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Jean Piaget<br />
Der Schatz des Imhotep<br />
ner kann das Lerntempo selbst bestimmen, wobei die Staffe-<br />
lung der Aufgaben immer von den leichteren Übungen, hin<br />
zu den schwierigen erfolgt. Die Rückmeldung auf eine gege-<br />
bene Antwort erfolgt sofort, wobei besonders gute Antwor-<br />
ten zusätzlich belohnt werden. Der Behaviorismus war vor<br />
allem für den programmierten Unterricht der 60er Jahre ty-<br />
pisch. Kleine Wissenseinheiten werden dem Lernenden „ein-<br />
getrichtert” und Fehler werden systematisch abtrainiert. Der<br />
Lernprozeß ist ein konditionierter Reflex, kein kognitiver Pro-<br />
zess. Dies ermöglicht aber nicht die Erkenntnis größerer,<br />
komplexerer Zusammenhänge und die Einsicht in Fehler.<br />
Dennoch kann die behavioristische Lerntheorie für bestimmte<br />
Gebiete eingesetzt werden, wie z.B. das Lernen von Vokabeln.<br />
Kognitivismus<br />
Der Kognitivismus war in den Jahren 1960 bis 1990 die maß-<br />
gebliche Lerntheorie. Sie untersucht psychische Prozesse des<br />
Lernenden, wie dessen Wahrnehnmung, den Vorgang des<br />
Problemlösens durch Einsichten und die Informationsverar-<br />
beitung. Der Vorläufer dieser Lerntheorie ist die Gestaltpsy-<br />
chologie. Wichtige Vorläufer der kognitivistischen Lerntheorie<br />
sind Jerome S. Brunner und Jean Piaget. Der Kognitivismus<br />
entwickelt Modelle der menschlichen Informationsverarbei-<br />
tung. Im Bereich der Lernsoftware gelten vor allem tutorielle<br />
Systeme als kognitivistisch, da sie versuchen eine mentale<br />
Repräsentation des Gegenstandes beim Lernenden zu erzeu-<br />
gen, was dieses System gegenüber behavioristischen „Drill-<br />
und Übungs-”Programmen flexibler macht. Der Programmab-<br />
lauf ist nicht vorgegeben, den Lernenden wird Hilfestellung<br />
geboten und es gibt mehrere Lösungen für ein Problem. Vor-<br />
wiegend adaptive Systeme und sogenannte CBT-Programme<br />
weisen diese Charakteristika auf.<br />
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Lerntheoretische Ansätze