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Karfunkel-Leseprobe

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eine unüberschaubare Menge an Büchern. Einige<br />

sind in Leder gebunden und wahrscheinlich uralt.<br />

Ich entdecke Zeitschriften und großformatige Bildbände<br />

über Schmuck und Edelsteine.<br />

Das wundert mich nicht, denn dieses Haus war einst im<br />

Besitz der Hilingers, einer Familie, die sich über Generationen<br />

auf die Herstellung von Schmuck spezialisiert hatte.<br />

„Vincent Hilinger“, erzählte mir mein Vater am Abend<br />

vor der Abreise, „war das letzte Oberhaupt der Familie. Er<br />

hatte keine Nachkommen. Deshalb bestimmte er seinen<br />

Geschäftsführer zum Erben des Imperiums, und so bekam<br />

Onkel Albert die Firma und das Haus.“<br />

In einer kleineren Vitrine neben einem der Fenster entdecke<br />

ich eine Schmucksteinsammlung. Die winzigen<br />

Steine sind so staubverklebt, dass sie nicht mehr funkeln.<br />

Bei jedem Steinchen liegt eine kleine Karte, auf der in verschnörkelter<br />

Schrift der jeweilige Name steht, Smaragd,<br />

Amethyst, Rubin … und daneben immer dieselbe Jahreszahl:<br />

1912.<br />

An der Wand über der Vitrine hängen alte gerahmte<br />

Schwarzweißfotos. Alle Fotos zeigen drei Kinder, zwei<br />

Buben und ein Mädchen. Beim Betrachten der Bilder über-<br />

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