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Ausgabe 2005/01 - VAAÖ

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pharmazie sozial<br />

Die Zeitschrift der angestellten Apotheker<br />

€ 2,18<br />

<strong>01</strong>/<strong>2005</strong><br />

www.vaaoe.at<br />

Ziel verantwortbarer Gesundheitspolitik<br />

Neuer Vorstoß<br />

von dm in den<br />

Arzneimittelmarkt<br />

P.b.b. Verlagspostamt 1090 Wien, GZ 02Z03<strong>01</strong>83<br />

Entlohnung<br />

verkaufsoffener<br />

Samstage<br />

Evaluierung<br />

Lebensstilmedizin


2 pharmazie sozial <strong>01</strong>/05


inhalt<br />

03 Termine –<br />

Österreichweite<br />

Seminare über<br />

„Jahresausgleich –<br />

Tipps zum Steuersparen“<br />

04 editorial<br />

05 Neuer Vorstoß von dm<br />

in den Arzneimittelmarkt<br />

Neuer Vorstoß<br />

von dm in den<br />

Arzneimittelmmarkt!<br />

Interview mit Mag. pharm.<br />

Hanns-Peter Glaser<br />

Seite 5<br />

07 Was tun,<br />

wenn sich der<br />

Bereitschaftsdienst ändert<br />

08 Was tun<br />

nach Ende der Karenz<br />

09 pharmazie aktuell<br />

10 Entlohnung<br />

verkaufsoffener Samstag<br />

12 Warum benötigen Frauen<br />

eine andere Medizin<br />

als Männer<br />

13 Generika Nachlese<br />

14 Evaluierung<br />

Lebensstilmedizin<br />

Impressum:<br />

Eigentümer und Herausgeber: Verband Angestellter<br />

Apotheker Österreichs, gegr. 1891, Berufliche Interessenvertretung<br />

mit Sitz in Wien.<br />

Vereinsleitung: Mag. pharm. Hanns-Peter Glaser,<br />

Präsident, Spitalgasse 31, A-1091 Wien, Postfach 85,<br />

Tel. <strong>01</strong>/404 14-410, Fax - 414, E-Mail: info@VAAOE.at<br />

Für den Inhalt verantwortlich: Mag.pharm.Mag.iur.<br />

Albert Ullmer.<br />

Verleger und Gesamthersteller: Druckerei Piacek<br />

GesmbH, A-1020 Wien, Große Schiffgasse 4.<br />

Die Zeitschrift erscheint vier mal im Jahr. Der Bezugspreis<br />

beträgt € 10,90 inkl. MWSt jährlich.<br />

Redaktion: Mag. Hanns-Peter Glaser, Mag. Ulrike<br />

Mayer, Mag. Herbert Allex, MMag. Albert Ullmer, Dr.<br />

Vera Moczarski, Mag. Ursula Thalmann, Mag. Norbert<br />

Valecka, Borislava Dimitrijevic, Helga Rois.<br />

Anzeigenrepräsentant: wb Fachverlag, Verlagsbüro<br />

Wien, Mag. Manfred Kommar, A-1020 Wien,<br />

Nestroyplatz 1/3/34; Tel. <strong>01</strong>/532 25 40-12, Fax <strong>01</strong>/532<br />

25 40-20, E-Mail: kommar@publishvienna.com.<br />

Urheberrecht: Die in der Zeitschrift veröffentlichten<br />

Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte,<br />

insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen,<br />

vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne<br />

schriftliche Genehmigung des Herausgebers oder<br />

Verlegers in irgendeiner Form reproduziert oder in eine<br />

von Maschinen insbesondere Datenverarbeitungsanlagen,<br />

anwendbare Sprache übertragen werden.<br />

Auch die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funkund<br />

Fernsehsendungen, im Magnettonverfahren oder<br />

auf ähnlichem Weg bleiben vorbehalten. Die Wiedergabe<br />

von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen<br />

usw. in dieser Zeitschrift berechtigt<br />

auch ohne jede besondere Kennzeichnung nicht zu<br />

der Annahme, dass solche Namen im Sinne der<br />

Waren- und Markenschutzgebung als frei zu betrachten<br />

wären und von jedermann benutzt werden dürfen.<br />

Bei Seiten, die mit Fußleisten PROMOTION gekennzeichnet<br />

sind, handelt es sich um entgeltliche<br />

Einschaltungen gemäß § 26 Mediengesetz.<br />

Österreichweite Seminare<br />

über „Jahresausgleich – Tipps zum Steuersparen“<br />

Das Steuerjahr 2004 ist vorbei, Ihre Steuerlast beträchtlich. Wenn<br />

Sie wissen wollen, ob Sie einen „Jahresausgleich“ machen müssen<br />

oder zur steuerlichen Entlastung beantragen sollten: Kommen Sie<br />

zu unserem Vortrag - wir informieren Sie!<br />

Landesgruppe Salzburg:<br />

Mittwoch, 9. März <strong>2005</strong>, 19.00 Uhr<br />

Hotel Imlauer StieglBräu, 5020 Salzburg, Rainerstraße 12-14<br />

Landesgruppe Oberösterreich:<br />

Donnerstag, 10. März <strong>2005</strong>, 19.00 Uhr<br />

Best Western Spitz Hotel, 4041 Linz, Fiedlerstraße 6<br />

Landesgruppe Kärnten:<br />

Mittwoch, 16. März <strong>2005</strong>, 19.00 Uhr<br />

Hotel Restaurant Dermuth, 9020 Klagenfurt, Kohldorferstraße 52<br />

Landesgruppe Steiermark:<br />

Donnerstag, 17. März <strong>2005</strong>, 19.00 Uhr<br />

Austria Trend Hotel Europa, 8020 Graz, Bahnhofgürtel 89<br />

Landesgruppe Tirol:<br />

Donnerstag, 7. April <strong>2005</strong>, 19.00 Uhr<br />

Hotel Innsbruck, 6020 Innsbruck, Innrain 3<br />

Bei allen Landesgruppenveranstaltungen sind Mitglieder aus anderen<br />

Landesgruppen herzlich willkommen.<br />

<strong>01</strong>/05 pharmazie sozial 3


termine<br />

STAMMTISCH für angestellte<br />

ApothekerInnen und<br />

AspirantInnen – INNSBRUCK<br />

Termin: Donnerstag, 3. März <strong>2005</strong><br />

Beginn: 20.00 Uhr<br />

Ort:<br />

Gasthaus Riese Haymon,<br />

Innsbruck, Riese Haymongasse 4<br />

STAMMTISCH für angestellte<br />

ApothekerInnen und AspirantInnen<br />

WIEN<br />

Termin: Montag, 21. März <strong>2005</strong><br />

Beginn: 18.30 Uhr<br />

Ort:<br />

Cafe Mozart bei der Oper,<br />

1<strong>01</strong>0 Wien, Albertinaplatz 2<br />

STAMMTISCH für angestellte<br />

ApothekerInnen und AspirantInnen<br />

INNSBRUCK<br />

Termin: Donnerstag, 7. April <strong>2005</strong><br />

Beginn: 20.00 Uhr<br />

Ort:<br />

Gasthaus Riese Haymon,<br />

Innsbruck, Riese Haymongasse 4<br />

STAMMTISCH für angestellte<br />

ApothekerInnen und AspirantInnen<br />

WIEN<br />

Termin: Montag, 18. April <strong>2005</strong><br />

Beginn: 18.30 Uhr<br />

Ort:<br />

Cafe Mozart bei der Oper,<br />

1<strong>01</strong>0 Wien, Albertinaplatz 2<br />

„Defibrillation durch Ersthelfer –<br />

Strom fürs Leben“<br />

eine Veranstaltung der Landesgruppe Wien<br />

Termin: Donnerstag, 21. April <strong>2005</strong><br />

Beginn: 19.30 Uhr<br />

Ort:<br />

Seminarraum der Österreichischen<br />

Apothekerkammer, 1. Stock,<br />

1090 Wien, Spitalgasse 31<br />

Vortragende: Mag.pharm. Irina Schwabegger<br />

Notfallssanitäter und EH-Lehrbeauftragte<br />

des Österreichischen<br />

Roten Kreuzes, Landesverband<br />

Niederösterreich<br />

Teilnahmegebühr: Keine<br />

Freiwillige Spenden zugunsten des ÖRK erbeten!<br />

„L’ERBOLARIO“ stellt sich vor –<br />

Naturkosmetik aus Italien<br />

exklusiv in der Apotheke<br />

eine Veranstaltung der Landesgruppe Tirol<br />

Termin: Mittwoch, 27. April <strong>2005</strong><br />

Beginn: 18.00 Uhr (Buffet)<br />

Ort:<br />

Hotel SAILER<br />

6020 Innsbruck, Adamgasse 8<br />

„L’ERBOLARIO“ stellt sich vor –<br />

Naturkosmetik aus Italien<br />

exklusiv in der Apotheke<br />

eine Veranstaltung der Landesgruppe Steiermark<br />

Termin: Donnerstag, 28. April <strong>2005</strong><br />

Beginn: 18.00 Uhr (Buffet)<br />

Ort:<br />

Austria Trend Hotel Europa Graz<br />

8020 Graz, Bahnhofgürtel 89<br />

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!<br />

editorial<br />

Liebe Kolleginnen!<br />

Liebe Kollegen!<br />

Ein kleiner Rückblick auf das vergangene Jahr sei mir gestattet. Bei den<br />

Gehaltsverhandlungen für das Jahr <strong>2005</strong> haben wir mit 2,15 % Gehaltserhöhung abgeschlossen.<br />

Kein üppiges Ergebnis bei der letztendlich ausgewiesenen Inflation von<br />

2,1 % für 2004. Dass andere Berufsgruppen schlechter abschließen mussten, ist kein<br />

Trost.<br />

Nochmals vielen Dank allen Kolleginnen und Kollegen, die uns in ihren e-mails<br />

Zuspruch und Dank für unsere Verhandlungen ausgesprochen haben.<br />

Die ersten Wirbel im heurigen Jahr haben wir schon erlebt. Die neuen<br />

Chefarztregelungen und die Boxeneinteilungen haben einen Proteststurm der Ärzte<br />

ausgelöst. Wir Apotheker haben die neuen Regelungen gut administrieren können.<br />

