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Der Schatz des Imhotep<br />
Lernmotivation ist durch die Induzierung kognitiver Konflikte<br />
gegeben. Piaget hingegen geht vom Modell der Äquilibration<br />
aus. Das bedeutet, dass das Individuum sein Wissen fortlau-<br />
fend selbt konstruiert und aufgebaute kognitive Strukturen<br />
überarbeitet, wenn Denkkonflikte auftreten. Aufgebaute<br />
Denkstrukturen werden fortlaufend erweitert und differen-<br />
ziert.<br />
Der Lehrende kann sich diesen Mechanismus zunutze ma-<br />
chen, und das entdeckende Lernen fördern. Er kann manipu-<br />
lierbares Material für den Unterricht zur Verfügung stellen<br />
und kann die explorative Tätigkeit fördern. Dies führt zu ein-<br />
sichtigem Lernen [1].<br />
Besonders deutlich wird dieser Ansatz durch die Konfliktindu-<br />
zierung durch computersimulierte Experimente. Gorsky und<br />
Finegold führten in den Jahren 1992 und 1994 eine Mecha-<br />
niksimulation durch, in welcher Schüler über mechanische<br />
Experimente zunächst Vermutungen abgaben und die Simu-<br />
lation nach ihren Angaben durchgeführt wurden. Hierbei<br />
handelte es sich um physikalische Simulationen, in denen die<br />
Schüler Vermutungen darüber anstellen sollten, welche Kräf-<br />
te auf ein bestimmtes Objekt wirken und die Simulation<br />
dementsprechend einstellen sollten. Wenn die Ergebnisse nun<br />
von der Realität abwichen entstand ein kognitiver Konflikt.<br />
Die Reaktionen der Schüler auf diese Methode war sehr<br />
unterschiedlich. Wenn die Diskrepanz zwischen dem ver-<br />
meindlichen Wissen und den neuen Erfahrungen zu groß war,<br />
fanden meist auf Seiten der Schüler keine neuen Lösungsver-<br />
[1] siehe Sonja Draschoff, Lernen am Computer durch Konfliktinduzierung, Waxmann<br />
Verlag 2000, Münster<br />
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Lerntheoretische Ansätze