SPS-Programmierung am Beispiel des Brauprozesses - Universität ...
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Produktionstechnik IV: <strong>SPS</strong>-<strong>Progr<strong>am</strong>mierung</strong> <strong>am</strong> <strong>Beispiel</strong> <strong>des</strong> <strong>Brauprozesses</strong> 5<br />
geschränkte Gültigkeit. Doch glücklicherweise wussten die deutschen Brauer, was<br />
sie ihren Kunden schuldig sind und halten sich nach einer freiwilligen Selbstverpflichtung<br />
noch immer an das Reinheitsgebot. Doch nun zu den Grundstoffen <strong>des</strong> Bierbrauens.<br />
2.2.1. Malz<br />
Auch heute wird noch wie vor 5000 Jahren hauptsächlich Gerste zur Bierherstellung<br />
verwendet. Zusätzlich dazu wird vorwiegend in Bayern Weizen als Braumalz verwendet.<br />
Sehr selten und nur bei kleinen Spezialbrauereien angetroffen werden können<br />
andere Getrei<strong>des</strong>orten wie Dinkel, Urkorn oder Roggen. Im Ausland dagegen<br />
wird aus so ziemlich allem, was Stärke enthält, Bier gebraut. Im folgenden wird davon<br />
ausgegangen, dass das Bier aus Gerstenmalz hergestellt werden soll.<br />
Am Anfang der Bierbrauerei steht die Mälzerei. Hier wird das Getreidewachstum, bei<br />
dem sich Stärke und Eiweiß <strong>des</strong> Korns in löslichere Formen umwandeln, beschleunigt<br />
und zu einem festgelegten Zeitpunkt unterbrochen. Als Braugerste kommt nicht<br />
jede Gerste in Frage. So muss die Gerste beispielsweise einen bestimmten natürlichen<br />
Wassergehalt haben, um Schimmelbefall zu vermeiden und um sie aber<br />
gleichzeitig leicht keimfähig zu halten. Auch Stärke- und Eiweißanteil im Korn muss<br />
bestimmte Werte erfüllen.<br />
Zum Mälzen <strong>des</strong> Getrei<strong>des</strong> wird dieses zuerst gereinigt und sortiert und anschließend<br />
in Wasser gelegt, bis es um etwa ein Drittel seiner Größe angeschwollen ist.<br />
Daraufhin wird es auf die Mälztenne befördert, als etwa zehn Zentimeter hohe<br />
Schicht ausgebreitet und unter gelegentlichem Wenden für etwa zehn Tage der<br />
Keimung überlassen. Nun wird dieses Grünmalz auf die Darre gebracht. Durch die<br />
Hitze der Darre wird die Keimung unterbrochen und das Malz getrocknet. Je nach<br />
Darrtemperatur entstehen unterschiedliche Malze, die später den Typ <strong>des</strong> Bieres<br />
beeinflussen: Je höher die Temperatur, <strong>des</strong>to dunkler das Bier. Das Malz sorgt also<br />
für den Gehalt an vergärbarem Zucker im Bier, für die Farbe und für die Neigung <strong>des</strong><br />
Bieres, zu schäumen.<br />
2.2.2. Hopfen<br />
Hopfen wird im Gegensatz zur Gerste nahezu ausschließlich zur Bierherstellung<br />
verwendet. Einziges zusätzliches Verwendungsgebiet ist die Medizin. Da Hopfen<br />
bestimmte Umgebungsbedingungen benötigt, um ertragreich zu gedeihen, gibt es in<br />
Deutschland nur wenige Anbaugebiete: die Hallertau, Spalt, im Hersbrucker Gebirge,<br />
in der Fränkischen Jura, in Tettnang und in der vorderen Rheinpfalz. Die wichtigsten<br />
Hopfensorten sind Hallertauer Mittelfrüher, Spalter Spätlese und Tettnanger. Woher<br />
die einzelnen Sorten st<strong>am</strong>men, sagen ja ihre N<strong>am</strong>en. Dabei muss auf eine Besonderheit<br />
hingewiesen werden. Tettnanger Aromahopfen wächst nur in Tettnang. Versuche,<br />
ihn in anderen Gebieten anzubauen schlugen alle fehl. Tettnang genießt d<strong>am</strong>it<br />
eine absolute Sonderstellung.