Nach aufmerksamem Lesen der Kammer-Infos war höchstens noch ein Anruf in bezug<br />

auf die gelbe Box notwendig. Mit einigem guten Willen hätten sich alle Beteiligten<br />

schon Ende letzten Jahres auf ein besseres System einigen können.<br />

Die nächste Aufregung: dm. Im 2. Anlauf will die Drogeriekette dm die<br />

Beschränkung, dass rezeptfreie Arzneimittel nur in Apotheken abgegeben werden<br />

dürfen, knacken. Das dm dabei auch über eine Partnerschaft mit dem Hauptverband<br />

der Sozialversicherungen laut nachdenkt, ist bemerkenswert!<br />

Wie ich schon im letzten Editorial ausgeführt habe, wird der Apothekenvorbehalt für<br />

rezeptfreie Arzneimittel möglicherweise einmal nicht mehr zu halten sein. Nur ein<br />

Apothekervorbehalt für die Abgabe von Arzneimitteln schafft eine klare Lösung!<br />

Ein Apothekergesetz muss her!<br />

Ein Gesetz, in dem der Apotheker zur Ausübung der pharmazeutischen Tätigkeiten<br />

berufen ist. Die Ärzte haben ein Ärztegesetz! Uns Apothekern wurde bis jetzt nur ein<br />

Apothekengesetz gegeben mit ein paar Verordnungen für die in Apotheken arbeitenden<br />

Apotheker.<br />

Was steht noch an in der nächsten Zeit<br />

Die Klärung der Frage, welche Arbeit in den Bereitschaftsdiensten geleistet wird und<br />

welche Bezahlung dafür gebührt, haben wir mit dem Apothekerverband schon zu<br />

lange versucht. Jetzt hoffen wir auf eine Klärung durch den OGH noch vor dem<br />

Sommer. Wir im Verband Angestellter Apotheker haben in der Materie Arbeitszeit:<br />

Arbeit und deren Lage, Vollarbeit oder Bereitschaftsarbeit und Überstunden noch die<br />

Umsetzungsarbeit mit einem widerspenstigen Partner vor uns. Die Klarstellung der<br />

Frage: Wann ist die Arbeit im Bereitschaftsdienst Vollarbeit (in unserem Sinne vom<br />

OGH verkündet) müsste eigentlich unsere Bemühungen um eine richtige und unstrittige<br />

