SPS-Programmierung am Beispiel des Brauprozesses - Universität ...
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Produktionstechnik IV: <strong>SPS</strong>-<strong>Progr<strong>am</strong>mierung</strong> <strong>am</strong> <strong>Beispiel</strong> <strong>des</strong> <strong>Brauprozesses</strong> 9<br />
verklumpen dann während <strong>des</strong> Kochens und können so später leicht von der Würze<br />
getrennt werden.<br />
Wesentlich ist, dass in dieser Phase auch der Hopfen beigegeben wird. Zu Beginn<br />
<strong>des</strong> Kochens wird eine erste Hopfengabe der Würze zugegeben. Der Hopfen liegt in<br />
getrockneter, portionierter Form vor. Diese sogenannten Hopfen-Pellets können mit<br />
Hilfe <strong>des</strong> Hopfenspenders (siehe Bild 2.2) portionsweise in die Maisch-Würze-<br />
Pfanne gegeben werden. Durch das Kochen lösen sich die α- und β-Säuren und die<br />
ätherischen Öle aus dem Hopfen. Gleichzeitig werden die α- und die β-Säuren in isoα-Säuren<br />
umgewandelt. Diese sorgen für die Bitterkeit <strong>des</strong> späteren Bieres. Leider<br />
verd<strong>am</strong>pfen beim Kochen viele ätherische Öle und andere Geschmacksstoffe <strong>des</strong><br />
Hopfens. Deshalb wird kurz vor Ende der Hopfenkochung eine weitere Hopfengabe<br />
dem Sud zugegeben. Diese Hopfengabe soll etwa 25 % der Masse der ersten Gabe<br />
haben. Sie sorgt für das typische Hopfenaroma <strong>des</strong> Bieres. Manche Quellen empfehlen<br />
die 1.Hopfengabe zu splitten und die 2.Hälfte in der Mitte der Kochzeit zuzugeben.<br />
2.3.4. Klärung<br />
Im Anschluss an die Hopfenkochung wird die Würze in den Whirlpool tangential eingeleitet.<br />
Durch die dabei entstehende Drehung lagern sich die Feststoffe <strong>des</strong> Hopfens<br />
und die verklumpten Eiweiße als Kegel in der Mitte <strong>des</strong> Gefäßes ab. Dort befindet<br />
sich ein Einsatz mit ca. 5 cm hohem, puntgeschweißtem Rand, der den Kegel<br />
beim Ablassen zurückhält, die Flüssigkeit aber langs<strong>am</strong> durchsickern lässt.<br />
2.3.5. Kühlen<br />
Die so gereinigte Würze wird in einen Kühler geleitet und dort mit Leitungswasser<br />
(das danach ges<strong>am</strong>melt und zur anschließenden Reinigung verwendet wird) auf ca.<br />
20°C abgekühlt. Verfügt man nicht über eine Möglichkeit zur Extraktgehaltmessung<br />
während <strong>des</strong> Kochens, so bestimmt man nun den Gehalt an gelöstem Zucker. Bei<br />
obergärigem Bier kann jetzt direkt die Hefe zugegeben werden, da die Gärtemperatur<br />
von obergärigen Brauhefen bei 18 bis 20 °C liegt. Will man jedoch ein untergäriges<br />
Bier herstellen, so muss die Würze noch weiter abgekühlt werden. Nur in speziellen<br />
Fällen, wie Trockenhefe, alte Hefezellen oder Schnellgärung, ist ein Anstellen<br />
mit untergärigen Hefen über einer Temperatur von 6 °C zulässig. D<strong>am</strong>it ist der zu<br />
automatisierende Teil <strong>des</strong> <strong>Brauprozesses</strong> beendet.<br />
2.3.6. Gärung<br />
Dabei unterscheidet man zwei aufeinander folgende Stufen. Bei der zunächst stattfindenden<br />
Hauptgärung werden etwa 10 % St<strong>am</strong>mwürze durch den Hefestoffwechsel<br />
in Alkohol und Kohlendioxid umgewandelt. Da jedoch diese Gärung meist in offenen<br />
Gefäßen durchgeführt wird, entweicht ca. 95 % <strong>des</strong> Kohlendioxids in die umgebende<br />
Atmosphäre. Da jedoch das Bier später perlen und eine Schaumkrone bilden