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Dokument 1 - OPUS

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Der Schatz des Imhotep<br />

Kant definiert in seinem Werk „Kritik der Urteilskraft“ das<br />

Spiel im Gegensatz zu Arbeit als „eine Beschäftigung, die für<br />

sich selbst angenehem ist”. Es ist „wechselnde[s] freis[s] Spiel<br />

der Empfindungen, die keine Absicht zum Grunde [hat].” Zu-<br />

sammenfassend ist Spiel also als freiwillige Atentionalität zu<br />

verstehen.<br />

Johan Huizinga beschreibt in seinem Werk „Homo Ludens“,<br />

1930, das Spiel wie folgt: „Spiel ist eine freiwillige Handlung<br />

oder Beschäftigung, die innerhalb gewisser Grenzen von Zeit<br />

und Raum nach freiwillig angenommenen aber unbedingt<br />

verbindlichen Regeln verrichtet wird, ihr Ziel in sich selber<br />

hat und begleitet wird von einem Gefühl der Spannung und<br />

Freude und einem Bewußtsein des Andersseins als das nor-<br />

male Leben.“ Hierbei liegt die Betonung vor allem auf der<br />

Freiwilligkeit des Spiels.<br />

Das Kind, dem die spielerische Betätigung vornehmlich zuge-<br />

schrieben wird, ist nach dieser Ansicht zwar Teil der Gesell-<br />

schaft, aber vom realen Leben suspendiert. Das Spiel ist der<br />

bürgerlichen Öffentlichkeit, die durch Ernsthaftigkeit und<br />

Produktivität gekennzeichnet ist, entgegengesetzt [1].<br />

Es gibt desweiteren Definitionsversuche, welche von einer<br />

übenden Funktion des Spiels ausgehen. Karl Gross schreibt<br />

dazu in seinem Werk „Spiele des Menschen“, dass das Spiel<br />

als Vorbereitung auf die spätere Gesellschaftsfunktion und<br />

auf die Beherrschung gesellschaftlich normierter körperlicher<br />

und geistiger Fähigkeiten betrachtet werden kann.<br />

[1] Wulf R. Halbach, Interfaces - medien und kommunikationstheoretische Elemente<br />

einer Interface-Theorie, Wilhelm Fink Verlag, Münschen, 1994<br />

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Der Begriff Spiel

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