Anwendung der bestehenden Gesetze den Erfolg bringen!<br />

Ihr<br />

Hanns-Peter Glaser<br />

4 pharmazie sozial <strong>01</strong>/05


erufspolitik<br />

Neuer Vorstoß von dm<br />

in den Arzneimittelmarkt!<br />

Ein Interview mit Mag. pharm. Hanns-Peter Glaser<br />

p.s.: Die Drogeriekette dm hat den 2. Anlauf zur<br />

Liberalisierung des Verkaufes von rezeptfreien<br />

Arzneimitteln gestartet. Was sagen Sie als Präsident<br />

des Verbandes Angestellter Apotheker dazu<br />

Wie ich schon beim 1. Versuch von dm gesagt habe, sind<br />

Arzneimittel eine besondere Ware und gehören in die<br />

Hände der ApothekerInnen. Nur wir Apotheker können<br />

eine kompetente Abgabe an die Kunden garantieren. Wir<br />

sind die Fachleute in der Arzneimittelabgabe und<br />

Beratung. So wie die Ärzte in der Medizin sind wir auf unserem<br />

Gebiet unentbehrlich!<br />

p.s.: dm spricht ja nur rezeptfreie Arzneimittel an.<br />

Warum sind Sie für die bestehende Abgrenzung<br />

Um bei dem Beispiel rezeptfreie Arzneimittel zu bleiben.<br />

Rezeptfrei heißt, dass kein ärztliches Rezept für den Kauf<br />

des Arzneimittels notwendig ist. Weitere Bedeutung hat<br />

das nicht. Beim Krankheitsbild einer banalen Erkältung,<br />

einer leichten Magenverstimmung oder einer oberflächlichen<br />

Verletzung ist vom Kunden unter Mithilfe einer<br />

ApothekerIn leicht die richtige Behandlung zu finden. Mit<br />

rezeptfreien = OTC-Medikamenten kann hier meist<br />

schnell geholfen werden.<br />

p.s.: Warum glauben Sie, dass unbedingt ApothekerInnen<br />

von Nöten sind<br />

Diese Mittel müssen in ihren Wirkungen, besonders aber<br />

auch unter Berücksichtigung ihrer Nebenwirkungen richtig<br />

eingesetzt werden. Die ApothekerInnen haben in ihrer<br />

6-jährigen Ausbildung an den Universitäten in den<br />

Fächern: Physik, Chemie, Botanik, Somatologie, Biologie,<br />

Pharmakologie und viele mehr die Kenntnisse über die<br />

Arzneimittel, ihre Wirkstoffe, die Einsatzgebiete und deren<br />

Nebenwirkungen erlangt. Nach einer zusätzlichen einjahrigen<br />

praktischen Ausbildung in den Apotheken sind sie<br />

befähigt und berechtigt, die Kunden in allen Belangen der<br />

Arzneimittelanwendung zu beraten und die Medikamente<br />

auf Rezept oder bei OTC-Medikamenten rezeptfrei abzugeben.<br />

p.s.: Ist die Beratung von ApothekerInnen bei rezeptfreien<br />

Medikamenten denn so wichtig<br />

Ja und nochmals ja! Aspirin und Nasentropfen sind da in<br />

erster Linie zu nennen. Aspirin ist ein ausgezeichnetes<br />

Mittel gegen Schmerzen und Fieber.<br />

Als Nebenwirkungen sind unter anderem die Blutverdünnung<br />

bekannt. Eine Wirkung, die auch therapeutisch<br />

verwendet wird. Schwerere Nebenwirkungen sind<br />

Magenreizungen aber es gibt auch solche bis hin zu<br />

schweren Erkrankungen: Bei Kindern das Reye-Syndrom,<br />

bei Asthmatikern kann ein Anfall ausgelöst werden. Der<br />

Wirkstoff ist aber auch in vielen Mischprodukten gegen<br />

Kopfschmerzen, Fieber und Erkältungen. Nur wer das<br />

weiß und alle Wirkungen kennt, kann über Arzneimittel<br />

insgesamt richtig beraten!<br />

Nasentropfen, die bei verstopfter Nase wirklich helfen,<br />

sind schleimhautabschwellend und verengen die Blutgefäße.<br />

Bei Anwendung über längere Zeit werden die<br />

Schleimhäute durch diese Verengung der Blutgefäße mehr<br />

oder weniger stark geschädigt bis hin zu einem bleibenden<br />

Schaden! Bei häufigem Gebrauch in der Schwangerschaft<br />

können Schädigungen des Ungeborenen auftreten.<br />

p.s.: Ist das wirklich so dramatisch in den Folgen<br />

Ja, „the worst case“: In den USA sind blutfettsenkende<br />

Mittel auf Basis der Fibrate rezeptfrei. Kombiniert man<br />

diese Medikamente mit neueren blutfettsenkenden<br />

Medikamenten (den Statinen) wie zum Beispiel das<br />

<strong>01</strong>/05 pharmazie sozial 5


erufspolitik<br />

Arzneimittel Lipobay, dann kann es zu tödlichen Folgen<br />

führen.<br />

Hier war nicht die Firma Bayer schuld, sondern die<br />

Rezeptfreiheit und damit zusammenhängend der trotz bedeutender<br />

Nebenwirkungen gestattete uneingeschränkte<br />

Zugang zu fibrathältigen Mittelen! Ausgelöst wurde dann<br />

das Unglück durch beratungslose Abgabe des Fibrates zur<br />

Doppeleinnahme.<br />

p.s.: Was würden Sie einem Vertreter der Drogeriekette<br />

dm in einer Diskussion antworten<br />

Wenn Sie eine Diskussion über den Vertriebsweg von<br />

Arzneimitteln mit mir führen wollen, dann werde ich<br />

Ihnen zuerst einmal erklären, warum ich der Ansicht bin,<br />

dass der jetzige Weg der richtige ist.<br />

Die Steuerzahler bezahlen die Ausbildung der ApothekerInnen,<br />

neuerdings unter Mithilfe der PharmaziestudentInnen<br />

mit deren Studiengebühren.<br />

Wozu: Zur gesicherten Versorgung der Bevölkerung mit<br />

Arzneimitteln, d.h. auch mit der begleitenden fachlichen<br />

Beratung durch uns Apotheker!<br />

Das ist der Auftrag der Gesundheitspolitik an uns<br />

ApothekerInnen! ApothekerInnen arbeiten in gut ausgestatteten<br />

Apotheken. Apothekengesetz, Apothekenbetriebsordnung,<br />

Fachkräfteverordnung und Rezeptpflichtgesetz<br />

nebst dazugehöriger Verordnung sind das<br />

Reglement für die sichere und umfassende Arzneimittelversorgung<br />

in Österreich.<br />

Das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen ermöglicht<br />

durch die Abgrenzungsverordnung nach genauer<br />

Prüfung auch den Drogerien, „wirklich harmlose“<br />

Arzneien“ zu verkaufen.<br />

Wo es aber gesundheitsbedingt geboten ist, möglichen<br />

Schaden von den Kunden abzuwenden, ist nur eine<br />

Abgabe durch ApothekerInnen zulässig!<br />

Ich schätze geprüfte DrogistInnen. Sie sind gut ausgebildet<br />

in ihrem Fach und ihrem Warensegment. Die Abgabe von<br />

Arzneimitteln und die Beratung darüber ist sicher die berufliche<br />

Aufgabe der ApothekerInnen.<br />

Sollten „nicht harmlose“ Arzneimitteln nicht mehr nur von<br />

ApothekerInnen in den Apotheken abgegeben werden,<br />

dann müssen die ApothekerInnen im neuen Vertriebsweg<br />

ihre wichtigen Aufgaben erfüllen! Wer sonst hat denn die<br />

Kenntnisse für Verkauf und Beratung über Arzneimittel<br />

Dann wird dm ApothekerInnen für den Verkauf von OTC-<br />

Arzneimitteln in den Filialen einzusetzen müssen!!!<br />

Mag. iur. Norbert Valecka –<br />

Direktor-Stellvertreter im VAAÖ<br />

Mag. Norbert Valecka<br />

wurde 1971 in Wien geboren.<br />

Nach der Matura<br />

und nach Ableistung des<br />

Präsenzdienstes studierte<br />

er an der Universität Wien<br />

Rechtswissenschaften, sowie<br />

nach erfolgreichem<br />

Abschluss des Jusstudiums<br />

und Absolvierung des<br />

Gerichtsjahres zwei Semester<br />

Informatik an der<br />

TU Wien.<br />

Es folgte ein kurzer beruflicher<br />

Ausflug in die<br />

EDV-Branche (Fa. Vobis).<br />

Danach arbeitete er in der<br />

Rechtsabteilung der GE<br />

Capital Bank in Eisenstadt<br />

als Jurist im Bereich der<br />

Sondergestion (Sonderfälle,<br />

Insolvenzen, Verlassenschaften,<br />

Gerichtsverhandlungen).<br />

Nach diversen Projekttätigkeiten<br />

und einer Umstrukturierung<br />

der Abteilung<br />

Late Collections<br />

übernahm er das aus<br />

Sondergestion und Klageteam<br />

neu gebildete Team<br />

Late Collections/ Rechtsbüro<br />

als Teamleiter.<br />

Im November 20<strong>01</strong> stieß<br />

er als Assistent von<br />

Direktor MMag. Ullmer<br />

zum VAAÖ-Team, wo er<br />

anfänglich vor allem in der<br />

arbeits- und sozialrechtlichen<br />

Rechtsberatung tätig<br />

und mit der Implementierung<br />

der Verbandshomepage<br />

betraut war.<br />

Zu diesem Aufgabenbereich<br />

kamen schließlich<br />

diverse Direktionsagenden.<br />

6 pharmazie sozial <strong>01</strong>/05


arbeitsrecht<br />

Was tun, wenn sich der<br />

Bereitschaftsdienstturnus ändert<br />

Auf Grund mehrerer Anfragen im Verband, die sich auf<br />

Turnusveränderungen und den daraus folgenden Diskussionen<br />

über Gehaltseinbußen bezogen, will ich das Thema nochmals<br />

ausführlich erläutern.<br />

In letzter Zeit sind in Innsbruck, Graz und Wien die<br />

Einteilungen der Apotheken in die Bereitschaftsdienstturnusse<br />

geändert worden.<br />

Anhand des Beispieles Wien, Erhöhung der Turnuszahl von 7<br />

auf 9, ist ersichtlich, dass die Zahl der pro Apotheke zu leistenden<br />

Bereitschaftsdienste von 52 auf 41 im Jahr sinkt!<br />

Wenn wir von Bereitschaftsdiensten sprechen, dann denken wir<br />

meist nur an die Nachtdienste. Wir verlieren jedoch bei der<br />

Erhöhung der Turnuszahl genauso die Mittagsbereitschaftsdienste<br />

und die Tagdienste bei Samstag-, Sonn- und Feiertagsbereitschaften.<br />

Hier wird meist in Zeit abgegolten, jedoch auch<br />

je nach Apotheke in Geld.<br />

Es gilt zu beachten, welche Verteilung der Bereitschaftsdienste<br />

die angestellte ApothekerIn mit dem Dienstgeber bei Abschluss<br />

des Dienstvertrages schriftlich oder mündlich ausgemacht hat.<br />

Schriftlich ist sicher besser, weil beweisbar, mündlich gilt aber<br />

ebenso!<br />

1. Eine Verteilung nach Kollektivvertrag, also Aliquotierung<br />

nach Zehnteln:<br />

In diesem Fall gilt die aliquote Aufteilung weiter, sowohl in der<br />

Verteilung = Leistung als auch in der Bezahlung. Weniger<br />

Leistung - weniger Bezahlung!<br />

Beitrag von<br />

Hanns-Peter<br />

Glaser<br />

Wurde überhaupt keine Verteilung vereinbart, gilt auch die<br />

vorgenannte.<br />

2. Bei Abschluss des Dienstvertrages wurde schriftlich oder<br />

mündlich, abweichend vom Kollektivvertrag, eine bestimmte<br />

Anzahl an Nachtdiensten = Bereitschaftsdiensten pro Monat<br />

oder pro Jahr zugesagt. Natürlich inklusive Bezahlung, der<br />

Dienstgeber schuldet immer Geld nie nur Arbeitsmöglichkeit!!<br />

In diesem Fall hat der Dienstgeber diesen Vertrag einzuhalten<br />

und wie bisher zu bezahlen!!!<br />

Die zugesagten Nachtdienstentlohnungen = Bereitschaftsdienstentlohnungen<br />

stehen laut Vertrag zu.<br />

Sollte eine Änderung der Verteilung vom Dienstgeber z.B. auf<br />

die aliquote gewünscht werden, muss der Vertrag im Einvernehmen<br />

geändert werden. Die dann nicht mehr zu bezahlenden<br />

Nachtdienstentlohnungen müssten analog einer Änderungskündigung<br />

abgefertigt werden.<br />

3. Falls in einem schriftlichen oder mündlichen Vertrag<br />

Nachtdienstzuschläge als Zuzahlung zum Gehalt (Zeitlohn)<br />

vereinbart sind, ergibt sich keine Veränderung!<br />

Diese Zuzahlung in der Höhe von Nachtdienstzuschlägen sind<br />

von Veränderungen des Turnus nicht berührt!!<br />

Haben Sie Schwierigkeiten bei der Turnusumstellung und<br />

mit der Bezahlung, wenden Sie sich an uns, wir beraten Sie<br />

gerne.<br />

FACHKURZINFORMATION von Seite 16 - Bezeichnung: Eu-Med neu - Schmerztabletten; Zusammensetzung (arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge): Eine Filmtablette enthält<br />

200 mg Dexibuprofen. Hilfsstoffe: Hypromellose, mikrokristalline Cellulose, Carmellose-Calcium, hochdisperses Siliciumdioxid, Titandioxid (E171), Glyceroltriacetat, Talk, Macrogol;<br />

Anwendungsgebiete: Symptomatische Behandlung von Schmerzen, wie Schmerzen des Bewegungsapparates, Zahnschmerzen oder akute Regelschmerzen; Gegenanzeigen: Dexibuprofen darf nicht angewendet<br />

werden bei: - Patienten mit einer bekannten Überempfindlichkeit gegen Dexibuprofen, gegen andere NSAR (Nichtsteroidale Schmerz- und Entzündungshemmer) oder gegen einen anderen<br />

Bestandteil des Arzneimittels, - Patienten, bei denen bekannt ist, dass Stoffe mit ähnlicher Wirkung (z.B. Acetylsalicylsäure oder andere NSAR) Asthmaanfälle, Bronchospasmen, akute Rhinitis,<br />

Nasenpolypen, Urtikaria, oder angioneurotische Ödeme auslösen, - Patienten mit gastrointestinalen Ulzera bzw. Ulkusverdacht oder Patienten mit gastrointestinalen Ulzera in der Anamnese, - Patienten<br />

mit gastrointestinalen Blutungen, anderen aktiven Blutungen oder Blutungsstörungen, - Patienten mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, - Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz, - Patienten mit<br />

schwerer Nierenfunktionsstörung (GFR < 30 ml/min) - Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung, - Patienten mit hämorrhagischer Diathese oder anderen Koagulationsstörungen oder Patienten, die<br />

mit Antikoagulantien behandelt werden, - Vorliegen einer Schwangerschaft (siehe 4.6. Schwangerschaft und Stillzeit); Pharmakologische Eigenschaften: Pharmakotherapeutische Gruppe:<br />

Nichtsteroidale antiinflammatorische und antirheumatische Stoffe, Propionsäurederivate, ATC-Code: M<strong>01</strong>AE14; Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers: Gebro Pharma<br />

GmbH, A-6391 Fieberbrunn; Verschreibungspflicht / Apothekenpflicht: Rezeptfrei, Apothekenpflichtig<br />

Weitere Angaben zu Nebenwirkungen, Wechselwirkungen, Gewöhnungseffekte und Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung siehe Austria-Codex-Fachinformation.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>01</strong>/05 pharmazie sozial 7


arbeitsrecht<br />

Was tun<br />

nach Ende der Karenz<br />

Der aktuelle Fall bearbeitet von Ursula Thalmann<br />

Sachverhalt:<br />

Die Karenz nach dem dritten Kind endet für seine Mutter mit<br />

dessen 2. Geburtstag. Um das Dienstverhältnis wieder anzutreten,<br />

müsste die Familie organisatorisch große Anstrengungen<br />

vollbringen. Gleichzeitig deutet der Dienstgeber an, dass er zur<br />

Zeit eigentlich weder Bedarf noch Interesse an einem<br />

Wiedereintritt der Kollegin hat. Es ist<br />

absehbar, dass er nach Verstreichen des<br />

(vierwöchigen) Kündigungsschutzes<br />

nach der Karenz sofort die Kündigung<br />

aussprechen wird. Andererseits sagt der<br />

Dienstgeber, er sei mit der Kollegin immer<br />

sehr zufrieden gewesen und werde<br />

sie zu einem späteren Zeitpunkt (wenn<br />

ihre Kinder größer sind) gerne wieder<br />

einstellen.<br />

Was tun<br />

Möglichkeit 1:<br />

Die Kinderbetreuung regeln und nach<br />

Ende der Karenz das Dienstverhältnis<br />

wieder aufnehmen. Abwarten, ob die<br />

Kündigung durch den Dienstgeber erfolgt.<br />

Falls ja, war der Aufwand für die<br />

Kinderbetreuung umsonst und das<br />

Dienstverhältnis ist auch weg.<br />

Möglichkeit 2:<br />

Das Dienstverhältnis beenden, also<br />

„wegen Mutterschaft“ austreten. Soweit<br />

Abfertigungsansprüche bestehen, muss<br />

der Austritt zumindest 2 Monate vor<br />

Ende der Karenz erfolgen, um den<br />

Anspruch zu wahren.<br />

Dieser Abfertigungsanspruch besteht nach den alten<br />

Abfertigungsregeln ab einer Betriebszugehörigkeit von 5 Jahren<br />

(Karenz nicht mitgerechnet), die Abfertigung beträgt nur die<br />

Hälfte.<br />

Beitrag von<br />

Ursula<br />

Thalmann<br />

Nach den neuen Abfertigungsregelungen (für alle Dienstverhältnisse<br />

ab 1. 1. 2003) stellt der Mutterschaftsaustritt einen der<br />

Anspruchsgründe für eine Auszahlung der Beiträge dar.<br />

Ist der Dienstgeber wirklich daran interessiert die Dienstnehmerin<br />

zu einem späteren Zeitpunkt wieder einzustellen,<br />

kann die Wiedereinstellung auch vertraglich vereinbart werden.<br />

Wichtig ist dabei die genaue<br />

Bezeichnung der Wiedereinstellung.<br />

Nur ein Vertrag in dem das Datum, das<br />

Dienstausmaß und möglichst auch die<br />

Diensteinteilung ausdrücklich vereinbart<br />

wurden, kann spätere Streitereien<br />

darüber, ob überhaupt und zu welchen<br />

Bedingungen (Entlohnung und Diensteinteilung)<br />

eingestellt wird, verhindern.<br />

Möglichkeit 3:<br />

Die Karenz vertraglich verlängern. Wie<br />

bei der Karenz nach dem Mutterschutzgesetz<br />

besteht das Dienstverhältnis weiter,<br />

obwohl die Dienstleistung auf der<br />

einen Seite und die Bezahlung von<br />

Entgelt auf der anderen Seite entfällt.<br />

Anders als bei Karenz nach dem<br />

MSchG muss der Dienstgeber aber dem<br />

Wunsch der Dienstnehmerin nach<br />

Karenzierung nicht entsprechen. Außerdem<br />

müssen die näheren Umstände<br />

vertraglich vereinbart werden. Zum<br />

Beispiel der Kündigungs- und Entlassungsschutz,<br />

ob neben dem karenzierten<br />

Dienstverhältnis ein zweites Dienstverhältnis<br />

eingegangen werden kann<br />

oder ob die Dauer der Karenz auf die<br />

Ansprüche angerechnet wird, die von<br />

der Dauer des Dienstverhältnisses abhängen.<br />

Gerne steht die Rechtsabteilung für Anfragen unter Tel.: <strong>01</strong>/40414/<br />

