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Karfunkel-Leseprobe

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wirklich ist. Ein Kiesweg führt durch einen Park<br />

bis vor das Haus.<br />

Als ich das Haus zum ersten Mal vor mir sehe, komme ich<br />

mir plötzlich vor wie in einem Horrorfilm, in dem alles<br />

ganz harmlos beginnt und nur die Musik verrät, dass<br />

irgendetwas nicht in Ordnung ist. „Es ist alles okay“,<br />

beruhige ich mich. Der Abschied von meinen Eltern ist<br />

kurz und schmerzlos. Als meine Mutter sich bückt, um<br />

wieder ins Auto einzusteigen, gibt mein Vater ihr einen<br />

Klaps auf den Po. Ich verdrehe die Augen, winke ihnen<br />

nach und trete ins Haus ein.<br />

Miss Drisko, die Haushälterin der Laroschs, nimmt mich<br />

in Empfang. Die graublauen Augen der älteren Dame mustern<br />

mich streng. In der Eingangshalle werde ich vom<br />

Glanz des blitzsauberen Marmorbodens und dem Funkeln<br />

der Kristallkronleuchter geblendet. Meine Turnschuhe<br />

quietschen unangenehm laut auf dem glatten Boden. Die<br />

Haushälterin geht schweigend vor mir her eine breite Treppe<br />

hinauf in den ersten Stock. Ich folge ihr über einen Flur,<br />

bis sie vor einer offenen Tür stehen bleibt. Sie zeigt mir<br />

mein Zimmer. Es ist riesig, fast wie ein Saal, und unter der<br />

Decke hängt ein gewaltiger Kronleuchter. Ich hoffe, dass<br />

dieses glitzernde Ungeheuer nicht herunterkracht, vor allem<br />

nicht auf mich. Das Badezimmer nebenan hat die<br />

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