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Der Schatz des Imhotep<br />
Konstruktivismus<br />
Der Konstruktivismus entstand um 1990 und ist somit die<br />
jüngste Lerntheorie. Hierbei wird Wissen nicht als absolute<br />
Beschreibung von etwas Bestehendem betrachtet, sondern<br />
als etwas, dass vom Lernenden aktiv in komplexen, realen Le-<br />
benssituationen konstruiert wird. Lernen ist unmittelbar mit<br />
dem Aufbau von Erfahrungen verknüpft und läßt sich nur in<br />
authentischen Lebenssituationen erwerben. Interaktion spielt<br />
dabei eine wichige Rolle, denn das gemeinsame Bilden und<br />
soziale Aushandeln von Begriffen ist ein wesentlicher Be-<br />
standteil des Lernvorgangs. Dies geschieht, da viele<br />
Wissensbereiche unzureichend strukturiert sind. Lernen ist<br />
somit situiert und funktioniert vor allem in der Kooperation.<br />
Im Bereich der Lernsoftware sind es vor allem Hypermedia-<br />
systeme mit nicht linear abrufbaren Inhalten und komplexen<br />
Verknüpfungen, in welchen der Konstruktivismus zur Anwen-<br />
dung kommt, aber auch Simulationen und Mikrowelten sind<br />
diesem Bereich zuzuordnen. Der Ablauf dieser Programme ist<br />
vom Benutzer bestimmt und es gibt keine vorgegebene Pro-<br />
blemstellung. Realitätsgetreue Darstellungen fördern bei sol-<br />
chen Programmen die Authentizität der Situation, was sich<br />
ebenfalls positiv auf das Lernen, welches situationsbezogen<br />
geschieht, auswirkt. Der Computer nimmt hierbei die Rolle<br />
des erfahrenen, kooperierenden Beraters ein, der aber keines-<br />
falls allwissend ist.<br />
Dem Konstruktivismus nach Piaget liegt das Äquilibrations-<br />
modell zugrunde. Piaget geht davon aus, dass sich die Ent-<br />
wicklung des menschlichen Erkennens vom äußeren zum<br />
inneren Handeln vollzieht. Der Mensch setzt sich mit seiner<br />
Umwelt auseinander und nimmt diese wahr. Hieraus bilden<br />
sich über die Vorgänge der Assilmilation und der Akkomoda-<br />
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Lerntheoretische Ansätze