419 oder info@vaaoe.at zur Verfügung. Nehmen Sie Kontakt auf.<br />

FACHKURZINFORMATION zu Seite 2<br />

Lefaxin „Bayer“ - Kautabletten – Zusammensetzung: (arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge) 1 Kautablette enthält: 42,00 mg Simethicon; Hilfsstoffe: Glycerolmonostearat SE,<br />

Aetheroleum Foeniculi, Aetheroleum Menthae piperitae, Aetheroleum Carvi, Glucose (300,03 mg), Saccharose (247,61 mg); Pharmakotherapeutische Gruppe: Karminativa, ATC-Code: A02 DA;<br />

Anwendungsgebiete: Bei übermäßiger Gasbildung und Gasansammlung im Magen-Darm-Bereich (Meteorismus) mit funktionellen gastrointestinalen Beschwerden wie Blähungen, Völlegefühl und<br />

Spannungsgefühl im Oberbauch, bei verstärkter Gasbildung nach Operationen sowie dem Roemheld-Syndrom, zur Vorbereitung diagnostischer Untersuchungen im Bauchbereich zur Reduzierung von<br />

Gasschatten (Sonographie, Röntgen); Gegenanzeigen: Lefaxin „Bayer“ Kautabletten dürfen nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe; Schwangerschaft und<br />

Stillzeit: Da Simethicon nicht resorbiert wird, können Lefaxin „Bayer“ - Kautabletten auch während der Schwangerschaft und Stillperiode eingenommen werden. Allerdings sollte während der<br />

Schwangerschaft die Anwendungs-dauer 3 Tage nicht überschreiten und danach ein therapiefreies Intervall von 14 Tagen eingehalten werden; Zulassungsinhaber: Bayer Austria, Wien; Hersteller: AWAG<br />

Arzneimittelwerk Altona AG, 22763 Hamburg, Deutschland; Zulassungsnummer: 1-25444; Packungsgrößen: 20 und 50 Stück in Blisterverpackung; Status: Rezeptfrei, apothekenpflichtig; Weitere<br />

Informationen erhältlich bei: Bayer Austria Ges.m.b.H., Lerchenfelder Gürtel 9-11, 1164 Wien, Österreich, Tel. +43 (<strong>01</strong>) 71146-0; Stand der Information: Juni 2004; Lefaxin Bayer Kautabletten, rezeptfrei,<br />

ab Jänner <strong>2005</strong> nicht kassenfrei<br />

Lefaxin „Bayer“ - Tropfen – Zusammensetzung: (arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge) 1 ml Suspension (2 Pumpstöße) enthält: 41,2 mg Simethicon; Hilfsstoffe: Sorbinsäure 1,20<br />

mg/ml, Kaliumsorbat 0,402 mg/ml, Natriumcyclamat 1,35 mg/ml, Saccharin-Natrium 0,15 mg/ml, Macrogol 6000, Magnesium Aluminium Silikat Typ IIA, Hydroxyethylcellulose, Polyoxyethylen-25-<br />

glycerol-trioleat, Bananen Aroma 209 152, Zitronensäure wasserfrei, gereinigtes Wasser; Pharmakotherapeutische Gruppe: Karminativa, ATC-Code: A02 DA; Anwendungsgebiete: Bei übermäßiger<br />

Gasbildung und Gasansammlung im Magen-Darm-Bereich (Meteorismus) mit funktionellen gastrointestinalen Beschwerden wie Blähungen, Völlegefühl und Spannungsgefühl im Oberbauch, die z.B<br />

durch Luftschlucken oder durch Ernährungs- bzw. Diätfehler hervorgerufen werden können, bei verstärkter Gasbildung nach Operationen sowie dem Roemheld-Syndrom, zur Vorbereitung diagnostischer<br />

Untersuchungen im Bauchbereich zur Reduzierung von Gasschatten (Ultraschalluntersuchungen, Röntgen), bei Spülmittelvergiftungen; Gegenanzeigen: Lefaxin „Bayer“ - Tropfen dürfen nicht angewendet<br />

werden bei Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe; Schwangerschaft und Stillzeit: Da Simethicon nicht resorbiert wird, können Lefaxin „Bayer“ - Tropfen während der<br />

Schwangerschaft und Stillperiode verabreicht werden.<br />

Allerdings sollte während der Schwangerschaft die Anwendungsdauer 3 Tage nicht überschreiten und danach ein therapiefreies Intervall von 14 Tagen eingehalten werden; Zulassungsinhaber: Bayer<br />

Austria, Wien; Hersteller: AWAG Arzneimittelwerk Altona AG, 22763 Hamburg, Deutschland; Zulassungsnummer: 1-25445; Packungsgrößen: in Flaschen zu 50 ml und 100 ml mit Dosierpumpe;<br />

Status: rezeptfrei, apothekenpflichtig; Weitere Informationen erhältlich bei: Bayer Austria Ges.m.b.H., Lerchenfelder Gürtel 9-11, 1164 Wien, Tel. +43 (<strong>01</strong>) 71146-0; Stand der Information: Juni 2004;<br />

Lefaxin Bayer Tropfen, rezeptfrei, nicht kassenfrei ab Jänner <strong>2005</strong><br />

