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SPS-Programmierung am Beispiel des Brauprozesses - Universität ...

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Produktionstechnik IV: <strong>SPS</strong>-<strong>Progr<strong>am</strong>mierung</strong> <strong>am</strong> <strong>Beispiel</strong> <strong>des</strong> <strong>Brauprozesses</strong> 6<br />

Nach der Hopfenernte werden die Hopfendolden, die für das Bierbrauen interessant<br />

sind, gereinigt und getrocknet. Meist werden sie dann gemahlen und wieder zu Pellets,<br />

das sind kleine längliche Stäbchen, gepresst und anschließend versand- und<br />

d<strong>am</strong>it verbrauchsfertig verpackt. Auf der Packung wird neben dem Hopfengewicht<br />

zusätzlich die Sorte und die α-Säuremenge im Beutel angegeben. Diese Angaben<br />

sind <strong>des</strong>halb wichtig, da die einzelnen Hopfensorten unterschiedlichen Einfluss auf<br />

den Geschmack der Biere haben. Hopfen bestimmt nämlich nicht nur die Bitterkeit<br />

eines Bieres durch seine α-Säuren, sondern auch den restlichen Geschmack durch<br />

ätherische Öle wesentlich mit. Zusätzlich dazu wird die Schaumstabilität und die<br />

Haltbarkeit <strong>des</strong> Bieres wesentlich durch den Hopfen verursacht. In Deutschland wird<br />

hauptsächlich Hallertauer mittelfrüher Aromahopfen verwendet.<br />

2.2.3. Hefe<br />

Zur Bierherstellung werden heute obergärige und untergärige Hefen verwendet. O-<br />

bergärige arbeiten bei 18 bis 20°C und s<strong>am</strong>meln sich vorwiegend an der Oberfläche,<br />

untergärige arbeiten bei 6 bis 10°C und setzen sich <strong>am</strong> Boden ab. Je nachdem, welche<br />

Hefe beim Brauen Verwendung fand, entstehen Biere mit unterschiedlichen<br />

Charakteristika in Geschmack, Kohlensäuregehalt und Haltbarkeit. Am gebräuchlichsten<br />

ist heute die untergärige Hefe, da vor allem untergärige Biere vom Verbraucher<br />

getrunken werden. Vor der Erfindung der Kältemaschinen wurde die Art der<br />

Gärung von der Jahreszeit bestimmt.<br />

Auch bei der Brauhefe stellen die Bierbrauer ähnlich hohe Anforderungen wie bei<br />

der Braugerste. Der Däne Emil Christian Hansen entdeckte in der Mitte <strong>des</strong> 19.<br />

Jahrhunderts, dass es nicht nur ober- und untergärige Hefen sondern auch viele andere<br />

Rassen mit zum Teil verheerenden Merkmalen für die Bierbrauerei gibt. 1881<br />

gelang es ihm erstmals eine einzelne Bierhefezelle zu isolieren und in Reinzucht zu<br />

vermehren. Dadurch wurde die Herstellung von Bier mit immer annähernd gleichem<br />

Geschmack und verbesserter Haltbarkeit ermöglicht.<br />

Viele Brauereien haben heute eigene Reinzuchten für ihre Brauhefen. Einige produzieren<br />

jedoch so viel Hefe, dass sie sie verkaufen. Da eines der schlimmsten Ereignisse,<br />

was einer Brauerei widerfahren kann, das Absterben der Reinkultur ist, existiert<br />

bei der Bayerischen Lehr- und Versuchsbrauerei in Weihenstephan eine Hefebank<br />

ähnlich einer Blutbank. In dieser Hefebank haben viele Brauereien Hefezellen<br />

ihrer Reinkulturen deponiert, um eben im Falle <strong>des</strong> Absterbens der hauseigenen Kultur<br />

noch eine winzige Reserve zur Aufzucht einer neuen Reinkultur zu haben.<br />

2.2.4. Wasser<br />

In früheren Zeiten wurde zum Bierbrauen je<strong>des</strong> Wasser verwendet. Da dieses jedoch<br />

auch Einfluss auf Geschmack und Haltbarkeit hat, wird heute nur bestes<br />

Quellwasser bzw. Grundwasser, das vor allem in der Schadstoffbelastung weit unter<br />

den lebensmittelrechtlichen Grenzwerten liegt, zum Bierbrauen verwendet. Zu diesem<br />

Zweck verfügt jede Brauerei über einen oder mehrere Brunnen, die in die dritte

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