruben gewässert und eingeweicht, um dann zu einem festen Faden verarbeitet zu werden. www.museovalverzasca.ch raum 3: das schlafzimmer D e u t s c h die Wiege oder das KinderBettchen Die jüngsten Kinder schliefen in dem Schlafzimmer der Eltern. Die Kindersterblichkeit war damals sehr hoch. Die Kinder starben an Mangelernährung, mangelnder Hygiene oder kamen bei Unfällen ums Leben. schlafstellen In den Familien mit zahlreichen Kindern waren die Betten knapp und es war üblich in einem Bett zu zweit zu schlafen. die heizung Eine Heizung gab es keine. Die Häuser besassen damals noch keine Glasscheiben, wodurch die Aussenluft ungehemmt durch den Wohnraum floss. In der kalten Jahreszeit führte dies dazu, dass die Temperatur selbst in den Häusern unter den Gefrierpunkt sinken konnte. Um sich deshalb etwas gegen die Kälte zu schützen, wurden die Fenster mit einer Leinwand oder Brettern geschlossen. Die Schlafstelle wurde vor dem Schlafengehen mit dem Bettwärmer el prèvat genannt, angewärmt. Die einfachere Form des el prèvat bestand aus einem Stein, der im Feuer aufgewärmt wurde und anschliessend mit Lappen umwickelt zum Aufwärmen des Bettes diente. die BeKleidung In einer Sitztruhe im Schlafzimmer wurden die Kleider sowie die schörpia (Aussteuer) aufbewahrt. Die schörpia wurde in Handarbeit von den Frauen hergestellt und bestand für gewöhnlich aus Laken und Säuglingsbekleidung. Nachthemden waren nicht üblich. Des öfters legte man sich einfach mit der Tagesbekleidung ins Bett. Damals wurden die Kleider nicht so oft gewechselt wie heute. Die persönliche Hygiene war auf das Minimum beschränkt. Man wusch sich über einem Eimer vor dem Kamin oder nahm ein Bad im Fluss, wenn die Zeit es zuliess. WanddeKoration Im ganzen Alpenbogen war die Marienanbetung sehr verbreitet. Deshalb fehlten auch bei den Bewohnern des Verzascatals weder im Zimmer noch in der Küche die kleinen Heiligenbilder, Reliquien oder das Mitbringsel einer Pilgerfahrt. Ein sehr beliebtes Pilgerziel war das Heiligtum der Madonna del Sasso in Orselina.

M U S E U M V O N V E R Z A S C A T A L<br />

Das Schlafzimmer<br />

Das Schlafzimmer war mit schlichten und praktischen Möbeln ausgestattet,<br />

<strong>di</strong>e im Tal angefertigt wurden. Meistens bestand <strong>di</strong>e Ausstattung aus einem<br />

Bett mit einer Wiege oder einem Kinderbettchen, einem Nachttischchen<br />

oder einer Sitztruhe. Die Gläubigkeit fand ihren Ausdruck in der Wanddekoration,<br />

welche aus Heiligen- oder Madonnendarstellungen bestand, einem<br />

Wandgefäss für das Weihwasser und einem Kruzifix.<br />

das Bett<br />

Die Füllung der Matratze bestand aus Buchenblättern, <strong>di</strong>e man im Herbst zusammenrechte<br />

und trocknete. Damit füllte man den Sack <strong>di</strong>e bisacca genannt,<br />

welche als Matratze <strong>di</strong>ente. Manchmal bestand <strong>di</strong>e Füllung statt aus Blättern auch<br />

aus den getrockneten Blättern der Maiskolben. Die Laken wurden gewöhnlich aus<br />

Hanf gewoben. Der Hanf wurde im Tal angebaut, geschnitten und in besonderen<br />

Gruben gewässert und eingeweicht, um dann zu einem festen Faden verarbeitet zu<br />

werden.<br />

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raum 3: das schlafzimmer<br />

D e u t s c h<br />

<strong>di</strong>e Wiege oder das KinderBettchen<br />

Die jüngsten Kinder schliefen in dem Schlafzimmer der Eltern. Die Kindersterblichkeit war damals<br />

sehr hoch. Die Kinder starben an Mangelernährung, mangelnder Hygiene oder kamen bei Unfällen<br />

ums Leben.<br />

schlafstellen<br />

In den Familien mit zahlreichen Kindern waren <strong>di</strong>e Betten knapp und es war üblich in einem Bett<br />

zu zweit zu schlafen.<br />

<strong>di</strong>e heizung<br />

Eine Heizung gab es keine. Die Häuser besassen damals noch keine Glasscheiben, wodurch <strong>di</strong>e Aussenluft<br />

ungehemmt durch den Wohnraum floss. In der kalten Jahreszeit führte <strong>di</strong>es dazu, dass <strong>di</strong>e<br />

Temperatur selbst in den Häusern unter den Gefrierpunkt sinken konnte. Um sich deshalb etwas<br />

gegen <strong>di</strong>e Kälte zu schützen, wurden <strong>di</strong>e Fenster mit einer Leinwand oder Brettern geschlossen.<br />

Die Schlafstelle wurde vor dem Schlafengehen mit dem Bettwärmer el prèvat genannt, angewärmt.<br />

Die einfachere Form des el prèvat bestand aus einem Stein, der im Feuer aufgewärmt wurde und<br />

anschliessend mit Lappen umwickelt zum Aufwärmen des Bettes <strong>di</strong>ente.<br />

<strong>di</strong>e BeKleidung<br />

In einer Sitztruhe im Schlafzimmer wurden <strong>di</strong>e Kleider sowie <strong>di</strong>e schörpia (Aussteuer) aufbewahrt.<br />

Die schörpia wurde in Handarbeit <strong>von</strong> den Frauen hergestellt und bestand für gewöhnlich aus Laken<br />

und Säuglingsbekleidung. Nachthemden waren nicht üblich. Des öfters legte man sich einfach mit<br />

der Tagesbekleidung ins Bett. Damals wurden <strong>di</strong>e Kleider nicht so oft gewechselt wie heute. Die<br />

persönliche Hygiene war auf das Minimum beschränkt. Man wusch sich über einem Eimer vor dem<br />

Kamin oder nahm ein Bad im Fluss, wenn <strong>di</strong>e Zeit es zuliess.<br />

WanddeKoration<br />

Im ganzen Alpenbogen war <strong>di</strong>e Marienanbetung sehr verbreitet. Deshalb fehlten auch bei den<br />

Bewohnern des <strong>Verzasca</strong>tals weder im Zimmer noch in der Küche <strong>di</strong>e kleinen Heiligenbilder, Reliquien<br />

oder das Mitbringsel einer Pilgerfahrt. Ein sehr beliebtes Pilgerziel war das Heiligtum der<br />

Madonna del Sasso in Orselina.

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