8 pharmazie sozial <strong>01</strong>/05


pharmazie aktuell<br />

Neue Hoffnung bei<br />

Dickdarmkrebs<br />

Dickdarmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen<br />

und für viele krebsbedingte<br />

Todesfälle verantwortlich.<br />

Oxaliplatin (Eloxatin) – bereits seit 1999 zur Erstbehandlung<br />

bei metastasierenden kolorektalen Karzinomen<br />

in Kombination mit 5-Fluorouracil/Leucovorin eingesetzt<br />

– wurde nun in dieser Kombination zur postoperativen<br />

Therapie bei Patienten mit Kolonkarzinom im Stadium<br />

III zugelassen. Die Zulassung erfolgte auf Grund der<br />

Ergebnisse der Mosaic-Studie, einer großen internationalen<br />

randomisierten Phase III-Studie, an der 2246 Patienten<br />

in 146 Zentren teilnahmen.<br />

Nach einer medianen Beobachtungsdauer von 4 Jahren<br />

zeigte die Gruppe, die die Kombination erhielt gegenüber<br />

jener, die nur 5-FU/LV erhielt, ein statistisch signifikant<br />

längeres krankheitsfreies Überleben. Diese Erkenntnisse<br />

belegen, dass die zusätzliche Anwendung von Eloxatin<br />

zur herkömmlichen adjuvanten Chemotherapie des<br />

Kolonkarzinoms das Risiko für ein Rezidiv bei jenen<br />

Patienten, denen der Primärtumor operativ entfernt wurde,<br />

um 24% reduzierte.<br />

Diese Zulassung von Eloxatin zur adjuvanten Therapie des<br />

Kolonkarzinoms ist auch deshalb von großer Bedeutung,<br />

weil auf Grund vermehrter Vorsorgeuntersuchungen, bei<br />

einer steigenden Anzahl von Personen, ein solches<br />

Karzinom noch vor der Metastasierung diagnostiziert<br />

wird. Bei den meisten dieser Patienten erfolgt eine<br />

Operation zur Entfernung des primären Tumors, das Risiko<br />

eines Rezidivs besteht aber trotzdem. Die neue<br />

Therapiemöglichkeit mit Eloxatin trägt dazu bei, das<br />

Risiko für ein Rezidiv zu senken und die Ausbreitung des<br />

Tumors zu verhindern.<br />

In Österreich ist Eloxatin von sanofi-aventis über Klinikanforderung<br />

erhältlich.<br />

Cardiodetect<br />

Mit dem neuen Bluttest „Cardiodetect“<br />

soll die Diagnose „Herzinfarkt“ rascher und<br />

sicherer gestellt werden können.<br />

Gerade bei Herzinfarkt ist die rasche Diagnose von großer<br />

Bedeutung für den Behandlungserfolg. Es ist daher wichtig,<br />

rasch zu wissen, ob die typischen Symptome<br />

(Herzschmerzen, Übelkeit, kalter Schweiß, ...) tatsächlich<br />

durch einen Infarkt verursacht werden.<br />

Cardiodetect weist h-FABP (Heart Fatty Acid Binding<br />

Protein = herzspezifisches Fettsäure-Bindungsprotein)<br />

nach.<br />

h-FABP ist ein kardiales Protein, das nahezu ausschließlich<br />

im Herzmuskel vorkommt und bei Herzinfarkt rasch<br />

in den Blutkreislauf abgegeben wird. Bereits 20 Minuten<br />

nach Beginn der Symptome liegt ausreichend h-FABP im<br />

Blut vor und ist durch Cardiodetect nachweisbar.<br />

Für den Test werden nur 3-4 Tropfen Blut aus der<br />

Fingerkuppe benötigt, daher kann dieser Test auch von<br />

Laien durchgeführt werden.<br />

15 Minuten nach Beginn wird der Test abgelesen. Bei positiven<br />

Ergebnis ist eine Zellschädigung des Myocards<br />

wahrscheinlich (Konzentration von h-FABP über 7ng/ml).<br />

Das Testergebnis kann bei Angina pectoris, bei eingeschränkter<br />

Nierenfunktion, sowie nach starken sportlichen<br />

Anstrengungen falsch positiv ausfallen.<br />

Cardiodetect wir in zwei verschiedenen Aufmachungen<br />

vertrieben:<br />

Als Self-Test für die gefährdeten Laien und als<br />

Cardiodetect-med für das medizinische Fachpersonal.<br />

Laien werden im Test darauf hingewiesen, den Notarzt<br />

gleich bei Auftreten der Symptome zu verständigen und<br />

nicht auf das Ergebnis des Tests zu warten, da sonst zu viel<br />

Zeit verstreichen kann.<br />

(20 Minuten nach Beginn der Symptome kann der Test begonnen<br />

werden, 15 Minuten nach Testbeginn kann das<br />

Ergebnis abgelesen werden.)<br />

Bei positivem Ergebnis kann der Notarzt rascher die richtige<br />

Behandlung einleiten, aber auch bei negativem<br />

Ergebnis müssen die Symptome abgeklärt werden.<br />

Innovatives Medikament<br />

gegen Multiple Sklerose<br />

in den USA zugelassen<br />

Im November 2004 hat die US-Arzneimittelbehörde<br />

FDA den Wirkstoff Natalizumab für<br />

die Indikation „schubförmige Multiple Sklerose<br />

(MS)“ zugelassen, der unter dem Namen<br />

Tysabri von Biogen Idec vertrieben wird.<br />

MS ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen<br />

Nervensystems, die bei 85% der Erkrankten zunächst<br />

in Schüben auftritt. Sie geht mit Lähmungen,<br />

Störungen der Sinneswahrnehmungen und Beeinträchtigung<br />

von Aufmerksamkeit und Gedächtnis einher. Die<br />

Lebensqualität der Erkrankten sinkt sehr durch diese<br />

Symptome.<br />

Tysabri ist ein gentechnisch hergestellter monoklonaler<br />

Antikörper, der gezielt verhindert, dass fehlgeleitete<br />

Immunzellen in das Gehirn eindringen und dort Nervenzellen<br />

schädigen. In den bisherigen einjährigen Versuchsreihen<br />

hat Tysabri so gut gewirkt, dass die Zulassung der<br />

FDA erfolgte, noch bevor Langzeitdaten vorlagen. Die<br />

vorläufigen Studienergebnisse zeigen:<br />

Tysabri reduziert die Krankheitsschübe um etwa zwei<br />

Drittel.<br />

In Europa könnte die EMEA (europäische Arzneimittelbehörde<br />

in London) Tysabri bereits <strong>2005</strong> zulassen und<br />

damit den Erkrankten eine neue Therapiemöglichkeit<br />

eröffnen.<br />

<strong>01</strong>/05 pharmazie sozial 9


arbeitsrecht<br />

Entlohnung verkaufsoffener Samstage<br />

Die Abgeltung der Arbeit am Samstagnachmittag, insbesondere an<br />

Adventsamstagen, und am Feiertag 8. Dezember ist vom Apothekerverband<br />

strittig gemacht worden, ohne dass sich die Rechtslage<br />

(Gesetz und insbesondere KollV) geändert hat. Wir vom VAAÖ<br />

wahren ihre Ansprüche durch neuerliche Information über Ihre<br />

Rechte und dem Angebot auf Unterstützung.<br />

Rechtslage<br />

dargestellt<br />

von<br />

Albert Ullmer<br />

Um die Entlohnung richtig auswählen zu können, muss<br />

zuerst die Arbeitsleistung nach Inhalt und Lage beurteilt<br />

werden. Dies ist im KollV für Apotheker nicht einfach,<br />

weil diese Bestimmungen schon sehr alt sind und mit dem<br />

sich verbessernden Arbeitszeitrecht nicht Schritt gehalten<br />

haben (Anpassungsmängel). Dem einzelnen Interessierten<br />

ist diese Abhandlung gewidmet.<br />

Die Arbeitsqualität und Entlohnung<br />

Wir unterscheiden bei Arbeitsleistungen nach der Qualität<br />

(= Intensität) der Arbeit zwischen Vollarbeit und Arbeitsbereitschaft.<br />

Dies deshalb, weil dafür unterschiedliche<br />

Entlohnungsgrundsätze anzuwenden sind.<br />

Am Samstagnachmittag bzw am 8. Dezember wird bei geöffneter<br />

Apotheke gearbeitet. Das ist Vollarbeit und zwar<br />

auch dann, wenn die Erlaubnis zum Offenhalten auf der<br />

apothekenrechtlichen Bereitschaftspflicht der Apotheke<br />

beruht.<br />

Vollarbeitsstunden in dieser Zeit sind wie andere Vollarbeitsstunden<br />

mit dem normalen individuellen<br />

Stundenlohn zu bezahlen, der sich aus dem Monatslohn<br />

geteilt durch die monatliche Arbeitsverpflichtung<br />

(Achtung bei 10/10 zu 9/10 Dienst uäm.) errechnet.<br />

Dieses Normallohnprinzip gilt für Mehrarbeit (bis 40<br />

Stunden) und für Überstundenarbeit (über 8 bzw 40<br />

Stunden). Der Normallohn bildet die Grundlage für den<br />

Lagezuschlag von 75 % und einen zusätzlichen Überstundezuschlag.<br />

Der Apothekerverband hat in seinem Rundschreiben Nr.<br />

387 aus 2004 – anders als in Nr. 332 aus 2000 – für diese<br />

Vollarbeit die Überstundenentlohnung des Art VI KollV<br />

mit der pauschalen Grundstundenentlohnung auf Basis<br />

der Gehaltskassenumlage festgelegt. Er berechnet auch<br />

den Lagezuschlag von 75 % davon und den Feiertagszuschlag<br />

von 100% für den 8. Dezember ebenfalls.<br />

Diese jetzige Abweichung von der gemeinsamen<br />

Rechtsansicht (bis ÖAZ Nr. 24/2003) ist insofern zulässig<br />

und anwendbar, als dieser pauschale Stundenlohn höher<br />

ist als der individuell vereinbarte Grundstundenlohn<br />

(Normallohn), der sich aus dem gesamten Bezug eines<br />

Monats mit allen für die für die normale Arbeit vereinbarten<br />

Zulagen errechnet. Das ist für die KollegInnen günstiger<br />

bis zu der Grenze, an der der individuelle<br />

Stundenlohn höher ist als der pauschale des KollV, der<br />

nach dem Gutachten des OGH aus 1999 nicht mehr für<br />

Vollarbeit, sondern nur mehr für Zeiten der<br />

Arbeitsbereitschaft gilt.<br />

Wenn daher ein/e Apotheker/in in höherer Gehaltsstufe<br />

besoldet ist oder eine gute Zulage für Zeitlohn (für normale<br />

Arbeitszeit) vereinbart hat, kann es sein, dass die<br />

Abgeltung der Arbeitsleistung zu niedrig, also unrechtmäßig<br />

ist. Grundlage für den Vergleich ist nicht der kollv<br />

Mindest-, sondern der individuelle Stundenlohn!<br />

TIPP: Bei der Prüfung dieser Frage sind wir vom<br />

VAAÖ Ihnen gerne behilflich, benötigen dazu aber<br />

Gehaltsgrundlagen wie Dienstvertrag/zettel und<br />

Gehaltsabrechnungen. Rufen Sie uns an!<br />

Mehrarbeit oder Überstundenarbeit<br />

Diese Unterscheidung ist etwas komplexer, weil die<br />

Abgrenzung der Normalarbeitszeit und der Überstunden<br />

in dreifacher Hinsicht (§ 6 Arbeitszeitgesetz, AZG) erfolgen<br />

muss. Dabei gibt es neben dem 8/9 Stundentag und<br />

der 40 Stundenwoche noch einen objektiven Maßstab,<br />

nämlich die betriebliche Verteilung der 40-stündigen<br />

Normalarbeitszeit für die Vollzeitbeschäftigten. In der<br />

Regel erfolgt die Verteilung (festgelegt in der vereinbarten<br />

Diensteinteilung) nur bis zum Betriebsschluss am Samstag<br />

zu Mittag. Das bestimmt auch Art IV. KollV. Die<br />

Arbeitszeit der angestellten Apotheker liegt in der<br />

Offenhaltezeit, sie beginnt und endet mit der Betriebssperre.<br />

Wird daher ein Volldienstleistender am Samstagnachmittag<br />

nach Absolvierung der 40 Stundenwoche zusätzlich<br />

zur Arbeit angefordert, dann sind diese Stunden zweifelsfrei<br />

Überstunden. Sie liegen nach den 40 Stunden und<br />

liegen auch außerhalb der objektiven Verteilung<br />

(Samstagsperre). Es steht ihm für jede Überstundenarbeit<br />

ein Zuschlag von 50 % zum individuellen Grundstundenlohn<br />

zu (§§ 6 u. 10 AZG).<br />

Wird ein Teildienstleistender am Samstagnachmittag nach<br />

Absolvierung seiner Teilzeit nach der Diensteinteilung<br />

innerhalb der Öffnungszeiten und nach Betriebssperre zur<br />

Arbeit angefordert, dann sind diese Stunden Überstunden,<br />

weil die objektive Grenze der Normalarbeitszeit im<br />

Betrieb überschritten wurde (§§ 6 u. 10 AZG). Sie sind<br />

keine Mehrarbeit bis zur Erfüllung der individuellen 40<br />

Stundengrenze der Teilzeitbeschäftigten.<br />

TIPP: Dies ist deshalb wichtig, weil sich die<br />

Entlohnung daran orientiert. Bei Mehrarbeit ist<br />

zwar der individuelle Grundstundenlohn zu bezahlen,<br />

aber kein Zuschlag wie bei Überstunden!<br />

Da bei Feiertagen eine Sperre der Apotheken besteht<br />

(Bereitschaftsdienste sind dabei nicht wesentlich) ist auch<br />

am Feiertag von Überstunden auszugehen, weil die objektive<br />

Grenze des § 6 AZG gilt und nach Art. IV KollV<br />

wegen des Feiertages die wöchentliche Arbeitszeit um<br />

10 pharmazie sozial <strong>01</strong>/05


arbeitsrecht<br />

die sonst zu leistenden, aber wegen<br />

der Betriebssperre am Feiertag ausfallenden<br />

Arbeitsstunden verkürzt wird.<br />

Daher ergeben sich Überstunden<br />

auch für teildienstleistende Kolleg-<br />

Innen. Der Apothekerverband hat zu<br />

Recht in seiner Tabelle im Rundschreiben<br />

Nr. 387/2004 zwar einen<br />

Zuschlag von 100% genommen, aber<br />

von der pauschalen Grundstundenentlohnung.<br />

Dies ist für viele günstiger<br />

und zulässig, nicht jedoch für<br />

die Beschäftigten, die eine höhere<br />

Grundstundenentlohnung aus dem<br />

Normallohn haben.<br />

In jedem Fall gebührt für Überstunden<br />

neben dem – unabhängig von der<br />

Qualifikation – zustehenden Lagezuschlag<br />

von 75% auch der<br />

Überstundenzuschlag! Es wurde bei<br />

der Einführung des Lagezuschlages<br />

keine Regelung vereinbart, die den<br />

Ausschluss der Kumulierung bestimmt.<br />

Daher sind die Arbeitsstunden<br />

an Samstagnachmittagen im Advent<br />

teuer, was ursprünglich – auch politisch<br />

– für gut geheißen wurde.<br />

Jetzt werden die Apotheken lieber aufgemacht<br />

und schon soll die Regelung,<br />

die ausdrücklich so vereinbart wurde,<br />

durch das einseitig „in Streit ziehen“<br />

nicht mehr gelten!<br />

Leider hat sich das zu einer () Taktik<br />

unseres Sozialpartners entwickelt,<br />

weil dieses „In Streit ziehen“ bisheriger<br />

vereinbarter Grundlagen zunehmend<br />

(Arbeitsbereitschaftsfrage zur<br />

Zeit beim OGH, Volldienstüberschreitung<br />

und Überstunden in Vollarbeit)<br />

eingesetzt wird.<br />

Wir denken, dass so eine vernünftige<br />

Gestaltung der Arbeits- und Entlohnungsbedingungen<br />

für uns, Apothekerinnen<br />

und Apotheker, nicht<br />

wirklich erfolgen kann.<br />

Wir vom VAAÖ werden dieser Vorgangsweise<br />

im allgemeinen Interesse<br />

entgegentreten und unsere Grundsätze<br />

(zB: Belastung im Bereitschaftsdienst<br />

uam.) aufrecht erhalten.<br />

Wir, die Pharmazeutischen Fachkräfte,<br />

leisten - wie laufend bestätigt wird -<br />

gute, bis sehr gute Arbeit und erheben<br />

zurecht Anspruch auf (zumindest)<br />

richtig ermittelte Entlohnung!<br />

Schreiben Sie mir, bitte, ihre Meinung<br />

oder ihre Erfahrung über die<br />

Entlohnung am Samstagnachmittag<br />

oder am Feiertag 8. Dezember<br />

(albert.ullmer@vaaoe.at) oder rufen<br />

sie <strong>01</strong>/40 414-411.<br />

Herzlichen Dank für Ihr Interesse im<br />

Voraus.<br />

Blutdruckmessen<br />

mit Arrhythmieerkennung<br />

–<br />

ein deutlicher<br />

Fortschritt<br />

Die neue Messgeräte-Generation von boso<br />

ist mit einer Arrhythmie-Erkennung ausgestattet,<br />

die auf Herzrhythmusstörungen<br />

aufmerksam macht. Ein Hinweis, der für<br />

viele Herz-Kreislauf-Patienten sehr wichtig<br />

ist.<br />

Die Validität dieses Ausstattungsmerkmales<br />

Arrhythmie-Erkennung hat jetzt eine<br />

neutrale medizinische Studie von C.<br />

Droste, R. März und S. Chrubasik aus<br />

Freiburg im Breisgau bestätigt. Wie genau<br />

das Blutdruckmessgerät boso medicus prestige<br />

in der Lage ist Arrhythmien zu erkennen,<br />

wurde jüngst in der Münchner<br />

Medizinischen Wochenschrift <strong>Ausgabe</strong><br />

4/2003 veröffentlicht.<br />

Das Ergebnis:<br />

Die Rhythmusstörungen wurden vom<br />

Blutdruckgerät mit großer Sensitivität<br />

erfasst (82%). Die Spezifität, das heißt, die<br />

als solche erkannten Patienten ohne<br />

Rhythmusstörungen, betrug 77%. Die<br />

Bewertung dieses Ergebnisses ist sehr positiv.<br />

Zitat weiter: „Damit kann das Blutdruckgerät<br />

hinsichtlich der Sensitivität zur Auffindung<br />

von Herzrhythmusstörungen als<br />

valides Instrument betrachtet werden. Die<br />

Spezifität der Erfassung von Herzrhythmusstörungen<br />

ist etwas geringer, da zum<br />

Teil Artefakte dadurch auftreten, dass eine<br />

respiratorische Arrhythmie Rhythmusstörungen<br />

vortäuschen kann.“<br />

Damit ist deutlich:<br />

boso medicus prestige warnt den Patienten<br />

sehr valide vor Herzrhythmusstörungen<br />

und eine Konsultation beim Arzt wird stärker<br />

provoziert, so dass der Patient unter<br />

Umständen schon sehr frühzeitig Gewissheit<br />

und Sicherheit über eine tatsächliche<br />

Herzrhythmusstörung erhalten kann.<br />

Damit ist ein wichtiges Ziel der neuen<br />

Geräte von boso erreicht:<br />

Mehr Informationen für Herz-Kreislauf –<br />

der Gesundheit zuliebe.<br />

<strong>01</strong>/05 pharmazie sozial 11


gesundheit<br />

Warum benötigen Frauen eine<br />

andere Medizin als Männer Beitrag von Borislava Dimitrijevic<br />

„Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus“ – Sie kennen,<br />

wenn nicht das Buch, dann sicherlich den vielbeworbenen Titel.<br />

Genau so verhält es sich mit Männern und Frauen auch in der<br />

Medizin.<br />

Biologisch gesehen sind Frauen anders! Ich rede hier nicht von<br />

besser oder schlechter als Männer, sondern von rein biologisch<br />

begründeten Tatsachen, wenn es um Gesundheit und Krankheit<br />

und um das Wohlbefinden oder das Missempfinden der Frau<br />

geht. Da sind Frauen eben anders als Männer und sollten auch<br />

dem angepasst medizinisch anders betreut werden.<br />

Die medizinische Forschung und das Bild vom gesunden<br />

Menschen orientiert sich bislang nahezu ausschließlich am<br />

Mann. Das führt dazu, dass bei den meisten Studien, die dazu<br />

dienen neue Medikamente auszutesten, diese vorwiegend an<br />

Männern erprobt werden (diese unterliegen auch wesentlich geringeren<br />

hormonellen Schwankungen und sind somit als<br />

„Testobjekte“ berechenbarer).<br />

Der weibliche Körper mit all seinen hormonellen Schwankungen<br />

„tickt“ anders, der Stoffwechsel arbeitet anders und daraus resultiert,<br />

dass sich auch viele Krankheiten und Medikamentenwirkungen<br />

anders manifestieren (z.B. Herzinfarktsymptome).<br />

Die durch die Arzneimitteltests eruierte empfohlene Dosis eines<br />

Medikamentes orientiert sich häufig nur an Männern, was dazu<br />

führt, dass die Dosis für viele Frauen - nicht nur rein vom<br />

Körpergewicht her - nicht adäquat ist, sondern auch den weiblichen<br />

Hormonhaushalt völlig unberücksichtigt lässt. Aufgrund<br />

der unterschiedlichen Hormonsituation wirken viele Wirkstoffe<br />

bei Frauen anders als bei Männern. Etliche Antibiotika und<br />

Herzmittel, die ursprünglich fast nur an Männern getestet wurden,<br />

führen bei Frauen eher zu Problemen als zu positiven<br />

Behandlungsergebnissen. Etwa bei Behandlungen von Herzerkrankungen<br />

treten andere Wirkungen als bei Männern auf.<br />

Es gibt noch viele unerforschte Gebiete in der Frauengesundheit.<br />

Da die Liste lang ist, seien hier nur einige aufgezählt:<br />

• Der weibliche Stoffwechsel arbeitet durch seine Hormonausschüttung<br />

anders. Bestimmte Enzyme bestimmen den<br />

Abbau und die Wirkungsweise von Medikamenten. In welcher<br />

Menge sie in der Leber vorhanden sind, wird ebenfalls<br />

von den Geschlechtshormonen mitbestimmt. Genaueres ist<br />

aber noch nicht bekannt.<br />

• Welche Ursachen und Konsequenzen hat es, dass Frauen<br />

Schmerzen anders empfinden und anders auf Schmerzmittel<br />

reagieren als Männer<br />

• Es gibt einige Erkenntnisse darüber, dass bei Frauen eine<br />

Narkose anders wirkt und sie deshalb andere Mittel sowie<br />

Dosierungen als Männer benötigen.<br />

• Es ist nicht erforscht, warum Frauen wesentlich häufiger an<br />

Depressionen leiden als Männer.<br />

• Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass die Wirkung von<br />

Antidepressiva während des Menstruationszyklus schwankt,<br />

sodass sich die Frage nach unterschiedlichen Dosierungen<br />

während dieser Zeit stellt.<br />

• Es gibt bislang keine Erkenntnisse darüber, warum Harnwegsund<br />

Nierenerkrankungen bei Frauen häufiger sind als bei<br />

Männern.<br />

• Die hormonelle Behandlung der in den Wechseljahren auftretenden<br />

Beschwerden ist auch noch lange nicht zufriedenstellend<br />

erforscht.<br />

Die 1990 gegründete Office of Research on Women´s Health im<br />

National Institute of Health in Washington soll die Erforschung<br />

bislang vernachlässigter Gesundheitsbereiche von Frauen vorantreiben.<br />

Mittlerweile hat dieses Thema auch in Europa die Sozialund<br />

Gesunheitswissenschaftler bewogen, in der Medizin umzudenken.<br />

Unter dem Begriff „Gender Medizin“, seit einiger Zeit<br />

viel beworben (wir berichteten kurz in pharmazie sozial<br />

3/2004), wird die neue geschlechtsspezifische Ausrichtung der<br />

Erforschung der Unterschiede in der medizinischen Behandlung<br />

von Frauen und Männern vorangetrieben.<br />

In erster Linie steht hierbei die<br />

• Erforschung von Krankheiten, die fast nur oder nur bei<br />

Frauen auftreten – wie etwa Brust- und Gebärmutterkrebs.<br />

• Erforschung von Krankheiten, die bevorzugt bei Frauen oder<br />

einer Gruppe von ihnen auftritt – z.B. Osteoporose.<br />

• Erforschung solcher Krankheiten, die sich bei Frauen anders<br />

manifestieren als bei Männern – z.B. Herzerkrankungen.<br />

• Ebenso will man künftig die Ursachen, Behandlung und<br />

Vorbeugung der drei wichtigsten Frauenkrankheiten nach der<br />

Menopause - Erkrankung der Herzkranzgefäße, Krebs und<br />

Osteoporose - konzentriert erforschen.<br />

In Wirklichkeit sind unabhängige Informationen über Krankheiten<br />

bei Frauen, deren Entstehung und Behandlung bis heute<br />

Mangelware. Somit orientiert sich das allgemeine Verständnis<br />

von Gesundheit in erster Linie noch immer am Mann.<br />

Der weibliche Körper und die weiblichen Lebensumstände sind<br />

aber anders! Da der Mann einen nicht so ausgeprägte monatlichen<br />

hormonellen Zyklus und somit keine regelmäßigen hormonellen<br />

Schwankungen hat, die sich auch auf das allgemeine<br />

Befinden auswirken, erscheinen Frauen mit ihren wechselnden<br />

körperlichen und damit verbundenen seelischen Veränderungen<br />

krank bzw. werden als „nicht ganz normal“ empfunden.<br />

Das führt dazu, dass selbst Frauen, geprägt durch den allgemeinen<br />

Umgang mit ihnen, ihre biologischen Schwankungen und Zyklen<br />

eher als etwas „Krankes, das es zu behandeln gilt“, ansehen.<br />

Es ist erwiesen, wenn Frauen und Männer über die gleichen<br />

Beschwerden klagen, werden diese von vielen Ärzten unterschiedlich<br />

interpretiert und behandelt. Bei Frauen werden sie<br />

eher der psychischen, bei Männern eher der körperlichen<br />

Befindlichkeit zugeordnet.<br />

Es ist Zeit für ein allgemeines Umdenken!<br />

12 pharmazie sozial <strong>01</strong>/05


gesundheit<br />

Generika Nachlese<br />

In der letzten <strong>Ausgabe</strong> der pharmazie sozial habe ich ausführlich<br />

über Generika, deren Eigenschaften, Nutzen aber auch<br />

Bedenken zur Gleichwertigkeit berichtet. Ich bin dabei von der<br />

Austauschbarkeit der Generika untereinander ausgegangen.<br />

Generische Substitution<br />

In der Zwischenzeit haben mich neue Erkenntnisse bewogen,<br />

die Gleichwertigkeit der Generika zum Originalpräparat und<br />

die Vergleichbarkeit untereinander differenzierter zu betrachten!<br />

Wenn ich aber einem Vortrag des Hauptgeschäftsführers der<br />

Deutschen Generikaverbandes, Dr. Dietmar Buchberger*), entnehme,<br />

dass eine Feststellung der Bioäquivalenz der Generika<br />

zu dem Originalpräparat nicht ausreiche, die Generika einer<br />

Wirksubstanz untereinander zu vergleichen und einzuordnen,<br />

dann muss ich von meinem Wunsch der Generischen Substitution<br />

zurücktreten.<br />

Hinreichend gesicherte Methoden der klinischen Prüfung im<br />

Sinne des Arzneimittelgesetzes werden zur Bestimmung der<br />

Bioverfügbarkeit eingesetzt. Bei Erreichen der Kriterien der<br />

Bioäquivalenz zum Original (Bioverfügbarkeit 80–125 %) ist die<br />

Zulassung als Generikum möglich.<br />

Der Austausch des Originales gegen ein Generikum mit gleicher<br />

Bioverfügbarkeit = Bioäquivalenz ist in medizinisch-therapeutischer<br />

Hinsicht vollkommen problemlos.<br />

Alles unter der Voraussetzung einer vorangegangenen klinischen<br />

Prüfung und Einhaltung der Grenzwerte!<br />

Gleicher Wirkstoff und gleiche Wirkstärke geben keine<br />

Sicherheit. Da die Wirkstoffe für die Generika irgendwoher<br />

kommen können, ist die Anwesenheit nicht festgestellter<br />

Isomere, Metaboliten und ganz allgemein, Nebenprodukten<br />

und Hilfsstoffen, bei billigen am Weltmarkt vor allem in China,<br />

Indien und Korea produzierten Wirkstoffen, Präparaten und<br />

Krebs und Beruf<br />

Die Diagnose „Krebs“ ist noch immer eine der meistgefürchtetsten<br />

Diagnosen. Obwohl man oft davon hört und einiges liest,<br />

weiß kaum jemand, wie sich die Krankheit weiterentwickelt,<br />

welche Behandlungen zur Verfügung stehen und mit welchen<br />

konkreten Belastungen die Betroffenen und deren Familien zu<br />

kämpfen haben. Steht man dann auch noch voll im Berufsleben<br />

und muss durch langwierige und belastende Behandlungen öfter<br />

und länger in Krankenstand gehen, ist dies auch noch eine<br />

zusätzliche Sorge um den möglichen Verlust der Existenzgrundlage.<br />

In Wirklichkeit gibt es einige Möglichkeiten, um sich für<br />

diese schwere Lebenssituation Rat und Hilfe für mögliche<br />

Absicherungen zu holen.<br />

Interessierte und Betroffene können unter der Adresse<br />

www.krebshilfe.com die Broschüre „100 Antworten auf Ihre<br />

Fragen zum Thema Krebs und Beruf“ anfordern.<br />

Für direkten Kontakt steht die Hotline 0800/699 900 zur Verfügung<br />

oder man wählt die Telefonnummer <strong>01</strong>/402 19 22 DW 14.<br />

Beitrag von<br />

Hanns-Peter Glaser<br />

Arzneimitteln nicht ausgeschlossen.<br />

Daher nochmals: Zulassungen nur unter<br />

der Voraussetzung einer klinischen Prüfung!<br />

Auch bei Parallelimporten ist keine klinischen<br />

Prüfung vorgesehen, da ja ohnedies<br />

alles wie beim Original sein sollte!<br />

Wer einmal eine Marlboro aus der Ukraine mit dem Original<br />

verglichen hat, weiß was ich meine!<br />

Hier dann von Arzneimittelsicherheit zu sprechen ist gewagt.<br />

Nun zur Frage:<br />

Sind Generika untereinander austauschbar<br />

Der Nachweis der Bioäquivalenz garantiert ausschließlich die<br />

Austauschbarkeit des Referenzpräparates durch das entsprechend<br />

geprüfte Testpräparat der klinischen Prüfung. In unserem<br />

Fall wird nur die Bioäquivalenz des getesteten Generikums zum<br />

Original garantiert.<br />

Ich habe diesen seitens der Apotheker/ Ärzte geprüften Austausch<br />

nach einer Veröffentlichung der Bioverfügbarkeitsdaten<br />

z.B. im AUSTRIA-CODEX für möglich gehalten.<br />

Auch eine öffentliche Dokumentation der Bioverfügbarkeitsdaten<br />

zum Original zugehöriger Generika verschiedener<br />

Hersteller würde die Prüfung der Austauschbarkeit der Generika<br />

untereinander nicht ermöglichen!<br />

Nach mehreren Gesprächen mit Experten auf diesem Gebiet<br />

muss ich feststellen:<br />

Ein aut idem liegt zwischen Generika nicht vor<br />

Soweit zum Thema Gleichwertigkeit von Generika.<br />

Schreiben Sie mir Ihre Ansicht, das Thema wird uns Apotheker<br />

noch lange beschäftigen.<br />

*) Der Vortrag ist unter (http://www.generika.de/generika.de/wiss/bioaequi.pdf) abrufbar.<br />

Empfehlungskapseln<br />

Rezeptfreie Arzneimittel<br />

Diagnose - Brustkrebs!<br />

Betroffene können im Internet erste Hilfe unter der Adresse<br />

www.mammakarzinom.at finden. Hier findet sich eine Vielzahl<br />

an Informationsmöglichkeiten über die notwendige Vorsorge<br />

(für jene die nicht betroffen sind und dies auch nicht sein wollen),<br />

neueste Diagnoseformen sowie neue Errungenschaften bei<br />

der Behandlung und über die Nachversorgung nach<br />

Behandlungen und Eingriffen, sowie über die Möglichkeit zur<br />

Kontaktaufnahme mit Selbsthilfegruppen.<br />

Ebenso gibt es unter der oben genannten Adresse eine Vielzahl<br />

von entsprechender Literatur und Hilfe zur Bewältigung der<br />

Krankheit.<br />

<strong>01</strong>/05 pharmazie sozial 13


gesundheit<br />

Evaluierung Lebensstilmedizin<br />

Ergebnisse der ersten fünf Jahre Lebensstilmedizin im Moorheilbad Harbach<br />

Foto: Xundheitswelt, Abdruck honorarfrei<br />

Univ.-Prof. Dr. Michael Kunze, Karin Weißenböck, Univ.-Doz. Mag. Dr. Ingrid Kiefer,<br />

Mag. Theres Rathmanner und Prim. Dr. Johannes Püspök (v.l.n.r.)<br />

Ernährung, Bewegung und Rauchen sind wesentliche Determinanten<br />

des Lebensstils, der in westlichen Industrienationen<br />

häufig von einem hohen Konsum an fettreichen Lebensmitteln,<br />

wenig Obst, Gemüse und Vollkornprodukte, einen hohen<br />

Alkoholkonsum sowie Rauchen und Bewegungsmangel geprägt<br />

ist.<br />

Gerade dieser Lebensstil ist aber ein bedeutender Risikofaktor für<br />

die Entstehung so genannter Zivilisationskrankheiten, wie Übergewicht<br />

und Adipositas, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen,<br />

Diabetes mellitus Typ 2, Atherosklerose, Herzinfarkt,<br />

Schlaganfall, einige Krebserkrankungen, Gicht und Osteoporose.<br />

Im Moorheilbad Harbach werden Patienten und Gästen schon<br />

lange während ihres Aufenthaltes die Zusammenhänge zwischen<br />

Lebensstil und Gesundheit vermittelt und Anleitungen gegeben,<br />

den jeweiligen Lebensstil günstig zu beeinflussen.<br />

Die Wirksamkeit der in Harbach gesetzten Maßnahmen wurde<br />

nun in der größten Lebensstilsstudie Österreichs wissenschaftlich<br />

untersucht. Dabei wurden nicht nur die Änderungen während<br />

des dreiwöchigen Aufenthaltes in Harbach dargestellt, sondern<br />

mittels Nachuntersuchungen nach sechs und zwölf Monaten<br />

auch die Nachhaltigkeit der erzielten Verbesserungen ermittelt.<br />

163 Personen (77 Männer und 86 Frauen) nahmen an der Studie<br />

teil. Während ihres dreiwöchigen Aufenthaltes im Moorheilbad<br />

Harbach erhielten sie umfassende Interventionen aus den<br />

Bereichen Ernährung, Gewichtsreduktion, Bewegung,<br />

Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes<br />

mellitus Typ 2 sowie Stressmanangement in Form von Vorträgen,<br />

Einzel- und Gruppenberatungen Anleitungen in der Praxis.<br />

Während der Intervention in Harbach kam es zur Verbesserung<br />

zahlreicher Risikofaktoren:<br />

Das Körpergewicht, Körperfett, Cholesterin und das schlechte<br />

LDL-Cholesterin, der Triglyceridspiegel, der Blutzuckerspiegel,<br />

der HbA1c-Wert, der Harnsäurespiegel und der Blutdruck wurden<br />

signifikant gesenkt. Die körperliche Aktivität und Fitness<br />

14 pharmazie sozial <strong>01</strong>/05<br />

wurden signifikant erhöht, das Ernährungsverhalten verbessert.<br />

Die StudienteilnehmerInnen verzehrten signifikant häufiger<br />

Obst, Gemüse, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Jogurt, Fisch, Vollkorngetreideprodukte<br />

und Mineralwasser, während der Konsum an<br />

Weißbrot, Nudeln, Alkohol, Butter und Süßigkeiten signifikant<br />

abnahm.<br />

Darüber hinaus verbesserten sich die Lebensqualität und das<br />

Wohlbefinden, auch das Stressmanagement veränderte sich.<br />

Sechs Monate nach Interventionsende lagen das Körpergewicht,<br />

das Körperfett sowie der systolische Blutdruck noch signifikant<br />

unter dem Ausgangswert. Aktivität und Fitness stiegen bei<br />

Männern sogar noch an. Der Konsum von Obst, Hülsenfrüchten<br />

und Vollkornnudeln war nach einem halben Jahr noch signifikant<br />

höher als zu Studienbeginn. Die Lebensqualität und das<br />

Wohlbefinden waren tendenziell besser als zu Interventionsbeginn.<br />

Auch zwölf Monate nach Interventionsende lagen das<br />

Körpergewicht, das Körperfett sowie der systolische Blutdruck<br />

der StudienteilnehmerInnen noch signifikant unter dem<br />

Ausgangswert zu Interventionsbeginn. Aktivität und Fitness sowie<br />

das Ernährungsverhalten waren tendenziell besser als zu<br />

Studienbeginn. Auch bei den psychologischen Parametern<br />

Lebensqualität und Wohlbefinden waren Verbesserungen auch<br />

nach 12 Monaten noch erkennbar.<br />

Insgesamt zeigte sich, dass sich Männer einerseits eher zu einem<br />

günstigeren Lebensstil motivieren lassen als Frauen und andererseits<br />

die Maßnahmen bei Männern auch länger anhaltend sind.<br />

Die vorliegende Studie zeigt ganz deutlich, dass durch professionelle<br />

Betreuung der Lebensstil günstig beeinflusst werden<br />

kann und damit auch eine gewisse Nachhaltigkeit erzielbar ist.<br />

Dennoch ist es wesentlich, die erreichten Verbesserungen durch<br />

weiterführende Betreuungsmöglichkeiten zu stabilisieren.<br />

Information: Xundheitswelt<br />

Am 9. Februar <strong>2005</strong><br />

präsentierten Univ.-Prof.<br />

Dr. Michael Kunze,<br />

Univ.-Doz. Mag. Dr. Ingrid<br />

Kiefer, Mag. Theres<br />

Rathmanner (alle Institut für<br />

Sozialmedizin der<br />

Medizinischen Universität<br />

Wien), Karin Weißenböck<br />

(Geschäftsführerin<br />

Moorheilbad Harbach) und<br />

Prim. Dr. Johannes Püspök<br />

(Ärztlicher Leiter<br />

Moorheilbad Harbach) die<br />

Ergebnisse der Evaluierung<br />

der Lebensstilmedizin.<br />

www.xundheitswelt.at


Neurodermitis<br />

Initiative HAUTGESUNDHEIT liefert<br />

Informationsmaterial für<br />

Patienten und Angehörige<br />

gesundheit<br />

Wien, im Feber <strong>2005</strong>. - Die Therapie der Neurodermitis stellen<br />

Arzt, Apotheker und Patient immer wieder vor medizinische und<br />

emotionale Probleme. Durch die Einführung der Immunmodulatoren<br />

in die neurodermitische Therapie hat zwar ein<br />

Praradigmenwechsel begonnen und die evidenzbasierte<br />

Therapie eine Bereicherung erfahren. Aber immer noch kursieren<br />

obskure, meist teure Behandlungsmethoden, Produkte, die in<br />

die Kategorie der Nahrungsergänzungsmittel<br />

fallen und andere<br />

Mittel zur „Behandlung“<br />

der Neurodermitis in der Bevölkerung.<br />

Besonders Internet<br />

Regenbogenpresse und Boulevardmedien<br />

tragen das ihre<br />

dazu bei. Oft geht der Patient<br />

einen langen und leidensvollen<br />

Weg, bis er eine zielführende<br />

und wirkungsvolle Therapie erhält.<br />

HAUTGESUNDHEIT ist<br />

eine Initiative zur Hilfe bei<br />

Neurodermitis, die den Betroffenen<br />

zu einem besseren<br />

Verständnis ihrer Erkrankung,<br />

zur zielführenden Therapie und<br />

damit zu einer besseren<br />

Beherrschung der Krankheit<br />

verhelfen soll.<br />

Dabei spielen die neu in<br />

die Therapie eingeführten<br />

Immunmodulatoren Tacrolimus<br />

(Protopic®) und Pimecrolimus<br />

(Elidel®) eine wesentliche Rolle. In klinischen Studien zu<br />

Tacrolimus-Salbe wurden Sicherheit und Effektivität in Japan,<br />

den USA und Europa an mehr als 16.000 Patienten untersucht.<br />

Eine deutliche Besserung der Krankheitssymptome zeigte sich<br />

nicht nur in den ersten Wochen der Behandlung, auch nach<br />

Monaten konnten zusätzliche<br />

Therapieerfolge beobachtet<br />

werden. Zudem erwies sich<br />

die Therapie als nebenwirkungsarm.<br />

Lediglich zu Beginn<br />

treten lokale Missempfindung<br />

wie Brennen oder Juckreiz auf,<br />

die jedoch meist innerhalb einer<br />

Woche zurück gehen. Es wurden keine relevanten<br />

systemischen Spiegel von Tacrolimus nachgewiesen. Es gab bei<br />

Tacrolimus keine Anzeichen für Wachstumsretardierung oder für<br />

eine Einschränkung der Immunkompetenz, Hautatrophien und<br />

bestehende Wachstumsretardierungen bei Kindern konnten unter<br />

Langzeittherapie sogar aufgehoben werden. Diese sind einige<br />

der unerwünschten Wirkungen von Glukokortikoiden, die ihren<br />

Einsatz in der Langzeittherapie entscheidend begrenzen.<br />

HAUTGESUNDHEIT ist darauf zugeschnitten, die Aspekte der<br />

Erkrankung anzusprechen, die Meinungsumfragen zufolge die<br />

Patienten am meisten bedrücken: Nicht die Neurodermitis soll<br />

das Leben des Patienten beherrschen, sondern der Patient sein<br />

Ekzem.<br />

Machen auch Sie mit, wenn die Initiative Hautgesundheit eine<br />

Erweiterung und Auffrischung erfährt. Nach zwei Jahren<br />

Marktpräsenz von Protopic®<br />

wird die österreichische<br />

Initiative in ein europäisches<br />

Gesamtkonzept integriert. Eine<br />

Reihe neuer Informationsquellen<br />

stehen somit zur<br />

Verfügung.<br />

Und HautGesundheit wird<br />

auch Sie durch eine hohe<br />

Qualität der Informationen bei<br />

der Beratung zur Hautpflege<br />

bei Neurodermitis aktiv unterstützen.<br />

HAUTGESUNDHEIT bemüht<br />

sich regelmäßig aktuelle Informationen<br />

für alle Interessierten<br />

bereitzustellen. Soeben ist das<br />

Heft „NEURODERMITIS VER-<br />

MEIDEN IM WINTER“ erschienen.<br />

HAUTGESUNDHEIT ist<br />

eine europäische Initiative, die<br />

unter anderem Informationsmaterial<br />

zu Neurodermitis für<br />

Patienten und deren Angehörige<br />

liefert. Die Infoblätter „Neurodermitis und Ihr Kind“,<br />

„Neurodermitis und Stress“, ein Büchlein speziell für Kinder<br />

„Das geht mir unter die Haut“ und die Broschüre „Therapie von<br />

Neurodermitis ohne Cortison“ können von Patienten unter der<br />

kostenlosen Telefonnummer 0800 8080<strong>01</strong> bestellt werden.<br />

Das Informationsmaterial steht<br />

auch für die Offizin zur<br />

Verfügung, als Unterstützung<br />

Ihrer Kompetenz im Vorfeld der<br />

qualifizierten medizinischen<br />

Nahversorgung: Für Ihre effiziente<br />

Beratung, hohe Kundenzufriedenheit<br />

und Compliance.<br />

Speziell für Apotheken gibt es einen Platz sparenden Tara-<br />

Aufsteller und ein Poster. Beide können Sie direkt bei der<br />

Fa. Fujisawa mit beiliegender Antwortkarte abrufen (Fax: <strong>01</strong> -<br />

877 1636) oder per E-Mail office@fujisawa.at bestellen.<br />

Auch über die Homepage von HAUTGESUNDHEIT<br />

www.hautgesundheit.at<br />

kann das Informationsmaterial abgerufen werden.<br />

<strong>01</strong>/05 pharmazie sozial 15


Schmer<br />

zen<br />

EUM 0407<strong>01</strong><br />

wirkt schnell und punktgenau!<br />

• Besonders bei:<br />

Zahn-, Regel- und<br />

Muskelschmerzen<br />

• ausgezeichnet verträglich<br />

• rezeptfrei in Ihrer Apotheke<br />

*) Final Report 6/2004: „Efficacy and tolerability of two<br />

Für Fragen: Tel. 05354-5300-0 · E-Mail: pharma@gebro.com<br />

dosages of dexibuprofen in comparison to ibuprofen<br />

and placebo in patients with influenza-like symptoms<br />

due to common cold“. (Clinical Trial Code: III/21.9)

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